Suche Infos/Material für meine Diplomarbeit

Diskutiere Suche Infos/Material für meine Diplomarbeit im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Guten Tag, ich sitze momentan an meiner Diplomarbeit mit dem Thema:"Schadenspotentialermittlung hochwassergefährdeter denkmalgeschützter Objekte"...
J

Jörn Friedrich

Guest
Guten Tag,
ich sitze momentan an meiner Diplomarbeit mit dem Thema:"Schadenspotentialermittlung hochwassergefährdeter denkmalgeschützter Objekte". Die Risikoanalyse führe ich an einem einzelnen Objekt durch. Dabei handelt sich um eine Friedhofskapelle im Fachwerkstil (erbaut um 1720).Mein Gedanke wäre dabei eine was-wäre-wenn-Analyse durchzuführen. Beispielsweise welcher Schaden würde bei einem Wasserstand von 0,3m (0,5m, 0,7m, 1m )am Gebäude auftreten und wie groß wäre der Aufwand zur Wiederinstandsetzung (z.B. Trocknung, neu verputzen, usw.).Meine Frage wäre, ob es empfehlenswerte Literatur zum Thema Sanierung von Fachwerkbauten gibt. Denn die ich bisher durchgeschaut habe hat mich nicht so weitergebracht. Interessant wäre auch der Kostenfaktor für eine Wiederinstandsetzung. Würde mich über Ratschläge und Anmerkungen freuen.
Gruß aus Weimar
Jörn
 
Forschungsreise?!

Hallo Jörn,
Fachliteratur ist dazu wahrscheinlich wirklich wenig zu finden. Es gibt zuviele spezifische Faktoren: Gründung, Wandaufbauten, Dauer der Feuchtebelastung, Verunreinigung des Wassers durch Öle und andere Schadstoffe, vorhandene oder nicht vorhandene Professionalität bei der anschließenden Sanierung, u. v. a..
Ich würde Dir eine Forschungs- und Recherchereise nach Sachsen empfehlen, speziell nach Eilenburg und nach Grimma mit den an der Mulde gelegenen Altstadtzonen. Dort waren nach dem Hochwasser im August 2002 hunderte von Fachwerkhäuser betroffen und die Hochwassermarken kleben immer noch an diversen Häusern.
Ferner hat die Sächsische AufbauBank (SAB) in Dresden alle Schadensfälle durch Förderungsmaßnahmen betreut und verfügt über ein massives Zahlenwerk weil alle geförderten Maßnahmen sehr penibel nachgewiesen und abgerechnet werden mußten. Ich habe aber leider überhaupt keine Ahnung inwieweit dass jemals statistisch aufgearbeitet wurde oder ob dort Unterlagen eingesehen werden können. Aber ein Versuch wäre es wert dort mal wenigstens anzurufen.
Grüße aus Leipzig
Martin Malangeri
 
Ist deine Frage noch aktuell ?
 
zur Diplomarbeit

Hallo,
ja auf jeden Fall. Bin für jeden Ratschlag dankbar.

Gruß Jörn

P.S.
Hallo Martin,
nochmal vielen Dank für deine Anregungen...
 
Hey Jörn!

Da werde ich mich mal ins Zeug legen.
Zuerst muß ich wissen wie deine Gedanken sind.
Schadensbilder bei Fachwerken können bei Hochwassern schlimm aussehen. Vorausgesetzt sind natürlich die Umgebungsbedingungen und die Gefahrpotentiale.
Informationen gibt es bestimmt in den Archiven (Kirchen, Stadt,Landesbibliothek). Aktenhebung nach Provenienz ( Herkunft) & Pertinenz (Betreff) & vorher schriftl. Anmeldung.
Zur Sanierung ist die jeweilige Sichtweise des Ausführenden entscheident. Im groben gesagt besteht ja ein Fachwerk, je nach Standort aus Bundwerk ( Holz), Gefachfüllung je nach örtlich. (Stackung,Geflecht,Lehmschlag,Ziegel,Naturstein).
Gründung & Fundament meist aus Naturstein. Entscheident ist auch Ruhendes oder Reissendes Hochwasser,Keller oder nicht?
Standort usw.
Nehmen wir das Interieur und die Gemälde ins Schadenspotential mit ein ?

Gruß Ronny
 
Guten Morgen Ronny,

ok zunächst einmal ein paar Daten zum Bauwerk:
Es handelt sich um eine 2-geschossige Friedhofskapelle, bestehend aus EG, OG (Empore), und Dachstuhl. Ich nehme an in Ständerbauweise. Ich muss aus datenschutztechnischer Sicht n bissel aufpassen, kann dir daher die Fotos, die ich vom Besitzer bekomme habe nicht so ohne weiteres geben. aber hier mal die Internetseite (http://www.museumklostervessra.de/Seiten/hauptframe.html)
Ausstellungen -> Freilichtmuseum ->Totenhofkapelle

also der Fundamentsockel ist, wie du schon meintest, aus Natursteinen aufgebaut. Das Gebäude wurde Anfang der 90er Jahre umgesetzt, es war zu diesem Zeitpunkt eigentlich ziemlich heruntergekommen. Man hat die Kapelle wieder restauriert und zwar wurde die Ausfachung wie ursprünglich mit Flechtwerk und Lehm ausgeführt und mir Kalkputz verputzt. In der Kapelle befinden sich Kastenbänke, eine Kanzel, Grabplatten sowie ein Altar. dazu wollte ich auch die Holztüren (2 Stck.) sowie die Holztreppe zur Empore berücksichtigen, wegen der Feuchteanfälligkeit. die Kapelle liegt im Hang, die Südwand welche vom Hochwasser zuerst betroffen ist (HW kam zuletzt aber nur bis kurz vor das Gebäude)liegt ziemlich hoch (UK Schwellbalken liegt knapp 1m über Gelände-OK). bei einem Jahrhundertereignis können solche Wasserstände schon erreicht werden.
Mein Gedanke wäre zunächst mal zu ermitteln was bei unterschiedlichen Wasserständen (z.B. im Bereich 0m bis 1m)schadenstechnisch passieren könnte und daraus dann abzuleiten wieviel Aufwand betrieben werden müsste um das Bauwerk halt wiederinstand zusetzen . Vielleicht hast du ja eine Idee. Sorry bin ein bisschen abgeschweift.

Gruß aus Weimar
Jörn
 
Moin Jörn!

Wenn man als Schadensverursacher nur Wassser bzw schlamm wertet und solche Faktoren wie Öle oder andere konterminierende Stoffe nicht ins Spiel kommen, sind die Chancen ganz gut eine reversibele Herstellung zu erreichen.
zu berücksichtigen ist die Art des Hochwassers, der Gründung und, oder eier eventl. Krypta. Dies würde ich wegen einer evtl. Fundamentunterspüllung in Augenschein nehmen.
Bei unserer Kirche 2004 (Jh-Flut)ist unsinniger Weise das Neogotischen Gestühl rausgeflogen. Einige dieser Bänke sind ausgelagert worden und normal getrocknet(guter Zustand). Meiner Meinung nach wären die Bänke aber rettbar gewesen, wie die Trocknung bewiesen hat.
Das die Schwellen 1 m über Erdreich liegen ist positiv!
Beim Fachwerk und Gefache (Lehm) reicht sicher Trocknung und evtl. neuer Lehmbeschlag, wenn die Schädigung des Wassers den Lehm so gesättigt hat das er in Lösung geht.
Wenn es sich um ei Museeumsdorf handelt ist es sowieso ein Vorteil,da mann z.B für die Gefache Grubenlehm mit Sand und Strohhächsel abgemagert nutzen kann und nicht die Commerzprodukte der Industrie nutzen muß.
Kalkmörtel aus dem Mörtelwerk ist auch günstig zu bekommen.
Beim Inventar wird´s da schon schwieriger! Durchnäßte Holztüren, Kanzeln, Altare & Madonnen müßten von Dipl. Restauratoren betreut werden z.B eine schonende Trocknung & aufwändige Konservierung, was sich preisintensiv auswirken kann.

PS: Buchempfehlung habe ich für dich,gibts aus Datenschutz nur telefonisch. Nummer im Profil

Gruß Ronny
 
Thema: Suche Infos/Material für meine Diplomarbeit

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