zugiger Dielenboden im Hochpaterre

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Britta1

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Hallo Altbaufreunde, Wir haben eine Wohnung im typischen Berliner Altbau der Jahrhundertwende. Wohl weil hier im Norden von Berlin der Grundwasserspiegel schon immer sehr hoch war (und in den letzten Tagen bestimmt weiter stieg) ist der hohe Keller nur ca. 40 cm in der Erde. Wir wohnen darüber, eigentlich fast wie in der ersten Etage, aber trotzdem fußkalt. Es muss also eine Dämmung im Bereich der Kellerdecke her, zumindest im Wohnzimmer und im Arbeitszimmer. Direkt unter der Kellerdecke verlaufen allerdings viele (gedämmte) Rohre und außerdem gibt es etliche Trennwände (Dicke eines Ziegels), die die kleinen Kellerverschläge trennen, sodass ich mir nicht vorstellen kann, dass man das gescheit von unten dämmen kann. Außerdem ist die Eigentümergemeinschaft nicht gerade erpicht auf diese Maßnahme. Der Keller ist durch vielen Kellerfenster mit Lüftungsöffnungen trocken und schön zugig. Bliebe also die Dämmung von oben. Es handelt sich um eine Holzbalkendecke mit schönen, alten, sehr unterschiedlich breiten und z.T. sehr langen Dielen, allerdings an einigen Stellen mit deutlichen Holzwurmspuren. Habe die Löcher und Gänge vor einem Jahr mit Holzkitt verschlossen und seit dem sind keine neuen aufgetaucht. Unter den Dielen ist bestimmt Schlacke, vom Keller aus sieht man an einigen Stellen Schilfmatten. Eigentlich möchte ich den alten Dielenboden gerne behalten, anderereits nicht um den Preis von kalten Füßen. Deshalb folgende Fragen:
- Bringt es was, falls der nötige Hohlraum da ist, Zellulose einzublasen?
- Kann man die Dielen anheben und später wieder einbauen?
- Muss dann die Schlacke raus und ein neuer Dämmstoff rein? Welcher?
- Sollte doch besser versucht werden, von unten zu dämmen?
- Kann man auf die alten Dielen etwas aufbauen?
Was wäre die beste Lösung?
Danke, Olga
 
Kellerdecke

Hallo Olga,

Ab dem Jahr 2013 wird es bei Altbauten zur Pflicht , Kellerdecken und oberste Geschossdecken nach EnEV zu dämmen.
Wo es geht, sollte man auf der kalten Seite dämmen, also von unten.

Viele Grüße
 
Kellerdecke

von unten dämmen ist, wie Kollege Göbel schon schreibt, die eleganteste Methode. Womit: mit kleinflächigen Steinfaserplatten "Thermarock" von Rockwool, die leicht mit Kleber angesetzt und verspachtelt oder verputzt werden können, 6-8 cm geben Sinn. Es fließt aber immer noch Wärme über die Mauerkronen ab.
Wenn das alles nicht machbar ist, hat schon der Ersatz des ganzen Oberbaues einschließlich der Schlacke durch wärmedämmenden Leichtbeton (Markenname Thermozell 250) als Sackware geholfen. 12-20 cm sollten es dann aber schon sein, in Lagen von maximal 12 cm. Sie können sich dann gleich einen völlig neuen Oberboden gönnen.

Grüße vom Niederrhein
 
Danke

Vielen Dank für die hilfreichen Antworten
 
Dämmung der Kellerdecke

Das Problem einer flächigen Dämmung der Kellerdecke sehe ich praktischerweise in den darunter verlaufenden Rohren. Das wäre eine ziemliche Aktion (Dämmmatten zurechtschneiden / anpassen ect.). Wie bereits im Vorfeld bemerkt, stellen zahlreiche Zwischenwände das nächste Problem dar. Fazit: Hoher Aufwand, unzureichendes Ergebnis.
Sinnvoll wäre in Eurem Fall eine Dämmung der Balkenzwischenräume...
- Vorsichtiges abhebeln der Dielen (kann man ja eventuell wiederverwenden)
- Entfernung der Schlacke (schade eigentlich, da dies kein schlechter Füllstoff ist und genau das richtige Maß an Masse bringt) und einblasen von Zellulose (auch wenn diese mal feucht wird trocknet sie schnell wieder).
... oder alternativ dazu:
bei entsprechender Raumhöhe (3,5m?)- Schlacke drinlassen, Dielen drauflassen, 6 cm Holzfaserdämmplatten drauf, Balkenlage 10 cm Höhe mit Zwischendämmung und darauf neue Dielung.
 
Für diese richtungsoffenen

Ratschläge nochmals Danke. Die Raumhöhe würde einen Aufbau hergeben, aber dann müssten wir bei gut 10 cm u.a. auch Heizkörper und Rohre höherlegen. Die Kellerdecke wäre wirklich ein Fall für begeisterte Bastler mit Liebe zum Detail. Dann müssen wohl die Dielen hoch. Ob die alten Damen das überleben?!
 
Wenn Ihr den Dielenboden halten wollt,

lasst ihn liegen. Vom Kosten-Nutzen-Verhältnis her ist das Aufnehmen der Dielen, Dämmen im Balkenzwischenraum etc. die teuerst denkbare Lösung. Viele Dielen werden es vielleicht nicht überleben, das Nivellieren auf alten Balken ist auch nicht unaufwendig. Die Räume könnt Ihr dann ja auch geraume Zeit nicht nutzen, und der Dreck ist auch nicht zu verachten. Ich hab das alles durch, müßte es wegen der erforderlichen Raumhöhe im Souterrain (meine Werkstatt) auch wieder so machen, aber ich hab's gehasst.

Selbst wenn's Bastlerarbeit wird, scheint mir die Dämmung von unten, außerdem auch aus klimatischen Gründen, vorteilhafter. Außerdem: Das sind doch auch Heizleitungen bei, vermute ich. So bekämet ihr zur Dämmung zusätzlich noch eine schwache FB-Temperierung, weil ja keine Leitung wirklich zu 100% gedämmt ist.

Wenn der Keller hoch genug ist, kann man nicht eine Ebene unter den Leitungen abhängen, und den Hohlraum mit Zellulose auspusten?

Kosten: Die Dämmung der Kellerdecke von unten müßte m.E. die Eigentümergemeinschaft zahlen, einen dämmenden Aufbau vielleicht eher nicht?

Grüße

Thomas
 
Verschiedene Ventile an den Rohren

unter der Decke verhindern wohl die Umsetzung der Idee mit der Zwischendecke. Ich habe hier viele gute Hinweise bekommen. Jetzt kann man wohl nur noch vor Ort beurteilen, was davon wirklich sinnvoll und machbar ist. Sollten sich bei der Umsetzung Fragen ergeben, wende ich mich sicher wieder an Euch.
 
Für die Ventile...

...könnten ja vielleicht Aussparungen oder Revisionsklappen vorgesehen werden.

Grüße

Thomas
 
Thema: zugiger Dielenboden im Hochpaterre
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