Nachträgliche Dämmung, zweischaliges Mauerwerk Bauj. 1978

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Th.Miche

Guest
Hallo !
Ich habe durch Zufall diese Seite gefunden und bin begeistert von Ihrem Forum!
Wie gesagt haben wir ein 2 Fam.-Haus mit Keller und zweischaligen Wänden. Außen Voll Klinker und Innen einer 24er Wand ( der Stein sieht grau aus mit Hohlräumen, dieser Stein mit einer anderen Form wurde auch für die Decken verwendet d.h. wir haben Stahlbeton- träger und dazwischen wurden diese Steine gelegt, Name fällt mir nicht ein).

Die Dämmung soll das Luftposter zwischen den Wänden darstellen. Das Luftpolster ist ca.6-8cm. ( leider ohne wenig Wirkung). Trotz abbuddeln und trockenlegen der Kelleraußenwände mit aufwendiger Dämmung und neuer Fenster, haben wir im Winter kalte Füße und Schwitzränder an den Fenstern.
Mir wurde eine Schüttung von Perliten empfohlen.......

1. Wer hat Erfahrungen mit nachträglichen Schüttungen
2. Wie ist das mit der Feuchtigkeit, brauch man ein paar Schlitzöffnungen zur Belüftung.
3. Das einblasen der Perlit würde ich ja gerne selber machen, aber wo bekommt man die Perlite, alle Anfragen wurden bisher verneint, nur an Firmen....nicht Privat???

Mit freundlichen Grüßen

Th. Miche
 
Hohlschichtdämmung

Ich mache seit über 10 Jahren Erfahrungen mit der Hohlschichtdämmung und kann es fast bedenkenlos weiter empfehlen. Die Perlite als HyperliteKD bekommen tatsächlich nur die verarbeitenden Betriebe. Vom Wärmedurchgang noch besser als die Perlite ist ein mineralischer Dämmstoff aus aufgeschäumtem Glas. Das Material heißt SLS20, WLG 035 während die Hyperlite WLG 045 hat. Aber auch das erhalten meines Wissens nur die Fachbetriebe.

Sie brauchen keine Belüftungsöffnungen.
 
Feuchte?

Hallo Rainer,

bei mir ist es ähnlich, außen Ziegelschale, innen Fachwerk. Wobei die Ziegelschale praktisch eine hinterlüftete Wand ist. Habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, den Zwischenraum zu füllen. Befürchte aber, nach dem Befüllen eine Diffusionssperre zu haben, die mir das Fachwerk auf Dauer kaputt macht.

Viele Grüße
 
Materialien

Die mineralischen Dämmstoffe (Perlite und SLS) haben keine dampfsperrenden Eigenschaften und leiten Wasser nicht kapillar.
von anderen materialien würde ich auch die Finger lassen, also z.B. Mineralwolle, Kork, hanf und was sonst noch so angeboten wird.
 
Ich schließe

mich Rainer Stasch an. Jedoch empfiehlt die Firma Perlite im unteren Bereich geöffnete Stossfugen, damit evtl. Kondensat, dass vermutlich hinter den Klinkern anfällt, ablaufen bzw. abtrocknen kann. ich nehme an, dass die graue hintermauerung aus Bimsbeton besteht.
eigendlich finde ich es gut, dass diese Materialien nur durch Fachfirmen eingebaut werden dürfen. Werden hier fehler gemacht, kann es schon zu einigen Schäde führen.
Für Fachwerkwände anstelle der Hintermauerung, halte ich eine solche Konstruktion immer für bedenklich.
 
Tatsächlich Bj. 1978 ?

War zu der zeit nicht mehr ganz state of the art ..Dann ist aber davon auszugehen , dass nicht viel gegen einblasen von
hyperlite spricht . Bei älteren Gebäuden , zB in südniedersachsen kommt es vor , dass die Innenwände bis zum aussenmauerwerk durchgezahnt sind , dann drohen Wärmebrücken/Feuctigkeit an innenwänden . Neue Fenste gibts ja schon , dann nochmal überlegen , wo in diesem Leben noch ein Loch in wand gemacht werden soll , das Zeuch rieselt nämlich sehr gut .. - und los ! GGfls hilft zusätzlich Dämmung der Fensterlaibungen ( innen ! ) .
Gruss J. Kube
Ahja , Wärmeschutzgutachten geben Aufschluss über Einsparmöglichkeiten , bisherige Dämmwerte , u.U. Taupunkte etc. ..
 
Wärmebrücken

Die Befürchtungen, dass durch Durchbinder (Steine, dei Innen- und Außenschale miteinander verbinden) Probleme, wie Schimmel entstehen könnten, sind nicht haltbar. Ganz im Gegenteil. Dadurch, dass die Durchbinder anschließend von vier Seiten mit dem Dämmstoff umsschlossen sind verbessert sich die Situation eher. Ich habe es auch schon mit einer durchbindenden Betondecke oberhalb eines Bades versucht - seit 8 Jahren gibt es dort, wo vorher Schimmel war, keinen mehr.

Zu den offenen Stoßfugen: Kondensat darf in diesem Bereich gar nicht nennenswert auftreten. Was passieren kann ist, dass Schlagregen durch die Außenschale dringt. Deshalb mache ich es bei Neubauten so, wie von Fred Heim beschrieben, mit den offenen Stoßfugen. Bei den alten Häusern, wo keine Ablauföffnungen und auch keine Z-Sperre vorhanden ist verzichte ich darauf. Meine Überlegung: wenn das Mauerwerk bislang dicht war bleibt es das auch zukünftig. Wenn es nicht dicht war, wo ist das Wasser geblieben? Die Dämmung aus SLS20 führt zu keiner Verschlechterung der Situation - also lasse ich alles beim Alten. Ich hatte bislang keinen Fall, wo es zu Problemen gekommen ist wegen der fehlenden offenen Stoßfugen.
 
Nachträgliche Wärmrdämmung in Hohlmauerwerken.

Ich habe seit 27 Jahren mit AMINOTHERM Dämmschaum zweischalige Mauerwerke gedämmt.(www.isobau-wissing.de) Ich habe nicht eine einzige Beschwerde oder nachteiligen Bericht über diese Art ein Haus zu dämmen bekommen. Wir arbeiten zu 60% in den Niederlanden. Dort hat mann ein Innenmauerwerk von nur 10cm,8cm Luftschicht und 10cm Klinker. Selbst bei so dünnen Innenwänden hat es nie Probleme gegeben.Im Gegenteil, der Staat hat das Ausschäumen von Privathäusern mit 6,- €/m² subventioniert. In den Niederlanden und in England gibt es keine Diskusionen über Nachteile, da es wirklich keine gibt. Bei den Beiträgen in diesem Forum Sträuben sich mir die Haare über die vielen gutgemeinten, aber unfachmämännischen Ratschläge. Man darf auch nicht den Dämmschaum mit den PU-Montageschaum aus Sprühdosen verwechseln. Dieser wird mit einem Treibgas aufgeschäumt und expandiert gewaltig. Er würde ganze Mauerwerke auseinanderdrücken.
Beim Speziellen Dämmschaum kann ich ohneweiteres Dächer ohne Hinterlüftung bis an die Dachpfanne ausschäumen, ohne das die Pfannen sich heben oder gar festkleben. AMINOTHERM oder andere Markenfabrikate kleben nicht und werden mit Luft aufgeblasen. Ich als Handwerksunternehmen mit Dem Meistertitel für das Wärme-Kälte-Schallschutzhandwerk muß mit meinem vollen Vermögen für Schäden die ich verursache haften.
Mein eigenes Haus habe ich 1984 gekauft und natürlich komplett mit Dach und Wand ausgeschäumt.
 
Aminotherm

Hallo,
Ich habe einige Meinungen gelesen und war erstaunt über so viel "Fachpalaber".
Vor 6 Jahren habe ich mein Haus Ausschäumen lassen - mit Aminotherm - alles Super - Feuchte stellen an Fenster und Türen waren innerhalb kürzester Zeit wie weggeblasen. Meine Empfelung: halten Sie sich an die Firma Wissing in Bocholt vom Preis - Leistungsverhältnis sehr zu Empfehlen.Von Perlite und anderen Schüttgütern konnte ich mich nicht überzeugen lassen.

H. Teichmann
 
Giftpampe

Hallo Herr Teichmann,

ich würde keinem Menschen empfehlen, sich diese "Giftpampe" irgendwo ins Haus füllen zu lassen: "Aminotherm ist ein kalthärtender Harnstoff-Formaldehydharz in wässeriger Lösung." (Zitat aus der Homepage von isoteam-bocholt). Beim Stichwort Formaldehyd sollten sich schon die Nackenhaare aufstellen. Vor allem in der Anfangszeit ist das Formaldehyd-Abgabepotential erheblich. Es gibt einige untersuchte Fälle, in denen sogar der Grenzwert überschritten wurde, allerdings nicht bei der Verfüllung von 2-schaligem Mauerwerk. Aber an die Verarbeiter sollte man vielleicht auch mal denken.
Zudem sollte man sich Gedanken über einen irgendwann anstehenden Rückbau machen. Der Schaum darf nicht mit in den mineralischen Baustoffcontainer (= billige Entsorgung), sondern muss in den Restmüll (=teure Entsorgung).
 
Krebserregendes Formaldehyd

Es scheint Absicht zu sein, dass die Homepage nicht darüber informiert auf welcher Basis die beiden Komponenten sind. Wer jedoch ein wenig recherchiert bekommt heraus, dass Aminoplastverbindungen durch Kondensation von Aldehyden (i.dR. Formaldehyd) entstehen. UF-Schäume, wie sie auf der Herstellerseite von Isoschaum gekennzeichnet sind, heißen auch Harnstoff-Formaldehyd-Schaum (UF= Urea-Formaldehyd). Formaldehyd steht im Verdacht Krebs zu erzeugen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung sagt dazu (www.bfr.bund.de):
"Krebserregende Wirkung von eingeatmetem Formaldehyd hinreichend belegt

Formaldehyd wird weltweit in hohen Mengen produziert und ist in vielen verbrauchernahen Produkten enthalten. Die Substanz entsteht außerdem in geringen Mengen im Zellstoffwechsel von Menschen und Tieren. Formaldehyd ist gesundheitsschädlich, es reizt die Schleimhäute und kann Krebs im Nasenrachenraum auslösen, wenn es eingeatmet wird. Das ist das Ergebnis einer Bewertung neuer Studien, die das Bundesinstitut für Risikobewertung heute der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Das Institut sieht es als hinreichend bewiesen an, dass die Substanz im Nasenrachenraum Tumore auslösen kann, wenn sie eingeatmet wird, und schlägt deshalb eine Änderung der geltenden Einstufung vor. Die schädliche Wirkung von Formaldehyd ist konzentrationsabhängig. „Bei Raumluftwerten von oder unterhalb von 124 Mikrogramm Formaldehyd pro Kubikmeter ist praktisch keine krebsauslösende Wirkung mehr zu erwarten“, sagt der Präsident des Bundesinstituts, Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Bei wiederholter, deutlicher Überschreitung dieses Wertes können gesundheitliche Risiken bestehen.“

Ich würde mir nie krebserzeugendes Material in meine Außenwände einbauen, wo ich es auch nicht wieder heraus bekomme. Ich würde das auch den Verarbeitern nicht antun. Schließlich gibt es unschädlichere Alternativen.
 
Fehlerhaftes Ausblasen, was nun?

Mahlzeit.
Mein Problem:
Ich habe eine 2-schalige Giebelwand in Richtung Süden, mt ständigem Schlagregen und sommerlichen Hitze. Im Winter ist es kalt und im Sommer fast ne Sauna.
Nun habe ich den Zwischenraum mit Zellulose ausblasen lassen, KEINE WIRKUNG. Ich vermute mal, dass die Ausführung fehlerhaft war. Ich habe nun vor die Giebelseite mit einer Holz-Dämmungskonstruktion zu versehen und dann mit Perlit-Platten zu verkleiden. Ist das möglich oder gibt es da Bedenken mit der Diffusion?
Danke schon mal im Vorraus für die Antworten

Gruß
M.Behnke
 
Wer hatte denn diese Idee?

Zellulosedämmung hat als Kerndämmung gar keine Zulassung. Hat der Handwerker sie darauf nicht aufmerksam gemacht? Oder wer hat die Zellulose eingebaut?
Es wäre interessant festzustellen, was mit der ellulose in der Wand geschehen ist.
 
nachträgliche hohlschichtdämmung

nabend,

bei der hohlschichtdämmung sollte man darauf achten das ein ausreichende endoskopie durchgeführt wird, und festgestellt wird ob eine sogenannte Z-Folie eigebaut ist.
sollte das nicht der fall sein sind perlite, rockwoll,sls20 usw. auch nicht das optimale, weil das material dann im unteren sockelbereich ständig "nasse füsse" hat.
denn die hydrophobierungsschicht wird bei der verarbeitung in der maschine und beim einblasen beschädigt.
dann kann das material feuchte aufnehmen und wird mit der zeit ein toller schwam. von schaum würde ich abraten s.h beitäge.
es gibt ein material von der firma rigips(rigiperl) mit einer wlg035. dieses material nimmt keine feuchte an und ist absolut sauber und staubfrei zu verarbeiten. mehr unter www.BlowFill.de
 
Der Dämmer

Ob rigiperl das richtige ist weiß ich auch nicht da, schon im Prospekt steht das es leuchte Feuchtigkeit annimmt und daher muss das Haus alle 5 Jahre Versiegelt werden! (so wäre die die richtige ausführung)

Würde Fachkündige Firma fragen wie z.B. Firma Wattjes Großefehn Kanalstraße Süd seit über 14 Jahren im Einsatz der Wärmedämmung
 
Wo steht das?

@volker buss: Dass das Haus alle 5 Jahre neu versiegelt werden muss, habe ich auf der Homepage und in den Prospekten von Rigiperl nicht gefunden (inzwischen heißt es anscheinend Rigibead). Oder ist das Ihre Interpretation? Was wäre so schlimm daran, wenn es eine begrenzte(!) Feuchtigkeitsaufnahme gäbe?
 
Der Dämmer

Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt.
Da das Prudukt leichte Feuchtigkeit annimmt sollte man das Haus versiegel, damit eine leichte Feuchtigkeitsaufnahme erst garnicht stattfinden kann. Und dieses sollte alle 5 Jahre wiederholt werde, da mir keine Versieglung bekannt ist die länger oder besser gesagt mehr als 5 Jahre Garantie gibt.
Das was Herr Hartman über die Z- Folie geschrieben hat, ist meiner Meinung nach auch nicht richtig, da das Objekt von 78 ist und im Norddeutschen Raum erst mitte der 90 ger begonnen wurde eine Z-Folie einzubauen.
Daher muss bei der richtigen Ausführung bei so einem Objekt so oder so die Hohlschicht im Sockelbereich verschlossen werden, so das kein Produkt bis auf das Erdreich gelangt.

Danke für den hinweis
 
Lasst

die guten alten Hohlwände in Ruhe. Solange nix dran gemacht wird, funktionieren sie. Wenn Dämmung installiert wird, verändern sich die physikalischen Verhältnisse in der Wand. Es besteht die Wahrscheinlichkeit der Kondenswasserbildung, das dann nicht ordentlich abgeführt wird, sondern am Fusspunkt der Dämmung im Bauwerk versickert. Ist die Einblasdämmung erstmal feucht, lässt sie sich nicht mehr entfernen und ich hab einen irreparablen Bauschaden. Wenn Dämmung, dann eine Aussendämmung für solche Wände. Alles andere wäre mir zu riskant.
MfG
dasMaurer
 
Thema: Nachträgliche Dämmung, zweischaliges Mauerwerk Bauj. 1978

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