Zimmerdecke Bauernhaus 18Jhd.

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Pinzga

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Hallo zusammen,
wir haben kürzlich ein altes Bauernhaus gekauft und sind jetzt am renovieren.
Aktuelle Baustellen: Bad (warten auf den Installateur) und Wohnzimmer/Küchenbereich. Im Wohnzimmer/Küchenbereich haben wir vom Fachmann die Wand entfernen lassen, um einen großen Raum zu schaffen (Holzblockwand). Das alte Holz wurde wiederverwendet, um die Konstruktion an mehreren Stellen abzustützen. Außerdem haben wir die Deckenbalken freigelegt (die waren vorher verbrettert und verputzt). Ziel ist es, die Deckenbalken sowie die Stützkonstruktion der ehemaligen Wände sichtbar zu lassen. Um den Charakter des alten Holz beizubehalten soll das Holz nur gebürstet werden. Da die Spezial-Maschinen unheimlich teuer sind hätte ich am liebsten nur einen Aufsatz für die Bohrmaschine / Flex, aber leider noch nicht das Richtige gefunden. Stelle mir so einen Bürstenzylinder vor, wie er in der Spezialmaschine zum Einsatz kommt, nur als Aufsatz für die Bohrmaschine. Gibt es sowas überhaupt? Was würdet ihr empfehlen?
So, außerdem schaut zwischen den Deckenbalken jetzt die Unterkonstruktion vom oberen Boden raus (Bohlen). Zwischen den Balken soll zukünftig aber weiß gestrichen / verputzt sein. Sind am überlgen, dort gleich eine Trittschalldämmung reinzulegen, um zumindest etwas gedämmt zu sein (oben ist auch unser Wohnraum, trotzdem vielleicht sinnvoll zu dämmen...?)
Und zu guter letzt der dritte Punkt, der uns gerade beschäftigt: der Boden. Es liegt ein alter Dielenboden drin, der soll geschliffen werden. Leider ist er an einigen Stellen angesägt oder ausgebessert. Was kann man da in die angesägten Bretter reintun zum Verfüllen? In der Küche liegt unter Linoleum und Span nur ein Holzbohlenboden - den wird man ja wahrscheinlich nicht so schön hinbekommen, dass man ihn sichtbar lassen kann. Also wahrscheints Fliesen drauf - wobei da die Frage ist, ob ich die Spanplatte dann gleich drin lasse und darauf fliese? Andererseits würde mich schon interessieren, wie der Holzboden geschliffen aussieht...
So, Fragen über Fragen und ein Haufen Arbeit. Bin gespannt auf einige Anregungen und Tipps...
Schöne Grüße an alle...
 
Glückwunsch zum Haus

Hallo,

was soll denn mit dem Bürsten der Balken erreicht werden? Sind die aktuell zu rau/uneben, dreckig, oder lackiert, oder was? Davon hängt dann auch ab, welchen Aufsatz du nehmen solltest. Ich würde es allerdings zuerst einmal mit einer Bürste per Hand probieren (wenn Dreck/Putzreste ab sollen).

Trittschalldämmung ist meist innerhalb eines Einfamilienhauses nicht so wichtig. Und wenn, dann käme sie nicht zwischen die Balken sondern auf die Balken (zwischen Balken und Dielen). Für dein Vorhaben brauchst du einen Putzträger. Bei mir ist das im Original Langstroh mit Weidenruten, bzw. da wo ausgebessert wurde Heraklith. Bei mir sind allerdings die Balken mit eingeputzt.

Der Dielenboden wurde schon kontrolliert, ob er denn noch in einem guten Zustand ist und auch genug übrig ist, um ihn abzuschleifen? Falls ja würde ich da an den Stellen wo Bretter kaputt sind vom Holzmensch deines Vertruens neue einsetzen lassen.

Die Spanplatten in der Küche würde ich auf jeden Fall entfernen. Allein schon, um den darunter liegenden Boden genau unter die Lupe nehmen zu können. Das weitere Vorgehen würde ich dann davo abhängig machen, was unter der Spanplatte zum Vorschein kommt. Mit Holzbohlenboden meinst du Dielen ohne Nut und Feder, oder?

Davon abgesehen, selbst wenn du da Fliesen wilst ginge das wahrscheinlich eh nicht direkt auf der Spanplatte, da das nicht steif genug ist.

Frohes Schaffen! Gibt es eigentlich Bilder?

Tina
 
Weitere Info's

Hallo und danke für die schnelle Antwort.
Also zu erst das Wichtigste: Bild habe ich gerade eins hochgeladen, wenn ich es richtig gemacht habe, dann sieht man's auf meinem Profil. Dort ist der gesamte Wohn-Küchenbereich zu sehen incl. Decke.
Zum Bürsten: Die Balken sind tolles, altes Holz, allerdings teilweise gestrichen (nicht lackiert) und außerdem mit dem Beil bearbeitet, wohl damit der Putz besser hält... Die Farbe soll ab, die Beilkerben etwas weniger deutlich zu sehen sein und die Holzstruktur soll rauskommen, um das Holz noch besser wirken zu lassen.
Der Dielenboden ist 4cm dick und ganz gut in Schuss. Im Wohnzimmer liegt er noch unter einer MDF-Platte, im Flur liegt er frei. Leider ein kleiner Höhenunterschied zw. Flur und Wohnzimmer, aber weißt eh - altes Haus, das gehört so ;)
Genau, der Boden in der Küche ist definitiv ohne Nut und Feder, dass kann ich am Rand schon sehen. Dann werde ich dam mal die Spanplatten runtermachen und schauen, was zum Vorschein kommt. Nach den Erfahrungen, die ich bisher mit dem Haus gemacht habe, dürfte aber auch da keine böse Überraschung kommen... Vielleicht ist der Boden dort auch so gut in Schuss, dass man ihn schleifen kann - wäre dann halt sehr rustikal, in der Küche... Mal schaun'...
Schöne Grüße - Frank
 
Die Balken gehören zuerst einmal gereinigt.
Ob die Oberfläche dann "Wohnraumqualität" hat, muss jeder selber wissen.
Als billige Bürste eignet sich auch eine Topfbürste für die Flex. Das ist aber eine Riesensauerei, der Staub geht überall hin, danach ist nochmal Reinigung angesagt.

Eisenhaltige Drähte können auf Eiche schwarze Flecken hinterlassen (das ist aber keine Eiche, oder?).
Da die meisten alten Balken aber ohnehin mit unzählichen Nägeln u.a. "verziert" sind spielt das m.E. ohnehin keine Rolle.

Wenn man das Holz "anfeuern" will ("die Holzstruktur soll besser rauskommen"), könnte sich Leinöl anbieten, einfach mal eine Probe machen, es müssten ja noch jede Menge alte Bohlen von der Wand da sein.

Die Beilstellen bekommt man mit Bürsten (und auch mit Schleifen) nicht weg. Man muss den Balken austauschen wenn man das unbedingt weg haben will. Die Oberflächenstruktur nimmt von der Bürsterei auch eher zu und nicht ab!

Ob die Lösung mit den Stützen fachmännisch ist, kann ich nicht wirklich beurteilen.
Prima Vista hätte man sich gewünscht, dass die Stützen ein klein wenig länger ausgefallen wären (schon 3x abgesägt und immer noch zu kurz!) und nicht oben und unten stumpf hingetellt sind (so siehts jedenfalls aus).
Der ausgesägte Unterzug ist so auch nicht original oder?
(Edit: das ausgesägte Stück war füher noch vor Ort)

Früher wurde doch die Last von den Deckenbalken auf eine Blockbohlenwand und über eine wesentlich größere Fläche auf die Unterkonstruktion (Fundament?) übertragen. Ob die Dimension des Unterzuges und der Stützen hierfür noch reicht?
Bei uns haben die Ständer jedenfalls deutlich größere Dimensionen und stehen auch viel enger (etwa 80 cm)

Schließlich zur Decke:
Die ist so Konstruriert wie sie früher war, also Balken unsichtbar.
Wenn unbedingt zwischen den Balken verputzt werden soll, benötigt man einen Einschubboden zwischen den Balken, der auf seitlichen Leisten aufliegt. Diesen kann man dann von unten mit einem Putzträger versehen und verputzen.

Eine Trittschaldämmung käme auf den Einschubboden und sollte einiges Gewicht haben, wobei wir wieder bei den Stützen und der Statik wären.
Außerdem würde die schwere Schüttung normalerweise von oben eingebracht (also Boden im OG raus).
Ersatzweise kann man von unten Beton Gehwegplatten auf den Einschubboden schieben.

Dann kommt noch die Frage nach Iso und Dampfsperre, also nach Nutzung und Heizung.

Über den Fußboden kann niemand etwas sagen solange er gar nicht besichtigt worden ist.

Good luck

G
 
Dann schaun' mer mal...

...ahja, die Fragestellung mit den Balken gibt's ja offensichtlich immer wieder und die Antworten decken sich auch mit meinen Recherchen. Möchte mir halt auch net unbedingt eine große Maschine kaufen, mit der ich dann auch noch schwer in die Ecken komme... Mal zum Werkzeughändler meiner Wahl gehen :)
Die Beilstellen können übrigens gerne sichtbar bleiben, möchte sie nur etwas abschwächen. Das gute ist ja, es muss bzw. soll ja gar net perfekt werden, im Gegenteil, ist ein altes Haus, das soll man auch sehen. Der moderne Part kommt dann über die Möbel und Küche...
Was die Statik angeht ist es so, dass die Last vom Dach nicht in diesem Bereich abgestützt ist - es hängt also nur das Gewicht der Zimmerdecke auf der neuen Abstützung. Der Unterzug ist der alte, der wurde nur neu gesetzt und in der Mitte "ergänzt" (das war vorher eine echt abenteuerliche Konstruktion, manche Balken waren gerade mal mit einem Keil unterlegt, der Unterzug war teilweise total ausgesägt und an einer Stelle nur noch wenige Zentimenter dick).
Trittschall war nur eine Idee - in erster Linie möchte ich zwischen die Balken Platten reinhaben, die - im Idealfall - direkt gestrichen werden können. Wenn es da was gibt, was noch ein wenig isoliert - um so besser. Geheizt wird in Zukunft unten und oben - Wärmeisolierung ist also zweitrangig und war vorher auch net drin. Eine Schüttung gab es nur im Flur, wahrscheinlich weil man früher dachte, oben wird im Flur am meisten rumgelaufen. Das möchte ich mir halt ersparen, dort wieder soviel Gewicht reinzubringen.
Was mir klar ist, dass eine Trittschalldämmung von oben am meisten bringt. Aber - momentan komme ich nur von unten ran. Oben wird zwar nächstes Jahr weiter gemacht, wobei ich dort den Boden noch net kenne (wieder Spanplatten, drüber Teppich). Wenn oben auch ordentliche Dielen liegen werde ich die natürlich nicht rausmachen und nehme mir damit aber die Möglichkeit, von oben zu dämmen.
Hmm, schwierig, aus den bisherigen Antworten nehme ich mit, dass ich mir eine Trittschalldämmung mit entsprechenden Platten zwsichen den Balken sparen kann, da sie wenig bis keinen Effekt hätten. Entweder Gewicht zwischen die Balken oder Dämmung von oben auf die Balken drauf...
Joa, was den Boden angeht sehe ich das geringste Problem - Küche mal schaun', ansonsten schleifen und gut is.
 
Thema: Zimmerdecke Bauernhaus 18Jhd.
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