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Dieter Gleiss
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Wir würden gerne eine ganz bestimmte Scheune kaufen. Das Erdgeschoß möchten wir sie genauso erhalten wie es ist und als Werkstatt nutzen, die Dachgeschosse würden wir gerne als Wohnung ausbauen. Der erste äußere Eindruck war für uns von überwältigender Schönheit. Renoviert 1981. Allerdings wurden die Fachwerkbalken auf 2 Seiten der Scheune, im Rahmen eines Dorf Verschönerungsprogrammes, mit Brettern aufgedoppelt. Das Dach wurde im Zuge dieser Aktion nur von einer Seite bis ein Stück über den First mit irgendwelchen Tonpfannen neu gedeckt, ab hier sind noch Bieberschwanz Ziegel quer gemischt und teilweise einfach gedeckt vorhanden. Innen ist die Ausmauerungen der Gefache mit Feldsteinen ersichtlich. Fragt mich aber nicht mit was die vermauert wurden, mit Lehm eher nicht. Die technischen Details, grob: Länge 14 Meter, Breite 12 Meter, Dachschräge ca. 50° , Dachfläche etwa 300 m/2, drei Ebenen im Dachbereich. Baujahr momentan noch unbekannt. Leider sind im Dachboden sehr viele Verstrebungsbalken und die Raumhöhe ist bis zu den Deckenbalken gerade einmal 2,20 Meter. Dazu kommen noch zwei Querbalken, welche nochmals unter den Deckenbalken sitzen, d.h. hier ist die Raumhöhe bei ca. 1,70 Meter. Hierzu meine erste Frage: Hatte schon jemand ein solches Anliegen / Problem mit niedriger Raumhöhe ? Ich persönlich könnte eigentlich damit leben, nach einigen Malen Kopfkontakt merkt man sich die Stellen schon. Gibt es hierzu Auflagen ? Und dann von wem ? Naja, da ist dann auch noch der Holzfußboden. Den Zustand würde der Franke mit „ Allmächt“ beschreiben. Zum allgemeinen Verständnis: Der Zustand ist miserabel. Das bedeutet Bretter raus, neue rein und dann ? Viel höher darf die Sache wegen vorher beschriebener Problematik ja doch nicht werden. Maximal Parkett drauf. Unter dem Boden, also im Erdgeschoß, in der Werkstatt, würde ich die schöne Balkendecke aber auch nicht verkleiden wollen. Nun bin ich mir aber nicht im Klaren, ob es uns dann im Winter oberhalb der unbeheitzten Werkstatt an den Füßen nicht zu kalt wird. Das wohl noch größere Problem ist das Dach. Ich habe schon viele Antworten diesbezüglich im Forum gelesen. Deswegen will ich zur Art oder Ausführung eigentlich auch gar keine Fragen stellen. Doch ich meine, daß diesem Dachstuhl hierbei dennoch besondere Aufmerksamkeit zukommen muß. Aufdachdämmung oder Zwischensparrendämmung ist mir ehrlich gesagt mittlerweile egal. Selbst wenn alle Sparren durch die Dämmung nicht mehr sichtbar wären, so sind noch genügend „Verstrebungen“ sichtbar im Raum. Hierzu meine zweite Frage: Diese ist für mich allerdings etwas schwierig zu erklären. Also, zwischen den Sparren, aber nicht in deren Flucht, sondern um etwa eine Balkenstärke weiter im Raum befinden sich nahezu überall diagonale Kreuzverstrebungen. In der gleichen Dachneigung. Dies würde aus meiner Sicht eine Isolierung „mit was auch immer“ von der Raum Seite zwischen den Sparren doch „ultraschwierig“ machen, oder nicht ? Zudem wäre ohne Entfernen dessen eine Gaube wohl auch nicht möglich ? Dann ist da natürlich an der einen und anderen Stelle der Bewohner Holzwurm mehr oder weniger schlimm tätig. Das gilt für Versteifungen im Dach genauso wie für Balken in den Giebelseiten, welche ich mit Lehm verkleiden würde. Die Tragbalken der Decken schätze ich selbst als noch brauchbar ein. Hierzu meine dritte Frage: Kann mir jemand seine Meinung dazu mitteilen, wie z. B. nur die total zerfressenen Balken müssen raus, oder das ganze Gebäude muß mit dem Heißluftverfahren behandelt werden, oder mach gar nichts und verkleide es. Danke. Ich als Laie würde nur die speziellen, nicht mehr rettbaren Hölzer tauschen. In unserer bestehenden Dachwohnung haben wir wurmige Balken getauscht. Danach war ich allerdings der Ansicht, diese hätten uns ganz bestimmt noch überlebt. Diese Frage verlangt auch noch nach einer Meinung zur Aufdoppelung mit Brettern der Fachwersbalken von außen. Die Gefachausmauerung ist demnach auf diesen Seiten mit den Brettern bündig. Dem sei aber vorangestellt: Ich würde sie, egal welche Vorschläge eingehen werden, nicht wieder entfernen. Nur zu dem Zweck, wenn sich darunter ein total zerstörter Balken befindet, welcher getauscht werden muß. Vielen Dank für die Mühe beim Durchlesen meines umfangreichen Anliegens und liebe Grüße aus dem recht schönen Mittelfranken, Dieter Gleiß