Bodenaufbau Erdgeschoß ohne Keller

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Meikine

Guest
Servus zusammen!

Beim Neuaufbau des Bodens eines 120 Jahre alten Bauernhauses ohne Keller bin ich momentan nicht sicher ob zur Dämmung unbedingt, wie überall geraten wird, eine Folie über das Erdreich gezogen werden soll. Mein Lieblingsaufbau wären wie vorher Lager auf das Erdreich, Dämmung zwischen die Lager (Platten oder Schüttung) und darauf ein Massivholzboden (Hainbuche, Nagelparkett). Ist das zuwenig? Sollte unter die Lager Kies? Wäre dankbar für einen Tipp!
 
Hainbuche ... da geht die Post ab...

Hainbuche ist ein sehr "lebendiges" Holz. Es dreht und windet sich bei Feuchteaufnahme und -abgabe sehr gerne. Ohne Schutz vor Feuchtigkeit von unten braucht es eine großzügige Bereitschaft zur Fugenbildung und viel Denungsfuge am Rand.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
PlattenHolzbodenvorgegebenen_I186_2009521113824.JPGBodenaufbau

Wie sah der Bodenaufbau bisher aus?
Nach heutiger Erfahrungen sollten Sie mit guten kapillarbrechenden Ebenen arbeiten.
Hier wäre z.B. der Einbau von Schaumglasschotter sinnvoll, der dann an der Oberfläche mit einer sehr mageren Zementbindung verdichtet und abgerüttelt wird.
Darauf dann eine Holzweichfaserplatte zur nachfolgenden Holzbodenaufnahme.
Es sollte dann auch auf raumlange Dielenverlegung plädiert werden.
Trotzdem sollte eine fachliche Begleitung der Aufbaulösung mit stattfinden.
Ferndiagnosen werden immer in die Hose gehen!!!!

Frohes Schaffen,
Udo Mühle
 
endlich mal wieder ;-)

freu mich wiedereinmal diese Frage zu lesen.
Das mit dem Schaumglasschotter klingt gut, sonst einfach eine kapillarbrechende Schicht aus Kies (16/32).
Ich bin der Meinung, dass man auch auf die Dämmung verzichten kann. Auf jeden Fall keine Dämmung die mit Feuchtigkeit nicht umgehen kann und auch keine Platten (Styrodur) da diese nicht kapillaroffen sind.
Ich würde eine kaillarbrechende Schicht (Schaumglasschotter der gleich als Wärmedämmung wirkt) von 15cm einbringen, dann Lagerhölzer ca. 10/12cm aus Lärche und darauf einen starken Dielenboden mind. 35mm und das ganze Ölen. Ach ja, wie der Vorredner schon sagte keine Buche.
Immehin haben diese Aufbauten früher auch funktioniert und das auch ohne Folie.
 
Unsinn?

"Immehin haben diese Aufbauten früher auch funktioniert und das auch ohne Folie."

Haben sie das tatsächlich immer oder überwiegend? Oder haben wir jetzt nur die wenigen Überlebenden vor uns? Wieviele dieser Aufbauten wurden in den vergangenen Jahrzehnten mit der Schaufel entsorgt? Könnten heutige Nutzungsbedingungen (höhere Raumtemperaturen, Duschen, Zimmerpflanzen, damit absolut deutlich mehr Wasser in der Luft) ein zusätzliches Schadenspotential darstellen? Würde has auch mit Weißbuche funktionieren?

Auch Schaumglasschotter, so kapillarbrechend er auch ist, läßt Wasserdampf durch. Wozu Erdfeuchte über das Wohnzimmer entsorgen?

Mein Vorschlag:
Schotter (wenigstens 15cm)
Geovlies (als dampfoffene Trennschicht)
8cm Magerbeton nivelliert
Bitumenschweißbahn, an der Wand bis UK Dielung hochgeführt.

Auf dieser Basis können Sie entweder mit Balken und Schüttung weitermachen, gefolgt von einem Blindboden aus getrocknetem Rauhspund.

oder aber Sie wählen eine Holzweichfaserplatte höherer Rohdichte, wie die DOSER DHD 50 (bzw 2x 25mm) mit zwischengelagertem Lagerholz, wiederum gefolgt von einem Blindboden aus getrocknetem Rauhspund.

Darauf Ihren Weißbuchenboden. Weißbuche ist ein sehr hartes Holz mit kleinen Poren, also hervorragend für einen hellen Holzboden geeignet - arbeitet jedoch etwas mehr als manch anderes Holz. Mit dem vorgeschlagenen Aufbau werden Sie trotzdem einen ruhig liegenden und dauerhaften Boden bekommen.

Grüße

Thomas
 
Anmerkung zur Materialwahl:

In Ihrem alten Haus werden sicherlich Dielen größerer Länge oder sogar raumlang der vorhandenen Substanz besser entsprechen als Kurzdielung in geringen Breiten.

In Weißbuche sind Raumlängen von 4 oder auch 5m durchaus realisierbar. Vorteil: Wenn Sie raumlang arbeiten oder nur auf den Balken mit selbststtragenden hinreichend starken Dielen stoßen, sparen Sie die Unterdielung ein.

Bei Interesse unterbreite ich dazu gern ein Angebot.

Grüße

Thomas
 
Thema: Bodenaufbau Erdgeschoß ohne Keller
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