Welche Dämmung im EG unter Dielen

Diskutiere Welche Dämmung im EG unter Dielen im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Hallo zusammen, wir haben folgendes Problem: Der Vorbesitzer unseres Fachwerkhauses - anerkannter Öko-Sanierer - hat im EG auf den Rohbeton ein...
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Christa-Neubau

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Hallo zusammen,
wir haben folgendes Problem: Der Vorbesitzer unseres Fachwerkhauses - anerkannter Öko-Sanierer - hat im EG auf den Rohbeton ein Balkenlager aufgebracht und darauf wunderschöne Eichendielen. Als Wärmedämmung hat er zwischen den Balken unbehandelte Schafswolle eingebracht. Nachdem seit einigen Jahren vermehrt Motten auftauchten, ist es seit zwei Jahren so schlimm, dass wir uns schweren Herzens entschlossen haben, den kompletten Boden aufzunehmen, um die Schafswolle zu entfernen. Wir hoffen, die Dielen erhalten zu können, aber der Vorbesitzer hat die Schrauben versenkt und die Löchter mit exakt passenden Holzdübeln geschlossen. Hoffentlich bekommen wir die Schrauben überhaupt raus!? Nun aber die eigentliche Frage: Was sollen wir als Dämmmaterial anschliessend benutzen? Einerseits soll die Dämmung gesundheitlich unbedenklich sein, andererseits soll sie aber keinerlei Ungeziefer mehr eine Chance bieten. Was schlagt Ihr vor?? Vielen Dank im voraus für Eure Antworten!
 
Moin Kathrin,

guckst du z.B. mal hier: http://www.hanffaser.de/uckermark/

Gruss, Boris

P.S. Da bleibt euch wohl nix anderes übrig, als die Dübel behutsam rauszubohren, um an die Schraubenköpfe ranzukommen. Nehmt ein paar billige Holzbohrer, wenn die auf der Schraube raspeln sind die stumpf...und das wird nicht ganz zu vermeiden sein.
 
In den Fußboden muss Hanf-Dämmwolle

Bei Hanf gibt es keine Probleme mit Motten oder anderem Ungeziefer. Sogar Mäuse mögen die Hanf-Dämmwolle nicht, denn die Nager kommen da nicht durch. Und zerbeißen kann man Hanf erst recht nicht. Also: Mit gleich guten Dämmwerten wie Schafwolle hat Hanf-Dämmwolle den Vorteil, dass Insekten, insbesondere Motten keine Chance haben. Unter Dielen gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Schütt-Hanf-Dämmwolle (Hanffaser Uckermark)
2. Hanf-Lehm-Schallschüttung
Letzte ist bei Zwischengeschoßdecken zu empfehlen.
 
Da muss Hanf rein

da haben meine Vorredner recht.
Wenn die Balken gleichmäßig liegen, kannst Du auch Hanf Matten oder Rollen in der passenden Breite und Dicke einlegen.
(Gibts bei Thermo-Hanf von 30 -220 mm Stärke)Ansonsten Stopfwolle.
Achtung: Die DIN schreibt bei Gefahr aufsteigender Feuchtigkeit (zu vermuten bei Mottenbefall, denn die mögens nicht zu trocken)zwingend eine Feuchtigkeitssperre vor. Ob das im Einzelfall tatsächlich nötig ist, wäre allerdings zu prüfen.
 
Anerkannter Ökosanierer!

Den Titel merke ich mir. Hoffentlich ist er nicht beim Grashauen vom Gründach gefallen :)

Spaß beiseite, die Sache mit der Schafwolle war ultraökologischer Unfug. Wenn er ansonsten auf dem gleichen Level gebaut hat, ist zu befürchten, daß es keine Sperre gegen aufsteigende Feuchte eingebaut hat. Prüft das bitte als erstes, das wäre unbedingt nachzuholen.

Die Stöpsel müßt Ihr halt mühsam ausbohren, ohne die Schraubköpfe zu zerstören. M.E. geht das am besten mit einer langsam laufenden Handoberfräse mit Tiefenanschlag und einem Schaftfräser, der 2mm schlanker ist, als der Stopfen. Die OF ist gegen verrutschen zu sichern, z.B. duch eine zusätzlich aufgebrachte Grundplatte aus Sperrholz mit einer rutschhemmenden Unterklebung.

Die Bretter nummerieren, die Balkenlage muß so bleiben oder in gleichen Abständen wiederhergestellt werden, sonst macht Ihr noch mehr Löcher.

Als Schüttdämmung würde ich zu Blähton raten (Liapor, Maxit Clay...)

@ Gunter

Du schreibst da zweifach Stuß. Motten feiern auch im trockensten Kleiderschrank fröhliche Urständ, wenn's Futter passt. Und wie genau willst Du "im Einzelfall prüfen", ob eine Feuchtigkeitssperre notwendig ist, anhand welcher Kriterien? Eine einzige Fehlentscheidung in dieser Richtung kann für den "entscheidungsfrohen" ausführenden Betrieb zum finanziellen Desaster werden. Ich bin für alle möglichen, auch DIN-ferne, Baulösungen zu haben, aber nicht für einen Verzicht auf eine wirksame Sperre gegen aufsteigende Feuchte. Was vielleicht im Einzelfall und gerade noch so bei geseiften oder geölten Böden funktionieren könnte, kommt eben dann zum Schimmeln, wenn der Boden in irgendeiner Form abgedeckt wird. Sich die äußeren Feuchteverhältnisse ändern. Weniger gelüftet wird...

Da "muß" ganz gewiss kein Hanf rein. Möglicherweise funktioniert es bei intakter Feuchtigkeitssperre über einen kürzeren oder längeren Zeitraum. Da aber auch die Gefahr von Kondensat besteht, würde ich im Boden des EG grundsätzlich keine organischen Dämmstoffe verbauen, und auch die Lagerhölzer auf Distanzstreifenstücke, z.B. aus Bautenschutzmatte, legen.

Grüße

Thomas
 
Ergänzung zu meiner Frage: Welche Dämmung unter Dielen

Hallo, jetzt schon einmal Danke schön für die Antworten. Ich habe mich mit dem "Rohbeton" nicht richtig ausgedrückt. Also: Das Haus ist unterkellert (der Keller hat eine Decke mit mehreren Wölbungen - ich weiß nicht, wie dass heißt) aber von oben ist eine glatte Betonschicht zu sehen. Das wissen wir, weil der Vorbesitzer Hunderte von Fotos gemacht hat. Übrigens haben alle Handwerker, die anschliessend für uns gearbeitet haben, ihm fachlich gute Arbeit bescheinigt. Nur die Sache mit der Schafswolle war wohl nicht gut gewählt. Mit Feuchtigkeit haben wir in den 8 Jahren noch nirgends Probleme gehabt. Ich denke, da hat er alles richtig gemacht. Gibt es Eurer Erfahrung nach eine Möglichkeit, die Motten zu vertreiben, ohne den Boden aufzunehmen? In unserem früheren Haus hat uns mal ein Schreiner bei einem Dielenboden die verschieden großen Fugen gleich groß ausgefräst, passende Leistchen eingeleimt und anschl. geschliffen. Das hat ohne weitere Risse jahrelang gehalten. Dann kämen die Motten ja nicht mehr heraus (oder??). Aber allein die Gewissheit, dass sie unter den Dielen sind und die Dämmung wegfressen, ist nicht sehr beruhigend. Oder was haltet ihr von dieser Möglichkeit? Übrigens: Wir wollen (bzw. können) die Arbeiten: Dielen aufnehmen, Schafswolle entfernen, neue Dämmung rein, Dielen neu verlegen, nicht selbst machen. Also, wenn ein erfahrener Handwerker aus unserer Nähe Interesse hat: Bitte melden. Es handelt sich um ca. 25 - 30 qm in 51580 Reichshof.
 
Sollte...

...der Keller nicht beheizt sein, ist eine Sperrschicht dennoch sinnvoll. Das wäre eine Bitumenschweißbahn oder, alternativ, eine höherwertige PE-Bahn, wie die Gefitas PE 3/300. An der Wand hochgezogen bis Unterkante Dielung.

Die Wolle muß in jedem Fall 'raus. Selbst wenn Ihr, Gott behüte, einen Begasungsfachbetrieb beauftragt (die nehmen üblicherweise Zyanwasserstoff!) gibt es keinen Schutz gegen Wiederbefall. Und daß die keinen Weg unter der Dielung heraus finden, glaubt Ihr doch nicht im Ernst? Das ist so, als ob Ihr Flöhe unter dem Teppich einsperren wollt.

Nach der Quadratmeterzahl zu schließen, ist das ein Raum? Es könnten, vorausgesetzt es gibt schon eine Sperrschicht, wandseitig je 3-4 Dielen entfernt werden, und dann die Wolle herausgeholt werden, und auch sauber alles ausgesaugt werden. Das wird mit Sicherheit keine schöne Arbeit, geht aber, wenn nicht noch haufenweise Installationen mit "vergraben" wurden. Dann Blähton einfüllen und mit geeigneten Werkzeugen unter die Dielen schieben.

Grüße

Thomas
 
@ Thomas

Lieber Thomas,
auch wenn Du gerne anderer Meinung bist, möchte ich Dich doch um einen höflichen und sachlichen Ton bitten.

Das ist ein Forum in dem durchaus unterschiedliche Meinungen zu bestimmten Themen existieren können und dürfen. Es gibt nicht nur den EINEN Weg.

Gunther
 
Zu einer Sperrschicht

sage ich nicht nein. Als Dämmung empfehle ich entweder Thermo-Floor oder Thermo-Fill (europerl)....diese Perlite ist Verrottungs- und Ungeziefersicher,lässt sich leicht verarbeiten und gilt als nawaro....

Grüsse Thomas
 
Lieber Gunther,

Der Begriff "Stuß" ist durchaus sachlich. Statt zu zicken, könntest Du meine Fragen beantworten und meine Argumente widerlegen. Es geht hier nicht um die Form, sondern um den Inhalt.

Grüße

Thomas
 
Hallo zusamen!
Wegen der Sperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit, noch ein Hinweis: Auch zu viel kann schädlich sein! Habe selbst im EG auf Bton Schweißbahn verlegt und die Firma, welche dann Eichendielen verlegt hat, hat selber nochmal eine Folie eingebaut. Also superdicht (mit doppeltem Boden). Als Heizung dient ein Warmluft-Kachelofen. Nach einiger Zeit zeigt der Fußboden Schwundrisse von 7-8mm in den Fugenbereichen; und eswird mehr. Der Fußboden selbst war 1a Qualität. Also nicht zu feucht eingebaut oder so. Es kommt meiner Meinung nach immer auf das richtige Maß an. Aufsteigende Feuchtigkeit muss wie im Forum bereits erwähnt immer abgeleitet werden könen, dann passiert normaler weise auch nichts. Das richtige Maß ist allerdings vorher nicht so einfach zu ermitteln.
 
Was verstehen Sie unter Schwundrissen?

Sollten Ihre Dielen Fugen (also nicht Risse) von bis zu 7mm ausbilden (meine Interpretation), hat das mit Sicherheit nichts mit der intakten Feuchtigkeitssperre zu tun. Ein Holzboden muß definitiv nicht von unten "gegossen" werden.

Ich baue seit vielen Jahren massive Dielenböden ein, immer auf perfekter Sperrschicht - und es entstehen dennoch keine Fugen, die die jahreszeitlich bedingten und je nach Brettbreiten unterschiedlichen Spaltmaße von max. 2mm (bei vielleicht 35 oder 40cm breiten Brettern!)überschreiten. Bei klimatisierten Gebäuden gibt es gar keine Fugen, wenn die Einbaufeuchte stimmt.

Ein ganzes Bündel von Ursachen kann für Ihre Fugen verantwortlich sein. Die Verantwortung für die Prüfung von Einbaubedingungen (Baurestfeuchte, Holzfeuchte etc.) liegt beim Dielenleger, für die klimatischen Bedingungen danach bei Ihnen.

Mit welcher Holzfeuchte wurde die Dielung eingebaut, welche Luftfeuchte und -temperatur gab's zum Einbauzeitraum, wann wurden die Dielen eingebaut? Welche Luftfeuchte und Temperatur haben Sie im Raum während der Heizperiode, welche Holzfeuchte haben die Dielen gegen Ende der Heizperiode? Wie ist der Unterbau konstruiert (Kleber oder Lagerhölzer, kompletter Unterbau wie erfolgt? Welcher Dielenhersteller, welche Elementmaße?

Aus der vollständigen Beantwortung dieser Fragen ließe sich möglicherweise ein Lösungsansatz finden. Ihre Schlussfolgerung, aufsteigende Feuchte müsse IN DEN WOHNRAUM abgeleitet werden, ist jedenfalls falsch. Unter der Abdichtung stellt sich ein Feuchtegleichgewicht ein, und dann steigt da nichts mehr auf. Und für genau diesen Fall ist eine Dielung mit der normativ festgelegten Einbaufeuchte von 9% vorgesehen.

Meine Vermutung in's Blaue hinein: Ihre Luftfeuchte war im Winter schlicht zu niedrig. Gerade Warmluftöfen können mit ihrer hohen Luftumwälzung zur Austrocknung des Bodens beitragen.

Grüße

Thomas
 
Thema: Welche Dämmung im EG unter Dielen

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