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Huber
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Wegen eines von der früheren Eigentümerin bestrittenen Feuchtigkeitsschaden an einem 100 Jahre alten Natursteinhaus (Granit) wurde ein Sachverständiger hinzugezogen. Das Haus befindet sich an einem steilen Nordhang, ist nicht unterkellert, hat keine Drainage, keine Horizontalsperre und im Fundamentbereich keinen Schutzanstrich gegen eindringende Feuchtigkeit. Die Dachrinne ist an der Stelle defekt, wo nach meinem Einzug innerhalb kürzester Zeit schwerster Schimmelbefall auftrat. läuft
Der Sachverständige bohrte an 4 Stellen bis in 15 cm Tiefe (nur im EG) und führte eine Leitfähigkeitsmessung nach dem Induktionsverfahren durch. Bei jeder Bohrung führte er Messungen in unterschiedlicher Bohrtiefe durch (2cm, 5cm, 8cm, 15cm. Für die Messung verwendete er 15cm lange Messnadeln. Für die Bohrungen verwendete er eine hochdrehende Schlagbohrmaschine. Wegen der Härte des Gesteins bohrte er an jedem Bohrloch mehrere Minuten.
Der Sachverständige gibt jetzt an, "dass möglicherweise einzelne Messwerte durch das Vorhandensein von Salzen im Mauerwerk beeinflußt sind, die die Leitfähigkeit des Mauerwerks verändern und somit die Messergebnisse beeinflussen". Seine Messungen ließen zwar "sichere Aussagen über die relative Feuchtigkeit (zum Messzeitpunkt und auch zwei Jahre rückwirkend) zu und ermöglichen eine Aussage über die Ursache für das Schimmelpilzwachstum", jedoch keine sichere Aussage über die absolute Feuchte, sowie die Gleichgewichtsfeuchte des Mauerwerks.
Folgendes ist mir (und nicht nur mir) völlig unverständlich:
1) Einmal sieht der Sachverständige durch möglicherweise vorhandene Salze "einzelne Messwerte beeinflusst" und stellt die Notwendigkeit einer Kernbohrung dar (für weitere 3500 Euro), dann stellt er aber fest, dass er dennoch sichere Aussagen zur relativen Feuchtigkeit und über die Ursache des Schimmelpilzwachstums machen kann. Wie geht das? (die Fragestellung an ihn lautet, ob bei der Hausübergabe an mich bereits Feuchtigkeit vorhanden war, oder ob ich das Schimmelpilzwachstum durch ungünstiges Nutzerverhalten verursacht habe).
2) Wieso will er für diese Fragestellung die absolute Feuchtigkeit und die Gleichgewichtsfeuchtigkeit überhaupt feststellen, das interessiert doch niemanden?
3) Ich werfe dem Sachverständigen vor, einige Bohrstellen, in denen er besonders lange bohrte, durch die Erhitzung des Bohrers und des Steins regelrecht ausgetrocknet zu haben. Wo er den Putz zwischen den Steinen traf und nur kurz bohrte, maß er meiner Meinung nach korrekt, dort wo er minutenlang im Granit bohrte und auch im Granit maß, maß er meiner Meinung nach zu wenig Feuchtigkeit. Was sagen die Fachleute des Forums hierzu?
4)Mißt man überhaupt im Granit (auch wenn die Bohrstelle nicht heißgebohrt wurde), der ja kaum Feuchtigkeit aufnimmt? Über den Granit dringt ja wohl kaum Feuchtigkeit ins Haus ein, sondern über den Putz zwischen den Steinen, der zieht doch Wasser und leitet es nach oben und nach innen, oder sehe ich das falsch?
4) Wegen der angeblichen Salzbelastung: Es handelt sich hier um kein Bauernhaus, mit starker Einlagerung von Salzen durch Viehhaltung. Außerdem: Salze gibt es in jedem Gebäude, da müsste man dann immer Kernbohrungen machen, die Induktionsmessungen dürfte man überhaupt nicht mehr machen. Wenn ich vermute, dass ein hoher Salzgehalt vorliegt, entnehme ich eine kleine Probe aus dem Mauerwerk und schicke sie ins Labor, wieso braucht der da Kernbohrungen für 3500 Euro? Seine Anmerkung hierzu: "Eine weitere Messmethode zur Messung von Feuchte in minerlasichen Baustoffen ist die Untersuchung von Bohrkernen im Labor mittels der Darrmethode und Feststellung der Gleichgewichtsfeuchte. Hierbei haben vorhandene Salze keine Einfluss auf das Messergebnis.Durch die Gleichgewichtsfeuchte kann eine Aussage getroffen werden, ob das Mauerwerk eine baustoffspezifische Feuchte aufweist oder möglicherweise durch andere Ursachen übermäßig durchfeuchtet ist".
Für Ihre Anworten bedanke ich mich im Voraus.
Der Sachverständige bohrte an 4 Stellen bis in 15 cm Tiefe (nur im EG) und führte eine Leitfähigkeitsmessung nach dem Induktionsverfahren durch. Bei jeder Bohrung führte er Messungen in unterschiedlicher Bohrtiefe durch (2cm, 5cm, 8cm, 15cm. Für die Messung verwendete er 15cm lange Messnadeln. Für die Bohrungen verwendete er eine hochdrehende Schlagbohrmaschine. Wegen der Härte des Gesteins bohrte er an jedem Bohrloch mehrere Minuten.
Der Sachverständige gibt jetzt an, "dass möglicherweise einzelne Messwerte durch das Vorhandensein von Salzen im Mauerwerk beeinflußt sind, die die Leitfähigkeit des Mauerwerks verändern und somit die Messergebnisse beeinflussen". Seine Messungen ließen zwar "sichere Aussagen über die relative Feuchtigkeit (zum Messzeitpunkt und auch zwei Jahre rückwirkend) zu und ermöglichen eine Aussage über die Ursache für das Schimmelpilzwachstum", jedoch keine sichere Aussage über die absolute Feuchte, sowie die Gleichgewichtsfeuchte des Mauerwerks.
Folgendes ist mir (und nicht nur mir) völlig unverständlich:
1) Einmal sieht der Sachverständige durch möglicherweise vorhandene Salze "einzelne Messwerte beeinflusst" und stellt die Notwendigkeit einer Kernbohrung dar (für weitere 3500 Euro), dann stellt er aber fest, dass er dennoch sichere Aussagen zur relativen Feuchtigkeit und über die Ursache des Schimmelpilzwachstums machen kann. Wie geht das? (die Fragestellung an ihn lautet, ob bei der Hausübergabe an mich bereits Feuchtigkeit vorhanden war, oder ob ich das Schimmelpilzwachstum durch ungünstiges Nutzerverhalten verursacht habe).
2) Wieso will er für diese Fragestellung die absolute Feuchtigkeit und die Gleichgewichtsfeuchtigkeit überhaupt feststellen, das interessiert doch niemanden?
3) Ich werfe dem Sachverständigen vor, einige Bohrstellen, in denen er besonders lange bohrte, durch die Erhitzung des Bohrers und des Steins regelrecht ausgetrocknet zu haben. Wo er den Putz zwischen den Steinen traf und nur kurz bohrte, maß er meiner Meinung nach korrekt, dort wo er minutenlang im Granit bohrte und auch im Granit maß, maß er meiner Meinung nach zu wenig Feuchtigkeit. Was sagen die Fachleute des Forums hierzu?
4)Mißt man überhaupt im Granit (auch wenn die Bohrstelle nicht heißgebohrt wurde), der ja kaum Feuchtigkeit aufnimmt? Über den Granit dringt ja wohl kaum Feuchtigkeit ins Haus ein, sondern über den Putz zwischen den Steinen, der zieht doch Wasser und leitet es nach oben und nach innen, oder sehe ich das falsch?
4) Wegen der angeblichen Salzbelastung: Es handelt sich hier um kein Bauernhaus, mit starker Einlagerung von Salzen durch Viehhaltung. Außerdem: Salze gibt es in jedem Gebäude, da müsste man dann immer Kernbohrungen machen, die Induktionsmessungen dürfte man überhaupt nicht mehr machen. Wenn ich vermute, dass ein hoher Salzgehalt vorliegt, entnehme ich eine kleine Probe aus dem Mauerwerk und schicke sie ins Labor, wieso braucht der da Kernbohrungen für 3500 Euro? Seine Anmerkung hierzu: "Eine weitere Messmethode zur Messung von Feuchte in minerlasichen Baustoffen ist die Untersuchung von Bohrkernen im Labor mittels der Darrmethode und Feststellung der Gleichgewichtsfeuchte. Hierbei haben vorhandene Salze keine Einfluss auf das Messergebnis.Durch die Gleichgewichtsfeuchte kann eine Aussage getroffen werden, ob das Mauerwerk eine baustoffspezifische Feuchte aufweist oder möglicherweise durch andere Ursachen übermäßig durchfeuchtet ist".
Für Ihre Anworten bedanke ich mich im Voraus.