Diffusion

Diskutiere Diffusion im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo Forum! bei der Sanierung meines Hauses aus den 50zigern (kein Fachwerk), stellt sich die Frage wie die Wärmedämmung der Fassade ausgeführt...
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Tim Taylor

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Hallo Forum!
bei der Sanierung meines Hauses aus den 50zigern (kein Fachwerk), stellt sich die Frage wie die Wärmedämmung der Fassade ausgeführt werden soll. Hier gibt es nun diffusionsoffene Lösungen und Dämmungen die keine Wasserdampfdiffusion zulassen. Sind Untersuchenugen bekannt, die Quantifizieren, wieviel Wasserdampf durch die Wände mittels Diffusion transportiert wird und wie ist das in Bezug zu den anderen Stoffaustauschwegen mit der Umwelt zu bewerten (z.B. Lüften usw)? Ist Diffusionsoffen möglicherweise nur ein Modewort. Trägt aber wenig zum Wasserdampftransport nach außen/innen bei?
Mit freundlichen Grüßen
 
unabhängig von schönen Tabellen...

... sollte es nicht zu einer Wasserfalle kommen. Und die Gefahr entsteht, sobald man Außen mit Stoffen dämmt oder streicht, die keine Diffusion zulassen.

Dicht verlangt immer eine 100%ige Ausführung.

100% Rissfrei über die Jahre kann aber niemand garantieren. Geringste Verarbeitungsfehler oder Bewegungen der Außenhaut werden dazu führen, dass Wasser in die Dämmung eindringt aber nicht mehr entweichen kann.

Je leichter der Dämmstoff umso höher sind die Bewegungen im Putz.

Wenn dann noch ein wenig Luftfeuchtigkeit von Innen nach Außen mithilft, säuft die Dämmung noch schneller ab.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Diffusionsaustausch durch die Aussenwand

wird massiv überbewertet und findet i.d. Re. nur zu etwa 5% statt. Der Feuchtigkeitsaustausch der feuchten Luft erfolgt also primär durch das Lüften.
 
Das mag

ja sein, aber genau diese 5% sorgen für den Kummer.
Warum sonst verlangen alle renommierten Trockenbauhersteller eine absolut dichte Dampfsperre? Und alle bekannten WDVS-Hersteller versuchen ihren Kunstharzputzen Diffusionsfähigkeit einzubläuen.
MfG
dasMaurer
 
Wenn Du mir zeigst ,( daß die 5% die max. durch das Mauerwerk diffundieren auch noch das Problem darstellen ) wo das steht??
Nach Deiner Darstellung müssten alle Häuser mit WDVS und KH-Putz vor Problemen im Innenraum nur so strotzen und der Schimmelpilz aus den Fenstern wachsen. Dem ist aber nicht so !!!!! Da kannst dem K.F. und dem F.K. vielleicht glaubhaft erzählen.
 
Dämmung der Fassade

Vielen Dank für die Antworten!
Konkret stellt sich die Frage, ob wir Styropor oder Steinwolle/Glaswolle verwenden. Beide können ja nicht verrotten. Nur das Steinwolle o.ä. natürlich "absaufen" können. So gesehen ist Styropor/Styrodur die bessere Variante. Naturstoffe sind mir hier nicht sympathisch, weil zum einen der WLS deutlich schlechter ist und zum anderen bei Wassereintritt immer die Gefahr des schimmelns besteht. Stellt sich eben nur die Frage wie man die Diffusionsgegebenheiten bewertet.

Grüße aus Oberbayern
 
Hallo Tim,

diffusionsoffen ist tatsächlich ein Modewort, weil es oft bemüht wird, wo es gar nicht hingehört.

Wenn ein Bauteil (Wand) naß wird, muß es die Möglichkeit haben, auch wieder auszutrocknen. Aufsteigende Feuchte, ein defekter konstruktiver Wetterschutz oder ein undichtes Wasserrohr sind das eine Problem. Ob ein solcher Bauschaden bei der Planung einberechnet werden sollte, weiß ich nicht.

Bei der Innendämmung oder der Dämmung einer Dachschräge gilt allerdings: Die Dämmung soll von innen nach außen immer diffusionsoffener werden. Hier ist es nämlich so, daß der gute alte Taupunkt innerhalb der Isolierung liegt...und wenn dort feuchtwarme Wohnraumluft eindringt, gibt es Probleme.

Bei einer massiven Wand gibt es keine Wasserdampfdiffusion, da Wände bekanntlich nicht atmen. Daran ändert auch eine Außendämmung nichts.

Gruß...J.
 
Wandaufbau

Hallo Jürgen,
das heißt, wenn ich eine alte Wand aus Betonsteinen, Ziegelsteinen außen dämme, bietet sich technisch gesehen Styropor/Styrodur an. Die Dämmstoffe haben einen hohen WLs sind verrottungsfest, jahrelang bewährt und einfach zu verarbeiten. Wenn Diffusion keine Rolle spielt, ist die Wasserdampfundurchlässigkeit ehr von Vorteil. Der Taupunkt liegt dann sowieso in der Dämmung und ist damit als unproblematisch anzusehen. Die Naturstofffreunde werden natürlich die Nase rümpfen, aber selbst Kunststoffmonomere (Styrol) sind ja außerhalb des Gebäudes. "Atmen" tut eine Wand ja sowieso nicht. Da kommt es ehr auf den Innenaufbau an.
Grüße Tim
 
nein,

in diesem Fall befindet sich der Taupunkt eben nicht in der Dämmung sondern in der massiven Wand, in die keine warme Luft bis zur Taupunktebene durchdringt. Deshalb gilt die Außendämmung allgemein als unproblematisch, die Innendämmung als Notlösung, z.B. wenn eine Fachwerkfassade sichtbar bleiben soll.

Gruß...J.
 
Die "luftig-leichte" Styrodämmung säuft nicht wegen der..

Dampfdifusion, sondern wegen den entstehenden Schäden an der Außenhaut ab.

Ich würde auf eine gute Wärmespeicherzahl achten und auf eine gute Kapilarität.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Der Witz ist doch,

daß die Dämmfassaden mangels Speicherfähigkeit jede Nacht unter den Taupunkt abfrieren und dann betaut werden bzw. Kondensat an- und einlagern oder gar anfrosten.

Hier sprechen die eiseblauen Thermobilder von deswegen gegen Algen auswaschbar begifteten Dämmfassaden doch Bände!

Wie die Verhältnisse - fern vom stationären Laborrechnen - wirklich sind, hat z.B. das Fraunhofer-Institut für Bauphysik ein Jahr lang gemessen, an einer Dämmfassade in Holzkirchen. Meine Grafik beruht auf dieser Quelle und zeigt die Feuchtebelastungsstunden durch Tau und Regen. Und was glaubt ihr, wie die Bilanz an der Nord- und Ostfassade aussieht?

Witterungsstabiler sind eben Massivfassaden, labbrige Dämmschichten eher nicht. Und deswegen hat das Institut für Bauforschung e.V. IFB in Hannover bei WDVS die mit 16,43 EUR/qm im Jahr vergleichsweise extremen Instandhaltungskosten herausgekriegt (Untersuchung: Instandsetzungsintervalle und Instandsetzungskosten ausgewählter Bauteile im Wohnungsbau).

Ganz bedämmert sind die neugierigen Nordlichter ja auch nicht.
 
Der echte Witz ist

das hier keine Unterscheidung bezüglich der Materialauswahl von Dämmstoffen erfolgt.

Was besagt denn WDVS bezüglich der Materialien? NIX

Ein WDVS System hat rein garnichts mit einer leichten Innendämmung aus Weichholzfaserpaltten zu tun.

Ich kann da nur die aktuelle Literatur empfehlen!
 
Mit einer sorptionsfähigen

Massivwand hat ein WDVS gleich welcher Mache auch nix zu tun. Außerdem ist es außen unerheblich, aus was das WDVS ist. Sein U-Wert macht es kalt. Und darauf und darin taut es. Wie dann ein nasser Pulli wärmt, weiß jeder!

Ebenso innen. Die eingeschlossene Luft im Dämmstoff kann bei Abkühlung auskondensieren. Schauen Sie mal die Grafik mit Schränklein an. Da nutzt auch eine Innendämmung nicht mehr.

Und rechnen tun sich die Wasserfallen (Starkes Wort!) alle nicht.
 
"Und rechnen tun sich die Wasserfallen (Starkes Wort!) alle nicht."

Das gibt es zum Glück wenige die dies Meinung teilen.

Und damit meine ich nicht nur die Hersteller von Dämmstoffen.
 
Für einen

Spezialisten für Lehmputz, Dämmstofftechnik und Wandheizungen ist diese Meinung nur natürlich. Wenn es feucht wird, wird es gleich rausgeheizt. Zumindest in der Heizperiode. Logisches Konzept.

Nach den Mehrkosten dafür frage ich nicht. Ich rechne. Weil es meine Kunden auch müssen.
 
Und der Architekt

der dann selbstlos seine produktfrei Beratungsdienhstleistung anbietet.

Da kann ich mir das Lachen aber nicht mehr verkneifen.
 
Wenn der Bauherr was spart,

gehört das dann in diesem Handwerkerforum verboten?

Frach ja nuhr ... ;-)
 
... lasst mal das....

Sähbelraseln und kommt zum Thema zurück... ;-)

Frage mal an Konrad:

Wenn da aus den 50er Jahren nur eine Außenmauer mit 24er Dicke steht, deren Außenputz eh erneuert werden muss - es im Winter aber immer zu kalt ist und im Sommer zu heiß.

Was würdest Du vorschlagen, wenn Du keine neuen Fundamente setzen kannst?

Oder anders herum: gibt es für Dich auch einen Moment, wo Du eine Außendämmung durchaus als vernünftig erachten kannst? - Wenn ja - welches Material?

Danke mal

Grüße aus Lightenrock

Frank
 
I2061_200562417845.jpgIn den Alpen

finde ich auf 1000 m die Holzblockbauten mit ca. 7 bis 12, max. 15 cm dicken Balkenwänden. Selbst gemessen. Wenn das keine Energiesparer waren, weiß ich auch net.

Natürlich mit Kaltdach, das wirkt als Klimapuffer. Zu kalt und zu heiß gibt es da net. Auch nicht bei 24 er Ziegel oder 15er altfränggschem Fachwerk. Und nach meinen Messungen im letzten dolle heißen Sommer langt eine Massivdämmung von deutlich unter 15 cm im Dach (siehe Bild), um dort immer erträgliche Atmosphäre zu garantieren.

Auch bei Dachziegeltemperaturen von 70 Grad.

Fazit: No Dämmung (aus prinzipibel kondensatgefährdeten Leichtbaustoffen) never.
 
Dampfdiffusion

Natürlich gibt es auch bei einer Massivwand Diffusion - wieso sollte da die Physik auf einmal außer Kraft gesetzt sein? Früher nannte man das mal atmende Wand, der Effekt wurde überbewertet, weil viele, die nur Ihren Energieberaterprogrammen glauben, unglaubliche Tauwassermassen herausbekommen. Dabei steht sogar in der DIN wofür das Glaserverfahren NICHT gemacht ist! Man sollte sich die durchaus einmal durchlesen. Herr Glaser kann da gar nichts für, dass sein Verfahren derartig misbraucht wird.
Dampfdiffusion ist kein Modethema, sondern bauphysikalische Notwendigkeit. Ein Zitat vom Fraunhofer-Institut: "Da der projektierte Wärmeschutz erst am Ende der Austrocknung erreicht wird, sind schnell trocknende Wandaufbauten energetisch günstig. Am besten sind beidseitig diffusionsoffene Konstruktionen die gleichmäßig nach außen und innen trocknen können. Im Fall einer diffusionshemmenden Umschließung des Mauerwerks, z.B. außen durch eine EPS-Dämmung und innen durch einen Fliesenbelag, kann es über fünf Jahre dauern bis die Baufeuchte vollständig ausgetrocknet ist." Könnte das einer der Gründe sein für die vielen Fälle von Schimmel in Neubauten?

Es macht einen deutlichen Unterschied ob die Feuchtigkeit nur nach innen, oder in beide Richtung "abdampfen" kann!
 
Thema: Diffusion

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