dringend Hilfe gesucht! backsteinwand trocknet nicht.

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Charlotte

Guest
Hallo zusammen, ich hoffe in diesem Forum Hilfe zu finden da ich verzweifel. Ich habe eine Architektin beauftragt einen Abriss an einem alten backsteinhaus durchzuführen. Ein Teil der Wohnung wurde abgerissen und die Außenwand( Backsteine) lagen offen. Sie versicherte mir die wand solle ein halbes Jahr offen stehen um zu trockenen und dann solle ich sie verputzen lassen. Ich habe diese dann verputzen lassen und alles komplett in der Wohnung saniert. Ein halbes Jahr später, Schimme ohne Ende Auf der innenseite der Außenwand und der anliegenden wand. Die Werte waren bei 160 also klitschnass. Dann kam ein Sanierer der den Schimmel entfernte und mir sagte ich solle 2 Wochen einen bautrockner rein stellen. Nach drei Wochen kam ein anderer Handwrker der feststellte dass die wand immer noch nass war. Er meinte das kann man so nicht trocknen, der ganze putz muss ab. Gut, 500 Euro Schimmelsanierer umsonst. Jetzt läuft der trockner bereits über 8 Wochen und dje Werte sind bei 75. Ost das normal? was kann ich tun? Die Kosten für den trockner etc und die anfallende Sanierung hauen mich um. Hat jemand eine Idee? :(
 
Komplexe Situationen ...

wie diese lassen sich als Ferndiagnose nur anhand von Schilderungen nicht seriös und befriedigend beurteilen. Sie müssen vor Ort und im gesamten Gebäudezusammenhang begutachtet werden: Ist es eine ursprüngliche Außenwand oder eine Innenwand, ist die Belastung im EG oder in den OG´s, ist sie frei bewittert, wurde sie außen oder innen verputzt? etc.

Es bleibt zu ergründen, worin die ursprüngliche Feuchtebelastung bestanden hat, die nach Aussage Ihrer Architektin "trocknen" sollte. Wenn Sie einen Teil des Gebäudes abgerissen haben und eine Innenwand temporär zur Aussenwand geworden ist, kann sie zusätzlich natürlich durch Regen durchnässt worden sein.

Ist eine durch kapillar aufsteigende Feuchtigkeit belastete Wand von außen verputzt worden, ohne das der Feuchteeintrag z.B. aus fehlender horizontaler und/oder vertikaler Absperrungen von Keller- oder Sockelmauerwerk dauerhaft abgestellt worden ist, steigt die Mauerwerksfeuchte kapillar höher und verdunstet über die Innenwandfläche.

Das sind z. Zt. nur Vermutungen auf Grund Ihrer Beschreibung. Feuchtemessungen sind recht kompliziert, wenn sie aussagekräftig und verwertbar sein sollen und werden i.d.R. nur von Ingenieurbüros nach einem vermuteten und begründeten Anfangsverdacht und einer Bestandsanalyse durchgeführt. Schnellmessungen mit nicht geeigneten (billigen) Messgeräten sind nicht sinnvoll, da die Werte nicht wirklich interpretiert werden können. Insofern zeigen die gemessenen 160/75 (welche Maßeinheit? welcher Bezug?) erst einmal nicht mehr an als eine Tendenz.

Um die Situation beurteilen zu können, sollte ein Gutachter für Schäden an Gebäuden hinzugezogen werden. Wenn es auf eine juristische Auseinandersetzung mit der Architektin hinausläuft, sollte es ein o.b.u.v. Sachverständiger sein, dessen Expertise vor Gericht anerkannt wird.

Ohne die wirklichen Quelle(-n) der Feuchtebelastung ermittelt zu haben, sind weitere Sanierungsmaßnahmen erst einmal nicht konstruktiv.
 
Hallo,
bezüglich der Ausführungen von Hr. Pickartz stimme ich zu mit Einschränkungen:

Wenn sie einen Ö.b.u.v. GA nehmen erstellt dieser erstmal ein Parteigutachten, damit wäre er bei einer späteren Bestellung durch das Gericht dann angreifbar und würde wahrscheinlich nicht bestellt werden.

Feuchtemessugen kann jeder durchführen , der entsprechend kompetent ist und das geeignete Werkzeug hat (das zu erkennen ist für den Kunden jedoch meist das Problem). Kapazitive Messverfahren (die Piepser mit 100 digits und mehr) weisen nur relative Feuchtewerte aus.

Trocknen alleine hilft nicht, wenn nicht die Wasserzufuhr abgestellt wird, also Ursache für Feuchtebelastung finden!

Womit wurde geputzt? Außen Zementputz und innen Gipsputz vielleicht?
Wie dick ist die Wand, welcher Stein?

Gruß
Selle
 
ielen Dank für die netten Antworten.

Also es wurde von dieser Wohnung im EG das Bedezimmer abgerissen, da es bei den Abrissarbeiten regnete kam der Vorschlag die Wan wie gesagt ein halbes Jahr offen zu lassen. Es waren mehrere Handwerker da u.a. mit Infrarotmessgeräten die eine Wasserquelle ausschlossen und klip und klar sagten man dürfe eine Backsteinwand auf keinen Fall offen stehen lassen.Es handelte sich um eine Innenwand die frei bewittert monate offen stand. Ich fragte nach dem Abriss die Architektin ob ich mit der Sanierung des Wohnzimmers beginnen kann obwohl die Backsteinwand offen steht und sie gab mir ein "ja". Nach einem halben Jahr also verputzten die Handwerker die Außenwand und stellten die Fassade wieder her. Diese ist zwar Diffusionsoffen aber das Wasser kam nun leichter Richtung Wohnraum als nach Außen und hat sich dort, genau wo die Wand offen stand angesammelt. Der Trocknet zieht ja auch Feuchte raus, und die Wand wird immer trockener nur dauert es komischerweise so lange.Bei Abriss haben die Bauarbeiter auch circa 1,5 Erdaushub gemacht und alles von unten abgedichtet.Innen ist gar kein Putz mehr drauf, da wir alles abgeschlagen haben, sowie den Boden raus.Außen ist wie gesagt die neue Fassade. Ja die ersten Messleute kamen mit diesen einfachen Messgeräten mit dieser Messonde oben drauf und laut denen ist die Wand bereits trocken, nun kontrolliert ein Herr von einer Sanierfirma mit einem Gerät welches er in die Wand rein schlägt, angefangen bei 160 digits und nun bei 75. Ich denke die Feuchtigkeit ist in den Boden gezogen und dieser besteht auch aus Holzbalken, da dauert eine Trockunung doch ewig oder?
Ab welchen Werten gilt Backstein denn als trocken?
Mein Anwalt sagte gegen die Architektin gibt es keine Chance, da diese SUPER Tipps nur mündlich waren und nicht schriftlich im Sanierplan standen.Genauso wie der Sanierherr der für 500 Euro Schimmel entfernt hat und meinte mit einem Bautrockner für 2 Wochen wäre es getan. Das hätte ich mir auch sparen können wenn die Wand komplett ab musste.
Vorallem wenn die Steine trocken sind und man diese wieder verputzt, dann werden sie doch wieder nass oder nicht?
Vielen Dank schon mal!
 
Nachtrag

Also die Wand hatte innen Kalkputz, dann 2 Schichten Backsteine und dann war sie offen. Dann kam die Außenfassade drauf und wegen der Feuchte haben wir den Kalkputz innen abgeschlagen. Die Wohnung ist auch nicht Unterkellert
 
Da gibt es Ungereimtheiten,

"2 Schichten Backstein",
war das abgerissene Bad vielleicht ein später errichteter Anbau, so dass eine Außenwand zur Innenwand und jetzt wieder zur Außenwand wurde?
"Bei Abriss haben die Bauarbeiter auch circa 1,5 Erdaushub gemacht und alles von unten abgedichtet."
1,5 von was? Meter, Tonnen, Liter etc....?
Fundamente freigelegt und mit Dickbeschichtung versehen?


Falls 1,5m tief ggraben wurde, ist das sehr mutig bei Streifenfundamenten ohne Keller.

Was ist denn mit der Wasserversorgung im Bad passiert?
Laufen da noch irgendwelche Rohre unter/durch die feuchte Wand?
Verdächtig sind hier Wasserrohrte mit Lochfraß, gerne auch Totleitungen die noch unter Druck stehen.

"Ich denke die Feuchtigkeit ist in den Boden gezogen und dieser besteht auch aus Holzbalken, da dauert eine Trockunung doch ewig oder?"
Holzbalken? haben sie Fachwerk oder eine Grundschwelle? oder haben sie einen Hohlraum unter ihrem Fußboden im bewohnten Haus und dieser Fußboden ist aus Dielen auf Holzbalken?
Holz und viel Feuchtigkeit = Pilze und Kompost.
Dreht die Wasseruhr laaaangsam weiter auch wenn nichts gezapft wird? Wurden Leitungen mal abgedrückt?

Besagte Backsteinwand liegt diese zur Wetterseite?

Eine Wand durchfeuchtet nicht sofort nachhaltig von ein bissel Regen.



Gruß
Selle
 
Danke für die Antwort.

Jetzt, wo Sie sagen, dass zwei Schichten Steine auf eine Außenwand hindeutet, fällt mir ein, dass meine Mutter mir so etwas erzählte. Stimmt, es handelte sich um einen Anbau. Und die Handwerker haben 1,5 Meter tief gegraben und die Außenwand abgedichtet. Verzeihen Sie vielmals die ganzen Unklarheiten, aber ich bin völliger Laie. Auf dem Gebiet. Meine Eltern verstarben sehr schnell hintereinander und ich versuche nur das ein wenig zu erhalten was geblieben ist. War ein Wurf ins kalte Wasser. Der Boden besteht auf großen Balken und dort drauf die Dielen. Die Wasserleitungen wurden alle von einem Sanitarbetrieb abgeklemmt bzw lagen diese, bis auf die Heizung, in dem abgerissenen Teil( hinter dem Bad kam noch ein Hof mit Waschküche). Ja die wand liegt an der Wetterseite. Also meinen Sie 160 digits sind zu hoch,dafür dass es regen gewesen sein soll? Gestern sagte der Herr von der Trocknungsfirma wir können den bautrockner zurück senden, da er mehr ziehen will als die Wand her gibt und man solle mit Ventilator und Heizung trocknen. Der Chef von der Firma meinte dann, ich könne mit speziellem Putz arbeiten und kalkfarbe aufbringen, nur nichts vor die Wände stellen. Ich habe große Angst davor, dass der nächste Reinfall kommt. Sind 70 digits denn noch "nass "? Vielen lieben dank!
 
Bauplanung

Nach Ihren Beschreibungen kann ich mir nur schwer vorstellen, daß es eine Bauplanung für Ihre Umbaumaßnahme gibt. Die genannte Architektin scheint nur beratende Funktion gehabt zu haben. Sonst gäbe es eine Detailplanung, eine Verantworlichkeit und HAftung für die Planung und so etwas wie eine Bauleitung. Eine sinnvolle Bauplanung im Zusammenhang kann aber niemals durch unkoordinierte Einzelmaßnahmen der ausführenden Firmen erbracht werden.

Vor einer solchen Umbaumaßnahme wird normalerweise eine Bestandsaufnahme gemacht und der Erhaltungszustand der Bausubstanz im Detail überprüft. Dabei werden auch Bauschäden wie z.B. Feuchtebelastungen der unterschiedlichsten Art erfasst und können im Zusammenhang mit der restlichen Umbauplanung bearbeitet werden.

Im Moment scheint jede Firma beliebige Ratschläge zu geben, die sich an ihren Möglichkeiten und Kenntnissen orientieren. Das wird in den seltensten Fällen zur nachhaltigen Problemlösung beitragen.

Sie sollten den Umbau an dieser Stelle erst einmal stoppen und die besagte BEstandsaufnahme durchführen lassen, bevor die restlichen Maßnahmen VOR der Bauausführung geplant werden. Sie investieren sonst weiterhin beträchtliche Summen in unkoordinierte, vielleicht überflüssige, vielleicht sogar bauschädliche Maßnahmen.
 
Google mal

Bei der Suche nach "wand feuchtigkeit digits" bin ich auf einen Normalwert von 40 gestoßen - vielleicht kann das ja jemand bestätigen.

An die Experten: Charlotte ist sicher nicht geholfen, wenn man ihr erklärt, was sie falsch gemacht hat.

Den Aufbau der Wand hab ich allerdings auch noch nicht verstanden :-( Nach deiner Beschreibung hast du eine Außenwand aus Backsteinen - 2 Schichten = 24cm? Von innen unverputzt, von außen verputzt (wie?). Was genau hat es mit den Holzbalken auf sich? Eine 24'er Wand liegt doch eher auf einem Fundament auf als auf einen Holzbalken, oder?

Könnt ihr eine lokale Stelle für die Feuchtigkeit lokalisieren oder ist die Wand von oben bis unten gleichmäßig feucht?
 
danke schon mal

Also ich habe das Konzept also die Bauplanung der Architektin von mehr als einem halben Jahr,also die Rechnungen mit den Sanierungsmaßnahmen. Die Außenfassade herzustellen war quasi der letzte Schritt und da von den angesagten 25 tausend Sanierung im Endeffekt 35 drauf wurden plus 15000 kosten für die Architektin habe ich gesagt, dass wenn es nur die Außenfassade ist, ich dies eben nach einem halben Jahr selber koordiniere.natürlich weil einem das Geld ausgegangen ist. Ich habe gelesen, dass ein Wert von 40 digits auf die Oberflächenfeuchte bezogen ist. Ich habe leider keine Ahnung :( ich kann die Rechnungen Posten aber ich kann hier kein Bild abhängen :(
 
nochmal Nachtrag

Hallo,also die Außenfassade laut Rechnung:Teilflächen grundiert,egalisiert. Komplette Fläche mit Gewebeeinlage agiert.Anschließend als Oberputz 3 mm Scheibenputz aufgetragen. Was auch immer das heißt.
 
15tsd € Architektenhonorar deuten, auf umfangreichere vertragliche Pflichten der Architektin hin und damit auch mögliche Schadensersatzansprüche.

Mit den digits ist es so eine Sache, je nach Gerät sind die Werte nicht vergleichbar. Es schwankt die mögliche Messtiefe beträchtlich. Grundsätzlich gilt je Härter das Material, desto niedriger sind die digit-Werte bei denen , schon Feuchte festgestellt wird, gleiches gilt bei Metalgewebe (z.B. Rippenstreckmetall, NYRUZY-Kabel) Nägel etc. bis 8cm unter dem Putz. Hier werden die Werte stark Richtung Feucht verfälscht und bei Lehm. Fugenanteil und Fugenmaterial führen auch zu "verfälschungen".
Beton, eine geflieste Wand oder Lehmstein gelten bei z.B. 100 digit als nass obwohl diese völlig trocken sind, eine Kalksandsteinwand ist bei diesem Wert nass. Bei Backstein kommt es auf die härte an und auf den Porenraum. Für die Messtiefe kann dennoch keine Aussage getroffen werden.
D.h. der Verwender der Geräte muß die Dinger auch bedienen können und das können, ich traue mich mal es schlicht zu pauschalieren, die wenigsten.

Man kann z.b. i.V.m. einer Oberflächentemperaturmessung sehr leicht die relative Feuchteverteilung auf der Oberfläche (bis max. 10cm Tiefe) der Wand messen, mehr aber eigentlich nicht.

Sie können pro Kommentar ein Foto einstellen, wenn sie sich hier registrieren und dann anmelden.

Wie alt ist das Haus, was heißt Balkenboden? Was ist darunter, EG vielleicht in Hochparterre gelegen mit Kriechkeller darunter:
1,5m ausschachten , also Fundamenttiefe 1,5m plus x, ist z.b. für Perimeterdämmung und/oder Schwarzanstrich rel. tief, wenn denn das Haus nicht unterkellert ist, je nach Baualter und früherer Zweckbestimmung.

"Diese ist zwar diffusionsoffen aber das Wasser kam nun leichter Richtung Wohnraum als nach Außen und hat sich dort, genau wo die Wand offen stand angesammelt."
Was heißt das?

Wenn dennn der Putz abgeschlagen war, wozu Gewebearmierung?
Mit was wurde geputzt? Sollte aus der Rechnung hervorgehen. Evt. ein Kunstharzputz (Fertig frisch ohne anmischen aus dem Eimer?)

Wann ist der Schimmel (Monat/Jahreszeit) aufgetreten? Werte Luftfeuchte im Raum?
Ich denke im Moment an Kondensatbildug durch Taupunktunterschreitung auf zu "kalter" Wand, weil feucht oder weil nicht isoliert bzw. falsch beheizt. Bei Fall 2 oder 3 ist die Wand nicht grundsätzlich feucht sondern wird es erst durch die Raumluftfeuchte.

Auch wenn der Klempner was abgeklemmt hat, irgendwoher mußte das Wasser für das Bad herkommen und die Wasseruhr wird sicher im bewohnten Teil des Hauses sein, also gibt s noch wasserführende Rohre in unter oder in der Nähe der "feuchten" Wand?

Gruß
Selle
 
fachwerk-I15559_2014426225622.JPGder Plan anbei

Hallo.nochmal, anbei ein Teil des Planes aber da ist nicht so viel ersichtlich. Die Fassade wurde im Oktober 2013 gemacht und im Januar war Schimmel in der Wohnung. Womit er die Fassade gemacht hat steht nicht Auf der Rechnung. Das Gewebe arbeitete er mit ein, da kann ich mich erinnern weil.das.Haus in Rheinnähe steht,damit sich keine Risse bilden. Die Wasserzufuhr kam aus einer Waschküche, einzeln und extern die komplett mitabgerissen wurde. Es sind keinerlei röhre dort vorhanden in dem Raum, außer ein abgeklemmtes Heizungsrohr welches aus der Küche kommt. Ich danke allen vielmals für die an
Antworten.
 
Hallo,

meine Vermutung:

Temperaturen bei Ausführung der Fassadenarbeiten zu niedrig, dadurch trocknete die Wand zu langsam , evt. auch außen zu diffusionsdichter Putz verwendet (Prüfen). Bei tieferen Außentemperaturen fiel dann Kondensat aus der Raumluft auf der Inenseite der zu kalten, weil noch nicht hinreichend trockenen, Außenwand aus der Raumluft aus. Innenseite war vielleicht mit einem guten Nährmedium für Pilze beschichtet (Dispersionsfarbe, Raufaser) oder auch nicht . War der Innenputz gestrichen? Mit was?

Was hat es mit dem Holzbalkenboden auf sich?

Wie genau ist der Wandaufbau erfolgt, Backsteine sind alt, Von wann ca.? Vollziegel?
Innen war Kalkputz , wie dick , wann aufgetragen?
Was kam außen in welcher Reihenfolge auf die Backsteeine drauf? die Architktion sollt es wissen.
Gruß
Selle
 
fachwerk-I15559_201442703153.jpg...

Ja, mit dem Nährmedium kommt das hin, innen war Kalkputz mit Rauhfasertapete und Alpina weiß gestrichen.Die Wand besteht aus Backsteinen.was genau sind Vollziegel? :( der Kalkputz innen war circa 10 cm Dick. Der Boden besteht aus dicken Balken circa 25 cm Dick und 20 cm hoch, unterschiedlich lang. Da drauf sind dann Dielen gelegt und.auf den Dielen Spanboden auf dem dann das Laminat liegt. Unter dem Holzbalken ist Sand.Von außen die Fassade erfrage ich morgen beim Handwerker. Das Haus bzw die Steine.sind.denke.ich circa um 1940 rum.
 
Kann es sein, dass da ein Schrank vor der Wand steht?

Und wie soll es dahinter warm werden?
Letztendlich wird in diesen Bereich Tauwasser entstehen und bei Vorhandensein von organischen Materialien der Schimmel gezüchtet.
 
fachwerk-I1096_2014427115525.JPGNochmal : " Messen der Feuchtigkeit" und vor allen Dingen eine Zuordnung ist nicht so einfach!

Eine zu hohe Feuchte im Baustoff ist oft ein Problem. Nicht nur, dass die Wände fleckig werden, Salze und Mineralien ausblühen und der Verputz von den Wänden fällt, sondern auch, weil die Wärmedämmung abnimmt und Schimmelpilze oder sogar Hausschwamm entstehen kann.
In der Praxis erlebt man es immer wieder, dass sich viele „Fachleute“ anbieten, die Feuchte einer Wand oder eines Kellers zu messen, um dann, gegebenenfalls eine Trockenlegung vorzuschlagen.
Wer die Messen besucht, oder Pressemitteilungen rund ums Bauen oder Bauinstandsetzen verfolgt, findet oft auch den Hinweis, „wir messen Ihre Feuchtigkeit“ kostenlos. Doch Vorsicht!
In der heutigen Zeit wird dies sehr oft mittels digitaler Messungen angeboten. Dabei werden Messgeräte verwendet, die entweder durch aufleuchtende Dioden oder durch einen Zeigerausschlag spektakuläre Ergebnisse zeigen. Diese Messungen sind zwar sehr einfach durchzuführen sagen jedoch nicht viel aus.

Was kann gemessen werden?
Es steht fest, dass mit diesen Geräten, welche die Oberflächen abtasten, nur die elektrische Leitfähigkeit zwischen den beiden Elektroden ermittelt wird. Auch wenn mit Nägel oder spitzen Elektroden die Oberflächen durchbrochen und mehrere Millimeter darunter gemessen wird handelt es sich dabei nicht um Feuchte.
Ein Beispiel: eine Messung an einer Kupferdachrinne - die absolut trocken ist - ergibt auch einen sehr starken Ausschlag, weil diese eine gute elektrische Leitfähigkeit aufweist. Mit Feuchte hat dies jedoch überhaupt nichts zu tun.
Einige, auch namhafte Gerätehersteller preisen ihre elektrisch betriebenen Geräte (trotz besseren Wissens) für die Feuchtemessung an.
Studiert man allerdings deren Prospekte und Gebrauchsanweisungen genauer, so gibt es immer (im Kleingedruckten) Hinweise auf Justierungen und Eichungen anhand von Referenzfeuchten.
Erst durch Kalibrierung dieser Referenzen, kann (auch nur mit gleichen Baustoffen) eine praktikable Messung durchgeführt werden. Wobei auch hier wiederum nicht die Feuchte im Vordergrund steht, sondern zunächst auch wiederum die elektrische Leitfähigkeit.
Jedoch ist näherungsweise für ausgebildete Fachleute ein gewisser Rückschluss auf Feuchte bzw. der damit zusammenhängender Leitfähigkeit und der Umrechnung möglich.

Wie kann nun mit Hilfe von Messgeräten oder durch Entnahme von Baustoffproben die Feuchte ermittelt werden?
Auf der Baustelle gibt es eine relativ einfache Messmöglichkeit mit der CM-Methode. Hierzu wird mit einer Bohrmaschine eine ausreichende Menge Bohrmehl entnommen. Dieses wird gewogen und mit einer bestimmten Menge Karbid (aus vorgefertigten Ampullen) in einer Druckflasche zusammengeführt. In der Flasche befinden sich Eisenkugeln die beim schütteln die Ampulle zerstören und somit eine Mischung von feuchten Bohrmehl und Karbid erreicht wird.
Nach einer gewissen Wartezeit kommt es durch die Feuchte im Bohrmehl und dem Karbid zu einer Reaktion, es entsteht Acetylengas. Aus dem Druck der dabei entsteht, kann nun mit Hilfe einer Tabelle der Feuchtegehalt abgelesen werden.
Dieses CM-Verfahren ist relativ einfach mit dementsprechenden Baustellenkoffern auszuführen. Jedoch weit komplizierter als mit elektrischen Messgeräten.
Es gibt noch eine Reihe anderer, jedoch nicht sehr einfacher Messverfahren. Zu erwähnen ist die Neutronen-Messtechnik. Diese Messungen sind nur durch ausgebildete Messtechniker möglich.
In der Praxis wird von Fachleuten oft auch eine Probenentnahme durchgeführt und anschließend diese Probe durch wägen und trocknen im Labor der Feuchtegehalt ermittelt.

Was jedoch aus diesen Messungen nicht hervorgeht, ist der Anteil der Feuchtigkeit.
„Feuchte“ entsteht durch die verschiedenen Möglichkeiten der Wasseraufnahme eines Materials. Dementsprechend können bei feuchten Wänden die verschiedensten Mechanismen der Wasseraufnahme im Spiel sein:

1. Wasseraufnahme aus der Luft d.h. aus der Gasphase,
- Hygroskopische Feuchte (unterhalb der Kondensation),
der Wassergehalt der Luft – „relative Luftfeuchte“- und Salzgehalt des Mauerwerks spielen hier die entscheidende Rolle,
- Kapillarkondensation (Auffüllen kleinster Poren mit Wasser, ebenfalls unterhalb der Kondensation)
- Kondensation (Abscheiden flüssigen Wassers durch Unterschreiten der
„Taupunkttemperatur“, da kalte Luft weniger Wasserdampf speichern kann als
warme Luft),
2. Kapillarer Wassertransport (Saugvermögen der Baustoffe mit einem bestimmten
Porengefüge) z.B. aus dem Untergrund -„aufsteigende Feuchte“- oder bei
Beregnung, auch hierbei spielt der Salzgehalt eine wesentliche Rolle;
3. Eindringen von Wasser wegen Fehlstellen
- aufgrund fehlender Abdichtung,
- durch fehlerhafte Anstriche, Risse, offene Fugen,
- ebenso können undichte Fenster; Fensterbankanschlüsse und defekte
Dachrinnen usw. zu feuchten Wänden führen.

Vorab ist jedoch zu klären, was ist überhaupt „feucht“ oder „trocken“
Hierzu gibt es sehr unterschiedliche Angaben. Eine eindeutige pauschale Aussage ist leider nicht so einfach abzugeben.
Dabei sollte man auch wissen, welche Wasseraufnahme von Baustoffen unter welchen Bedingungen zu erwarten ist.
Ein weiterer Aspekt für die Definition der möglichen Feuchtwerte ist das Verhältnis der momentanen- zur maximalen Feuchteaufnahme.
Außerdem, welche Ausgleichsfeuchte (das ist der Wassergehalt oder die Feuchte, die sich einstellt, wenn sich ein Baustoff hinreichend lange, bis zum Gleichgewichtszustand, an die Umgebungsbedingungen angepasst hat) der Baustoff aufweist usw.
Diese Angaben können jedoch sehr unterschiedlich sein!
Somit ist sicher klar, dass eine Untersuchung einer Feuchtebelastung und die daraus resultierende Beurteilung einer Instandsetzung nur durch den Fachmann/Frau geschehen kann.
Hierbei sollte nicht nur der Preis, sonder in erster Linie der Sachverstand entscheidend sein.

All diesen Messungen ist eines gemeinsam: es kann jeweils nur der momentane Feuchtewert festgestellt werden. Es kann keinerlei Aussage darüber abgegeben werden, ob es sich z.B. um aufsteigende Feuchtigkeit oder Kondenswasser handelt.
Um exaktere Angaben und Daten zu erhalten, sind Messungen über einen längeren Zeitraum durchzuführen. Dabei spielen die Wetter- oder Klimadaten, Temperatur und deren Vergleich bzw. Referenzmessungen eine wichtige Rolle.
Nur wenn solche Aussagen von Fachleuten bewertet werden und die Instandsetzung daran ausgerichtet wird, kann eine Wiederherstellung zum Erfolg führen.
Edmund Bromm

Literaturhinweise: H. Weber: Mauerfeuchtigkeit, Expert – Verlag Grafenau
Weichert, L.: Aufgaben und Möglichkeiten zur Messung von Klimagrößen f. d. Fassadensanierung
E. Bromm, „Gesund wohnen in Altbauten“. Mit alten und kranken Häusern richtig umgehen.
Ein praktischer Ratgeber für Laien und Profis. Bestellung bei Amazon
 
danke für die Antwort!

Lieben Dank Herr Beim für die ausführliche Antwort. Natürlich sollte der Preis für die Wiedrrherstellung nicht im Vordergrund stehen. Nur nach 50000 kosten, von angesagten 25000 ist es für mich sehr schwer. Ich habe mich dort auch an Fachmenschen gewendet und alles wurde nach einem Sanierungsplan abgearbeitet.dennoch fühle ich mich falsch beraten, denn ich denke, dass soetwas hätte nicht passieren dürfen. Das die meisten Handwerker nicht dementsprechend ausgebildet sind ist mit klar, aber wenn es bei ausgebildeten Fachleute immer noch Probleme gibt, nimmt einem dies einfach den Mut weiter Geld und Kraft zu Investieren. Kann mir denn jemand einen Gutachter oder ähnliches empfehlen? Momentan steht ein hydrometer in dem Raum welches 47 Prozent Luftfeuchtigkeit anzeigt.
 
Hallo,

"Backsteine" und Vollziegel sind so ziemlich das gleiche, es handelt sich um einen massiven Mauerstein bis max. 15% Lochanteil. Wasseraufnahme und Dämmwirkung sind gering, d.h. die Wärmeleitfähigkeit ist hoch. Die Wand kühlt sich also sehr schnell ab. Gefahr von Kondensatausfall wegen Taupunktunterschreitung ist hoch. Wenn dann Schränke dicht an der Wand stehen sind Probleme sehr wahrscheinlich.
Ich würde Wände dieser Art möglichst in Bodenhöhe mit einer Heizleiste (Heizschlange aus Kupfer dicht auf die Wand) versehen und auf Tapete verzichten, Kalkputz war eine gute Wahl . Der Anstrich sollte möglichst mit einer Kalk- oder Silikatfarbe erfolgen. Möglichst keine Dispersionsfarbe wie Alpinaweiß.
Gute Erfahrungen zur Vorbeugung gegen Schimmel habe ich gemacht mit ca. 50-100ml micropur "konzentrat-flüssig"/10kg Farbe, in der Silikat oder Dispersionfarbe. Micropur gibt es in der Apotheke oder im Campingbedarf und wird normalerweise zur Trinkwasserdesinfektion verwendet.

Ihren Fußbodenaufbau sehe ich als problematisch an weil Laminat und die sicherlich darunter befindliche Dampfsperre/Trittschalldämmung o.ä. keine Feuchteableitung aus dem Untergrund zulassen. Ich vermute, das eine Abdichtung unter dem Sand nicht vorhanden ist. Pilzbefall an der Unterkonstuktion wäre dann die Folge. Vielleicht geht es auch ohne Laminat und mur mit geschliffenen Holzdielen/Balken? Wäre jedenfalls fehlertoleranter.

Stellen sie das Hygrometer auf dem Fußboden ganz nah an die Wand, wecher Wert?
I.M. ist aber nicht gerade eine problematische Jahreszeit...

Gruß
Selle
 
Thema: dringend Hilfe gesucht! backsteinwand trocknet nicht.
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