Keller dichten
Mir ging es darum ob Sie schon die Fundamentflanken des Kellers freigelegt haben. Das ist wohl nicht der Fall.
Der untere, etwas vorspringende Bereich wurde anscheinend gegen die senkrecht geschachtete Baugrubenwand gesetzt.
Ob Ihre Schachterei und die senkrechte Abdichtung etwas bewirkt muß sich erst zeigen.
Das hängt einmal davon ab warum der Keller feucht ist, also was ist die Ursache. Gegen Sommerkondensat und hygrische Feuchte hilft keine Abdichtung.
Der Haupteintrittsbereich von flüssigem Wasser ist der Sockelbereich, das sind etwa 30 cm über und unter der Geländeoberfläche. Oberhalb scheint das gesichert, aber nicht unterhalb.
Dann ist der viertelsteinige Vorsprung am Übergang zur unteren Wandteil eine weitere Schwachstelle, Wasser was bis dahin herunterläuft staut sich dort auf und dringt über die Lagerfugen kapillar ein.
Das Mauerwerk im freigeschachteten Bereich sollte zuerst gereinigt werden, das geht mit einem Hochdruckreiniger.
Das Wasser was dabei in den Graben gelangt ist für Sie ein gutes Testmedium um festzustellen:
ob bzw. wie schnell das Wasser an der Gabensohle abläuft
und
ob bzw. wo dieses Wasser in den Keller gelangt.
Wenn der Wassereintritt unterhalb der Grabensohle erfolgen sollte nützt ihnen eine Abdichtung oberhalb nicht viel.
Das trifft auch auf das Vorhandensein von bindigem Boden zu.
Nach dem Reinigen empfehle ich Ihnen einen Egalisierungsputz PIII (Zementputz als Pinselputz aufzutragen. Der muß nicht schön sein, er soll nur die Löcher und Unebenheiten ausfüllen und einebnen. Dazu gehört auch der Vorsprung, der mit einer Kehle oder Fase versehen werden sollte. So verringert sich sowohl die benetzbare als auch die zu dichtende Oberfläche. Nach dem Festwerden (1 Tag) empfehle ich eine Grundierung mit einer Verkieselungssperre, z.B. Kiesol von Remmers. Danach den Auftrag einer mineralischen Dichtschlämme, z.B. Sulfatex von Remmers. Es gehen auch Produkte anderer Hersteller, wie Webac, Sto, PCI...
Nach dem Erhärten kann ein Anfüllschutz gesetzt und wieder mit steinfreiem Material verfüllt werden. Das Gelände sollte ein Gefälle vom Haus weg erhalten.
Bitte bedenken Sie:
Während der Arbeiten wird die Grabensohle durch das ständige Umherlaufen und verkleckertes Material stark verdichtet und gedichtet. Wasser das nach dem Verfüllen in die Baugrube sickert staut sich dann am Fuß der Abdichtung auf.
Bei bindigem Boden ist eine Dränung erforderlich.
Sichern Sie die Baugrube gegen Einsturz durch einen Verbau oder eine Abböschung.