Dämmung meines Schieferdaches!

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Schönhofen Volker

Guest
Hallo,verfolge das Geschehen auf dieser Seite schon eine geraume Zeit und habe schon viele Interessante Beiträge gelesen aber leider auf mein eigentliches Problem noch keine eindeutige Antwort gefunden.
Habe das Problem der Dämmung in meinem Haus Bj 1960.Bin schon seit einer Weile am renovieren und nach Heizungs- und Kellerumbau am Dachgeschoss angelangt.Ich habe an der einen Seite des Hauses die komplette Unterverkleidung in der Dachschräge abgerissen und wollte jetzt einen richtigen Neuaufbau starten.Dazu will ich sagen da dort mein Badezimmer hin soll.Habe mich zwar schon sehr gut Informiert aber irgendwie gehen die Meinungen auseinander.

Mein Dachaufbau besteht aus(Schrägdach 40 Grad):
Naturschiefer
Dachpappe
20 mm Holzverschalung
140/60 Sparren

Wollte mal wissen wie Ihr da vorgehen würdet?
Mein Vorschlag:
12,5 grüne Rigipsplatten
Holzlattung mit Untersparrendämmung 50 mm
Vario Dampfbremse von Isover
140mm Klemmfilz isover 035 bis zur Holzverschalung

Kann man das so machen oder wie sieht es aus mit Kondensat oder ähnlichem?Habe schon soviel gehört von Hinterlüftung und und und...Weiß nicht mehr weiter.

Könnt ihr mir helfen?

Mein zweites Problem ist die andere Hälfte des Hauses an der die Dachverkleidung noch intakt ist und die ich auch nicht abreissen wollte.Hatte mir immer vorgestellt den Hohlraum zwischen Verkleidung und Holzverschalung mit Isoperl (Perlite) oder Isofloc aus zu blasen oder schütten wie auch immer.Habe aber jetzt schon einiges gelesen das es danach
häufig zu Schimmelbildung und Feuchteschäden kam.

Dachaufbau von Aussen wie oben, einschließlich unter den Sparren ist eine super dünne Lage Glaswolle 20mm dannach Holzwolle Leichtbauplatten (Zemmerith) und eine Putzschicht.

Könnt Ihr mir auch hier helfen,wäre euch sehr Dankbar

Gruß Volker
 
Dachdämmung

Betreffs der ersten Frage rate ich zu einer Belüftung der Dämmlage mit Hilfe einer ca. 5 cm hohen Luftschicht. Bitte nicht vergessen, die Oberfläche der Dämmung winddicht zu gestalten und oben und unten für Belüftung der Luftschicht zu sorgen.

Gruß Georg
 
pappdicht

Hallo,

das Problem in Ihrem Dach, das wissen Sie wohl schon selbst, wird die dichte, kalte Dachpappe sein: Wasserdampf, der wie auch immer (meißt durch Löcher in den Bremsen/Sperren) an die Pappe ran kommt, bleibt sozusagen stecken und wird sich dort niederschlagen. Und dann kommt er ggF nicht mehr weg und dient auf Dauer zusammen mit der leckeren Holzschalung einer Schimmel/Schwammspore zur weiteren Entfaltung.

Dagegen hilft die Hinterlüftung. Die öffnet dem Wasser neue Wege, kostet aber eine Menge Tiefe, die sie der Dämmung weg nimmt.

Oder Sie setzen, wie von Ihnen richtig geplant eine feuchteadaptive Dampfbremse ein. Die macht sich im Sommer ganz dünn, so dass das Wasser abdampfen kann, und im Winter dick, damit schon mal möglichst wenig Wasser anfällt. Das ist eine Art saisonaler Wasserpumpeffekt. Je größer der Unterschied zwischen Sommer und Winter, desto größer der Pumpeffekt und hier setzt auch mein Rat für Sie an: Es gibt noch bessere Produkte, als das von Ihnen vorgeschlagene.

Hoffentlich hilft Ihnen das weiter!
Grüße,
Andreas Schmeller
 
So ein Ärger

Hallo,
vielen Dank für die Antwort.
Ja,das mir die Dachpappe den ganzen Ärger und Aufwand bescherrt dachte ich mir.Das was Sie sagen leuchtet mir ein.
Hatte schon jemanden der sagt ich sollte eine absolute Dampfdichte Dampfsperre auf die Innenseite machen und Vollsparren dämmen.
Ein Anderer riet mir zur Isover Methode(im ersten Beitrag erwähnt) aber auch ohne Hinterlüftung, die ich auch nicht schlecht und einfach finde.

Welche besseren Methoden oder Produkte gibts den noch? Gruß Volker
 
bessere bremse

Hallo,

was ich sagen wollte: Eine feuchteadaptive Dampfbremse ist sicher eine gute Idee. Es gibt aber - so viel ich weiß - Produkte anderer Hersteller, die eine größere Adaptivität haben als die Vario von Isover. Ein renomierter Hersteller ist zB proclima.

Im Zweifel rate ich Ihnen natürlich die Dämmung von einem Fachmann rechnen zu lassen. Das muß ich als Fachmann natürlich tun...

Grüße,
Andreas Schmeller
 
berechnung

Hallo,
wer könnte mir den solch eine Berechnung machen? Sind das Energieberater oder geht das in Bauphysik?Was würde solch eine Berechnung kosten?

Gruß Volker
 
rechnung

Hallo,

das können Bauphysiker, Energieberater, wahrscheinlich Sie selbst. Es ist nicht sehr kompliziert. Man rechnet die Bauteilschichten in äquivalente Luftschichtdicken um und prüft, ob dann unter ungünstigen Bedingungen (im Winter) der Wasserdampfdruck irgendwo unter dem Sättigungsdruck liegt. Wenn ja, dann rechnet man aus, wieviel Wasser über den Winter ausfällt und wieviel Wasser über den Sommer wieder verdunsten kann. Falls mehr Wasser vedunstet, als sich ansammelt, ist das Bauteil korrekt geplant. Bei einer feuchteadaptiven Dampfbremse hat man unterschiedlich Äquivalenzdicken für Sommer und Winter, und dadurch den Wasserpumpen-Effekt wie oben beschrieben.
Man darf nun nicht glauben, dass die Wassermengen wirklich quantitativ so anfallen wie berechnet. Weil das nicht der Fall ist, wird das Rechenverfahren oft kritisiert, da es wichtige Effekte (vor allem den kapillaren Wassertransport) vernachlässigt. Das soll Sie aber nicht verunsichern. Die Berechnung ist einfach nur so zu verstehen: Wenn das Bauteil nach ihr funktioniert, ist man auf der sicheren Seite. Allerdings nur wenn man auch die anderen wichtigen Punkte der Kunst beachtet, wie zB das "luftdichte Bauen".

Und das bringt mich zu den Kosten: Die Rechnung ist einfach (sie können sich zB eine Demoversion eines Energieberaterprogramms downloaden und es selbst probieren, oder sie besorgen die DIN 4108-3, die eine Rechenanleitung enthält, oder ein Lehrbuch der Bauphysik). Vom Fachmann bekommen Sie aber auch etwas Verantwortung abgenommen, da er für die Tauglichkeit seiner Vorschläge haftet. Dafür muss er etwas Geld nehmen. Ich (als Energieberater) empfehle eine Energiesparberatung in Auftrag zu geben. Da bekommt man Sanierungsvorschläge für alle Bauteile, die auch bauphysikalisch geprüft sind (sein müssen). Das wird vom Staat bezuschußt (www.bafa.de) und kostet dann noch vielleicht 300 Euro oder so alles inklusive.

Das war jetzt aber lang,
viele Grüße,
Andreas Schmeller
 
Welche ist die Bessere?

Hallo,

habe mich bei Proclima schlau gemacht und frage mich jetzt welche die bessere Dampfbremse für mich wäre.Ich stehe zwischen der DB+ und der DB+ Spezial.Was könnte Sie mir empfehlen?
Hatte bereits bei Proclima angerufen aber nur in der Warteschleife gehangen und mein Infoschreiben hat auch keiner beantwortet.
Noch eine Frage:Sind die +40 Grad Temperaturbeständigkeit nicht kritisch?

Gruß Volker
 
nachlesen

Hallo,

Proclima db, Proclima intello und Isover Vario, sowie das Thema insgesamt werden zB besprochen in:
"Belüftet oder lieber doch nicht?" die neue quadriga 5/2004 von R. Borsch-Laaks.
Danach sind Proclima db und Isover vario vergleichbar, die Proclima intello ist aber wesentlich besser. Alle drei sind getestet und meines wissens unkritisch einzusetzen, was die Themperaturstabilität betrifft.

Soweit, so hoffentlich gut!?
Grüße,
Andreas Schmeller
 
Thema: Dämmung meines Schieferdaches!

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