Denkmäler

Diskutiere Denkmäler im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Das "Zaunsche Haus" Ein niederdeutsches Längsdielenhaus in seiner regionalen Ausprägung als Diemellandhaus. Zierenberg , Mittelstraße 39 von 1567...
R

Robert Göbel (Dipl. Ing . FH)

Beiträge
971
Das "Zaunsche Haus"

Ein niederdeutsches Längsdielenhaus in seiner regionalen Ausprägung als Diemellandhaus.
Zierenberg , Mittelstraße 39 von 1567 (d +i)
d = dendrochronologisch untersucht
i= informell belegt durch Inschrift im Torbogen.

Ein Strebebalken eines Andreaskreuzes im Dachgfüge datiert auf das Jahr 1369 (d).
Die Wiederverwendung von älterem Balkenwerk war nicht nur üblich, sondern infolge der
Holzverknappung sogar von landesherrlicher oder städtischer Seite her in der Regel geboten .

Der zweigeschossige Ständerwandbau steht giebelseitig zur Straße und wird durch ein mittig,
von starken Ständern flankiertes, relativ niedriges Tor erschlossen. Noch wurde die Inschrift
nicht in lateinischen Versalien, sondern in gotischen Minuskeln eingeschnitzt, doch ist der
gotische Spitzbogen durch den Rundbogen der mittlerweile zum Vorbild gewordenen
Renaissance abgelöst worden.

Der Giebel zeigt eine mittlereVorkragung über einer Stockwerkabzimmerung. Rähme und
Schwellen sind dabei profiliert, die Füllhölzer sind mit einer Winkelornamentik beschnitzt.

Hier wurde 1567 ein Ständerbau errichtet,der bei zweizoniger Konzeption zur Hälfte ein- und
zur anderen Hälfte zweigeschossig war. Das Innengefüge ergab auf der linken, östlichen Seite
eine traufhohe Diele, die als Längszone bis an die Rückwand reichte. Die westliche Zone war
als zweigeschossige Wohnzone konstruiert, wobei interessanterweise zur Diele hin eine
regelrechte Rähmabzimmerung mit profiliertem(r) Rähm und Schwelle, vorstehenden Balkenköpfen
und beschnitzten Füllhölzern verzimmert wurde, wie sie auch am Giebel anzutreffen ist.
Der Bauherr war vermutlich ein gutsituierter Handwerker oder Kaufmann.

Das Dachgefüge weist sowohl Firstsäulenelemente mit Kreuzverstrebungen ( Andreaskreuze), als
auch den doppelt stehenden Stuhl auf. Es gestattete eine Nutzung auf zwei Ebenen.

Quelle: Wofgang Halfar , Die Geschichte des Hauses und der Fachwerkarchitektur in der Region
Wolfhagen. 1993.

Das Haus ist in Wohnungseigentum aufgeteilt und steht zum Teil leer und zum Verkauf.
Im Erdgeschoss befindet sich eine Gaststätte.
Ein sanierter Gewölbekeller ist der Gaststätte zugeordnet.
Im Dachgeschoss befindet sich eine Wohnung.

viele Grüße
 
Denkmaeler_I5034_201173114272.jpgDenkmäler

So sieht es jetzt aus. ;-))
 
Thema: Denkmäler
Zurück
Oben