H
Hennriette
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Liebe Forumsmitglieder,
als neues Mitglied und Hausbesitzerin in spe möchte ich gleich die Gelegenheit und Ihre Erfahrungen nutzen und eine Frage ins Forum stellen.
Ich bin dabei, (zunächst) eine Hälfte einer alten Gutskate (1894) zu erwerben (nächste Woche ist Beurkundung). Die Haushälfte ist stark sanierungsbedürftig, mein Budget allerdings beschränkt, da ich die andere Hälfte (mit dem größeren Grundstück) noch dazu kaufen möchte. Ich möchte daher einiges in Eigenleistung erbringen. Meine Frage an Sie: Was lässt sich in welcher Zeit überhaupt schaffen? Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht? Wir sind zu zweit, beide handwerklich einigermaßen geschickt, aber eben auch voll berufstätige Schreibtischtäter.
Hier die Fakten:
Die Wohnfläche im EG beträgt ca. 105 qm. Der Architekt spricht von Sanierungskosten, die 1000 Euro/qm betragen (Minimum), ohne Dachsanierung und -ausbau.
Das Haus ist ein Ziegelbau, die Innenwände haben ein Fachwerkgefache. Die Innenkonstruktion besteht aus einem Holzständerwerk. Die Außenwände sind leider nur 25 bis 30 cm stark.
Folgende Arbeiten liegen - nach Absprache mit dem Architekten - grundsätzlich an:
Die Fußböden (z. T. Dielen, z. T. Bitumenestrich, darunter Steine) müssen entfernt werden und ein neuer Fußbodenaufbau ist nötig (die Wände, u.a. Innenwände sind feucht). Geplant sind als Belag alte Ziegel und Holzdielen.
Alten Putz abschlagen. Innendämmung mit Lehmsteinen und Lehmputz.
Neue Elektroinstallationen.
Neue Sanitärinstallationen.
Neue Fenster.
Einbau einer Heizung (wahrscheinlich Flüssiggas - Erdgas leider nicht vorhanden. Wärmepumpe zu teuer für unser Budget), zusätzlich zu einem Kaminofen (Begehbarer Kamin vorhanden).
Zwischendecke mit Fußboden (Dielen) für das Dachgeschoss.
Alte Decke wahrscheinlich entfernen.
Eternitdach entsorgen, neues Dach mit Dämmung. Mehr als einen Dachraum, ohne Ausbau, können wir uns dann nicht leisten.
Dem Architekten habe ich heute optimistisch mitgeteilt, dass wir die Entkernungsarbeiten (Putz von den Wänden, Fußböden raus) selber machen könnten. Er hat mir auch gleich vertrauensvoll das Aufmaß überlassen (ich habe vor vielen Jahren mal Bauzeichnerin gelernt und als solche gearbeitet, bin aber seit 1998 raus aus dem Gebiet), sowie die Bauzeichnungen. Die Malerarbeiten (Türen abbrennen/-beizen, schleifen, streichen; Wände streichen, Fenster streichen) wollen wir auch selbst machen (habe ich schon hinreichend Erfahrung mit). Der Architekt traute uns auch zu, die Dielen und evtl. auch die Ziegel selbst zu verlegen. Da bin ich mir aber nicht so sicher.
Mit genügend Zeit wäre das auch sicher nicht ganz so problematisch, aber wir wohnen nebenbei noch zur Miete, so dass sich die Eigenleistungen evtl. nicht mehr lohnen, wenn man die Miete (7.200 Euro im Jahr) dagegen rechnet.
Zu dem Haus gehört noch ein schönes, aber ebenso sanierungsbedürftiges Nebengebäude (Dachkonstruktion Holz mit Pappe ist ziemlich marode; viele Setzungsrisse = Fundamentsanierung; Verfugung schadhaft), in das wir gerne die Heizungsanlage einsetzen würden.
Über Tipps, Ideen, kritische Gedanken und Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen.
Wenn noch Fragen offen sind, beantworte ich sie natürlich sehr gerne.
Mit herzlichen Grüßen von der Ostseeküste
Hennriette
Ergänzungen:
Das Haus ist nicht unterkellert.
Wir versucht den Status des einfachen Kulturdenkmals zu bewirken, wegen der steuerlichen Abschreibungen und weil es einfacher ist, die KfW-Standards zu erreichen.
als neues Mitglied und Hausbesitzerin in spe möchte ich gleich die Gelegenheit und Ihre Erfahrungen nutzen und eine Frage ins Forum stellen.
Ich bin dabei, (zunächst) eine Hälfte einer alten Gutskate (1894) zu erwerben (nächste Woche ist Beurkundung). Die Haushälfte ist stark sanierungsbedürftig, mein Budget allerdings beschränkt, da ich die andere Hälfte (mit dem größeren Grundstück) noch dazu kaufen möchte. Ich möchte daher einiges in Eigenleistung erbringen. Meine Frage an Sie: Was lässt sich in welcher Zeit überhaupt schaffen? Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht? Wir sind zu zweit, beide handwerklich einigermaßen geschickt, aber eben auch voll berufstätige Schreibtischtäter.
Hier die Fakten:
Die Wohnfläche im EG beträgt ca. 105 qm. Der Architekt spricht von Sanierungskosten, die 1000 Euro/qm betragen (Minimum), ohne Dachsanierung und -ausbau.
Das Haus ist ein Ziegelbau, die Innenwände haben ein Fachwerkgefache. Die Innenkonstruktion besteht aus einem Holzständerwerk. Die Außenwände sind leider nur 25 bis 30 cm stark.
Folgende Arbeiten liegen - nach Absprache mit dem Architekten - grundsätzlich an:
Die Fußböden (z. T. Dielen, z. T. Bitumenestrich, darunter Steine) müssen entfernt werden und ein neuer Fußbodenaufbau ist nötig (die Wände, u.a. Innenwände sind feucht). Geplant sind als Belag alte Ziegel und Holzdielen.
Alten Putz abschlagen. Innendämmung mit Lehmsteinen und Lehmputz.
Neue Elektroinstallationen.
Neue Sanitärinstallationen.
Neue Fenster.
Einbau einer Heizung (wahrscheinlich Flüssiggas - Erdgas leider nicht vorhanden. Wärmepumpe zu teuer für unser Budget), zusätzlich zu einem Kaminofen (Begehbarer Kamin vorhanden).
Zwischendecke mit Fußboden (Dielen) für das Dachgeschoss.
Alte Decke wahrscheinlich entfernen.
Eternitdach entsorgen, neues Dach mit Dämmung. Mehr als einen Dachraum, ohne Ausbau, können wir uns dann nicht leisten.
Dem Architekten habe ich heute optimistisch mitgeteilt, dass wir die Entkernungsarbeiten (Putz von den Wänden, Fußböden raus) selber machen könnten. Er hat mir auch gleich vertrauensvoll das Aufmaß überlassen (ich habe vor vielen Jahren mal Bauzeichnerin gelernt und als solche gearbeitet, bin aber seit 1998 raus aus dem Gebiet), sowie die Bauzeichnungen. Die Malerarbeiten (Türen abbrennen/-beizen, schleifen, streichen; Wände streichen, Fenster streichen) wollen wir auch selbst machen (habe ich schon hinreichend Erfahrung mit). Der Architekt traute uns auch zu, die Dielen und evtl. auch die Ziegel selbst zu verlegen. Da bin ich mir aber nicht so sicher.
Mit genügend Zeit wäre das auch sicher nicht ganz so problematisch, aber wir wohnen nebenbei noch zur Miete, so dass sich die Eigenleistungen evtl. nicht mehr lohnen, wenn man die Miete (7.200 Euro im Jahr) dagegen rechnet.
Zu dem Haus gehört noch ein schönes, aber ebenso sanierungsbedürftiges Nebengebäude (Dachkonstruktion Holz mit Pappe ist ziemlich marode; viele Setzungsrisse = Fundamentsanierung; Verfugung schadhaft), in das wir gerne die Heizungsanlage einsetzen würden.
Über Tipps, Ideen, kritische Gedanken und Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen.
Wenn noch Fragen offen sind, beantworte ich sie natürlich sehr gerne.
Mit herzlichen Grüßen von der Ostseeküste
Hennriette
Ergänzungen:
Das Haus ist nicht unterkellert.
Wir versucht den Status des einfachen Kulturdenkmals zu bewirken, wegen der steuerlichen Abschreibungen und weil es einfacher ist, die KfW-Standards zu erreichen.