"Traumhaus" - Wagnis eingehen oder Finger weg?

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Helgard& René Amft

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Hallo liebe Forengemeinde,

Auf der Suche nach einem Haus in Naumburg/Saale sind wir auf dieses hier gestoßen:
Zwar kein Fachwerkhaus, aber ein superschöner Gründerzeitbau. Im inneren ist vieles noch original erhalten, wie Türen und Dielung - alles Dinge die uns gefallen.
Das Haus ist nicht grade klein - die Hauptwohnung hat ca. 130m² und dass ist nur die mittlere Etage. Die Hauptfassade ist ca. 16m lang - zur Abschätzung der Dimensionen
Der Gesamtzustand ist nicht berauschend (siehe Fotos in unserem Profil) aber auch keine totale Katastrophe.
Sanieren wollen wir den "Kasten" in Eigenleistung - nur wenige Dinge wollen wir an Firmen vergeben - wie Elektro-Hauptanschlüsse oder Einbau der Heizungsanlage. Handwerklich bin ich kein gelernter/studierter Bauexperte, habe aber auch nicht grade zwei linke Hände, so dass ich mich nach Einweisung in fast alles einarbeiten kann.
Nun haben wir mit einem hauptberuflichen Bauexperten gesprochen, der sagt "Finger weg - zu groß - selbst machen kann man außer Kleinkram ohnehin nichts", womit das ganze bei Vergabe an Firmen unbezahlbar wird.
Daher meine Frage:
Was denkt ihr: Wagen - oder doch eher Finger weg?
Hat jemand schon mal so was ähnliches gemacht und kann uns Mut machen, dass das zu schaffen ist oder uns warnen, das Abenteuer nicht einzugehen. Oder kann jemand "vom Fach" abschätzen, ob das für einen Selbstbauer eine Nummer zu groß ist.
Auf Eure Meinungen und Ratschläge freuen sich Helgard und René

P.S: Falls hier ein Experte aus der Region Naumburg mitliest, der denkt, so etwas ist für einen Selbstbauer zu schaffen: Bitte schreiben Sie uns mal direkt an - völlig ohne fachlichen Rat wollen wir uns nicht in das Abenteuer stürzen, d.h. wir brauchen einen Bauleiter...

(Noch ist der "Kasten" übrigens nicht unserer...)
 
Wagnis

Hallo, ich möchte Ihnen nicht den Mut nehmen, aber in Eigenleistung ist das nicht machbar. Allein schon das Dach und die Fassade habens in sich.

Ich saniere mein kleines Fachwerkhaus auch in Eigenleistung und ab Morgen bin ich schon das 7 Jahr dabei.

Guten Rutsch wünscht
Danilo
 
Tja

ich würde meinen komplett in Eigenleistung ist da nichts zu wollen. Große Sachen wie Dach und Fassade aber auch substanzbedrohende Probleme gehören in die Hand von Fachleuten.

Was ich sehr wohl für möglich halte ist eine Vergabe der großen Leistungen und eine Renovierung Wohnung für WOhnung in Eigenleistung. Mit der Unterstützung von Handwerkern, die dem Eigentümer Mithilfe ermöglichen (Schlitze klopfen, Leitungen ziehen beim Elektriker, Schlitze für den Installateur, usw.) und Eigenarbeit (Streichen, Böden aufarbeiten, Fenster aufarbeiten,...) geht da sehr viel mit einem knappen Budget.

Mal so als Beispiel: 100m2 Gründerzeitwohnung, Totalsanierung (neue Elektrik bis vor den Zähler, neue Gas-, Wasser- und Heizungsinstallation, großflächige Verputzausbesserung, neue Fliesen in Bad und WC, alte Parkettböden aufnehmen, Blindboden erneuern, Parkettböden neu verlegen, Schleifen und Ölen) bei viel Eigenleistung (nur Stromzähleranschluss vom Elektriker, Heizungsbau mit viel Eigenleistung bis zum Löten von Kupferrohren nach Vorgabe) 13000 Euro und 1 Jahr Arbeit für 2 Leute neben Beruf bzw. Schule.
 
Selbstüberschätzung

...würde ich das nicht nennen, aber überschäumender Optimismus ist ein schlechter Berater...
Wenn das Haus innen so aussieht wie außen, gehe ich mal von ca 250-500 Euro/m² aus... Da wird wohl außer die Rohbausubstanz nicht viel übrig bleiben...

Nehmt Euch mal ein/zwei/drei Sachverständige hier aus dem Forum und lasst das Haus anschauen...


Andreas


Der gerade 300m² Bj 57 aufpoliert....
 
Nichts ist unmöglich ...

... aber Vorsicht, denn das Bauen im Bestand bzw. Sanieren ist immer mit Überraschungen verbunden und mitunter sind dies welche, die man eigentlich nicht braucht und auch nicht haben möchte.

Aufgrund unserer langjährigen Erfahrungen können wir insofern nur anraten, in jedem Falle einen erfahrenen Planer hinzuzuziehen. - Das ist zwar nicht zum Nulltarif zu haben, bietet aber die Gewähr, den Zustand des Objektes und folglich auch den baulichen Aufwand besser einschätzen und die notwendigen Schritte in sinnvoller Reihenfolge gehen zu können.

Da Naumburg noch innerhalb unseres Aktionsradiusses liegt, bieten wir als erfahrenes Ingenieurbüro Ihnen unsere Unterstützung an.
Falls Sie daran interessiert sein sollten, finden Sie unsere Kontaktdaten im hier hinterlegten Profil.

Ich wünsche Ihnen einen guten Rutsch ins Neue Jahr, eine sanfte Landung und alles Gute für 2013.


Viele Grüße

Annelie Meisinger
 
Nicht ist unmöglich ...

... aber irgendwie ist bei meiner vorherigen Antwort das Profil nicht hinterlegt worden?!

Deshalb ein weiterer Versuch.

Vorsichtshalber aber hier noch direkt unsere Anschrift:

Meisinger Ingenieurleistungen
Inh. Annelie Meisinger
Lengefeld, Schmiedegasse 21
99444 Blankenhain
Tel. (036459) 40682
eMail: **********
www.meisinger-ingenieurleistungen.de


Nochmals Grüße

Annelie Meisinger
 
Traumhaus

Angenommen Sie schaffen es die Sanierung finanziell, körperlich und mental durchzustehen.
Was wollen Sie dann mit diesem Haus anfangen?

Viele Grüße
 
Ich finde es etwas traurig, daß hier kaum jemand der Familie Amft richtig Mut macht. Wenn man ein Gespür für den Denkmalwert hat, saniert man vielleicht behutsamer, macht nicht alles auf Neu.

Freilich sollte man nicht blauäugig an eine solche Aufgabe herangehen.
Grundsätzlich würde ich sagen, daß dieses Haus m. E. bewohnbar ist und daß man nicht alles auf einmal stemmen muß. Vieles hängt auch davon ab, welches finanzielle Polster vorhanden ist, ob man regelmäßige Einkommen hat und Hilfen im Freundes- und Verwandtenkreis usw. Ob man eine Bank zur Mitfinanzierung findet und einen guten Bauleiter gewinnt, der gut koordiniert.

Vielleicht kann auch erst einmal das Dach repariert und zuerst eine Wohnung darin eingerichtet werden. Fassaden und weitere Wohnungen folgen dann später. Die Fenster sind schon mal nutzbar.

Grundsätzlich finde ich: Wenn das Haus wirklich zur Familie Amft will und der Wunsch nach Liebe danach besteht, dann finden sich auch Wege.
Wenn sich niemand auch um solche Häuser kümmert, dann sehen unsere Ortsbilder bald noch trostloser und nivaeuloser aus.
Ich jedenfalls finde das Anwesen schön. Und auch machbar.
 
Gleichgesinnte suchen!

Ist schon seltsam, dass manche Profis, die sonst immer bedauern, keine magische Glaskugel zu besitzen, in vielen anderen Fällen sofort schon zu 150% Bescheid wissen und entsprechend urteilen. Nicht nur bezüglich der tatsächlich wenigen Eckdaten im Eröffnungsbeitrag, sondern auch bezüglich der Kapazitäten und Möglichkeiten, was engagierte Laien in Eigenleistung alles zu schaffen vermögen.

Abgesehen davon ist es ja immer noch eine Frage, in welchen Zustand man so ein Gebäude versetzen möchte: Alles aus Prinzip oder zur Sicherheit komplett neu und "bling bling" oder nach fachlicher Bestandsaufnahme Schritt für Schritt behutsam und mit Priorität nach Notwendigkeit. Leider sind viele hauptberufliche Bauexperten mit Schwerpunkt Denkmalpflege schon derart von hochsubventionierten Objekten, meist in öffentlicher Hand, von Stiftungen oder sehr reichen Privatleuten verwöhnt, dass sie bei Ansinnen wie dem Euren nur noch abwinken.

Nichtsdestotrotz gibt es überall Amateure, die auch gegen den "Rat" der etablierten Baulobby ihre Projekte erfolgreich durchgezogen haben. Natürlich muss das alles fachlich solide durchgezogen werden, ich rede hier nicht von Baumarkt- oder RTL-Schnäppchenhaus-Pfusch. Wenn sich hier niemand vom Fach findet, der sich das Objekt mal wohlwollend mit Euch anschaut, am besten auch mal an die IGB wenden, auch wenn es kein Bauernhaus ist.

Ansonsten: Sich einfach mal vor Ort nach Gleichgesinnten umhören oder wenn Ihr andere Objekte, die gerade restauriert werden oder wurden seht, nicht zögern, dort anzufragen, wer dort als Bauleiter fungiert hat.
 
Unterstützung anbieten

Danke, De Meinweg, für die Rückenstärkung. Ich sehe vieles genauso und würde ebenfalls mit einem Haus zurecht kommen, sobald es bewohnbar ist und das nicht so aussieht als wäre es gestern fertig und komplett saniert worden.

Falls Sie sich, Familie Amft, entschließen, dieses Haus kaufen und nutzen zu wollen, dann kann ich auch in der Nähe einen guten Planer, gleichzeitig Architekt und Zimmermann, nicht weit von Weißenfels empfehlen: Herrn Werner Ehrich in Kleinkorbetha. Er ist ein guter, behutsamer Denkmalpfleger und er macht Ihnen sicher auch eine fachkundige Vorab-Beratung, wenn Sie das möchten.
Er ist hier auch Mitglied der Fachwerk-Community. Ansonsten melden Sie sich nochmals bei mir. Ich wünsche Ihnen, daß Sie den richtigen Weg finden - für sich und für dieses Haus.
Wenn es paßt, dann gibt es auch Wege dorthin.
 
Hallo sanierer!

Hallo nur Mut !
Biete ihnen Beratung wie man mit wenig Geld aus dem alten Kasten was machen kann.
bitte rufen Sie uns an oder schreiben.

Mit freundlichen Grüßen

Goller Hermann
 
Thema: "Traumhaus" - Wagnis eingehen oder Finger weg?

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