Deckenbalken
Hallo Nicole,
die maximale Länge liegt so um die 6 m bei Vollholzprofilen, für den Wohnungsbau mehr als ausreichend. Qerschnitt, Verlegung, Transport und Montage werden sonst unwirtschaftlich, außerdem sind dann die Durchbiegungsbeschränkungen nicht mehr einzuhalten. Normale Deckenbalken liegen etwa zwischen drei und fünf m Länge. Bei größeren Spannweiten besser einen Unterzug oder eine Stuhlsäule mit Kopfband einsetzen. KVH wirkt "rustikaler", BSH ist maßhaltiger.
Ein paar Tipps zur Planung:
Der Wunsch-Grundriss beginnt nicht mit den Deckenbalken sondern zuerst mit dem Grundstück.
Grenzabstände, Baufluchten, Zufahrt aufs Grundstück, Stellflächen, Firstrichtung, Dachneigung und Grundflächenzahl geben ein Bauwich, eine max. überbaubare Fläche, vor. In der muß der zukünftige Grundriss liegen. Die nächste Vorgabe ergibt sich aus der Lage zur öffentlichen Verkehrsfläche. Hier sollte der Eingangsbereich und das Treppenhaus liegen, dann die weniger lärmempfindlichen Nutzungen (HWR, Bad/WC, Flur, Küche, Esszimmer.
Die nächste Vorgabe ist die Himmelsrichtung. Nach ihr richtet sich die Planung der Freiflächen gartenseitig, des gartenseitigen Einganges, der Lage der restlichen Räume.
Dann, als nächsten Schritt, die sich daraus ergebende Nutzuungszuordnung als Text ins Bauwich schreiben. Schreib von mir aus straßenseitig links Esszimmer, dahinter Küche, in der Mitte Eingang (oder an den rechten Giebel), dann TRH, dann Wozi, oben SZ, MBR, BKS, KIZI, Bad... eintragen.
Dann grob festlegen wieviel bzw. welche Räume gebraucht werden und wieviel Grundfläche sie mindestens haben müssen.
Dann kann man anfangen zu zeichnen. Lass als Laie die Finger von Zeichensoftware.
Nimm stinknormales kleinkariertes Schreibpapier als A4- Block und einen Bleistift. Such Dir einen Ausgangspunkt (Eingang) oder eine Ausgangslinie (Bauflucht zur Straße) die sich als Zwangsgröße ergibt. Von da aus beginnst Du die Planung der Räume. Maßstab 8 Kästchen gleich ein Meter. Bevor Du loslegst: Fachwerk ist ein Systembau. Zwischen Rähm und Schwelle stehen in regelmäßigen Abständen Ständer. Die legen die Lage der Türen, der Fenster (einschl. deren Größe)und der einbindenden Querwände (Bundwände) fest. Systemabstand vorzugsweise 1 m.
Zeichne zuerst den Flur, lege die Durchgangsbreite fest, dann die Treppe nach oben. Dann die Nutzung der Räume links und rechts nach Vorgabe und geplanter Größe, Türen einzeichnen! Passt es nicht- radieren, noch mal. Dann Wandstärken einzeichnen (Außenwand 3 Kästchen, tragende Innenwand zwei Kästchen, nichttragende Innenwand 1 Kästchen. Tragende Innenwände sind das Treppenhaus. So ergeben sich die Breite und die Tiefe des Gebäudes. Dann dasselbe fürs Obergeschoss.
Hier hat sich dann das Problem mit den Balkenlängen erledigt.
Jetzt erfolgt die Feinarbeit- Varianten durchspielen, ändern, prüfen, nochmal ändern...
Denke daran: Jeder m² mehr Grundfläche kostet 2 bis 3 T€. Nicht so groß wie möglich, so groß wie erforderlich.
Danach, wenn die Grundrisse in etwa feststehen, A3- Bögen mit mm- Papier nehmen und diesmal genauer im Maßstab 1:50 oder 1: 25 zeichnen. Dann die wichtigsten Möbel, Sanitärobjekte, Betten, Küche usw. maßstabsgerecht zeichnen, ausschneiden. Damit kannst Du dann im Grundriss prüfen ob die Türen aufgehen, Durchgangsbreiten passen, wo die Fenster hinkommen, ob die Raumgröße ausreicht usw. Wenn fertig: Aufkleben.
Dann dem Planer in die Hand drücken der den Bauantrag stellt.
Ich hoffe das Geld reicht! Fachwerkneubau wird teuer.
Ihr begebt euch da mit dem Bau auf einem gestalterisch schmalen Grad zwischen Disneyland und modernem Fremdkörper. Ich wünsche mir Ihr und euer Planer habt ein gutes Händchen dafür.