Energiesparend und trotzdem gesund sanieren? (Fachwerk 1959/1960 gebaut)

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Renate Medenbach

Guest
Hallo, interessiert habe ich eure Seiten schon mehrfach besucht.
Da mein Elternhaus, BJ. siehe oben, "überhaupt nicht" gedämmt ist und ich die hohen Energiekosten sowie die Hitze im Sommer und den Durchzug im Winter leid bin, bin ich entschlossen, die nächsten Jahre eine Vollsanierung durchführen zu lassen. Was schon erneuert wurde, sind die Fenster und Haustüren vor 2 Jahren.
Ich habe durch die Aussagen mancher Handwerker und Baustoffhändler: "das machen wir IMMER so"- diese Isolierung können sie für ALLE Häuser nehmen" hellhörig geworden und habe auch Bekannte welche bereits "Dämmgeschädigt", durch "Modernisierungen" der achziger und neunziger Jahre, sind. Sie würden es NIEMALS wieder machen. Lieber gar nicht dämmen als falsch, meinte bereits meine Mutter. Auf dem gleichen Standpunkt stehe ich. Wenn ich in Kauf nehmen muß, daß ich durch Schäden, welche von der Modernisierung stammen, kränker werde als ich es jetzt schon bin (das fängt bei Allergie an und hört bei Krebs auf)will ich lieber weiterhin hohe Energiekosten bezahlen. Es wäre aber schade, denn die Hausfassade wird in diesem Jahr noch gestrichen und das wäre eine gute Möglichkeit, die Dämmung der Außenwände in Angriff zu nehmen.
Vorher muß ich aber mit einem Spezialisten sprechen, der aktzeptiert, daß mein Haus weder ein Fertighaus von 1980 noch ein massiv in Stein gebautes Haus ist. Leider hat man um jene Bauzeit sehr abgespeckt gebaut. Innenliegendes Fachwerk, viele Hohlblocksteine, Holzboden aufgefüllt mit Strohmatten, darauf eine Art Beton, das obere Stockwerk hat einen sogenannten Fehlboden (durch diesen zieht es durch wie Hechtsuppe). Unter dem Giebel 3 Ausfluglöcher auf der Süd- und Nordseite sind- hat das einen bestimmten Grund? Ich habe das sonst noch nie gesehen. Ist das jemand bekannt? Zumindest freuen sich die Vögel daran. Aber auch hier das bekannte Problem: es zieht eben permanent durch.
Das Dach solte auch saniert werden, hat aber sehr eng liegende Balken, mein Mann hat mal versucht, mit Rockwool zu isolieren, hat aber nach einigen Metern entnervt aufgegeben. Es ist direkt unter dem Dach zu eng um von innen zu dämmen, ich glaube man kommt nicht drum herum, das Dach auch von außen zu isolieren.

Entschuldigt, das war etwas lang, meine Fragen beziehen sich vor allem darauf: gibt es überhaupt eine anständige Dämmung ohne Gefahr von Schimmelbildung im Innern des Hauses? Wir wohnen in Waldnähe- hier ist es also eher ständig feucht, das Lüften alleine wird es hier nicht bringen. Gibt es eine Dämmung, ich stelle mir es ähnlich vor wie eine Klimamembrane (läßt Feuchtigkeit raus, aber nicht hinein- es atmet also) welche dafür besonders geeignet ist?
Mit welchem Material dämmt man einen solchen Fehlboden?

Müssen die "Luftlöcher" unterm Dach offen bleiben? (meine Mutter meinte immer ja, warum weiß ich leider nicht. Sie lebt auch nicht mehr, damit ich sie fragen könnte.

Weiterhin ein Problem: das Haus ist zu einem Drittel in den Hang gebaut- ohne Sperre. Seit einem Jahr riecht man Moder im unteren Treppenhaus, das ist neu, kommt auch sicher von dem nicht renovierten Plattenweg hinter dem Haus- sprich, das Wasser fließt in Richtung Mauerwerk. Das wird demnächst wieder neu verlegt, braucht man solch eine Dämmsperre trotzdem?

Welchen Spezialisten empfehlt ihr mir? Ich möchte nicht nur einen sogenannten Energieberater. Es geht nicht nur ums sparen- sondern um das beste Ergebnis zu erzielen. Sollte das im energiesparenden Bereich ein Kompromiss sein, ist es auch ok. Ich kann also drauf verzichten daß da einer mit einer Wärmebildkamera kommt und mir demonstriert, wie viel Geld ich in die Luft blase und wieso ich überhaupt noch Glühbirnen benutze.

Wenn sich jemand die Mühe machen würde und mir antwortet, wäre ich sehr dankbar, ist ein wenig viel auf einmal, ich weiß.

Viele Grüße

Rena
 
Vorbeugen ist besser als heilen

"Fachleute sollten als Verlängerung unserer Sinne, als die Astronomen unserer Sehkraft, die Radarmannschaft unserer Ohren, das heißt als Lieferanten von Daten betrachtet werden, als Werkzeuge, (...) aber niemals dürfen die Fachleute an die Stelle unseres Gehirns treten, das sich immer das Recht der letzten Entscheidung vorbehalten muss."
Yehudi Menuhin


Hallo Frau Medenbach,

es lohnt sich immer – genauso wie Sie es gerade tun – ausführlich Gedanken über ein Vorhaben zu machen. Die Energiekosten steigen und es lohnt sich allemal das Richtige zu tun. Es ist auch richtig, dass Sie den Handwerkern nicht vertrauen, die "das schon immer so machen".
Eine Außendämmung will berechnet und auf das darunter liegende Material "abgestimmt" sein. Styropor von außen dran und zugeputzt ist bestimmt nicht die Lösung.

Das einige was Ihnen in der Planungsphase hier weiterhilft ist ein Fachmann vor Ort, der sich Fehlboden, Dach, Löcher usw genau, auch hinsichtlich der präzise auszuführenden Anschlusspunkte, genau ansieht und die Maßnahmen gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Geldbeutel plant. Ferndiagnosen taugen hier nicht.
So verhält es sich auch mit dem Modergeruch: Anschauen, Ursache herausfinden, beseitigen und weiterleben. Und die angesprochenen Glühbirnen? Behalten. Energiesparende Quecksilberdampfer gehören zumindest nicht in Schlaf-/Kinderzimmer oder sonstige Aufenthaltsräume.

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer


P.S.: Fachleute gibt es viele. Wenn das Gutentagsagen 100 € kostet, die Anfahrt extra berechnet wird und der Einsatz der Wärmebildkamera im Vorhinein schon unvermeidlich ist, sollten Sie noch mal genau darüber nachdenken wen Sie engagieren.
Neben der Qualifikation geht es auch um Sach- und Menschenverstand, weniger um Technikgläubigkeit.
 
Community-Suche

Hallo Rena,

hast Du schon die Community-Suche entdeckt? : Oben rechts, "Community", dann z.B. rechts Postleitzahl eingeben. Ich habe das mal versuchsweise für Karlsruhe mit 50km Umkreis gemacht und finde folgende Mitglieder, die auf den ersten Blick fachkundig aussehen:
Ingenieurbüro Engbarth
Andreas Engbarth
Lammstraße 11
76133 Karlsruhe
Tel.: 0721/5703759
Fax : 0721/5703764
eMail: **********

ADITI
martin berger
hopfweg 63
75378 bad liebenzell
Tel.: 07052-935767
Fax : 089-1488 240884
eMail: **********

Treffinger Fachbetrieb für Denkmalpflege
Jürgen Treffinger
75038 Oberderdingen
Tel.: 07258-930080
Fax : 07258-930079
eMail: **********

Montageservice-Weishaupt
Martin Weishaupt
Falkenweg 54
76199 Karlsruhe
Tel.: 0721 - 9 89 15 42
Fax : 0721 - 9 89 15 43
eMail: **********

Und natürlich unser Hardliner ;-) :
Arkanum Gesundes Bauen und Wohnen
Jan Diamantopoulos
Klammenstrasse 12
75447 Sternenfels
Tel.: 07043 959428
Fax : 07043 958781
eMail: **********

Jeder von denen wird Dir sicherlich gerne weiterhelfen.

Gruß,
Konrad
 
Puhh...

Hallo Rena,
ich bin auch so ein altes-Bauernhaus-Besitzer und habe ähnliche Probleme.

Das Dein Mann aufgegeben hat, mit Rockwool zu isolieren, ist OK. Das wäre mir sowieso zu kritisch.

Von außen dämmen würde ich mit einer Holzfaserweichplatte, darauf eine Luftschicht, und dann eine Außenschale aus ???? (Bin noch am überlegen).

Das Dach würde ich - wenn es sich irgendwie machen läßt - unisoliert lassen und lieber den Dachboden dämmen, auch mit Holzfaserweichplatten. Alte Dächer sollten jederzeit von Innen gewartet werden können. Der "Art Beton" auf dem Dachboden könnte ja entfernt werden?

Was die Feuchtigkeit im Haus angeht: es gibt inzwischen auch die Möglichkeit der dezentralen Lüftung, z.B. http://www.gf-sol-air.de . Damit kann man auch den Feuchtigkeitsanteil in der Luft senken. Natürlich kann man aber keine Bausünden ungeschehen machen!
 
Falsche Heizung?

hallo rena,
ich vermute mal, das ihr im haus die luft erwärmt, also heizkörper.
das ist meiner ansicht nach schon mal ein problem.
ich würde den ansatz hier suchen.
gruß frank
 
Thema: Energiesparend und trotzdem gesund sanieren? (Fachwerk 1959/1960 gebaut)

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