Dachdämmung und Ausbau
Hallo L. Beck,
hier im Forum finden Sie links unter den Rubriken Dachausbau und Wärmedämmung eine Fülle von Informationen, die ihnen weiterhelfen.
An Eduard Mertens:
Zu Ihrem geplanten Dachausbau habe ich mir folgende Fragen zurechtgelegt:
..."Längsbahnen Folie seitlich mit Latten an die Dachsparren als Dampfbremse befestigen"
Welche "Folie" wollen Sie nehmen? Eine diffusionsdichte (nicht so gut) oder eine Dampfbremse (Hygrodiode oder feuchteadaptive Dampfbremse)?
Die Funktion einer Dampfbremse bzw. Dampfsperre erreichen Sie nur, wenn Sie die Folie an den Sparren, im Fußbereich sowie an den Giebeln sicher und luft- und wasserdicht anschließen. Haben Sie sich mal überlegt, wie das praktisch funktionieren soll und bei Erfolg für Auswirkungen auf die Dämmung hat?
..."Eine weitere Dampfbremse lässt sich zur Sicherheit gegen eindringendes Wasser auch zwischen die beiden
Isoschichten legen"...
Was passiert eigentlich mit eingedrungenem Wasser in der ersten Dämmschicht? (oben Folie, unten Folie, rechts und links Holz)
..."Innen muß aber trotzdem noch mal die Glaswolle vor der Raumfeuchtigkeit geschützt werden..."
Wie? Mit einer Dampfsperre oder einer Dampfbremse?
Zum Ausgleich beantworte Ich Ihnen auch Ihre Fragen:
- zur Gefahr, das die Oberseite der Sparren anfangen könnte zu faulen:
Die Gefahr, durch Regen- oder Kondenswasser Schäden an den Oberseiten der Sparren zu erhalten, bestand seit 1951. Geschehen wird auch weiter nichts, wenn die Sparren austrocknen können. Das können Sie bis jetzt. Also müssen Sie dafür sorgen, das die Sparren entweder nie nass werden oder wieder trocknen können, wenn sie einmal nass werden.
Bei den Oberseiten der Sparren ist das kein Problem, dort ändert sich der Status nicht.
Gefährlich wird es bei bei einer nachträglichen Dämmung im den Sparrenzwischenräumen. Hier eingedrungene Feuchtigkeit kann bei Ihrem Aufbau nur schwer wieder heraus und akkumuliert sich hier. Der Schutz vor Wasser von oben und Kondenswasser von unten ist bei Ihrem Aufbau nur theoretisch gegeben. Als Laie sind Sie nicht in der Lage, solche Sperren luft-, wasser- und damit dampfdicht auszuführen.
Um nicht nur den Zeigefinger zu heben, empfehle ich Ihnen folgende Alternative:
Setzen Sie als Erstes eine Latte 30 x 50 o.ä. mittig im Sparrenfeld auf die Dachlatten.
Tackern Sie diffusionsoffene Unterspannbahn als Winddichtung und Regensicherung rechts und links an die Sparren. Die Leiste bildet eine Mulde, auf der ev. eingedrungenes Regenwasser ablaufen kann. Setzen Sie Leisten mit einem elastischen Kitt und Schrauben auf die getackerte Verbindung, um die Unterspannbahn dauerhaft zu sichern.
Achten Sie darauf, das am Fußpunkt die Unterspannbahn außen überhängt und sich auf der Decke kein Sack bildet, sonst läuft das ev. eingedrungene Wasser auf ihre Decke in den Fußboden bzw. schädigt die Sparrenfußpunkte.
Bauen Sie Ihre Dämmung ein. Benutzen Sie Dämmkeile, die fest und stramm in die Sparrenfelder eingeklemmt werden können, alle Ritzen sind dicht auszustopfen. Das gilt besonders an den Übergängen Wand- Giebel und Schräge- Decke. Alternativ können Sie den Kniestock dämmen, aber dabei die Rohdecke dahinter nicht vergessen zu dämmen! So bleiben die Sparrenfüße im kalten Bereich.
Ihre Querlattung können Sie einbauen; verwenden Sie dafür besser Metall- Trockenbauprofile, die sind gerade und können besser auf den unebenen Sparren ausgerichtet werden.
Auf die Querlattung kommt die DAMPFBREMSE, und zwar eine richtige und nicht nur irgend eine Dampfsperrfolie.
Beim Verlegen arbeiten Sie mit einem zugelassenen System von Dichtbändern, Kleber und Kitten, um die Anschlüsse sauber, luftdicht und dauerhaft hinzubekommen. Wenn ihnen diese Materialien zu teuer sind und Sie glauben, mit etwas Paketband und Acryl ginge es auch, täuschen Sie sich gewaltig!
Viele Grüße
Georg Böttcher