Feldsteinmauerwerk innen dämmen

Diskutiere Feldsteinmauerwerk innen dämmen im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo zusammen, wünsche Euch zuerst einmal ein gutes und erfolgreiches neues Jahr 2013. Ich bin gerade dabei ein altes Bauernhaus zu renovieren...
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Stefan19

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Hallo zusammen,
wünsche Euch zuerst einmal ein gutes und erfolgreiches neues Jahr 2013.
Ich bin gerade dabei ein altes Bauernhaus zu renovieren und als nächster Schritt steht jetzt die geeignete Innendämmung der Wände an. Problematisch ist hier die Giebelwand, da sie ca 80cm dick ist und aus verschieden größeren Feldsteinen ( bei uns regional auch als Wackersteine bekannt) aufgebaut wurde. Die Wand ist das ganze Jahr über leicht feucht, ein Fassadenputz außen ist vorhanden. Fals ich nun eine Innendämmung(Holzständerbauweise mit 120mm Flachsdämmung) anbringe mit der obligatorischen Dampfbremse, befürchte ich, dass aufgrund der Taupunktverschiebung auf die alte Wand diese dann gar nicht mehr abtrocknen kann.
Sollte hier auf eine Dampfbremse verzichtet werden, damit die Feuchtigkeit sowohl nach außen durch die Steine, als auch nach Innen in den Raum entweichen kann??
Hoffe auf Eure Ratschläge/Erfahrungen
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Steinhauser
 
Innendämmung, uuhhhh

Gesundes neues Jahr erstmal.

Ich muss zugeben das ich kein Freund von Innendämmung bin, Sie haben das Taupunktproblem schon angesprochen. In meinem Unterricht gehe ich auch immer genau darauf ein, hier muss ich mir das mal sparen.

Ihre Wand besteht vornehmlich aus festen Naturstein, Steinmasse ist grundsätzlich ein guter Wärmeleiter weil er keine oder zu wenig Kapillaren hat in denen Luft/Gase als sehr schlechter Wärmeleiter für (Kälte-)/Wärmedämmung sorgt. Der Mörtel saugt wie verrückt und es wird immer schlimmer. Wenn ich soetwas zu bearbeiten habe gehe ich immer erstmal mit meiner Piko Imprägnierung ran, durch das austrocknen entschärfe ich das Taupunktproblem, kann es natürlich nicht vollständig beheben. Doch Kondens-/Regenwasser verändert alles in der Wand. Weniger ist manchmal mehr.

Wenn die Wand trocken ist und bleibt kann ein schöner luftiger Innenputz die bessere Lösung sein.
 
Innendämmung

Hallo Herr Steinhauser,

Hier mal was aus meinem "Fundus":

Bei der energetischen Sanierung von Bestandsbauten muss man die Gebäude immer ganzheitlich betrachten. Das gilt besonders für Fachwerkhäuser.
Je besser ein Bauteil gedämmt wird , desto größer wird der Unterschied zum „Nachbarbauteil“. Die warme, gesättigte Raumluft sucht sich dann immer die kälteste Stelle im Raum um zu kondensieren: Gefahr von Schimmelbildung.

Innendämmung der Aussenwände.

Die energetische Aufwertung von Gebäuden richtet den Focus immer stärker auf den Bestand. Insbesondere bei denkmalgeschützten Fachwerkhäusern kann in der Regel nur von innen gedämmt werden. Eine sehr gute Möglichkeit ist die kapillaraktive Innendämmung.
Stand der Technik ist aber auch noch die diffusionsbremsende Methode mit konventionellen Dämmstoffen. Hier ist aber 120% Ausführungsqualität gefragt??

Geeignete Materialien: Leichtlehmvorsatzschalen mit den verschiedensten Zuschlagstoffen: zb. Holzhackschnitzel, Holzspäne, Perlite, Liapor, Stroh, Kork usw.
In Lehm eingebettete Schilfrohrmatten . Holzweichfaserplatten , Korkplatten Magesitgebundene Holzwolle-Leichtbauplatten. Calziumsilikatplatten.
Platten aus gepresster Perlite Mineralschaumplatten, hydrophil eingestellt.

Verarbeitungsgrundsätze

Beim Einbau der Materialien ist darauf zu achten, dass keine HOHLRÄUME eingebaut werden. Kapillare Anbindung ist der Fachbegriff. In Hohlräumen würde ein „Kleinklima“ entstehen. (Nebel, Wassertropfen ungebunden)

Die Systemhersteller bieten einen Kleber an ,der einen größeren Diffusionswiderstand hat als die Platten: kontrollierte Kondensationsebene.

Beschreibung der Wirkung

Wandkonstruktionen bedürfen laut DIN 4108-3 eines Feuchteschutznachweises zur Begrenzung des Tauwasserausfalls innerhalb der Konstruktion. Für den rechnerichen Nachweis bedient man sich des „Glaserverfahrens“. ( U-Wert- Rechner) Das ist aber ein vereinfachtes Verfahren, das nur Wärmeleitung und Dampfdiffusion unter stationären Randbedingungen berücksichtigt.
Wärme- und Feuchtespeicherung werden ebenso vernachlässigt, wie der Flüssig-und Kapillartransport.

Wirkweise der kapillaraktiven

Innendämmung Das Glaserverfahren ist für die Berechnung kapillaraktiver Innendämmungen ungeeignet!! Geeignet sind nummerische Simulationsverfahren, die von der DIN 4108-3 ausdrücklich zugelassen werden.
Weil dieser Nachweis rechnerich kompliziert ist, versuche ich es mal mit einer „philosophischen“ Betrachtungsweise: Aufgrund des Dampfdruckgefälles will die warme gesättigte Luft immer auf die kalte Seite.
Der „Motor“ ist die Temperaturdifferenz. Irgendwann trifft sie auf die „kalte Wand“ und es kommt zur Wasserdampfkondensation.
Es entsteht Wasser in flüssiger „Tröpfchenform“ und es entsteht WÄRME. Dieser „Nebel“ wird von den diffussionsoffenen, kapillaraktiven Dämmstoffen schadensfrei eingelagert.

Das ist der erste Feuchtefluss. Siehe Kühlakku.
Der zweite Feuchtefluss beruht auf Kapillarität und verläuft genau entgegengesetzt. Siehe Zuckerstein und Kaffee.
Die Feuchtigkeit verdunstet nach innen und es entsteht KÄLTE. Da im Winter immer etwas Kondensat in der Dämmung verbleibt, gibt es im Winter einen „latenten“ Wärmegewinn. Im Sommer verdunstet das „Restkondensat“ und es entsteht Verdunstungskälte.
Bei kritischen Einbausituationen kann man die Verdunstung beschleunigen, indem man eine Wandheizung einbaut.
Fazit
Diffusionsoffene, kapillaraktive Dämmsysteme haben den Vorteil dass sie das Raumklima aufgrund ihrer Feuchtepuffereigenschaften positiv beeinflussen können. Bei richtiger Ausführung sind sie als fehlertolerant zu bezeichnen.

viele Grüße und alles Gute zum neuen Jahr.
 
Innendämmung

Hi Stefan,
erst einmal danke für die Neujahrswünsche.
Und, ebenfalls ein gutes neues Jahr.
Als erstes würde ich die Ursache für die Feuchtigkeit ermitteln (oder ermitteln lassen). Vielleicht ist es der Außenputz.
Warum keine Außendämmung?
Die ist in jedem Fall unproblematischer als die Innendämmung.
Das Wesentliche zur Innendämmung hat Robert Göbel ja schon geschrieben.
Aber jede Dämmung muss für's ganze Gebäude geplant werden.
Die Hydrophobierung sehe ich sehr skeptisch.
Die aufgezeigten negativen Beispiele resultieren aus falscher Planung und/oder Ausführung; man kann sie nicht pauschal der Innendämmung zurechnen.
Viel Erfolg
SG
Paul
 
Innendämmung

Hallo Stefan,
auch ich sehe eine Hydrophobierung problematisch, zumindestens überflüssig. Den Kondensatausfall können Sie damit nicht lösen. Sonst siehe Robert Göbel.

Viele Grüße
 
Innendämmung, uuhhhh

... ja das alte Lied, man versteht nicht die Wirkungsweise von Imprägnierungen, dabei gibt es dazu allerhand Studien auch vom Frauenhofer Inst. die beweisen das es was bringt. Aber das wäre jetzt zu ausufernd die kapillarphysikalischen Vorgänge und Imprägnierungen an Fassaden zu erklären. Ich kenne das noch aus der Vergangenheit hier bei Fachwerk wie man gute Agumente zerreden kann.

Also Stefan, wenn Du wissen willst ob eine Imprägnierung was bringt beauftrage einen zertifizierten Thermographen und lass den Trocknungsverlauf prüfen. Er wird die Wärmebilder innen und außen machen und die feuchtebedingten Wärmebrücken sichtbar machen, die Veränderung der Luftfeuchte dokumentieren und Dir den Wärmedämmwert der Wand berechnen.Also ich habe das bei meinen Baustellen öfters schon gemacht mit 100 % Erfolg, ich gebe sogar 20 Jahre Wirksamkeitsgarantie weil ich es kann.

Wer jetzt hier recht hat musst Du wohl selbst herausbekommen. Viel Erfolg, Ralf
 
Hydrophobierung von Mauerwerk

Hier eine Stellungnahme des BMI, gefunden auf der Seite des Fraunhofer Instituts.
Das klingt nicht besonders positiv, oder habe ich da was falsch verstanden?

"Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau -BMBau-, Bonn (Förderer,Projektleitung); TU Hamburg-Harburg, Arbeitsbereich 3-09 Bauphysik und Werkstoffe im Bauwesen (Ausführende Stelle);
Langzeitverhalten hydrophobierter Mauerwerksfassaden. Abschlußbericht
Franke, L.; Bentrup, H.;

Im norddeutschen Raum werden in jüngster Zeit in zunehmendem Umfang gravierende Frostschäden an nachträglich hydrophobierten Mauerwerksfassaden festgestellt. Das Ausmaß der Frostschäden ist insbesondere an hydrophobierten Mauerwerksbereichen größer. Die Ursachen für diese Schäden sind häufig in dem Zustand der Fassade vor der Imprägnierung zu suchen. Verschiedene Möglichkeiten zur Herstellung von realitätsnahen Fehlstellen in nachträglicher Verfugung wurden untersucht. Vor und nach der Hydrophobierung von Mauerwerksprüfkörpern wurden zum einen Wasseraufnahmeversuche mit einer speziellen WD-Prüfplatte mit statischen Wasserdrücken durchgeführt. In einem zweiten Teil wurden Prüfwände in einem Schlagregenschrank alternierend realitätsnahen Beregnungszyklen mit definierten Staudrücken und Trocknungszyklen unterworfen und dabei die Veränderung des Wassergehaltes kontinuierlich erfaßt. Mit Hilfe systematischer Versuche wurde in der Arbeit insbesondere der Einfluß von Rissen und Flankenablösungen von hydrophobierten Mauerwerksabschnitten auf die Wasseraufnahme und -abgabe infolge Schlagregen quantiativ erfaßt."
 
Hydrophobierungen

Ich meinte die Studie im Auftrag der Wacker Chemie aus München. Ich muss die noch irgendwo rumliegen haben.

Ich kann Ihnen aber verbindlich garantieren das die von mir verwendete Imprägnierungen Piko Hydrophob 140 O keine Frostschäden verursacht. Ich verwende diese auch im Norddeutschen Raum und habe hervorragende Ergebnisse vorzulegen. Wichtig ist jedoch das die Baustoffpore offen bleibt damit der Wind die Feuchte raussaugen kann. Was den Schlagregen angeht hängt die Wirkung von Imprägnierungen wesentlich von der Hydrophobierkraft ab. Die 140 sagt in etwa welcher Randwinkel erziehlt wird. Sturmböen von 120-140 km/h wurden hier schon wiederstanden. Wände trocknen nahezu Labortrocken ab. Ja und bei trockenen Wänden gibt es keine Frostschäden, da werden Sie mir sicher zustimmen.

Anderseits kenne ich die von Ihnen genante Studie nicht und man muss immer prüfen wie und was geprüft wurde. Wenn Sie die haben würde ich mich feuen die rüberzumailen.

Vielen Dank
 
Hydrophobierung

Hi PikoHydrophob140,
hier der Link: http://www.irb.fraunhofer.de/bauforschung/baufolit.jsp?s=hydrophobierung
Die Ursprungsfrage war die Möglichkeit der Innendämmung bei einer feuchten Steinwand.
Zuerst sollte die Ursache der Feuchtigkeit fest- und abgestellt werden.
Es gibt drei Gründe für Feuchtigkeit, wenn wir die Baufeuchte außen vor lassen.
1. Niederschlag,
2. Undichtigkeiten,
3. Kondensat.
Wenn die Ursache bekannt ist können entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.
Und – mit Verlaub – Hydrophobierung ist mit Sicherheit keine Maßnahme, die ich empfehlen würde.
Es gibt andere geeignete Verfahren:
zu 1, Dachüberstand, Wandbekleidung;
zu 2, beseitigen;
zu 3, lüften; ggfs. ungeeignete Bauteile entfernen.
Das o.g. ist ein allgemeiner Überblick.
Eine Ferndiagnose ist leicht fehlerbehaftet.
SG
Paul
 
Innendämmung, uuhhhh

Hallo Paul, wie gut kennst Du Dich aus mit Hydrophobierungen?

Kennst Du die Wirkmechanismen und was gefällt Dir daran nicht?

Wand-Feuchtigkeit kommt zuerst nach meinem Kenntnisstand durch Regen- und Bodenfeuchte in die Wand, ist dann genug von der Feuchte in der Wand und die Temperaturdifferenz zwischen Wandoberfläche und Zimmertemperatur/höhe der Luftfeuchte groß genug verursacht diese auch Kondenswasser welches vom Baustoff aufgesaugt werden kann wenn noch Platz ist. Wenn die Wand aber trocken ist sollte dadurch die Luftfeuchte nicht das große Problem sein weil die Luft im Innenputz die Wärme speichert inkl. der Feuchte deren Aufnahme mit zunehmender Wärme steigt. Ich denke wenn die Wand trocken ist taut es am Taupunkt der idealerweise ca 2/3 außerhalb der Wand liegen sollte. Den Rest macht dann der Wind außen und saugt die Feuchte raus. So funktioniert Hydrophobierung.

Ja aber gut, vielleicht hast Du eine noch bessere Idee, Teile sie einfach mit.

Gruß Ralf
 
Innendämmung

Lieber Herr Rupnow,
Sie haben weiter oben geschrieben: ..." man versteht nicht die Wirkungsweise von Imprägnierungen dabei gibt es allerhand Studien auch vom Frauenhofer Institut".
Das wäre doch sehr interessant wenn Sie hier diese Studien des Fraunhofer Institutes die Sie anführen auch benennen würden. Mich interessieren solche Studien sehr, weiterhin die genaue Quellenangabe der später genannten Studie der Wacker Chemie. Ich hoffe man kann aus diesen Studien Rückschlüsse für den genannten Fall, eine dicke massive Feldsteinwand, ziehen.
Übrigens, nach der langen Zeit im Forum müssen Sie doch mitbekommen haben das bei Zitaten oder Verweisen immer eine genaue Quellenangebe gehört, so wie z.B.bei Hans-Paul Esztermann zu lesen.

viele Grüße
 
Innendämmung, uuhhhh

gern Herr Böttcher, ich werde mal das Archiv durchforsten und schaun wo diese Studie ist. Ich hoffe diese wird nicht so einseitig weil es hier ja nur um Silikon Imprägnierungen geht.

Die Grüße gern zurück.
 
Hydrophobierung

Hi Ralf,
ich schließe mich der Aussage von Georg Böttcher an. Wenn ich die zitierte Studie gelesen habe, können wir weiter über darüber reden.
SG
Paul
 
Hydrophobierung

Richtig, er ist wieder hier.
Nun muß man sich leider die Mühe machen (ich werden das jedenfalls tun) Herrn Rupnow in sein kleines hydrobhobiertes Pikoparadies zu kacken.
Nicht weil mir das Spaß macht sondern weil ich es unerträglich finde das hier in diesem Forum fachlicher Unsinn zelebriert wird und ich in einen Topf mit solchen "Fachleuten" geworfen werde.

Fangen wir mit der Broschüre (keine Studie) von Wacker Chemie an:

Schade das Sie den Text entweder nicht gelesen oder nicht verstanden haben, Herr Rupnow.
Leider ist er eben nicht die von ihnen genannten angekündigten Studien des Fraunhofer Institutes, sondern die Informationsbroschüre eines Herstellers von Hydrophobierungsmitteln. Das man da keine Nachteile finden wird sollte klar sein.
Trotzdem eine ordentliche und informative Unterlage.
Vorab:
Es geht hier nicht um den Sinn oder Unsinn von Hydrophobierungen im Allgemeinen. Für bestimmte Anwendungen sind sie hilfreich. Ich beschäftige mich seit Jahren mit Betoninstandsetzung, da sind Hydrophobierungen in den Händen von Fachleuten ein wichtiges Werkzeug. Auch in anderen Fällen gibt es Einsatzmöglichkeiten von Hydrophobierungen wie z.B. die Reduzierung des Wassereintrages in Klinkervorsatzschalen.
Was Herr Rupnow hier zelebriert ist wieder die alte Masche. Um unser Mitglied Christoph Kornmayer zu zitieren: Er hat nur einen Hammer als Werkzeug. Dafür legt er fest das alle Probleme seiner Kunden Nägel sind. Früher hieß der Hammer mal Porofin, dann Lotupor, Isophob-K jetzt Piko- Hydrophob.
Schon der Name ist irreführend:
Organische Polymoleküle wie sie zur Hydrophobierung eingesetzt werden sind viel größer (mehrere 100 bis 1000 mal) als der Piko- Bereich den der Name suggeriert.

Ich zitiere mal aus der Wacker- Broschüre:
Hydrophobierungen sind möglich "...vorausgesetzt der Baustoff besitzt Poren die kapillares Saugvermögen ermöglichen und der Salzgehalt ist nicht allzuhoch".
Weiter: "Da jeder Baustoff verschiedene Eigenschaften aufweist, kann keine Standardlösung zur optimalen Hydrophobierung angewandt werden..."
Wir kennen weder die Art der Steine (Feldsteine) noch das Querschnittsverhältnis zwischen Mörtel und Steinen noch den Salzgehalt. In der Wackerbroschüre gibt es eine Grafik die das unterschiedliche Saugverhalten einiger Sandsteinarten zeigt.
Manche Steine haben eben gar keine Kapillarporen.
Was die Wahl des richtigen Hydrophobierungsmittels betrifft:
Wacker empfielt z.b. bei Wänden ein wasserverdünnbares Konzentrat auf Basis einer Mikroemulsion.
Was uns Herr Rupnow empfielt wissen wir nicht.
Noch nicht mal die Art des Hammers kann er erklären.
Auch vorher konnte oder wollte er nicht sagen welcher geheimnisvolle Kunststoff die Wände der Kapillarporen"lackiert". Ich vermute mal hier gibt es alten Wein in neuen Schläuchen. Aus Porofin wurde Lotupor, daraus jetzt Pikosonstwas.
Sie können uns gern vom Gegenteil überzeugen Herr Rupnow wenn Sie das Produktdatenblatt und das Sicherheitsdatenblatt Ihres Gebräus hier veröffentlichen. Aber bitte nicht nur das vom Lösungsmittel, das hatten wir schon.
Kommen wir endlich zum eigentlichen fachlichen Problem:
Niemand der sich einigermaßen in dem Geschäft auskennt würde, selbst ohne genaue Kenntnis der Gegebenheiten, empfehlen eine ca. 80 cm dicke Feldsteinwand die verputzt ist zu hydrophobieren.
Ich begründe das für Stefan:
Normalerweise dient der Dachüberstand und der Sockelbereich dazu, Schlagregen von einer Fassade fernzuhalten (caps and boots sagt der Brite). Was dann noch an Beregnung an die Fassade gelangt wird vom Putz abgehalten. Das funktioniert so: Angenommen es gibt einen Sturm mit einem gewaltigen Regenguß, Wasser wird gegen die Fassade gedrückt. In den ersten Minuten der Beregnung saugt sich der Putz bzw. die ersten paar mm mit Wasser voll. Dann läuft das Wasser an der Fassade herab. Die Natursteine in einer Bruchsteinwand nehmen kaum Wasser auf, nur die Mörtelfugen können Wasser kapillar aufnehmen. Angenommen der Regen dauert 2 Stunden dann werden die Mörtelquerschnitte 3, vielleicht 5 cm tief vollgesaugt sein. Bei einer 80 cm dicken Wand ist das gar nichts. Im Gegensatz zu diesem worst case ist ein normales Regenereignis bei Dachüberstand und Sockelputz mit ein paar mm Eindringtiefe im Putz abgetan. Wie gehts weiter: Die Sonne scheint, der Regen hat aufgehört, in ein paar Stunden ist der Putz abgetrocknet, am nächsten Tag die Wand wieder komplett auf Gleichgewichtsfeuchte heruntergetrocknet.
So funktioniert Putz seit vielen Jahrhunderten, ohne Hydrophobierung.
Die kritischen Stellen sind waagerechte Vorsprünge. Schon ein oder zwei cm am Sockel reichen für Schäden aus. Auch der Sockelbereich selber ist so ein Schwachpunkt. Aber auch den brauche ich nicht zu hydrophobieren, hier komme ich mit einem ordentlichen Sockelputzaufbau hin. Dann sind Fensterbänke und deren Anschlüsse ein Gefahrenpotential. Solche konstruktiven Schwachstellen kann ich auch mit Hydrophobierung nicht beseitigen, nur durch Sorgfalt bei der Planung und Montage sowie durch Wartung der Anschlußfugen.
Wo ist denn nun eine Hydrophobierung sinnvoll:
Da wo es eine bewitterte, relativ diffusionsdichte Oberfläche mit Kapillarrissen und dahinterliegenden Kapillarporen gibt. Bei Beregnung saugen die Kapillarrisse Wasser nach innen das sich über die Kapillarporen verteilt. Nach Beendigung des Regenereignisses kann, im Gegensatz zu diffusionsoffenem Außenputz, das Wasser nur sehr langsam wieder verdunsten, da als diffusionsoffener Querschnitt nur die Kapillarrrisse zur Verfügung stehen. Die Wand beginnt bei jedem Regen zu vernässen. Wenn die Feuchte nicht nach innen ablüften kann, steigt der Feuchtegehalt des Bauteils stetig an. Das kann Jahre und Jahrzehnte dauern, je nach Witterung.

Viele Grüße

p.s. ich warte noch auf die Studien des Fraunhofer Institutes!
 
Innendämmung, uuhhhh

Nun Herr Böttcher, das Sie hier wieder so persönlich und beleidigend werden sollte Herrn Stöpler nicht gefallen. Ich würde Sie bitten sich daher mehr auf die Sache zu konzentrieren als alte Feindbilder auszugraben -im Interesse der Nutzer.

Zum Thema: sicher sind viele Ihrer Ausführungen richtig, aber eben nicht alles. Viele Hersteller proklamieren die positive Wirkung ihrer Imprägnier-Produkte bei der Wärmedämmung, die auch richtig ist. Leider finde ich diese Studie gerade nicht, beim Stöbern im Net ist aber klar das dies ein jeder für sich in Anspruch nimmt. Und Sie sollten doch wissen, was man bewirbt muss man auch stimmen sonst geht es vor's Gericht. Ich werde bei etwas mehr Zeit nochmal schauen das ich Ihnen diese zukommen lassen kann.

So stimmt Ihre Ausführung über die Wasseraufnahme und Abgabe nicht. Die kapillarphysikalischen Vorgänge in Fassaden sind etwas komplizierter und komplexer weil viele einzelfunktionen praktisch die Gesamtfunktion ergeben. Diese in die richtige Reihenfolge zu setzen und die Gesamtfunktion zu erkennen bedarf schon etwas mehr Wissen. Da spielt nicht nur Dachüberstand und Regen sondern auch Wind, Luftfeuchte, Verhalten des Wasser bei Temperatur innen und außen, porösität des Baustoff, Saugverhalten, Verwitterungsstand usw. eine entscheidene Rolle. Ich kontrollieren meine imprägnierten Gebäude sehr oft und sehe den Erfolg der Messbar ist. Ich war jetzt im Dezember in MeckPomm und habe ein Gebäude mit alten Zementkratzputz (ca. Bj. 1955)kontrolliert wo man vor der Piko-Imprägnierung die Lage der Heizkörper außen messen konnte, jetzt habe ich im Beisein des Eigentümers die Lage des Heizkörpers (Kinderzimmer usw.) nicht mehr messen können. Das bedeutet die Wärmeleitung ist durch Trocknung stark weniger geworden und die Wärme bleibt jetzt im Raum.

Quizfrage: Warum war die Oberflächentemperatur außen hinter dem Busch niedriger als die ohne Busch vor der Wand gegen Mittag auf der gleichen Wandseite?

Die Imprägnierung ist ein wirkungsvolles und preiswertes Handwerkzeug bei der Wiederherstellung der eigenen Wärmedämmung von porösen Wandbaustoffen wie auch Mörtel der die Natursteine zusammen hält duch seine Trocknungseigenschaft, damit profilaxe gegen Schimmel, Frostschäden und sonstiger Verwitterungsschäden. Sie gewährleistet ein gesundes Wohnklima und macht eine Wärmedämmmaßnahme nach EnEV erst mal möglich weil ale Berechnungen dazu immer von einem Labortrockenen Baustoff ausgehen der praktsch nie möglich ist weil Wasser alles verändert -die Ursache sovieler Dämmfehler. So wird die neue Initiative der Bundesregierung für die Gebäudesanierung eine Arbeitsbeschaffungsmaßname der Sanierungsfirmen werden. "Vielen Dank Frau Merkel nicht nur von der Dämmstofflobby"

Dinge über die man mal in Ruhe nachdenken sollte.

Einen schönen Tag noch.
 
mal

wieder ein guter und verstänlicher Beitrag von Georg !
Ich will mich da nicht anhängen, aber noch auf einen "Blödsinn" hinweisen - wie will man mit einer trockenen Wand das Taupunkt "netschärfen" - Gas ist trocken und trotzdem gibt es Kondensat an der Innenseite.
meine Meinung: bei solchen dicken Wänden würde es Sinn machen, diese als Wärmespeicher nutzen zu können. Dann würde eine Außendämmung grundsätzlich Sinn machen (Dachüberstand ?, System ?). Wohl wissend, daß es hier auch die Meinung gibt, daß nur Masse schon ausreichend Wärmedämmung bieten würde. Ich habe in der letzten Kälte während einer Beratung in einem Zimmer in einer Burg gesessen - die haben das Zimmer noch nie warm bekommen trotz großen Nachtspeicherofen!! Da waren die Wände etwa 1 m dick!
Meine Bruchsteinwände im EG sind seit der Außenwanddämmung Kondensat und damit schimmelfrei - bei 17° Wandoberflächentemperatur ! Selbst wenn die Außenfuge tewas trockener bleiben würde - er schreibt selber, daß die Bruchsteine keine Wämedämmung haben. Da es hier kaum eine durchgehenden Fugen gibt bei 80 cm, wäre die Fugenfeuchte wirklich zu vernachlässigen. Zumal ja der Außenputz nicht defekt ist.

Lieber Stefan, lass Dich also nicht auf solchen Blödsinn ein!
 
Innendämmung, uuhhhh

Ja Olaf aus Sachsen, wenn Du Dich noch erinnerst an die Thermographie Bilder die ich damals hier eingestellt hatte und die Veränderung der eigenen Wand Wärmedämmung nach zwei Monaten durch Trocknung nach der Imprägnierung, muss eigentlich über die Wirkung von trockenen und nassen Wänden nicht weiter diskutiert werden.

Guter Wärmeleiter:
Steinmasse, Metall.
Sehr guter Wärmeleiter:
Wasser.
Sehr schlechter Wärmeleiter:
Luft und Gase

Wärme ist in der Physik auch die gefühlte Kälte die transportiert wird oder weniger bis nicht transportiert wird.

Das solls erst mal wieder gewesen sein. byby
 
Thema: Feldsteinmauerwerk innen dämmen

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