Aufsparrendämmung

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Peter H.

Guest
Hallo, bei meinem Fachwerkhaus aus dem 18. Jh. muß der Dachstuhl komplett erneuert werden. Hier hatte ich an einen Sichtdachstuhl mit einer 140 mm PUR-Aufsparrendämmung gedacht.
Meine Fragen: Ist es sinnvoll, das Dach zu dämmen, wenn der Dachboden weder ausgebaut noch beheizt ist?
Hat jemand Erfahrung mit den Dämmelementen aus PUR-Schaum?
Wie ist der Aufbau dieser Dämmung ab Sichtschalung?
Sind Nachteile dieser Art der Dämmung bekannt?

Weiterhin soll das Obergeschoss (ebenfalls Fachwerk, allerdings durch Umbaumaßnahmen nicht mehr als Fassade tauglich, unterliegt auch nicht dem Denkmalschutz) mit einer geputzten Vorhangfassade, Dämmung 120 mm Mineralwolle versehen werden.
Was ist hierbei zu beachten?
Hat jemand andere Vorschläge?

Danke im voraus für die Hinweise!

PH
 
Dämmung oberste Geschossdecke

Lieber Peter

sie fragen "Ist es sinnvoll, das Dach zu dämmen, wenn der Dachboden weder ausgebaut noch beheizt ist?"

Ich bin ja aufgrund bester Erfahrung Anhänger der Dämmung der obersten Geschossdecke, weil:

- weniger Fläche, daher besserer Effekt
- einfacher
- viel billiger
- unempfindlich

Zur Dämmung der Fassade kann ich nur sagen, dass es hier heiss diskutiert wird. Es kommt nach dem, was ich dabei gelernt habe, auch sehr auf den derzeitigen Zustand der Wand an.

Viel Erfolg!
Stefan
 
Der Dachstuhl muß zwingend erneuert werden

Hallo, natürlich soll auch die obere Geschossdecke gedämmt werden. Ich habe durch die neue Konstruktion des Dachstuhles für Dämmung und Fußboden im Mittel ca. 20 cm Platz, da der neue Dachstuhl ein Pfettendach wird. Bisher sind die Sparren auf die Deckenbalken gezapft, mit Aufschieblingen versehen und haben Abstände von 80 cm bis 1,20 m. Ich denke, dass ein neuer Dachstuhl die günstigste Alternative ist, da wohl auch mehrere Sparren ausgewechselt werden müssten und der Höhenausgleich der Dachfläche eine Sysiphusarbeit darstellen dürfte. Billiger würde es keinesfalls werden. Mich würde interessieren, ob man den Bodenraum nach der Aufdachdämmung zwingend wegen hoher Luftfeuchtigkeit etc. beheizen muß.

MfG
PH
 
Können Sie

vielleicht ein paar Bilder irgendwie einstellen oder verlinken - insbesondere was die Schäden betrifft?
 
Lieber PH

Ich würde mir die ganze Schose mal durch den Kopf gehen lassen, denn die wilde und unbarmherzige Dämmerei bringt Ihnen oben wie im Dach oder an der Aussenwand nichts - ausser Probleme und Bauschäden.
Nachhaltig wird Ihnen die Bude absaufen und sich voll Wasser saugen, Balken werden faulig und das Geld, das Sie ausgegeben haben bekommen Sie nicht mehr ...
Planung ist alles!
Sinnvolle Heizung , gute Putze und Materialien und Masse anstatt Dämmung wird Ihnen und Ihren Nachkommen billiger und besser kommen als alles andere.

FK
 
Bauschäden durch Dämmung

Sehr geehrter Herr Kurz,
Sie sind mir ja aus Ihren Beiträgen nicht als Dämmfreund bekannt, und halten sich auch bei Erklärungen dazu nicht lange auf. Warum soll eine Außendämmung oder die Dämmung der obersten Geschossdecke immer zu Bauschäden führen?
Mit den pauschalen Äußerungen verunsichern sie bloss "ihre" Leser, sie informieren Sie aber nicht - schlechter Stil!
 
Lieber Herr Wolf!

das liegt daran, dass man gegen Vorurteile (= "Man muss dämmen!") sich den Mund fransig redet oder die Finger Wund schreiben kann - und der Glauben an das Statement ändert sich nicht.
Ich meine (Forumsregel Nr.1 (… alle Antworten als freie Meinungsäußerungen und nicht als Beratung angesehen werden müssen …) dass keiner Ihnen wirklich beweisen kann warum man dämmen sollte ... ausser die Allerweltsstatements: Das weiß doch jeder! Es steht im Gesetz! usw. ...
und warum denn die propagierten Dämmstoffe funktionieren sollten (und das nicht ein paar Jahre sondern hunderte Jahre ... wie es beim Bau eigentlich IMMER der Fall war, dass die gebauten Sachen ewig gehalten haben ....
Da kommt man bei den Erklärungen vom hundertse ins tausendste und der Leser wird nicht klüger dabei ...
Neben der physikalischen Beweisbarkeit der Dämmthesen denke ich, dass mir die Bauerfahrung der letzten 5000 Jahre Recht gibt ... denn es wurde NIE gedämmt obwohl man Stroh und Heu schon längst hatte ... Massiv wurde gebaut ... in Allen Kulturen und überall auf der Welt ... und WIR mit unserem Dünkel des Herrschers über Vernunft und Physik und Gott und die Welt glauben dämmen zu müssen - und in Wirklichkeit ist es nur ein Riesen-Geschäft ... womit wir von der Physik bei unserem Gesellschaftssystem sind ... und es geht weiter und weiter ....
Wenn Sie glauben dass Sie dämmen müssen, lassen Sie sich alle Beweise so lange erklären, bis Sie KEINE Zweifel mehr haben un ddann rufen Sie mich an und erklären Sie mir das, damit ich es auch verstehe! Das wäre nett!
Beschäftigen Sie sich damit - mit der einen Seite (Dämmung ja bitte) und der anderen Seite (Dämmung nein danke) lesen Sie die Begründungen und Tatsachen und Beweise und dringen tief in die Materie ein - nicht einseitig sondern links wie rechts .... dann werden wir sehen ... das ist mühsam und anstrengend und man muss viel Gelerntes revidieren und reine Glaubenssachen (ein Haus Dämmen ist wie ihm einen Pullover überziehen) einfach auf den Müll schmeissen ....
Dem einfachen Bauherrn bleibt leider nichts anderes übrig als zu GLAUBEN, dass das eine oder andere RICHTIG ist ... und da lehnt man sich natürlich gerne an die Mehrheit an - ist ja verständlich ... aber wie schon ein Aussenminister der FDP vor einer Wahl einmal sagte: "... die Wahrheit ist nie die Sache der Mehrheit ...! und ein weiteres Zitat vom Herrn Goethe: "Fehler machen dürfen Sie als Mensch immer - aber nie beim Bauen!"
Ich lerne gerne und zwar aus den Fehlern anderer und untersuche gerne warum die Altvorderen es so oder so gemacht haben ... und das Argument: die hatten die und die Materialien nicht oder kommten dies oder das eben nicht, kann ich meistens nicht nachvollziehen, da WIR immer noch vor den Pyramiden stehen und nicht wissen wie die das gemacht haben .... Ja das ist auch so eine Massendämmung: Aussen 45 °C - innen 15°C ... aber das hat jeder gute alte Bierkeller in Franken oder Sonstwo auch.

mfG

FK
 
jetzt habe ich zwar eine DIN-A4-Seite

zum Lesen, und weiss, dass es besser ist, sich eine Pyramide oder einen fränkischen Bierkeller als Wohnung zu schaffen.
Meiner Frage zu den o.g. Dämmmaßnahmen und Bauschäden haben Sie mir mit keiner Silbe beantwortet.
Das hätte ich gerne von Ihnen erfahren, und auch, wie Sie sich denn den um Faktor 10 verringerten Heizenergieverbrauches eines Passivhauses erklären. Das ist keine abstrakte Glaubensfrage mehr, sondern seit 15 Jahren bittere Realität, das Lesen der Heizkostenabrechung genügt mir als "Beweis", das Lesen der Erklärungen der Ziegelpseudophysik ermattet dagegen höchstens...
 
die DIN A4 Seite wird nie genügen ...

.... denn die Realität ist ausschweifender
Mit wieviel Geld (real incl. der Subventionen) hat man sich die Energieeinsparung erkauft und was kosten der Unterhalt und wann darf man das ganze erneuern .. Fragen über Fragen ... das werden die Fakten sein, die die Kosten beeinflusst ... das ist das selbe wie die "saubere Gas - Energie" den Dreck haben die anderen!
und Ihren Glauben will ich Ihnen nicht nehmen und kann auch nicht allen Ihren Fragen Antwort geben ... das ist nicht erschöpfend ... eher ermattend
Versuchen Sie das System zu erkennen ...
und schauen Sie sich Ihre Heizungsabrechnung an!

FK
 
Dämmung ja aber mit Vorsicht!

Peter Dämmung bringt m.E. was aber nicht soviel wie berechnet!!!
Weiterhin würde ich beim System bleiben! D.h. Fachwerkhaus sehr viel kapillarer Feuchtetransport; bei MW aber nur Diffussion möglich.
Auch müssen Tau- und Frostpunkt des Wandaufbaus beachtet werden. Der U-Wert ist nur die halbe Wahrheit!
Zu deinem Dach: Die oberste Geschossdecke dämmen ist besser. Sonst heizt du den Dachboden ständig mit! Ordentlich lüften kannst du den dann auch ohne große Wärmeverluste. Damit ist dann das Problem mit der Feuchtigkeit auch beseitigt. Als Dämmmaterial würde ich Holzweichfaserplatten nehmen. Sollte aber von einem Fachmann vor ort mal geprüft werden, ob auch günstigere Materialen Bauphysikalisch möglich sind. Wenn du aber unbedingt PUR oder sowas haben willst dann darf dieser das "Befüften" und damit das Trocknen der Holzbauteile nicht verhindern und auch keinen Kondenswasseranfall am Holz verursachen! Ist also nicht ganz so einfach! Da brauchst du bestimmt einen Fachmann vor ort.


Gruß Marko
 
Früher ohne Dämmung

Hallo,
es stimmt, dass in früherer Zeit kein Wert auf Wärmedämmung gelegt wurde. In jedem Zimmer war unterhalb der Zimmerdecke eine Lüftungsöffnung von ca. 5 cm X 5 cm, in der Küche sogar 10 cm X 10 cm. Die Fenster waren einfach verglast und vereisten ab - 5 Grad total, beim Abtauen derselben tat das Wasser sein übriges. Die Schlafzimmer wurden nicht beheizt und die dünne (12 cm)Wand war voller Eiskristalle, die Bettdecken waren klamm, da sie nie richtig trockneten. Da, wo Feuchtigkeitsschäden sichtbar wurden, wurden die Wände mit Holz (sog. Lamperie) verkleidet. Geheizt wurde im Wohnzimmer mittels Kachelofen, der war gut und spendete viel Wärme. In der Küche jedoch lief das Kondenswasser an den Wänden herunter in den Fußboden, welcher das auch nicht lange mitmachte.
Dieser Zustand ist heutzutage weder erstrebenswert noch bezahlbar, daher halte ich Wärmedämmung, jedoch richtig eingesetzt, für sinnvoll. In manchen alten Fachwerkhäusern, in welchen keine Landwirtschaft betrieben wurde, mag es anders gewesen sein, ich kenne den oben beschriebenen Zustand noch aus meiner Kindheit. Daher also nochmal meine Frage, ob jemand ein Fachwerkhaus mit Aufsparrendämmung und vorgehängter, hinterlüfteter Fassade gedämmt hat und welche Erfahrungen nach der Dämmung gemacht wurden
 
Noch mal meine Frage:

Ist es möglich, daß Sie irgendwie den Zugang zu aussagefähigen Bilder schaffen?
Meine Erfahrungen sind die, daß sich bei einem Haus, das 200 Jahre oder älter ist, eine Reparatur beinahe immer lohnt. (Qualität der Ausführung damals, Qualität der Baustoffe von damals, Proportionen im Detail und der Gesamtheit des Anwesens, individueller etc.)
Die meisten nachträglich durchgeführten, möglicherweise unnötigen, aber populären Veränderungen haben in der Regel geschadet - ich kenne einige, die sich über Ihre "alte Bude" beklagen.
Wenn Ihre Veränderungen von Dauer sein sollen, sollten Sie unbedingt auf verträgliche Baustoffe achten (Sorptionsfähigkeit - das können die "alten" Baustoffe am besten). Die sind möglicherweise teurer, so daß eine tatsächlich notwendige, fachlich korrekte, erhaltende! Reparatur doch günstiger sein könnte, als ein "alles neu Rundumschlag".

Und ganz nebenbei: Ein Haus aus dem 18. Jahrhundert mit einem Pfettendach sieht nicht unbedingt hübsch aus ...
 
Bilder zu Schäden

Hallo Herr Hildebrandt,
ich werde zeitnah versuchen, Bilder zu den Schäden hier zugänglich zu machen. Vorab möchte ich sagen, dass aus materialmangel im Jahr 1986 eine 25 mm Vollschalung aus Fichtenbrettern aufgebracht und mit Preolithschindeln eingedeckt wurde. Hierbei wurden die Deckenbalken gekürzt, die Aufschieblinge weggelassen und somit der Dachüberstand verkleinert. Die überwiegende Anzahl der Sparren ist vom Zustand der Holzsubstanz her nicht schlecht, die Sparren der Giebelwände sind jedoch marode. Weiterhin erwähnte ich schon, dass die Sparrenabstände recht unterschiedlich sind. Natürlich könnte man mit einigem Aufwand reparieren, welches jedoch garantiert höhere Kosten als ein komplett neuer Dachstuhl verursachen würde. Da die Schindeln gerissen sind und notdürftig repariert wurden, ist auch eine neue Dacheindeckung, diesmal mit Tonziegeln, unumgänglich.
Bis demnächst

Peter H.
 
Hm,

diese Art Maßnahmen kenne ich. Da wurde keine Sekunde nachgedacht, ob die Verzierungen und Überstände nicht vielleicht doch eine (statische) Funktion haben.
Bleibe trotzdem dabei: Reparieren geht vor ersetzen. Übrigens: Manche Balken sehen zwar nicht mehr schön aus, erfüllen aber oft noch voll ihre Funktion.

Materialmangel und Preolith klingt sehr nach DDR!? Wo ungefähr, wenn ich fragen darf?
 
Antwort an Herrn Hildebrandt

Stimmt, ist in der ehemaligen DDR, ich wohne in der Gegend um Meiningen, von hier aus sind es ca. 15 km bis zur bayrischen (fränkischen) Grenze, also die ehemalige zwischen Ost und West an der B 19 in Richtung Würzburg.

Gruß

P.H.
 
Hm,

nicht gerade um die Ecke, dann lieber doch die Bilder ...
 
Aufsparrendämmung

Hallo,
wir wohnen seit zehn Jahren in einem voll ökologisch gedämmten Holzhaus. Das Dach besteht aus einer Aufsparrendämmung. Exotisch in Schleswig-Holstein, aber um keinen Preis möchte ich es heute missen. Die Dämmung erfolgte mit Holzfaserplatten, insgesamt 20 cm stark. Alles ist diffusionsoffen und im Haus herrscht ein äußerst angenehmes Klima. Die Dachdämmung bewirkt zweierlei:
Selbst bei stärkster Sonneneinstrahlung bleibt es unter dem Dach angenehm kühl und der Schallschutz ist enorm. Unser gesamtes Haus ist mit Holzfaserplatten gedämmt. Gerüche oder Feuchtigkeit werden innerhalb kurzer Zeit abgebaut.
In der Nacht, wenn es draußen kühl wird, wird von der Dämmung langsam die gespeicherte Wärme an den Innenraum abgegeben. Das schafft keine Mineralwolle oder Styropur.
Jeder muß natürlich für sich entscheiden, ob er mit Kunstprodukten leben kann und will. Auf Grund meiner Erfahrungen kann ich diese Art der Dämmung besonders empfehlen. Selbst Zellulosedämmung gerät dabei ins Hintertreffen. Sicherlich nicht am Dämmwert, aber es wird schwierig, wenn Veränderungen am Dach (Dachfenster etc.)nachträglich eingebaut werden.
Noch ein weiterer Vorteil der ökologischen Dämmung:
Bei einem Abriss oder großer Veränderung kann die Dämmung kompostiert werden, Mineralwolle muß bis heute auf die Deponie. Minearlwolle kann bis heute nicht recycelt werden!
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Schöne Grüße
Stephan Greve
 
Thema: Aufsparrendämmung
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