Dachdämmung - Auf- Sparren-Dämmung

Diskutiere Dachdämmung - Auf- Sparren-Dämmung im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hello den Freunden ordentlichen Bauens, Ich habe nun schon viel gelesen hier, viel Interessantes und natürlich auch Nonsens. Ergo mache ich nun...
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G. Rehnert

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Hello den Freunden ordentlichen Bauens,
Ich habe nun schon viel gelesen hier, viel Interessantes und natürlich auch Nonsens. Ergo mache ich nun mal einen neuen Thread auf:
Das Problem: ca 120m2 Dach sind neu zu decken, dabei soll Innenausbau (bewohnt) soll nicht gestört werden.
1935er Einfamilienhaus, Berlin, 1972 umgebaut und erweitert, 1992 die Erweiterung vervollständigt, 72er Nachtstromheizung ist komfortabel.
Ausbau von Innen: Rigipsplatte, Lattung, 60er Glaswolle in Bitumenpapier (1972), zwischen den 120er Sparren Lehm-Stroh umwickelte Schwarten von 1935 (die möchte ich eigentlich nicht entfernen), noch ca 5cm frei / Lüftung bis zu den Dachlatten mit den Ziegeln.
Projekt: 100mm mehr Dämmung draufbringen und mit neuen Ziegeln decken.
Eine komplette Rauspund-Schalung möchte ich nicht aufbringen.

Variante A.1:
Styroporformteile einfach auf die vorhandenen Dachlatten legen und die Ziegel da drauflegen. Die vorhandene Lüftung auf den Lehm-Schwarten offen zum kalten Spitzboden entlüftend lassen und diesen mit einem Lüftungsschlitz im First entlüften.
Plus: einfach, kann ich selbst machen, begehbar, winddicht, entwässernd, aber Dampfdiffusion realistisch = 0 (?),kostengünstigst(?),
Variante A.1.1:
Styroporformteile einfach auf die vorhandenen Dachlatten legen und die Ziegel da drauflegen. Die vorhandene Lüftung auf den Lehm-Schwarten mit einer Mineralwollmatte oder loser Cellulose verfüllen (weitere Erhöhung der Dämmung), keine Lüftung zum Spitzboden und auch den ohne Lüftungsschlitz am First.
Plus: einfach, kann ich selbst machen, winddicht, entwässernd, begehbar, maximale Dämmung, aber Dampfdiffusion realistisch = 0 (?), kostengünstigst(?)
Variante A.2:
Styroporplatten mit N&F auf die Sparren schrauben/nageln, Konterlattung & Dachlatten und die neuen Ziegel drauf.
Mit der vorhandene Lüftung auf den Lehm-Schwarten wie unter A1 oder A1.1 verfahren.
Plus: einfach, kann ich noch selbst machen , winddicht, entwässernd, begehbar, maximale Dämmung, aber Dampfdiffusion realistisch = 0 (?), kostengünstig(?)
Variante B:
Die 5cm auf den Lehmschwarten mit Mineralwollmatte oder loser Cellulose füllen, Dampfdiffusionsfolie µ > 3 auf die Sparren spannen, Holzfaserdämmplatten mit wasserfester Oberfläche und N&F, Konterlattung & Dachlatten und die neuen Ziegel drauf.
Das ist schon aufwendiger, schwer machbar für n’Einzelkämpfer (ergo machen lassen), aber maximale Dämmung und diffusionsoffen(!), begehbar(?),

Hier erfrage ich die Erfahrungen der Experten und weitere Kommentare:
1. Eine Dampfbremse oder – sperre kann ich innen nicht mehr anbringen, ergo gar keine oder was tun?
2. Nach meiner Einschätzung sollte die ganze Chose ja sehr diffusionsoffen sein, damit auch Pupse abziehen können.
3. Styropor ist sehr weit verbreitet und rel. billig und dazu noch einfach zu verarbeiten
4. Wie ist es richtig einzubauen um Kondensationsprobleme auszuschliessen und ein Barackenklima zu vermeiden oder auf ein erträgliches Mass zu minimieren
5. Ist die Dampfdiffusionsfolie unter einer N&F HFDPlatte wirklich notwendig/sinnvoll und wozu?
Ich seh’ die immer in Herstellerunterlagen, kann das aber nicht ganz einsehen.

Der Rest der Welt sei gegrüsst von mir!
Na denn man los!
 
Hallo,

wenn innen nichts angepackt werden darf, sieht die Sache so aus:
Glaswolle in Bitu sollte raus, denn Bitu sperrt und Miwo speichert nun mal kein Wasser, das auch wieder fortgeleitet würde sondern säuft ab.
natürliche Baustoffe: bespws. Hanf einfüllen.
Keine Zellulose, weil sie verpappen kann, dann ist die Dämmwirkung im Eimer.
Rauhspund drauf (muß sein), Unterdeckfolie, Konterlatten, Latten, Ziegel, fertig.

Sie können zusätzlich ein Aufsparren-Dämmsystem, z.B. von Linitherm, aufsetzen, müssen dann aber die Herstelleranweisungen streng befolgen.

Ganz ohne Beeinträchtigung des DG wird es aber nicht gehen.
Der Vorschlag ist diffusionsoffen und würde mit den Materialien funktionieren.
 
Sparren aufdicken

Sparren um ca. 6-8 cm aufdicken, latexvergutete Weichfaserplatte aufbringen, Hohlraum aus 5 cm freier Sparren + Aufdickung mit Zellulose ausblasen, Konterlattung, Lattung, Pfanne.
- Die Frage der Dampfbremse muss gesondert geklärt werden. Mineralwolle in Bitumenpappe kenne ich so nicht. Handelt es sich um eine Dammung mit einer unterseitig angebrachten Pappe? Die Fugen werden vermutlich nicht verklebt sein.
- Die Statik darf man nicht außer acht lassen, da hier ca. 10 kg/m² an zusätzlichen Lasten eingebaut wird.
- Von den genannten Styroporlösungen halte ich gar nichts.
 
Hello Leute,
Schönen Dank für die Vorschläge.
Also hier Ergänzung zur Ausgangssituation: Glasfaser in Bitumenpapier, so hat Glasfaser als Dämm-Material mal angefangen. Eine Lage Glasfaser wurde auf ein Mittelding zwischen Bitumenpapier und Bitumenpappe gelegt, mit dem gleichen Papier abgedeckt, die Ränder untergeschlagen und alles zur Fixierung lose vernäht. Die so entstehenden Bahnen wurden horizontal unter die Sparren geheftet und mit der Lattung für die Rigipsplatten fixiert. Die sind also nicht damfdicht.
Die Verarbeitung war recht „juckend“ damals, da die Glasfasern noch nicht so fein wie heute waren.
Rausnehmen kann ich sie nicht, das würde eine Total-Entkernung bedeuten.
Die Notwendigkeit kann ich auch nicht erkennen, denn es gibt keine Probleme damit.
Es ist eben nur nicht mehr ausreichend für die heutigen Anforderungen an moderne Wärmedämmung, bedingt aber eine konsequente Weiterführung der diffusionsoffnen Konzeption d.h. eine innere Dampfbremse/-sperre ist nicht vorhanden und nicht herstellbar.
@Fred Heim : Der Voschlag ist mir im Prinzip sympathisch, jedoch wohl nicht ohne eine perfekte Dampfsperre innen. Ohne die wird die Kondensation der Wohnausdünstungen = Wasser sicher in der Zellulose, beim Taupunkt, liegen, oder sehe ich das falsch?
Zellulose verträgt das vermutlich nicht lange.
@ Ditmar Beckmann: An die Glaswolle komme ich nicht mehr ran, s.o.
Hanf kann ev. mehr Feuchte aufnehmen und wieder abgeben, ist mir aber immer noch nicht grün genug d.h. suspekt, s.o.
Rauhspund: gib mir doch mal eine stichhaltige Begründung für die Notwendigkeit. Eine Unterdeckfolie da drauf (wasserdamfdurchlässig!) wird doch durch die rel. geringe Wasserdampfdurchlässigkeit einer Rauhspundschalung zur Winddichtung reduziert. Andererseits kann eine solche doch auch zwischen den Sparren ohne Auflage gespannt sein (Normalfall) oder auf einer Hanf / Zellulose o.a. –füllung zwischen den Sparren aufliegen, oder? Damit, und mit/ohne Rauhspund, liegt der Taupunkt = Wasserdampfkondensationspunkt in der Zwischensparrenverfüllung.
Ist doch wohl nicht gut, oder was ist falsch in der Sicht?
Danke für den Hinweis auf die Auf-Sparren-Dämmung, habe mir das angesehen.
Da ist ein Vorschlag drin der mir zusagt: Den 5cm Freiraum auf meiner Lehmspakung als Hinterlüftung der diffusionsdichten Auf-Sparren-Dämmung und Ablüftung der Diffusionen aus dem Innenraum hoch zum Spitzboden zu nutzen. Der ist dann aber ebenfalls mit der auf-Sparren-Dämmung gedämmt und im Prinzip dicht. Es sei denn, man ermöglicht eine Entlüftung z.B. über einen offenen Schlitz in der Dämmung im Firstbereich oder Lüftungsöffnungen in den Giebeln.
Das würde doch dann auch für eine Auf-Sparren-Dämmung aus Styropor zutreffen, z.B. meiner Styropor Variante A.1, oder welche Haken seht Ihr da?
Auf neue Ideen und Argumente freue ich mich!
Grüsse aus Berlin von
Georg
 
keine neuen Argumente,

aber die Fortführung. Wenn die vorhandene Dampfbremse innen nicht funktioniert, muss eine neue eingbaut werden. Bei jedem Dämmmaterial! Einen Taupunkt in der Konstruktion gibt es dann nicht mehr. (Nur am Rande, Zellulose und Hanf vertragen ein wenig Feuchtigkeit besser, wie jede Mineralwolle.)
Eine Unterlüftung der Dämmung von wo auch immer zum kalten Spitzboden, macht natürlich gar keinen Sinn.
 
Die Lösungserarbeitung vor-Ort

Hier macht es sicherlich Sinn, wenn man die gesamte Situation durch eine präzise vor-Ort-Begehung analysiert.
Dazu sollte man sich einen guten versierten Planer mit zur Seite nehmen.
Hierfür hätte ich in Berlin einen guten Plattformer mit ruhigem Gewissen für Sie.

Dritte Haut® Architekten
Peter Garkisch (Architekt, Dipl.-Ing.)
Bölschestraße 18
12587 Berlin
Tel.: 030-6409-1744
Fax : 030-6409-4469
Mob : 0173-5719877
eMail: **********
WWW: Homepage

Handwerklicher Gruß

Udo Mühle
 
@ Udo Mühle, Schönen Dank für den Vorschlag, ich werde den Mann mal kontaktieren. Zur Zeit warte ich noch auf Unterlagen einiger verschiedener Hersteller.
Gruss
Georg
 
Thema: Dachdämmung - Auf- Sparren-Dämmung

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