Zukunftmusik Wärmedämmung???

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Fachwerk.Kotten

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Hallo Ihr lieben Wissenden und Interessierten
meine Frage zielt in die Zukunft: Ich hörte kürzlich im TV von einem neuen Gesetz, weches verlangt, daß alte Häuser für eine Wärmedämmung "eingepackt" werden müssen. Da auch jetzt schon praktiziert, wurde der Nachteil von Algenbildungen an der "ursprünglichen" Fassade festgestellt. Schlimm genug. Aber wie sieht es mit dem Gesetz in Verbindung mit Fachwerkhäusern aus? Wenn solche Häuser "eingepackt" werden (müssen), verschwindet die schöne Fachwerkoptik. Oder gibt es hier andere Möglichkeiten von Außendämmung oder ist eine Innendämmung sinnvoller, wenngleich dadurch die meist eh zu kleinen Räume noch mehr an Volumen verlieren? Wenn das Gesetz nun eine neue Außendämmung ("Einpacken" von Häusern)vorschreibt, wie geht man mit Fachwerkhäusern um? Und wie mit Denkmal geschützten Häusern?
Hat jemand Erfahrung oder weiß jemand, wie genau mit dem neuen Gesetz umzugehen ist? Oder gibt es das Gesetz sogar schon?
Liebe Grüße vom Uwe
 
ENEV

Versuchen Sie es mal mit googeln unter dem Stichwort Energeieinsparverordnung oder ENEV.
Am besten Sie lesen sich das Gesetz selber mal durch, man kann es im Internet herunterladen.
Dann haben Sie die Informationen aus erster Hand und ohne die Gefahr einer Missinterpretation durch andere. Wenn Sie dann noch Fragen haben kann man sich damit hier auseinandersetzen.

viele Grüße
 
Hektik

Uwe



Immer schön locker bleiben. Nichts muß, alles kann.
Für jede Regel gibts eine Ausnahme, gerade was Fachwerk angeht.
Ich möchte DIE Behörde sehen, die Dir Wärmedämmung vorschreibt... mit dem Effekt, daß sie bei Schäden haftbar gemacht werden kann.


Ich hatte Ende der 90er mal einen Architekten in M/V befragt, der hat damal gesagt: Sie können Ihr Haus auch aus Wellblech bauen, wenn Sie mit den Konsequenzen leben können...


Was will der Staat machen, wenn Du nicht dämmst? Ein Rollkommando schicken? Die Abrissbirne schwingen? Dich enteignen?


Ich bin heute beim Arbeiten durchs schöne Wien gegangen. Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei: Gründerzeithaus, Stuck, Verzierungen, liebevoll restauriert. Danneben bauglich mit Vollwärmeschutz zugepapptes Gründerzeithaus. Alles glatt und mit Reibeputz.
Da fiel mir der Bericht der letzten Tage im TV ein: Gefahrenquelle Styropordämmung... leider hatte ich kein Feuerzeug dabei... zum Wahrheitstest des Berichts...fg

http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,800017,00.html



Andreas
 
Wenn man sieht, ...

... dass beim neusten Ökosiegel für Autos das Gewicht des Fahrzeugs eine Rolle spielt, weiß man, dass die Versprechungen der Regierung nach Reduzierung des CO²-Ausstoßes reine Heuchelei sind.
http://www.stern.de/auto/news/umwel...-rotlicht-fuer-dieses-oekosiegel-1703648.html
Nachdem festgestellt wurde, dass durch nachträgliche Dämmung durchschnittlich sagenhafte 15% Energie eingespart werden können, muss man jetzt nur noch eine Wirtschaftlichkeitsrechnung aufmachen. Ich habe gelesen, nach durchschnittlich 18 Jahren hätte sich so eine Maßnahme amortisiert. Die Frage ist nur, ob die Dämmung so lange hält, bzw. ob Dein gedämmter Kotten nicht schon lange vorher endgültig schlapp macht.
 
Ihr könnt Mut machen ...

Allen herzlichen Dank für Eure Zeit und die netten Antworten. Nu ist mir schon viel wohler ... Dieses Forum und Ihr als Mitglieder seid eine Wucht.
 
Zur Autoindustrie...

Da komme ich ja eigentlich her. Dazu kann ich nur sagen, dass die Autos ja immer vollgestopfter sind und dadurch schwerer und schwerer werden. Und wenn man schaut, wie sparsam aktuelle Motoren sein könnten, wenn sie nur weniger Gewicht zu tragen hätten...!

Mal ein Evolutionsbeispiel:
Golf 3, 2.0L, 115PS, Automatik, Klimatronic...Durchschnittsverbrauch 8.5L Super/100km...wohlgemerkt, annähernd Steinzeittechnik

Golf 5, 1.4TSI, 140PS, DSG, Klimatronic...Durchschnittsverbrauch 7.9L Super/100km...hierbei aktuellste Getriebe- und Motortechnik, aber 150kg mehr zu schleppen

über den Tellerrand hinaus ökologisch gedacht, macht es keinen Sinn ein Auto zu tauschen, nur weil das neuere etwas weniger Energie verbraucht - Unmengen an Energie werden bei der Produktion verbraucht, während das alte Auto schon da ist.

Und bei vielen anderen Sachen ist die Evolution nicht unbedingt vielversprechender...aber es ist in vielen Fällen auch die Gesellschaft, die nach immer neuen Sachen giert.

Schaut euch doch um, bei wievielen Menschen muß es immer das neueste und beste sein, aber unter dem Strich ändert sich dadurch nichts wirklich. Durch den Highend 10m²-Plasma-TV wird das Programm nicht besser...ganz im Gegenteil, das wird immer schlechter. Welche Unmengen an Energie und Ressourcen könnten gespart werden, wenn man Produkte nur dann kauft, wenn die alten wirklich kaputt sind...

Ganzheitlich betrachtet sehe ich bei dem Dämmungswahnsinn das Problem der späteren Entsorgung. Ich kenne bisher keine sinnvollen Verfahren, sowas zu recyclen, wobei ein Recycling nur Sinn macht bei extrem teuren und seltenen Rohstoffen. Wenn der Energieeinsatz zum Recycling sehr hoch ist, und das ist leider oft so, dann macht es einfach keinen Sinn und ist weder wirklich ökologisch noch ökonomisch...

Und die meisten Dämmstoffe verrotten einfach nicht.
 
Der Gesetzgeber...

...hat eine Energieinsparverordnung (EnEV) herausgegeben,
die eigentlich durch aufmerksames Lesen für genügend Ordnung sorgen müsste.
Die EnEV regelt unter § 25 Befreiungen, dass unwirtschaftliche Maßnahmen in der üblichen Nutzungsdauer
zu unterbleiben haben.
-
Ich frage mich warum keiner diese Paragrafen liest.
Vermutlich liegt es daran, dass sie am Ende der
Verordnung stehen.
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Der Verbraucherschutz sollte es eigentlich besser machen.
Einfach mal in ihr Buch " Gebäude modernisieren -Energie sparen" schauen.
Da enden die Informationen beim § 14.
-
Was soll man da denken?
Die Einseitigkeit kennt keine Grenzen!
Dämmbaustil oder Baumeisterkunst?
Jeder darf sich entscheiden!
 
Welcher der Bauingenieure und Architekten möchte denn freiwillig die Befreiung beantragen und nachher mit dem Bauamt "ausfechten"?
 
Keine Angst vorm Bauamt

Die Befreiung beantragt man nicht, die wird durch eine Unternehmererklärung des Ausführenden die dieser dem Kunden übergibt lediglich auf Anfrage des Amtes mitgeteilt.

Die Erklärung ist übrigens Pflicht, auch jetzt schon.

Grüße
 
@ Schwarzwild: ich bin etwas sensibel auf aus dem Zusammenhang gelöste Zahlen wie von ihnen oben "Nachdem festgestellt wurde, dass durch nachträgliche Dämmung durchschnittlich sagenhafte 15% Energie eingespart werden können" (...).
Man hat auch festgestellt, dass 68% der Cellospieler eine Stichsäge besitzen.
Wer hat das festgestellt, in welchem Zusammenhang, wie war das Gebäude vorher, ist diese Studie zitierbar, und hundert andere Infos hätte ich hier gerne gesehen, um Ihrem Beitrag einen Sinn abgewinnen zu können.
Bis dahin gilt für Dämmung das gleiche wie für so ziemlich jede Baumassnahme: Richtig geplant und mit geeignetem Material sachgerecht ausgeführt sinnvoll, als Pfusch unsinnig.
 
Quellenangabe

In einem anderen Zusammenhang erwähnte ich bereits die Quelle:
Norddeutscher Rundfunk,
Sendung der Reihe "45 Minuten",
Thema: Dämmung (was sonst)
 
@ O. Struve: Wer sonst sollte denn verantwortlich sein für das, was ich schreibe? Bin ich Politiker? (ich nehme mal an, die Frage sei ernst gemeint)
@ Schwarzwild: Ich hör mal rein und bilde mir ne Meinung darüber.
 
"Bin ich Politiker?"<FRONT>

Man könnte meinen ja, die haben es nämlich auch drauf irgendwelche Behauptungen aufzustellen die dann Gesetz sind.
Meins Du nicht auch das ein Schuh daraus würde wenn die man Wirtschaftlichkeit nachweist und nicht eine Unwirtschaftlichkeit.

So weit ist es gekommen das Werbeversprechen nicht belegt werden müssen.

Wenn ich die Werbeversprechen so mancher zusammenrechne komme ich bei einer Komplettsanierung auf eine Energieeinsparung von mehreren 100%.

Das tut doch weh.

 
Pfusch

ist ein abwertender Pauschalausdruck. Nur selten wird konkretisiert, worin der Pfusch genau bestand, fast immer aber wird er in Verbindung mit der ausübenden Person (=> Pfuscher, der) gebracht. Wir bewegen uns also gefährlich nahe am Argumentum ad Personam. Leider geraten dabei grundsätzliche Überlegungen zu Verhältnismäßigkeit und tieferem Sinn bestimmter Maßnahmen aus dem Fokus.

Warum werden beispielsweise keine SUV's oder Sportwagen dahingehend energetisch optimiert, dass weniger Energie verbraucht wird? Warum wird der, in den 90er-Jahren abgebaute Güterverkehr nicht wieder zurück auf die Bahn gebracht? Im Ausland, z.B. Rotterdam baut man riesige Bahnterminals am Hafen, erschließt neue und effektive Bahnfrachtstrecken. Warum wird der ÖPNV nicht weiter ausgebaut?

Niemand sagt etwas dagegen, dass Neubauten eine optimale Wärmedämmung erfahren, auch gibt es jede Menge Altbaubestand, der sich sinnvoll und in jeder Hinsicht angemessen energetisch optimieren lässt, aber wenn man sieht, wie teilweise in ganzen Straßenzügen charakteristische Jugendstilfassaden hinter Styroporblöcken verschwinden, weil eine Energieeinsparung erhofft wird, wie bei Fachwerkhäusern nur noch ein verschämtes Alibifenster einen peepshowartigen Blick aufs alte Gefache zulässt, derweil der stolze Besitzer rätselt, ob die Amortisationszeit der Dämm-Maßnahemen ihn überlebt, oder ob er sein Häuschen überlebt, weil die Dämmung dem jahrhundertealten Gemäuer den Rest gegeben hat.
 
Ich möchte nochmals betonen, dass ich kein Befürworter von Dämmung "um jeden Preis" bin, und es ist schade um die Gebäude und auch um die Bauherren, die Euch so viel Munition liefern. Was ist denn mit den gelungenen Beispielen?
Was die überdimensionierten Autos betrifft, so ist die Antwort relativ einfach: Den Fahrern solcher Wagen geht es um ein Statussymbol, der Verbrauch ist denen schlichtweg egal. Mir ist auch ein Rätsel, warum man diese Teile in der Stadt so häufig sieht, weil man sich ja nur selbst bei der sowieso mühsamen Suche nach dem Parkplatz zusätzlich behindert. Der Hirsch hat zum Zweck ein Geweih, das stört zwar fast immer, aber man erhöht die Chancen bei den Weibchen.
Von der Autoindustrie ist keine wirkliche Abhilfe zu erwarten, die wollen und müssen verkaufen.
 
Geweih

@ Jens


Der Hirsch bekommt für sein Geweih aber keinen "Öko"bonus vom Staat und wird per Gesetz auch nicht dazu genötigt, seinen Schmuck zu tragen.
Anders herum ist es kein Naturgesetz, seine Hütte zu dämmen, ob es mehr schadet als es nutzt. Aber es wird zum Naturgesetz gemacht, der Lobby sei Dank.


Passend dazu: http://info.kopp-verlag.de/hintergr...aum-broeselsteine-und-brandbeschleuniger.html


Andreas
 
@Andreas:

Der von dir gepostete link führt gleich zum "Anschlussgeschäft":

Mit den Ängsten der Leute noch mehr Kohle zu machen, alles unter dem Deckmantel der "Aufklärung"......

Sonst stünde da ein Produktname und der Hinweis, dass die Frist abläuft, fertig.

Gruss, Boris
 
Thema: Zukunftmusik Wärmedämmung???

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