Dämmung Scheune (Fachwerk)

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Sertac Cetinel

Guest
Hallo,
ich habe hier einiges schon gelesen was die Dämmung angeht ,aber so richtig verstanden habe ich nichts ,da es einfach zu viele verschiedene meinungen gibt.
Bei mir ist das Problem das ich eine alte Scheune (1900)zum Wohnhaus umbauen will.
Zuerst wollte ich von innen sowie von aussen Dämmen ,das scheint ja nicht so gut zu sein ,deshalb habe ich jetzt nur vor von innen zu Dämmen .
Was würdet Ihr vorschlage ?
Es bleibt nur das Holz Gerüsst stehen ,es ist kein Lehm oder sonst was in den Fächern.
Ein Bekannter hat mir vorgeschlagen das ich von innen eine Dämmung machen soll ,wo eine graue Wollmasse in die Hollräume mit einer Maschine befördert wird ,was das genau ist weis ich selber nicht.
Frage , was wäre die idealle Dämmung für das Holz und für die Bewohner?

Danke

Sertac Cetinel
 
Klären

Welches Material soll denn anschließend in die Gefache hinein kommen? Lehm, Ziegel? Wie stark ist der Schlagregenanfall? Wie groß sind die Dachüberstände? Wie hoch/ tief liegt die Schwelle über dem Erdniveau? wie soll geheizt werden? Und die entscheidende Frage: was wollen Sie, optisch (innen und außen) und wärmedämmtechnisch?

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten: Leichtlehm, Innendämmung mit mineralischen Stoffen, Innendämmung mit Naturbaustoffen (Weichfaser, Flachs, Zellulose ....), Innenschale + Hohlschichtdämmung usw.. EINE optimale Dämmung gibt es meiner Ansicht nach nicht. Das ganze muss an den Bedürfnissen der künftigen Bewohner und an der vorhanden Bausubstanz ausgerichtet werden.
 
Dämmung

muss den was in die Gefache rein??
Kann man nicht in die Gefache schon die Wärmedemmung machen?
Das Dach ist neu und der Dachüberstand ist sehr groß ,hatten wir extra so machen lassen.
Es soll mit einer normalen Gazheizungsanlage geheizt werden ,kenne mich da nicht so gut aus ,was wäre da ideal??
Optisch ,kommt bei mir als letztes ,es wäre mir egal ob man das alte Fachwerk noch sieht oder nicht ,ich hatte eher vor neue Balken vor die alten zu machen damit das ganze etwas neuer aussieht ,aber schon im Fachwerkstyle bleibt.
Was mich halt sehr unsicher macht ist , das ich dem alten Holz nicht schaden möchte mit der Dämmung !


Danke

Gruss

Sertac Cetinel
 
Innendämmung?

Hallo Sertac Cetinel,

eine Innendämmung kann den Frostpunkt nach innen versetzen wodurch aussenliegende Bauteile Frostsprengungen ausgesetzt werden können.
Persönlich bestehe ich als Maurer darauf, Gefache auszumauern und eine Aussendämmung anzubringen. (Optisch nicht korrekt für Fachwerk)

Meine Fachliteratur zeigt tabellarisch die Haltbarkeit von Hölzern (Facherk), Z.b.:
Holzart naß trocken Mal naß mal trocken
Birke 10 J. 500 J. 5 J.
Eiche 700 J. 1800 J. 120 J.

Eine Fachmännische Antwort Wird man vom erfahrenen Architekten oder Zimmermann bekommen können.

MfG
H.P.Haupt
 
Wenn schon - dann denn schon!

Hallo
also Innendämmung würde ich ebenso wenig machen wie Aussendämmung und aufgedoppeltes Fachwerk auch nicht.
Neben einer Genehmigung bezüglich Nutzungsänderung - die Sie beantragen müssen, würde ich einen kompetenten Fachmann (z.B. Architekten) zu Rate ziehen.
Wenn es die Statik zulässt, würde ich Lehmsteine oder Faldbrandsteine zum Ausmauern hernehmen - aussen dann mehrlagigen Kalkputz und innen dann mehrlagigen Lehm- oder Kalkputz!
Bei der Heizung auf hohen Strahlungsanteil achten (keine FBH)!
Vorher die Substanz auf Schäden und Belastbarkeit untersuchen!

fragen Sie einen unabhängigen Fachmann vor Ort!

Florian Kurz
 
Fachwerk

Nachgemachtes Fachwerk sieht immer nachgemacht aus, also nie echt - scheußlich!
Wenn das Fachwerk gut in Schuss ist, würde ich die Gefache wie von Herrn Kurz beschrieben ausführen und dann von innen mit Holzleichtlehm dämmen oder einer mineralischen Dämmplatte.

Mit FBH meint der Kollege die Fußbodenheizung (oder?)
 
Fusbodenheizung

danke für die vielen Antworten.
Ich hatte aber eigentlich schon vor im Erdgeschoss eine Fusbodenheizung anzubringen ,da es ja nicht unterkellert ist ,wäre das ein Problem??
Wenn ich richtig verstehe , kann man auch von innen Dämmen aber nur mit mineralischen Dämmplatten ,richtig ?


Gruss

S.Cetinel
 
Innendämmung - Nein Danke!

eine Innendämmung würde ich ebenso wenig machen, wie dei Fußbodenheizung (FBH)
die bauphysikalischen Risiken wären mir auf Dauer (Lebensdauer von einem Haus - und nicht Nutzungsdauer des momentanen Besitzers; auch nicht Gewährleistungsdauer von Produkten und Handwerkerleistungen) zu groß und unabsehbar. Auch wenn die Innendämmung "gut" geplant und "sorgfältig" ausgeführt wird. Und wenn man was vor die Aussenwände macht, dann aus Lehm - wobei eine sinnvolle Masseerhöhung meistens die Statik des Gebäudes beeinflußt! Und von "mineralischen Dämmplatten" halte ich auch nichts - Geldschneiderei ohne Langzeitrentabilität! (meine Meinung)
In "warmer" Holz-Fußboden ist m.E. wesentlich besser als eine FBH - und das ist keine "Geschmacksfrage, sondern physikalisch und physiologisch erklärbar.
mutmachende Grüsse
Florian Kurz
 
Was soll ich sonst machen!!

Keine Aussendämmung keine Innendämmung ???
Es kann doch nicht sein das ,nirgends eine Dämmung vorkommen soll .
Ich wohne zurzeit auch in einem Fachwerkhaus (nicht gedämmt) ,sorry aber das hält man im Winter sowie im Sommer nicht aus.

Das meinte ich zu Anfang ,dass es einfach zu viele verschiedene Meinungen gibt und nachher weis man nicht was man machen soll ,alles ist Falsch :-(
 
I1631_20053371751.jpgWas soll ich machen??

… ich würde ich einen kompetenten Fachmann (z.B. Architekten) zu Rate ziehen …
der kostet zwar etwas aber kann Ihnen auch einiges an Kosten sparen und auch an Zeit, Ärger, Unbehagen, Unsicherheit - und die Fehler, die man selber macht läßt man doch lieber jemand anders machen ?? Oder??

Ein Spruch, der schon vor den Zeiten des "umsonstigen Internets" die Runden machte war folgender: Die Informationen oder Dinge, die man kostenlos bekommt - sind meistens auch "umsonst"!
Das kann man auch an den massenweisen Prospekten, Broschüren ersehen, die zentnerweise Tag für Tag auf uns niederregnen.

Zu Ihrem bewohnten Gebäude! Stellen Sie sich die Frage selbst: An was kann es liegen, dass es kalt ist im Haus?

Machen Sie nicht zu viel - aber machen sie es richtig!

Florian Kurz
 
Verunsicherung total

Ich habe dieses Forum hier anders verstanden: nämlich als Hilfe für Ratsuchende und nicht als Instrument der totalen Verunsicherung! Die ist bei Herrn Cetinel aber perfekt gelungen!

Zu der Frage warum Sie, Herr Cetinel, es nicht aushalten in Ihrem zur Zeit bewohnten Haus: Kann es ein, dass es zieht und keinerlei Wärmedämmung vorhanden ist? Und dass die Außenwand vielleicht sehr dünn ist? Wenn dem so sein sollte ergeben sich die Antworten ja fast von selbst!
 
Dämmung

Wir haben ein Fachwerkhaus von 1804 erworben und restaurieren es seit einem Jahr. Es hat 16cm Ständerwerk. Im Innenraum kommt an sämtliche Außenwände eine 10 cm Blähtonleichtlehmdämmung und davor eine Wandstrahlungsheizung (WEM)in Lehm eingeputzt und das trotz der Meinung einiger Puristen, daß der Wärmebedarf nur durch Änderung des Heizverhaltens erreicht werden soll.
Ich möcht auch im Winter nicht mit einem Pullover auf der Couch liegen. Wenn man hier im Forum seine Ratschläge nicht preisgeben will, sonder darauf hinweist, daß nichts umsonst ist, sollte man es ganz sein lassen. Es gibt genug zahlende Kunden.
Gruß aus Dortmund
Harald Vidrik
 
I1631_20055316285.jpg… wer schreibt …

… vom Heizverhalten?
ich nicht!
Wer sagt Ihnen dass das mit der Blähtonlehmmischung auch funktioiert - auf lange Sicht schadensfrei ?!
Die Ursprungskonstruktion hat es bewiesen, dass sie funktioniert! Das muß die andere erste noch leisten! Versuchen Sie's! Ich habe damit kein Problem!
Wenn Sie das machen wollen und Sie und andere es für richtig halten, ist's doch so in Ordnung!
Da gehen halt die Meinungen auseinander! Das ist bei der Dämmung so wie bei der Heizung und bei den Böden und überall am Bau …!
Des Menschen Willen ist sein Himmelreich!
Das mit der Wandheizung oder dem Einsatz einer Strahlungsheizung ist doch gut und sinnvoll, wenn sie (ich zitiere): "gut und kompetent geplant und präzise ausgeführt wird"
Beim bauen gibt es wenig "Patentrezepte", da vieles eben ortlich bedingt ist! Nur eines kann man fast immer sagen:
"Weniger ist mehr"
in diesem Sinne
herzlichst
Florian Kurz
 
@Florian Kurz

Ist Ihnen klar welchen Energieverlust eine Wandheizung hat die auf ein ungedämmtes Bauteil aufgebracht wurde?
Harald Vidrik spricht, wie ich das auch meist tue aus langjähriger Erfahrung. Seit 93 sanieren wir Fachwerkhäuser, schon 95 haben wir 10 cm Weichholzfaserinnendämmungen eingebaut, übrigens mit eingebauten Taupunktfühler und Wandheizungen. Die Behaglichkeit in solchen Räumen ist sehr hoch und die Energiekosten gering.
Herrn Cetinel würde ich raten auf jeden Fall zu einer Dämmung raten. Die Dämmung gehört wenn die Wahlmöglichkeit da ist besser nach außen. Hier bietet sich Zellulose (das ist die graue Wollmase) Schilfrohr oder Weichholzfaserplatten an.
Viele Grüße Gerd Meurer
 
Danke

@Gerd Meurer

endlich ein Fachman, der auch zur Dämmung ja sagt.
Ich werde es nochmal mit einigen Fachleuten absprechen und in jedem Fall eine Dämmung anbringen ,denn das Geld fürs unnötige verheizen hat denke ich keiner .

Danke für die Infos auch die ,die mich etwas aus der Bahn geworfen haben ,dafür ist solch ein Forum ja da ;-)

Gruss

Sertac Cetinel
 
Fachleute und Berechnungen

Hallo
vielleicht hilft Ihnen die Lektüre: Alfred Eisenschink - die krankmachende Ökofalle in unseren Häusern ISBN 3-938355-00-x weiter!
Man muss nicht alles glauben - das gebe ich gerne zu - aber das geht doch nicht nur in eine Richtung!
Wenn wir schon beim Rechnen sind:
Was macht die Energieversorger Rechnung von Ihnen im Jahr?
Dann die gewünschte oder prognostizierte Ersparnis in % abziehen!
Dann die erwarteten Dämmkosten auf ein paar Jahre gegenrechnen!
Dann haben Sie das Ergebnis ohne wenn und aber!

mfG

Florian Kurz
 
Wenn wir ...

... schon am schwätzen - nicht rechnen! - sind:

Wo bleiben denn dann die Steigerungen der Energiekosten?
Kann ggf. auch noch ein paar ISBN liefern ;-)
 
Rechnen

Wenn wir schon am Rechnen sind. Für die meisten Maßnahmen, die wir durchführen betragen die Amortisationszeiten zwischen 8 und 35 Jahren - dies liegt deutlich innerhalb der zu erwartenden Nutzungsdauer. Fenster sind hierbei ausgenommen (wenn man alle Kosten rechnet 120 Jahre).
Achja: wo liegt eigentlich die Wirtschaftlichkeit einer Klimaanlage im Auto, oder die Wirtschaftlichkeit eines VW Passat (im Vergleich zu einem Lada)?
Wärmedämmung hat ganz viel mit Komfort und Wohlfühlen zu tun! Feiheit von Zugluft, keine Fußkälte (da nützt mir der Dielenboden oberhalb eines kalten Kriechkellers herzlich wenig), kein Schimmel. Das sind für mich Gründe genug über eine Wärmedämmung nachzudenken - und sie auch auszuführen!
 
Wem der Schuh passt,

der soll sich ihn ruhig anziehen.
Nicht immer, aber immer öfter kommt es mir so vor, als ob ein(ige) Leute sich persöhnlich angegriffen fühle, wenn jemand anderer Meinung ist als sie. Dies ist ein Forum zum Austausch von Erfahrungen. Jeder kann hier seine Meinung äußern, selbst wenn sie falsch sein sollte. Es gibt hier genug Fachleute, die irrige Vorschläge schnell korrigieren.
Kann zu den Kommentaren von G.Meurer,B. Fröhlich und R. Stasch nur nicken!
Gruß aus Dortmund
Harald Vidrik
 
Thema: Dämmung Scheune (Fachwerk)
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