Eichendielen verlegen

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Lars S.

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Hallo zusammen,
Ich hätte mal eine Frage von "Fachmann zu Fachmann"
Ich soll Anfang nächster Woche Massivholzdielen aus Eiche ca. 30mm x 20cm in Raumlängen verlegen.
Es handelt sich um ein altes Fachwerkhaus mit folgendem vorhandenen Bodenaufbau.
Von Oben nach unten
1. Massivholzdielen
2. Balkenlage
3. Dazwischen aufgefüllt mit Lehm , Dreck usw...

nun meine Frage:
Wie löse ich am geschicktesten die Unterkonstruktion ohne das mein Boden anfängt zu knarren und ich großen Trittschall bekomme.
Meine Vorgehensweise wäre wie folgt:
Auf die vorhandene Balkenlage neue Lagerhölzer fest verschrauben. (Höhenausgleich mit verleimten Holzplättchen)
Zwischenräume mit Perliteschüttung auffüllen.
Neue Dielen auf das blanke Lagerholz durch die Feder verschrauben.
Kann ich das so machen??
Musszwischen Lagerholz und Balkenlage noch eine Schallbremse wie z.B Weichfaserplatte??
 
zusprichtUckermarkschaut_I275_201137223323.JPGHallo Lars

Früher wurden Dielenböden in Altbauten auf Holzbalkendecken verlegt. Verlegen Sie die Lagerhölzer (ca. 4,5 x 7 cm). Bei der Sanierung einer alten Holzdecke richten Sie sich dabei nach dem Verlauf der alten Balken. Zum Ausgleich können Sperrplättchen o. ä. (keine Keile!) unter die Lagerhölzer leimen bzw. fest vernageln. Heute versucht man den Trittschall zu umgehen und so sollte man eine sogenannten Trittschaldämmstreifen zwischen den Lagerhölzern und den Dielen verlegen. Ich biete immer an 5mm x 100 mm Hanfdämmstreifen zu verwenden, Schraubnägel verhindern ein späteres Ausziehen der Dielen. Bei harten Hölzern empfiehlt es sich, die Schraublöcher vorzubohren.
Und diese Seite empfehle ich immer sich noch einmal durchzulesen.
Mit freundlichem Gruß von der Lehmschwalbe aus der Uckermark
Ralf Pawlik
 
Hallo vielen dank erst-mal aber so richtig zufrieden bin ich damit noch nicht.
Soweit ich das weiß gehört der Dämmstreifen zwischen Lagerholz und Deckenbalken.
Wie Sieht es aus mit der Verschraubung zwischen Deckenbalken und Lagerholz?
 
I3214_20069119914.jpgKein Dämmstreifenn, nirgends.

Die Konstruktion ist nicht entkoppelt, da durch die Schrauben der Schall übertragen wird. Also ist der pappige Streifen dazwischen sinnlos. Er ist sogar kontraproduktiv, da der Streifen bei wechselnden Punktbelastungen wie eben beim Darübergehen stärker zusammengedrückt wird, als die Schraube allein das Brett nach unten gezogen hat. Und dann reibt der Schraubenschaft am Holz und es knarrt.

Wenn alles miteinander verbunden wird, ist eine Trittschalldämpfung nicht möglich.

Eine Lösung wäre ein Dämmstreifen (besser Holzweichfaserplatte 5mm) auf den nivellierten Lagerhölzern und die Verschraubung der Dielung zu einer schwimmenden Platte vermittels weiterer Lagerhölzer, die im Balkenzwischenraum unter der Dielenplatte hängen. Aber Obacht: Der Statiker sollte klären, ob die statische Scheibenwirkung der Dielung zur Aussteifung des Baues notwendig ist. Wenn ja, kann diese Lösung nicht angewandt werden.

Grüße

Thomas
 
5mm Holzdämmplatte als Trittschall...

Hallo Thomas,

spricht aus Deiner Erfahrung eigentlich etwas gegen dickere Varianten - z.B. 20mm?

Grüße

Frank
 
Hallo Frank,

nein, natürlich nicht. Nur haperts ja üblicherweise an der Aufbauhöhe.

Aufgrund der Lastabtragung auf Streifen würde ich aber eine HWPl mit einer Rohdichte von 0,25 verwenden, wie das z.B. die DOSER DHD N hat. Die gibt's mit 18 und 25mm Stärke.

Grüße

Thomas
 
Hallo,
vielen Dank für den Lösungsvorschlag. Werde versuchen diesen bei den Kunden durchzusetzen.
Allerdings noch mal eine Frage.
Momentan werden die Dielen ja auch auf den Deckenbalken geschraubt. Daher ist der Trittschallschutz ja nun auch nicht wirklich gegeben.
Eine Verschlechterung würde ich also nicht erzielen wenn dieser Aufbau wieder angewandt wird.
Eher eine Verbesserung da ich ja einen Höhenausgleich mache , die Zwischenräume verfülle und unter die Lager Weichfaserplatten Klebe.
Die einzige Schallübertragung wäre also über die Schrauben. Es handelt sich hier um einen offenen Flur . Unter dem Flur ist auch ein Flur.

Was meint Ihr würde das so ausreichen??

PS. Ist es notwendig die Schüttung bis Oberkante Lagerhölzer zu machen??
Wenn ich das mache habe ich bestimmt Probleme die Dielen zusammen zu bekommen da sich ja immer mal das ein oder andere Korn in die Nut der Diele verirrt...
 
Die "Pseudoentkopplung"...

...bringt nix, die Schrauben reichen zur Schallübertragung völlig aus.

Ein Zentimeterchen Luft unter den Dielen ist nicht problematisch. Die Verlegung geht leichter und der Kunde hat keine Nachteile.

Grüße

Thomas
 
Dämmmaterial

Hallo,

Ich habe von so einer Lösung wie Thomas sie in seiner Zeichnung vorgeschlagen hat schonmal gehört. Da war aber die Rede von fertigen Platten, in die man die Lagerhölzer zum Verschrauben der Dielen einlegen kann.

Weiß jemand was das für Platten sind oder sollen die Hölzer einfach in die Schüttung eingelegt werden ?

Danke und Gruß
Christoph
 
In dieser Konstruktion...

...wären stärkere Holzweichfaser)platten und in diese eingelegte Lagerhölzer fehl am Platz - man müßte sonst die Einschübe so stark herstellen, daß der Boden darauf abgelegt werden kann, und nivellieren. Die Platten in die Balkenzwischenräume einpassen. Zu mühsam.

Die Holzweichfaserplatten kommen dann zum Einsatz, wenn eine durchgängige Verlegeebene (Dielung, OSB) vorhanden ist.

Grüße

Thomas
 
Thema: Eichendielen verlegen
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