Dämmung nach Befall mit wildem Hausschwamm

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Holm Braeuer

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Wir haben in diesem Jahr ein denkmalgeschütztes Bauernhaus erworben (ca. 1780). Im Zuge der Sanierung müssen wir 2/3 des Fachwerks im Obergeschoss erneuern (Befall mit Kellerschwamm und wildem Hausschwamm aufgrund einer unsachgemäß angebrachten Innendämmung des Vorbesitzers).

Uns stellt sich nun die Frage, wie der zukünftige Wandaufbau in diesem Bereich aussehen soll - und zwar unter der besonderen Maßgabe, dass ein Wiederauftreten des Hausschwamms möglichst gut vorgebeugt werden soll.

Bislang ziehen wir schon unter Rücksprache mit ein paar Handwerkern die folgenden zwei Möglichkeiten in Betracht:

Variante A: Innendämmung (von außen nach innen)

1. mit Leichtlehmsteinen ausgemauertes 17cm Sicht-Fachwerk (Fichte neu, techn. getrocknet); Gefache außen mit Kalkputz
2. etwa 2cm Lehmgrundputz/Ausgleichsputz
3. 11 cm Leichtlehmschale (Leichtlehmsteine mit mnineralischen Zuschlägen)
4. ertwa 2 cm Lehmputz
5. evtl. Wandheizung

Variante B: Außendämmung (von außen nach innen)

1. Leistenschalung Douglasie oder Lärche
2. Lattung mit mind. 4 cm Hinterlüftung
3. 6-8 cm Holzleichtfaserplatte
4. etwa 2cm Lehmgrund-/ausgleichputz
5. 17 cm Fachwerk (Fichte neu, techn. getrocknet) mit Leichtlehmsteinen ausgemauert.
6. etwa 1,5 cm Lehmputz
7. evtl. Wandheizung

Beide Varianten wären für den Denkmalschutz in Ordnung. Hier nun unsere Fragen:

- Welche Variante wäre die bessere? Und warum?
- Gibt es noch etwas, was man optimieren kann?
- Müssen wir nach Befall mit wildem Hausschwamm vorsichtig mit organischen Dämmstoffen sein? (Holzfaser, Leichtlehmsteine mit Stroh- und Holzhächseln, Zellulose etc.)

Die Entscheidung, dass wir überhaupt dämmen ist schon gefallen. Wir werden dämmen. Also bitte keine Diskussion darüber hier beginnen!

Noch eine weitere Frage: Kann uns jemand die U-Werte für diese beiden Varianten und den Taupunkt ausrechnen? Wir können das zwar laienhaft mit Online-Tools versuchen, aber wegen der Sensibilität der Situation wollen wir das lieber einem Experten überlassen.

Noch ein Hinweis: Die Ursache des Befalls war die unsachgemäß angebrachte Innendämmung (Leichtholzlehmschüttung mit Schilfmatten: falsches Material, zu feucht eingebracht, keine Trocknungszeiten beachtet, zu dick - etwa 25 cm).

Vielen Dank im Voraus!
 
Fassadengestaltung

Es sollte die Bewitterung beachtet werden, welche Schlagregenbeanspruchung liegt vor. Die Wetterseite, neuerdings auch wegen der zunehmenden Schlagregenbelastung von Süden her, würde ich hinterlüftet verschalen, zumal der DS zugestimmt hat.
 
Die betroffenen Bereiche stehen nach Osten (Hofseite), Süden (Giebel) und Westen (Gartenseite). Der Giebel soll auf jeden Fall verschalt werden. Trotzdem könnten wir da die Innen- oder die Aussendämmung wählen.
 
Fassade

Ich würde Außendämmung anbringen, auf der kalten Seite zu dämmen ist bauphysikalisch günstiger, weil man sich da den Taupunkt nicht nach innen in die Fachwerkkonstruktion zieht. Aber, wie gesagt, die Wetterseite (West) würde ich auch verschalen. Oft kommt als Argument, dass dann das schöne Fachwerk ja nicht mehr sichtbar ist, ich stehe aber auf dem Standpunkt, dass Substanzschutz vor Aussehen geht. Es sei denn, der Dachüberstand ist so groß, dass kaum Schlagregen aufs Gefach trifft. Im Übrigen ist es immer ratsam, sich einen Planer ins Boot zu holen, denn sicher gibts noch andere Baustellen am/im Haus, bei denen einen Systemkonzept zu erarbeiten sinnvoll ist, z.B. Heizung, Fördermittel etc.
 
Möglichkeiten...

...ersuchen, machen am Objekt den besseren Sinn.
Gewisse Machbarkeiten sprach ja bereits der Bausachverständige an und Lösungen kann man derer viele wählen.
Die Lösungsentscheidungen bringt auch der entsprechend entstehende Kostenfaktor der einzelnen Varianten.
Zusätzlich natürlich auch vom Energiekonzept abhänging, ob WH oder herkömmliche Systeme zum tragen kommen.
Vielleicht sollten wir uns ein weiteres mal zusammenfinden und debattieren.
Dann bis später wieder einmal.....
 
Der Möglichkeiten viele ...

@ Pope: Danke für die Hinweise. Mir scheint die Außendämmung ebenfalls der sicherere Weg zu sein. Ich habe nur noch ein wenig Bedenken wegen der Holzfaserplatten. Es könnte ja sein, dass die dann die Feuchtigkeit aufnehmen. Dann habe ich diese zwar nicht im Fachwerk, aber möglicherweise freut sich der Schwamm ja trotzdem? Gibt es dazu hier aus dem Forum sachdienliche Hinweise?

@ Udo Mühle: Wir können gern - wenn sich die Gelegenheit mal ergibt - nochmal am Objekt gemeinsam sprechen. Würde mich freuen. Der Sachverständige hat übrigens Aufmauern mit Blähtonsteinen vorgeschlagen. Da das praktisch auch nicht so leicht umsetzbar ist, wie sich das erst einmal anhört, haben wir uns doch für die Erneuerung des Fachwerks entschieden. Sicher gibt es viele Möglichkeiten, Wände und Dämmung aufzubauen. Keine Frage. Meine Frage war aber spezieller und bezog sich darauf, welcher Aufbau hinsichtlich der Vermeidung des Wiederausbruchs des Schwamms optimal wäre. Der Vorteil des Forums besteht ja darin, dass sich zu solche Fragen verschiedene Experten oder Praktiker mit Erfahrung äußern können, die ich nicht alle zusammen einfach mal so zu mir auf die Baustelle abkommandieren kann. ;)
 
Zur erneuten Schwammentwicklung....

...wäre die rein mineralische Lösung von Herrn Heine die sinnvollste und auch finanziell betrachtet, eine sehr gute Alternative.
Was sagt der Denkmalschutz aber dazu mit?
 
Der DS würde ....

... das nicht grundsätzlich ausschließen, verlangt aber eine von einem Architekten und Statiker ausgearbeitete, belastbare Planung, was hier natürlich selbstverständlich sowieso Pflicht wäre. Finanziell ist die Version "Aufmauern" nur auf dem ersten Blick sehr viel günstiger. Alle Nebenkosten eingerechnet, ergibt sich dann aber allenfalls ein kleiner Unterschied, der in Bezug auf die Gesamtfinanzierung nicht wirklich ins Gewicht fällt.

Wir haben das Haus erworben, unter anderem weil wir gern in einem Fachwerkhaus wohnen wollten. Ein Massivhaus hätten wir uns schneller und günstiger auf die grüne Wiese stellen können. Wenn jetzt also nichts grundsätzlich gegen die Erneuerung des Fachwerks spricht (technisch oder finanziell), dann würden wir das auch gerne so belassen. Ist zugegeben vielleicht eine etwas subjektive Entscheidung, aber mal ehrlich: ganz objektiv betrachtet sollte man sich solche Objekte wahrscheinlich erst gar nicht ans Bein binden.

Also noch einmal: Angenommen, das Fachwerk wird erneuert. Was wäre dann die optimale Dämmlösung für diesen Fall? Da nach Erneuerung nur das Holz und sonst kein Bestand berücksichtigt werden muss, muss sich doch darüber von jemandem, der wirklich in der Sache steht, eine Aussage treffen lassen. Oder habe ich noch etwas übersehen?
 
Von außen...

...eine Holzweichfaserdämmung aufgebracht und mit einer Holzverschalung wettergeschützt
 
Und innen dann ...

eine Hüllflächentemperierung nach Großeschmidt?

Klingt soweit fast optimal. Das Einzige, was mich an dieser Lösung noch etwas stört, ist, dass die HWF Platten so viel Wasser saugen können. Vielleicht macht das ja nicht so viel aus - mit warmen Wänden auf der einen und einem leichten Luftzug auf der anderen Seite. (?)

Oder lieber doch Kalziumsilikatplatten - um ganz ganz sicher zu gehen?
 
Fachwerk-Wandaufbau

Ohne die genauen Verhältnisse, Wandstärken, Unterbau etc zu kennen ist's schwierig passende Ratschläge zu geben.

Der Schwamm kann sich ja nur bei entsprechenden Bedingungen entwickeln bzw weiterwachsen.
Bei neuem, techn korrektem Wandaufbau sind diese nicht gegeben, die Gefahr also minimal.

Außenverschalung aus Lärche ist sicher einfach und sicher.
Die Hinterlüftung würde ich mit ca 30 mm vorsehen zugunsten besserer Dämmung.
Auf das Fachwerk/Ständerwerk zB 40 oder 60 mm Holzfaserdämmplatten (Steico Protect oä),die gleichzeitig zur Aussteifung zugelassen sind.

Diese Holzfaserplatten können Wasser über Schnittflächen oder Fugen aufnehmen, gleichzeitig diese aber sehr schnell abgeben-
zudem sind sie komplett hydrophobiert, sodass Regenwasser ablaufen würde.
Die Gefache können mit Zellulose ausgeblasen werden, wenn innenseitig eine schwere Vorsatzschale montiert wird.
Zellulose ist aufgrund der enthaltenen Salze sehr schimmelresistent.

Kalziumsilikatplatten haben hier keine Vorteile-
zu teuer bei gleichzeitig schlechterem Dämmwert gegenüber anderen Dämmstoffen.
Mineralschaumplatten wären eine bessere Alternative, wobei mineralische Baustoffe bei Fachwerk nicht so elastisch sind wie flexible Materialien und die Fugenabdichtung aufwendiger ist.

Der Holzanteil sollte ggf reduziert werden zugunsten besserer Dämmung
-KVH gibt's eher in 12,16,20 cm Abstufung- gerade Zwischenmaße sind seltener, bzw. nicht immer lagernd.

Wegen der U-Wertberechnung können Sie mir eine Email schreiben

Andreas Teich
 
Fachwerk-Wandaufbau

Hallo Herr Teich,

vielen Dank für den interessanten und hilfreichen Beitrag! Ich musste erst ein wenig recherchieren und nachdenken, bevor ich antworte.

Zunächst hätte ich noch zwei Nachfragen:
- Warum sollte ich die Gefache mit Zellulose ausblasen und innen eine schwere Vorsatzschale anbringen? Welchen Vorteil hätte das denn? Warum nicht gleich die Gefache mit schweren Steinen ausmauern? (Und: Ist Schimmel- und Schwammresistenz dasselbe?)
- Warum sollten zur Aussteifung zugelassene HWF Platten verwendet werden? Die Fachwerkkonstruktion ist doch schon selbst statisch wirksam?

Zur Situation: Wie oben schon erläutert, steht in zwei, drei Monaten eine "nakte" Fachwerkständerkonstruktion neu da. Das Erdgeschoss darunter bildet eine bislang ungedämmte Bruchsteinwand (Granit, 50-60cm, zweischalig, mit Lehm verfüllt). Der DS hat einer Innen- wie einer Außendämmung prinzipiell zugestimmt. Der Gestaltung sind also (fast) keine Grenzen gesetzt.

Ich bin inzwischen zu der Überzeugung gelangt, dass sich das Konzept für den Wandaufbau nicht vollständig von der Frage nach dem Heizsystem trennen lässt. Daher ist das Heizkonzept hier sicher wesentlich zu beachten.

Im Momnent kann ich mich noch nicht für eine bestimmte Variante entschließen. Zur prinzipiellen Auswahl stehen eine im Nassverfahren installierte Wandheizung (Flächenheizung), die Hüllflächentemperierung (wohlgemerkt MIT Dämmung), oder eine im Trockenbau realisierte Deckenheizung. Für jede Variante wird wahrscheinlich ein anderer Wandaufbau optimal sein. (Stimmt das?)

Wesentlich ist mir, dass ich 100% sicherstelle, dass kein Holz (oder anderer organischer Stoff) nass wird. Nach dem massiven Schwammbefall sind hier überall Sporen und noch unerkannte Myzele vorhanden, die sehr lange Trockenzeiten überstehen können (bis zu 10 Jahren). Hier ist mir jedes Risiko zu viel.

Apropos "PLaner": Herr Mühle hat mir im persönlichen Gespräch die Hinzuziehung eines Planers ans Herz gelegt. Herr Koppka (Pope) in diesem Thread ebenfalls. Mir ist natürlich klar, dass das in meiner Situation sicher vorteilhaft wäre. Nur muss dazu meines Erachtens vorher prinzipiell geklärt werden, in welche Richtung das Ganze gehen soll. Erst dann würde ich mir einen Planer ins Boot holen, der dann auch im Idealfall ein Experte für die angedachte grundsätzliche Lösung ist und mehrere Projekte erfolgreich umgesetzt hat. Das würde bei einer Hüllflächen-Heizung und einer nass verlegten Wandheizung offensichtlich nicht derselbe sein können. Sich auf's Gratewohl einen Planer zu suchen, erscheint mir daher nicht vorteilhaft zu sein. Der drückt dann aller Wahrscheinlichkeit nach sein eigenes Steckenpferd durch ...

Ich hoffe, dass ich durch Recherche im Forum und gezielte Fragen selbst soweit kommen kann, mir eine grundsätzliche Meinung zu bilden, die ich gedanklich auch selbst nachvollziehen kann. Ich suche also Rat, versuche den dann zu verstehen und möchte die grundsätzliche Richtung selbst bestimmen. Die Detailfragen wie Stärke der Dämmung, Einbindung der Holzbalkendecke, Ausführung an den Fensterlaibungen, Rohrlängen, Auswahl der Ziegel, Putze etc. pp. lasse ich dann gerne von einem Planer machen. Da bin ich gerne Laie. Bis dahin ist aber noch einige gedankliche Vorarbeit zu leisten.
 
Fachwerk-Wandaufbau

Hallo Herr Braeuer
Wenn das Fachwerk ohnehin nicht sichtbar ist würde eine technisch einfachere Holzständerkonstruktion mit schmaleren Pfostendimensionen günstiger und dämmtechnisch besser sein.
Bei aussteifenden Verkleidungen würden keine Streben benötigt.

Bei Dämmstoff im Gefach hätten Sie einen viel besseren U-Wert-
zur Schalldämmung und als Speichermasse die schwere Innenschale.

Schwamm und Schimmel kann sich in bzw auf fast jedem Baustoff entwickeln oder verbreiten (auch Beton)-
Zellulose ermöglicht aber eine sehr zügige Austrocknung auch von angrenzenden Bauteilen und kann die Feuchtigkeit schnell wieder abgeben.
Wenn Feuchtigkeit nicht ständig nachgeliefert wird kann Schimmel und Schwamm keine Lebensgrundlage finden.

Gute Wärmedämmung ermöglicht geringe Vorlauftemperaturen und erweitert dadurch die Auswahl an Heizsystemen.
Zuerst müßten die Möglichkeiten der Wärmeerzeugung geklärt werden und der Wärmebedarf des Hauses, der wiederum auch vom Dämmstandard abhängt.

Prinzipiell kann fast bei jedem Wandaufbau jedes Heizsystem verwendet werden. Für Wandheizungen gibts vorgefräste Lehmbauplatten, sodass weniger Feuchtigkeit eingebracht wird. Die können auch auf Holzfaserplatten oder anderen Untergründen befestigt werden.

Andreas Teich
 
Hallo Herr Teich,

vielen Dank für die klärende Rückmeldung. Ich hatte Sie wohl erst falsch verstanden und dachte, Sie gingen wie ich davon aus, dass die alte Fachwerkkonstruktion erneuert und neu erstellt wird.

Falls ich Sie jetzt richtig verstehe, schlagen Sie vor, statt einer traditionellen Fachwerkbauweise eine (moderne) Holzständerkonstruktion einzubauen, die dann mit Zellulose auszublasen und mit Aussteifenden Platten weiter abzustützen.

Ich bin mir sicher, dass das eine durchaus praktikable und sinnvolle Lösung wäre. Es gab auch die Variante, einfach mit Blähtonsteinen entsprechender Stärke aufzumauern, statt das Fachwerk neu zu erstellen. Auch das wäre bestimmt praktikabel und vernünftig.

Das "Problem" an diesen Lösungen ist, dass wir das Objekt u.a. deshalb erworben haben, weil es eben ein altes (ca. 1780), denkmalgeschützes Bauernhaus mit einem ursprünglichen Fachwerk ist - und genau das wollen wir im Prinzip auch wieder so haben. Daher ist dieser Punkt für uns zunächst fix. Die traditionelle, befallene Fachwerkkonstruktion wird also ausgebaut und originalgetreu (bis auf ganz klitzekleine Veränderungen) auch traditionell wieder aufgebaut. Das mag jetzt allein aus Kostensicht oder in Bezug auf möglicherweise zu erzielende Dämmwerte nicht gänzlich rational erscheinen, aber - wie gesagt - wenn wir ein Massivhaus oder ein modernes Holzständerhaus gewollt hätten, dann hätten wir das auf die grüne Wiese bauen lassen und uns nicht so eine "Bude" ans Bein gebunden.

Daher: Wir werden in ein paar Wochen eine originalgetreue und ganz traditionell erstellte (verzapfte usw.) Fachwerkkonstruktion im OG stehen haben. Wir dürfen, müssen aber keine holzverschalte Außendämmung anbringen. Das Neuausbrechen des Schwamms ist unter allen Umständen zu vermeiden. Was wäre in dieser Situation optimal (und sicher)?
 
Fachwerk

Hallo Herr Braeuer,
Wenn Sie schon den Aufwand mit dem original hergestellten Fachwerk machen würde ich dies zumindest innen sichtbar sein lassen, sonst ist's ja allenfalls eine zeitlang im Bewußtsein, was sich im Laufe der Jahre sicher reduziert- was bleibt sind die Nutzungseigenschaften.

ZB außen Holzverkleidung mit Konterlattung
auf das Fachwerk dicke Holzfaserplatten zur Außendämmung und Wärmebrückenreduzierung und teilweise noch in den Gefachen.

Innenseitig die Gefache mit dicken Lehmbauplatten versehen oder Lehmsteinen ausmauern.

Die Heizflächen müßten dann an den Innenwänden vorgesehen werden oder zB als glatte Plattenheizkörper Typ 10 oder 11auf den Außenwänden.

Alternativ nur sauber gelötete Heizregister aus Kupferrohr auf das Fachwerk schrauben, sodass dieses noch sichtbar bleibt.
Die Wärmeabgabe läßt sich leicht anhand des Rohrdurchmessers, der Rohrlänge und der Vorlauftemperatur errechnen und entsprechend dem Heizwärmebedarf anpassen.

Wenn die Wände sorgfältig hergestellt werden gibt es keine Wachstumsmöglichkeiten für Schwamm oder Schimmel.

Andreas Teich
 
Hallo Herr Teich,

nochmals vielen Dank. Es freut mich, dass eines der für mich plausiblen Szenarien nun "im Prinzip" auch von einem Experten auf diesem Gebiet bestätigt wird. Ich denke, ich kann diese Lösung in die engere Wahl ziehen. Die Details (Dämmstärken, Rohrlängen etc.) würde ich dann, sobald die Entscheidung gefallen ist, einem erfahrenen Planer ausarbeiten lassen.

Was ich - wenn ich nochmal nachfragen darf - noch nicht gänzlich verstanden habe, ist die Sache mit den "sauber verlöteten Kupferrohren". Wie ist das gemeint? Sprechen wir hier von einer "gewöhnlichen" Fußleistenheizung, oder von einer sog. Hüllflächentemperierung?

Ich liebäugele ein wenig mit letzterer, da damit vielleicht auch gleich das leichte Feuchteproblem in den Bruchsteinwänden im EG in den Griff zu bekommen ist. (Nur als Hinweis: Die Mauer ist nicht nass, sondern nur nach dem Boden hin etwas feuchter werdend, was z.T auf das Temperaturgefälle zum Boden hin - Kondensat - und z.T. auf ein wenig aus dem Keller über die Fugen aufsteigende Feuchtigkeit zurückzuführen ist. Der Keller wird saniert und hoffentlich dadurch etwas trockener. Trotzdem wäre es vielleicht vorteilhaft, wenn die Wände im Fußleistenbereich erwärmt werden würden - meine ich.)
 
@ A. Teich

...interessante Lösungsvorschläge aus der Ferne, die aber auch gern bezahlt werden müssen, falls man diese zur Ausführung bringen will.
Wer Lötet heute noch Wandheizsysteme in Kupferrohr?
Ich habe mehrfach Wandheizsysteme in Sichtfachwerklösungen innenseitig einbauen lassen aus PE-Rohr, obwohl Verbundrohr wesentlich präziser und auch ruhiger auf den Wänden liegt und verputzbar ist.
 
ZB als System mit Kupferrohren:
http://www.sera-wandheizung.com

Allerdings meinte ich dies nicht, was ja auch eingeputzt wird,
sondern zB schlangenförmig gebogenes/verlötetes Kupferrohr welches auf der Wand liegt wie übliche Plattenheizkörper oder auch aus parallelen, geraden Rohren waagerecht/senkrecht mit quer dazu liegender Verteilleitung (wie bei SERA nur nicht als Zick-Zack) nach Tichelmann.

Diese Lösung auch nur für den Fall, dass das Fachwerk von innen sichtbar ist und nicht von Plattenheizkörpern verdeckt werden soll-
quasi als Design-Lösung, wobei die Rohre als Spirale oder sonstwie in beliebiger Form angeordnet werden können- der Abstand zueinander bestimmt die Heizleistung.

Wenn nur Randbereiche erwärmt werden soll genügt es eigentlich, hier nur Vor- und Rücklauf ungedämmt zu verlegen.

Das sind jetzt keine fertigen Systeme und ist eigentlich nichts anderes als was nicht ohnehin schon installiert wurde.

Großeschmidt-Systeme müßten mit höherer Vorlauftemperatur betrieben werden, dh Wärmeerzeugung mit Niedertemperatur ist nicht möglich (Erdwärme, Kollektoren, Brennwert etc).

Andreas Teich
 
Vielen Dank für die Klarstellung.

Der in meinen Augen einzige wirkliche Schwachpunkt bei den Großschmidt-Systemen scheinen mir tatsächlich die hohen Vorlauftemperaturen zu sein. Aber: Erdwärme kommt aus Kostengründen nicht in Frage, Kollektoren gibt's mit DS nicht. Bliebe der Nachteil, dass Brennwertkessel nicht richtig passt. Mir erscheint das ein durchaus akzeptabler Nachteil zu sein, da die Heizungsanlage insgesamt ja eh erneuert werden muss. Mit guter Dämmung und guter Planung geht's vielleicht.

Müsste vielleicht mal jemand die Machbarkeit am Objekt einschätzen. Mir ist klar, dass das niemand aus der Ferne wirklich tun kann ... Steht daher auf der To-Do Liste.
 
Wandheizung....

....bei guter Gesamtlösungsfindung kann mit bereits 30 Grad Vorlauftemperatur gefahren werden.
 
Thema: Dämmung nach Befall mit wildem Hausschwamm
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