Wärmedämmung an Fachwerkhaus(aussen)

Diskutiere Wärmedämmung an Fachwerkhaus(aussen) im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Ist es bauphysikalisch sinnvoll bei einem Fachwerkhaus nur das Gefach mit Styropor zu verkleiden?
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Frank Krüger

Guest
Ist es bauphysikalisch sinnvoll bei einem Fachwerkhaus nur das Gefach mit Styropor zu verkleiden?
 
Wärmedämmung mit Styropor

zusätzlich noch Bauschaum reinspritzen
 
styropor

hallo,
beim begriff styropor stellen sich wahrscheinlich dem gesammten forum die nackenhaare auf. dämmen/isolieren beim fachwerkhaus, in einem satz gesagt: nur innen und dann mit lehm/schilf. es gibt noch viele alternativen und varianten, aber anscheinend ists haus bewohnt und der aufwand soll gering sein. am besten erstmal ein buch kaufen. Wolfgang Lenze "Fachwerkhäuser" hat uns als einstieg ganz gut gefallen, wobei es anscheinend auch makel hat (siehe amazon.de kritiken). und dann mitglied im forum werden und weiterfragen / lesen.
 
Ich würde eine verputzfähige Holzfaserplatte empfehlen. Wir bauen gerade ein Haus mit Fachwerkgibel, diesen fachen wir mit Pavatex Diffutherm aus.
 
Vielen dank für die Antworten

Ja,das Haus ist bewohnt und von innen mit verzierten Holzbalken und Holzbrettern verkleidet, mein Bekannter möchte aus diesem Grund die Isolierung aussen anbringen,ohne das Fachwerk dahinter verschwinden zu lassen.Die gesamte Hauswand wurde in den fünfziger Jahren komplett überputzt,das Gefach wurde im EG-Bereich mit Ziegel ausgemauert,im 1.OG blieb das Lehm-Stroh-Gemisch.Ich bin zwar Stukkateur und möchte ihm gern helfen,hab aber keine Ahnung von Fachwerk.Wie ich aus der Antwort von Matthias Schiffke vernehmen konnte, fällt eine Aussenisolierung aus.Innen ist es auch nicht möglich, also kommt nur das Verputzen des Gefachs in Betracht.Der Ziegel ist hierbei nicht das Problem,aber wie verhält es sich bei dem Gefach mit dem Lehm-Schilf-Gemisch!?Vielen Dank an alle für die Antworten.Wenn es mir möglich ist,werde ich auch euch auf Fragen gern antworten.
 
Wärmedämmung Fachwerk

Hallo erstmal, ich dachte, ihr wollt in dem Haus wohnen??? Styropor hat in einem Fachwerkhaus nichts, aber auch gar nichts zu suchen!!!Das widerspricht jeglicher Logik und vernünftiger, angewandter Bauphysik. Man stelle sich das so vor: als dieses Haus gebaut wurde, gab es durch die miteinander verbauten Materialien eine Symbiose, das heißt, die immer vorhandene Feuchtigkeit konnte rein und wieder raus, da alles atmungsaktiv ausgelegt war, es gab eben keine anderen Materialien. Sicher war das von der Wärmedämmung nicht heutiger Standart, also was tun? Die Dampfoffenheit muss erhalten bleiben, steckt der Styr. erst einmal in den Gefachungen, so kann die eingedrungene oder "hineingelebte" Feuchtigkeit (eine vierköpfige Familie entwickelt ca,17 l Wasserdampf/Tag) nur durch das Holz entweichen. Die Folge: Schäden an dem, was das Haus trägt. Sinnvoll kann also nur sein, die Gefachungen von außen zu dämmen, zu putzen. Es gibt einen Putz, der genau für diese Problematik entwickelt wurde,basierend auf dem Gemisch von Kalk und Perlitgestein. Vorteile; hoher Wärmedämmwert,der Rechenwert der Wärmeleitfähigkeit beträgt 0,08 W(mk). Diffusionswiderstand: 6. Bei 5cm Wärmedämmung liegt der Materialpreis bei ca. 24Euro/qm. Zu beziehen ist das Material über die Firma Klimasan- Perlit GmbH in Würzburg( Siehe www.klimasan-perlit.de) oder über uns. Ich berate sie gern. Eine umfangreiche Referenzliste aus den letzten 25 Jahren kann angefordert werden. MFG U. Dahlbüdding
 
Re

Hallo, es ist bauphysikalisch falsch ein Fachwerk überhaupt mit einer Dämmplatte zu verkleiden. So sind die Balken die Wärmebrücke da der Dämmwert eines Balkens immer schlecchter als der Balken ist. Hier droht Feuchtigkeitsausfall. Die Balken sollten ausgemauert werden. Am besten Leichlehmsteine Dicht 800-1200 kg/m³. Dann kann innen oder aussen sein, besser aussen aber nicht immer möglich. Viele Grüße Gerd Meurer
 
Halbheiten

Also entweder Dämmen oder nicht. Aber nur die Gefache zu dämmen ist schlicht subclever. Wärmebrücken siehe mein Vorredner. Abgesehen davon vermute ich bei einer Dämmung NUR der Gefache AUSSEN ein weiteres konstruktives Problem: Sie haben vorspringende Gefache, bei denen die Gefahr besteht, daß Wasser am Holz stehen belibt und dieses schädigen kann. Um dies abzuschwächen, kann der Aufbau abgeschrägt und kissenförmig verputzt werden. Doch hier ist dann ein wirklich toleranter Geschmack gefragt; mir gefallen diese Kissen längst nicht so gut wie die(konstruktiv bessere) "glatte" Fassade, an der das Wasser problemlos ablaufen kann. Zur Not kann auch die gesamte Außenwand gedämmt werden und mit aufgesetzten Brettern die Fachwerkoptik gewahrt werden. (So langsam werde ich echt eklig.)
 
hallo, dämmung mit styropor wirkt garantiert und zerstört das fachwerk über kurz oder lang total. dann lieber ein bisschen mehr heizen. an ihrer stelle würde ich über eine leichte innedämmung (schilfmatten oder holzfaserplatten), kombiniert mit lehmputz und wandheizung nachdenken. die wandheizung hält die außenwände dauerhaft trocken und erhöht so deren dämmeigenschaften beträchtlich. bei einer unsachgemäßen dämmung dagegen bleiben die wände immer feucht (entweder durch nässe von außen und durch luftfeuchtigkeit/kondenswasser von innen), so dass sich der dämmeffekt wieder aufhebt. denken sie mal daran, wie sie in einem feuchten t-shirt frieren! also: entscheidend beim fachwerk ist es, die wände trocken zu halten. schauen sie sich im forum um, da gibt es viele gute tipps und viele links zu wirklich guten fachleuten.

gruß günter flegel, wagenhausen
 
Heizung...

Da wohl schon Heizung besteht, bin ich wahrscheinlich zu spät. Aber auch eine Heizleistenheizung bewirkt, daß die Wände trocken bleiben. Und gerade das, siehe Vorredner (und warum heißt er eigentlich Flegel? Paßt doch gar nicht;-)), bewirkt eine bessere Dämmung: Ein Prozent weniger Bauteilfeuchte reduziert den Wärmedurchgang um bis zu 5%. Von dem gesund bleibendem Holz mal ganz zu schweigen... Sobald unsere Heizleisten endlich "real life" in Betrieb gehen, werden wir von den Erfahrungen berichten.
 
warum ich flegel heiße? weiß ich wirklich nicht. meine familienforschung endet irgendwo im 14. jahrhundert in ostpreußen, wo der familienname zum ersten mal auftaucht. so weit ich weiß, gab es in meiner familie nur ehrliche menschen, name ist also hier schall und rauch. übrigens: einer meiner vorfahren war der erste deutsche stilllebenmaler georg flegel aus frankfurt am main. aber das thema familienforschung passt wohl eher in ein anderes forum ...
aber danke, dass sie der meinung sind, dass ich kein flegel bin, obwohl ich flegel heiße. gelegentliche flegeleien kann ich aber nicht ausschließen...
gruß günter flegel, wagenhausen
 
hallo, das internet ist schon toll. 1. Flegel, Georg, Maler, * Olmütz (Mähren) 1566, begraben Frankfurt am Main 23. 3. 1638; zunächst Mitarbeiter L. ...  
2. Flegel: Berufsübername zu mhd. vlegel >Flegel, Dreschflegel< für den Drescher, Bauern. Die Germanen erlernten das Dreschen mit Flegeln durch Kontakt mit den Römern. Das Wort Flegel ist daher eine Entlehnung aus lat. flagellum >Geißel, Flegel<. Die Bedeutung >Lümmel, grober Kerl< kommt für die Familiennamenbildung nicht mehr infrage, da sie erst im 16. Jh. belegt ist. Sie ist aus einem Schimpfwort für den Bauern nach seinem typischen Arbeitsgerät hervorgegangen.

Quelle:  Duden: Familiennamen - Herkunft und Bedeutung. Von Rosa Kohlheim und Volker Kohlheim. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich: Dudenverlag 2000 aber ich schweife ab...
 
danke für die abschweifung, ein schlagender (lat: flagare!) bewies dafür, dass es im fachwerkforum auf JEDE frage eine antwort gibt...
Gruß an alle, Günter Flegel, Wagenhausen
 
Thema: Wärmedämmung an Fachwerkhaus(aussen)
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