Wärmedämmung einer Lehmwickel-Decke über beheizten Räumen

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DER ELEKTRIKER

Guest
BEI ALTEN HÄUSERN ist guter Rat FEUER ....

Solange es nicht brennt, muß ich vorhandene alte und von unten bereits durch Fachleute mit Gipskarton auf Metallprofil verkleidete Holzbalkendecken von oben mit Isolierung nachrüsten. Der Dachraum über dieser Decke wird nicht und soll auch nicht beheizt werden. Die Dachschrägen erhalten keine Wärmedämmung, der Dachboden ist belüftet.

Zwischen den Deckenbalken liegen zum Teil eingeschobene und von unten durch angenagelte Dachlatten gehalterte Lehm-Wellhölzer (Lehmwickel oder auch Strohlehmwickel genannt) mit einer dünnen Kohleasche-Auflage und darüber uralte, teilweise schadhafte Fußbodenbretter und zum Teil nur die Fußbodenbretter. Zwischen dem von unten angebrachten Gipskarton und den Wellhölzern bzw. Fußbodenbrettern ist immer ein unterschiedlich voluminöser Luftraum. In einigen Räumen ist der Gipskarton direkt bis an die freiliegenden, nicht verkleideten bzw. nicht verputzten Deckenbalken herangeführt, in anderen Räumen sind die Deckenbalken mit Gipskarton umkleidet. Aus konstruktiven Gründen bezüglich Raumhöhe war eine Isolierung von unten nicht möglich.

Der Fußboden des unbeheizten Dachbodens muß Abstellräume und einen Wäschetrockenraum aufnehmen, also entsprechend tragfähig und begehbar sein.

MEINE ABSICHT:

Alles so lassen wie es ist, Hochkant 20 cm breite Bohlen kraftschlüssig längs und quer auf die Deckenbalken aufnageln und in die entstehenden Felder von ca. 1,20m x
3,50m 16cm dicke Mineralwolle einpassen. Auf die hochkantigen Bohlen würde ich flächenweise Rauhspund nageln und so anordnen, daß in Längsrichtung Luftzirkulation erfolgen kann. Die Rauhspundflächen werden alle 3,50m durch einen Zwischeraum ca. 0,50m voneinander und auch von den Dachziegeln an der Traufe getrennt.

Ich bilde mir ein, keinerlei Probleme mit Tau zubekommen, weil die Mineralwolle den Dampf sozusagen "temperaturdynamisch" nach oben abgeben kann.
Überlegungen in Richtung "Winddichtigkeit" möchte ich mit einer unter der Mineralwolle ausgelegten, aber diffusionsoffener Montagepapierschicht begegnen.

Im Hinblick auf die neue Energie-Einsparungs-Verodnung (Mineralwolle-Verbauchs-Verodnung) könnte diese Dämmung vorhandener Decken wegen der mangelnden Statik so mancher Deckenbalken und wegen der geringen Raumhöhe zahlreicher alter Fachwerkhäuser von Interesse sein.

Deshalb hier meine Frage an eventuelle Experten:
GEHT DAS SO oder hilft doch nur FEUER ?
 
Etliche Details

wären noch zu klären. Ich muss gestehn, alles habe ich auch noch nicht verstanden. Aber eines kann ich jetzt schon sagen. Mineralwolle ist für mich keine Lösung. Die Alternative heißt Zellulose. Sie sorgt für bessere bauphysikalische Gegebenheiten und sorgt dafür, dass aus der EnEV keine Mineralwolle-Verbrauchs-Verordnung wird ;-))
 
meinem vorredner kann ich nur beipflichten

aber warum mit gipskarton eine holzbalkendecke verkleiden?
 
Ich würde auch von Mineralwolle abraten. Habe schon von diversen Leuten gehört, dass die Feuchtigkeit an den Fasern kondensiert. Dadurch dauert die Abgabe der Feuchtigkeit sehr viel länger, was die Schicht schwer macht und Schimmel fördert. Es sollen schon ganze Deckenverkleidungen runtergekommen sein, weil die darauf liegende Mineralwolle zu schwer wurde. Also ökologischer Standard ist Zellstoffschüttung. Es gibt aber sicher noch andere Schüttungen.

Viele Grüße
Stephan Schöne
 
Wärmedämmung einer Lehmwickel-Decke über beheizten Räumen

Weitere Angaben zu dem "Warum" und "Wieso" vom Verfasser der Frage:

1.) Die Deckenbalkenverkleidung mußte z.Teil aus Brandschutzgründen, z.Teil wegen untergestellter Leichtbauwände. z.Teil wegen Ausgleich von Höhendifferenzen und aus zigtausend anderen Gründen so gemacht werden. Die Deckenbalken wurden auch nur dort verkleidet bzw. umkleidet, wo es wirklich konstruktiv nicht anders möglich war und ist immer im Zusammenhang mit ebenso nötigen Gipskarton-Unterdecken zu sehen. Warum so und nicht anders, hat auch statische Gründe. Es war eigentlich nur so möglich, die komplette und nicht reversierbare Neigung der Deckenkonstruktion annähernd, wenn auch nur raumweise, auszugleichen. Die letze Etage diente ursprünglich nur als Apothekenlager, nicht als Wohnraum. Die Füllungen zwischen den Deckenbalken waren entweder zerfressen oder nicht da.

Leider habe ich mich durch diverse Fachleute zu einem Ausbau der gesamten Etage überreden lassen. Jetzt haben wir den Salat.

Also zur Zeit Folgendes:

1.)Deckenbalken von unten frei sichtbar mit dazwischen geschraubten Gipskarton auf Blechprofil nach Art des Hauses Knauf, über dem Gipskarton 3-10 cm Luft und dann von oben die Fußbodenbretter, auf die Deckenbalken aufgenagelt und marode. Sonst nix.

2.)3-seitige Deckenbalkenverkleidung aus Gipskarton auf Blechprofil, dazwischen einzelne Deckenfelder ebenso aus Gipskarton auf Blech. Zwischen den Balkenverkleidungen und den Balken sind einige Zentimeter Luft, über den Gipskartonfeldern sind auch einige Zentimeter Luft. Der Luftraum über den Deckenfeldern wird dann nach oben von Resten alter Lehmwickel-Einschubdecken begrenzt. Diese Lehmwickel aus Fichtenholz liegen auf seitlich an die Deckenbalken genagelten Dachlatten. Über den Lehmwickel liegt dann eine dünne Schicht Kohlenasche. Darüber liegen dann die Fußbodenbretter, aufgenagelt auf die Deckenbalken.

Die Gipskartonarbeiten wurden von einer Fachfirma ausgeführt. Nach deren und nach Architektenansicht sollte absichtlich keine Dampfsperre mit eingebaut werden, weil sie nicht nötig sei und wenn überhaupt möglich, nur äußerst kompliziert und teuer sei, besonders bei freien Deckenbalken. Da die Wärmeisolierung von unten wegen fehlender lichter Deckenhöhe nicht möglich war, sollte die später von oben aufgelegt werden. Natürlich in Eigenleistung, und natürlich, weil das Geld alle war.

Jetzt reichen die Eigenleistungsideen natürlich von Styropor- und Styrodurplatten über aufgeschüttete Flocken der unterschiedlichsten Art bis zur Mineralfasermatte. Zusätzlich muß oben was begehbares und tragfähiges drauf, damit Bewohner mangels anderer Gelegenheiten dort das übliche Gerümpel unterbringen können.

Hier noch mal meine Absicht: Bohlen hochkant unter Berücksichtigung aller einwirkenden Kräfte und Lasten auf die Fußbodenbretter des Dachbodens aufnageln, dazwischen liegt dann eingepasste Mineralwolle direkt auf den Fußbodenbrettern. Die Bohlen sind dann ca. 20cm hoch, die Mineralwolle liegt ca. 16cm hoch, es bleiben ca. 4cm hohe Luft zum Ablüften, Entlüften, Belüften, Zulüften oder auch Abtrocknen. Egal, wie man das nennt. Die auf die ca. 20cm hohen Bohlen aufgenagelten Rauhspundflächen liegen nicht in einer großen Fläche über den gesamten Dachboden, sondern bestehen nur aus kleineren Flächen, damit die "Lüftung" auch funktionieren kann.
Selbstverständlich könnte ich auch irgendwelche Flocken in die Felder zwischen die Bohlen schütten. Allerdings müßte ich dann das durchrieseln nach unten verhindern, weil die aufgenagelten Fußbodenbretter nicht dicht schließen. Da würde aber schon Natronpapier (oder so ähnlich) genügen.

Selbstverständlich könnte ich auch den Bretterfußboden ausbauen. Wenn ich dann noch, von oben hantierend, die verbliebenen Lehmwickel ausbaue, ohne den Gipskarton zu beschädigen, könnte ich selbstverständlich irgendwelche Flocken auch direkt auf den Gips schütten und dann von oben neue Fußbodenbretter aufnageln. Oder erst neue aufnageln und dann den darunter vorhandenen bzw jetzt geschaffenen Hohlraum mit irgendwas ausblasen.

Ich neige zu Mineralwolle, weil es am einfachsten zu machen ist. Nicht deshalb, weil ich eine Neigung zu Mineralwolle besitze. Ich kann als Elektriker das Zeug nicht ausstehen und es graut mir jetzt schon vor dem Einbau.

Mineralwolle würde allerdings ausscheiden, wenn sich wegen der nicht vorhandenen Dampfsperre Kondensat, Tau, Dunst, Wasser oder Damp darin niederschlägt und trotz des belüfteten und Außenluft führenden Dachbodenraumes nicht mehr abtrocknen kann. Mir ist bekannt, daß feuchte Wärmeisolierung nicht isoliert.

Aber eine Dampfsperrfolie direkt auf die Fußbodenbretter ???
Dann würden die Bretter feucht. Ich denke schon an eine elektrische Zwangsventilation, gesteuert durch Feuchtefühler in der Wolle. Dann hätte auch mein Stromversorger was davon.

Da weiß ich als hydrologischer Wärmedämm-Elektriker mit Mineralfaser-Erfahrung bei Temperaturen von innen +30 Grad Celsius (unter der Decke) und außen, sagen wir mal -20 Grad (über der Wolle) einfach nicht weiter.

Wo bleibt der Tau ?

freundliche Grüße vom Elektriker
(Foto vom Haus auf www.stecker-kabel-kupplung.de)
 
Überschrift (muß eingegeben werden) wird bald geändert !

Hallo !
Was Du vorhast funktioniert .Würde aber den Balkenquerschnitt statisch prüfen und die Abstände der Balken auf 0,85 Mitte-Mitte legen . 1,20 ist doch fur einen HWR-Boden zu groß. Entweder dämmst Du die gesamte Dachneigung mit Klemmfilz und spannst dahinter Folie oder Hölzer daß diese nicht herausfällt .Da Du das nicht willst bleibt es ein Kaltboden .Den Zwischenboden bildest Du als nicht hinterlüftet aus. Luft ist auch ein Isolator und gammelt nicht .Unter die neue Dielung ist eine Dampfbremse (Tyvek) anzubinden und an die Dacheindeckung einzubinden . Die EneV ist in diesem Fall nicht anwendbar.
LG Jens
 
Mein Vorschlag

Also, wenn ich es richtig verstehe, ist die Unterseite Deiner Decke fertig und wird nicht mehr angefasst. Desweiteren ist sie diffusionsoffen, was ich gut finde.

Dann würde ich auf der Oberseite die alte Dielung runternehmen und die Lehmwickel auf jeden Fall drin lassen. Auf die Balken würde ich quer zur Balkenlage eine Lattenkonstruktion aufnageln (schrauben je nach Philosophie). Höhe und Abstand der Latten ist abhängig von der Dämmdicke und Rauhspunddicke. Gegebenenfalls kannst Du ja bei mangelnder Höhe der ersten Lattenlage eine zweite wieder quer zur ersten befestigen. Den entstehenden Zwischenraum würde ich bis zum Anschlag mit Zelluloseschüttung füllen. Bei Bedarf kannst Du ja Rieselpappe drunterpacken. Dann die alten Dielen oder neuen Rauhspundbretter draufnageln. Bei dieser Lösung sehe ich keine Feuchtigkeitsprobleme, da die entstehende Feuchtigkeit rauskommt.

Viele Grüße
Stephan Schöne
 
Wenn ich's richtig verstanden

habe ist ein Statiker am Projekt beteiligt. Der Vorschlag von Stephan Schöne ist nur möglich, wenn eine Diffusionsberechnung durchgeführt wird. Eine kurze Kontrollrechnung von mir hat ergeben, dass der Kondensatanfall zu groß ist. Bleibt der alte Dielenboden liegen und wird, wie es von der EnEV erwartet wird (denn die gilt hier natürlich auch!) auf dem Dielenboden eine Dampfbremse (sd-Wert ca. 2,0 m) verlegt, ist die Konstruktion problemlos. Gem. EnEV sind ca. 120 mm Zellulose 040 ausreichend. Ich empfehle ca. 160 mm. Bitte bedenken sie, das ich die Situation nicht so genau kenne, so dass meine Angaben vor Ort schon noch zu kontrollieren sind. Außerdem gehe ich von einer sauberen Verarbeitung der Dampfbremse (Luftdichte-Bahn) aus.

@Jens Beier,
was bezwecken sie mit der Folie unter dem Dielenboden?
 
Hallo Fred,

wieso, kann es ein Kondensat-Problem geben, wenn ich diffusionsoffen arbeite und Materialien nehme, die temporäre Feuchtigkeit verkraften. Für mich ist es nur ein Problem, wenn die Feuchtigkeit nicht weg kann. Oder sehe ich das falsch? Und was passiert, wenn die Dampfbremse beschädigt wird? Ist ja immer wieder ein heißes Thema.

Viele Grüße
Stephan Schöne
 
Hallo Stephan

Die Beschädigung einer Dampfbremse ist natürlich ein Problem. Kann ich aber so nicht so viel zu sagen, außer dass halt sauber gearbeitet werden muss. Die nach EnEV geforderte Luftdichte kriege ich natürlich ohne nicht hin.
Richtig ist auch, dass Materialien temporäre Feuchtigkeit verkraften können. Die Menge ist jedoch nach DIN begrenzt. Nach Glaser und den mir vorliegenden Informationen funktioniert es ohne Dielenbelag nicht mehr. Daher habe ich auch gesagt, dass dieses genauer (Wufi) überprüft werden sollte (oder hab ich das vergessen, dann tue ich es hiermit).

Grüß dich
 
Wärmedämmung einer Lehmwickel-Decke über beheizten Räumen

Der Verfasser der Frage hat jetzt verstanden, wo der Kasus Knaktus liegt : NUR IN DER FOLIE !

1.) Herr Heim ist auf Grund seines Fachwissens und seiner Kenntnis in Richtung "ISOFLOCK" der Meinung, man brauche keine, besser noch : man nehme keine Folie. Diese Ansicht wird übrigens auch von einem von mir zu Rate gezogenem Bauingeneur bestätigt.

2.) Herr Beier, der ganze Dachboden kann nicht gedämmt werden, weil dann die Nutzer der oberen Wohnungen den riesigen Dachboden mit heizen müssten. Ein Verändern des Deckenbalkenabstandes ist nicht möglich, aber das mit Kaltboden ist möglich. Das mit den Luftschichten sehe ich so, als solle die Luft das Kondensat aufnehmen, was sich unter der Folie (Tyvek) bilden kann. Aber wo bleibt dann das Kondensat ?

3.) Herr Schöne, es ist vom Statiker geprüft worden und kann keine zusätzlichen Lasten aufnehmen. Deshalb überlege ich ja auch, die alte Dielung auszubauen. Da, wo keine Lehmwickel sind, entsteht ein schöner, ca. 15cm hoher Luftraum, den ich mit Flocken (ich habe auch schon an Stroh gedacht) ausfüllen könnte.
Die Füllung würde dann direkt auf dem Gipskarton bzw. auf dem Blechprofil aufliegen und seitlich an die Deckenbalken anschließen. Höhenausgleich bzw. zusätzliche Höhe für Isolierung und Luftschicht würde dann durch aufdoppeln gemacht. Darüber käme dann neuer Rauhspund (Rauhspund ist doch sicher diffusionsoffen ?)
Vorteil: Gewicht gespart, weil der alte Bretterboden weg ist. Und Folie gespart !
Da, wo noch 30 m2 Lehmwickel drinn sind (der Architekt hat gesagt, die sollen drinn bleiben) würde ich auch die rausnehmen, um einen definierten Raum zum Ausflocken zu bekommen. Das spart auch was an Gewicht.

4.) Die Unterseite der Decke (Gips auf Blech)ist fertig, das ist richtig, hat ein Schweinegeld gekostet und muß so bleiben.

5.) Vorsicht, Selbstversuch ! Gestern abend bin ich auf einen anderen meiner unbeheizten Dachböden geklettert. Da liegt seit 10 Jahren 2-lagige Mineralwolle (2x5cm) nach oben offen direkt ohne Dampfsperre auf Gipskarton. Ich habe nachgefühlt und mich sehr erschrocken: tatsächlich: -----DEUTLICH FEUCHT ---- ca. 2 cm tief. Womit Herr Schöne auch wieder Recht hat.

Wenn ich eine Lage abnehme und darunter fühle, ist es deutlich trocken. Womit Herr Schöne auch wieder Recht hat, wenn er von Mineralwolle abrät. Oder machen die 2 cm nichts aus ?

6.) Herr Heim nimmt nun doch eine Folie über dem alten Dielenboden. Vermutlich soll dieser das Kondensat aufnehmen, weil er es auch wieder abgeben kann. Fragt sich nur, wohin. Aber die 160 mm Isolierung bekomme ich schon hin.

Übrigens hat mein Architekt, mit dem ich allerdings wegen anderer Dinge nicht mehr spreche, zu mir gesagt, daß ich keinerlei Folie nehmen soll. Alles diffusionsoffen. Egal, welches Isoliermaterial.

Ich muß noch mal überlegen, was mit dem Kondensat im Flock passiert, wenn da Rauhspund drüber liegt. Das müsste doch eigentlich noch feuchter werden als meine Wolle, die ich abgefühlt habe und woüberhaupt nix drauf liegt (nur Staub). Ich habe noch einen anderen Dachboden, genauso gebaut, allerdings ist da noch die ganz alte Glaswolle reingeprummelt und mit uralten Spanplatten der ersten Baureihe übernagelt. Da werde ich heute auch mal nachfühlen.
Die ganze Sache gibt mir doch sehr zu denken....

freundliche Grüße vom ELEKTRIKER
 
Das mit der Folie

Ich habe noch was vergessen..... und zwar eine Frage :
Gibt es einen Unterschied zwischen Dampfsperre und Dampfbremse ??

Der Elektriker
 
Na klar,

meine Dampfbremse ist z.B. gar keine Folie.
Aber das ist für heute Abend alles zu viel.
 
Fußbodenbretter ausbauen

ist eine Möglichkeit, die sind sowieso über 300 Jahre alt und überall repariert und tragen nicht mehr. Kein Problem bei 150 m2. Runde 100 m2 sind ohne Lehmwickel, wo dann nach Aufdoppelung auf die Deckenbalken ein 20 cm hoher Luftraum zum Ausfüllen entsteht. Mit WAS ausfüllen, weiß ich noch nicht. Darüber kommt mit Abstand neuer Rauhspund. Das Isoliermaterial muß leicht sein, weil es nur vom Gipskarton getragen würde.

Vorraussetzung : DAMPSPERRE unter IsoFüllung nicht nötig

Ich muß mal testen, wie sich die Wellhölzer unter den Fußbodenbrettern von oben her ausbauen lassen. Hoffentlich hat der Trockenbauer das Blech (drunter stehende Gipskartonwände) nicht daran geschraubt....

Wenn eine (zumindest) Dampfbremse doch nötig ist, müßte die irgendwo aufliegen, am besten auf den Fußbodenbrettern. Auf eine Aufdoppellung kommt Rauhspung, auch mit Luftschicht. Restkondensat (das, was die Dampbremse noch in geringen Mengen durchlässt) würde abdunsten.

Herr Heim, haben Sie schon mal die Oberfläche von Isoflock abgefühlt, ob trocken oder feucht? Bei meiner Mineralwolle im anderen Haus habe ich mich schrecklich erschröckt.

freundlicher Gruß vom Elektriker
 
Isofloc

hab ich noch nicht abgefühlt. Aber Schäden sind nicht bekannt.
Ich würde unter dem Rauhspund keine Luft lassen. Die Zellulose bis direkt unter die Dielen kann besser abtrocknen bzw. kann feuchtigkeit direkt weiter transportieren, im Gegensatz zu Mineralwolle.
Meine Lösung wäre die Dampfbremse, Querhölzer und eine Zellulosefüllung bis unter die Rauhspundbretter. Eine genauere Berechnung würde ich in jedem Falle durchführen lassen und peinlichst genau darauf achten, luftundichtigkeiten und Wärmebrücken zu vermeiden.
 
Dann wird´s oben drauf geflockt

Herr Heim,
Sie bestätigen damit die Meinung eines befreundeten Bauing. Ich hab noch ein anderes Forum aufgetan, da wird´s wohl auf´s gleiche rauslaufen...

http://www.oekonews.de/forum_read.php?f=4&i=475&t=472

Leider brauche ich für Isofloc eine Firma mit Maschine, denn per Hand geht das vermutlich nicht. Ich werde mir jetzt Angebote einholen, aber auch noch nach "Handschüttung"
suchen. Mein Architekt muß auch noch mal rann, ob er will oder nicht.

freundlicher Gruß von Volker Hoffmann
 
Noch mal zur Folie

Eine Dampfsperre/-bremse soll doch verhindern, dass Luftfeuchtigkeit in die Dämmung eindringt. Da der Innenraum immer feuchter ist, als außen, muss die Dampfbremse also unter die Dämmung. Wird sie über der Dämmung verlegt, so würde sich die Feuchtigkeit in der Dämmung sammeln, was wohl jedes Material früher oder später nicht verkraftet. In Deinem Falle Elektriker, kannst Du jetzt nur noch die Folie auf die Gipskartonkonstruktion und die Balken legen, weil unter die Balken kommst Du ja nicht mehr. Und stückweise verlegen ist tödlich, da sie absolut dicht sein muss. Benachbarte Bahnen müssen verklebt werden etc. Ansonsten entstehen Wärmebrücken, an denen Feuchtigkeit in die Dämmung eindringt. Die Feuchtigkeit kommt nicht mehr raus, kondensiert und zerstört die umgebende Konstruktion.

Wenn Du jetzt die Folie über die Balken legst, wird sich an den Balken Feuchtigkeit sammeln, da sie nicht nach oben weg kann. Die faulen Dir weg.

Grundsätzlich diffusionsoffen unabhängig vom Dämmmaterial halte ich für einen Fehler. Siehe Deine Mineralwolle. Wenn ich mich für die entscheide, muss ich mich auch an die Empfehlungen der Hersteller halten. Ich halte nur deswegen nichts von Dampfsperren, weil sie keine fehlertolerante Arbeit ermöglichen. Ich muss langfristig peinlichst jedes Loch vermeiden. Das kann ich nicht sicher stellen, also lasse ich die Finger davon.

Grundsätzlich soll doch der Diffusionswiderstand nach außen abnehmen und der Wärmedurchgangswiderstand zunehmen. Also würde ich den Diffusionswiderstand der Gipskartonplatten als oberste Grenze nehmen und das Dämmmaterial danach auswählen. Wenn die Luftdichtheit nicht gegeben ist, kannst Du ja noch Rieselpappe, oder wie das Zeug heißt, drunterpacken.

Weiterhin muss die Wärmedämmung so beschaffen sein, dass sie eine gleiche oder geringere Gleichgewichtsfeuchte als Holz hat, damit eventuelle Feuchtigkeit sich nicht an den Balken sammelt.

Zur Zellulose wurde mir vom Händler gesagt, die könne ich auf waagerechte Flächen auch gut alleine schütten. Maschinen braucht man da nicht.

Meine eigene Geschossdecke will ich übrigens auch mit Stroh(-ballen) dämmen. Das ist aber ziemlich experimentell. Ein gutes Buch dazu gibt es von Minke und Mahlke - "Der Strohballenbau". In Deutschland gibt es wenig Erfahrung. Im Forum von http://www.fasba.de/fachverband/ bekommt man keine Antworten. Heikel ist aus meiner Sicht vor allem der Brandschutz und die Schimmelgefahr.

Viele Grüße
Stephan Schöne
 
Auf keien Fall oben drauf

Stephan Schöne, das ist klar wie Klossbrühe, auf das Dämmmaterial darf auf keinen Fall eine Folie. Es muß ein beghbarer, tragfähiger Fußboden werden, deshalb muß irgendwas drauf, und da wollte ich Rauhspund nehmen, dessen Diffusionswiderstand möglichst klein sein sollte und was ich nocht festellen muß. Ob Rauhspund die Dämmung berühren darf oder Luftschicht sein muß, weiß ich noch nicht so genau.
Es wird auch nur äußerst schwer bzw. überhaupt nicht gelingen, nach Abnahme der Fußbodenbretter eine absolut dampfdichte Sperre einzubauen, die ja ringsum bei jedem Gipskartonfeld mit den Balken bzw. auch den darunter stehenden Wänden verklebt sein müsste. Das hätte nur der Trockenbauer vorher machen können.

Es wird wohl darauf hinauslaufen, die Bretter rauszunehmen und Dämmung direkt auf den Gips zu schütten. Dabei könnte ich noch eine Pappe drunterlegen. Es wäre dann alles diffusionsoffen und als Zelluloseflocken (schüttbar durch Selbermacher) hätte es auch die gleiche Beschaffenheit wie die Balken und der Rauhspund.
Bei den Deckenteilen, wo noch Lehmwickel drinn und wo der Ausbau nicht geht, muß ich etwas höher aufdoppeln und auch aufschütten.

Ich habe noch zwei weitere Geschoßdecken darunter, die sind auch von unten bis oben diffusionsoffen, gedämmt mit Mineralfasermatte, mit Luftschicht, aber auch nicht Außenluftberührend, weswegen es keine Tauprobleme geben sollte.

Ich muß noch mal die Brandschutzangelegeneit prüfen, das ist bei mir zwingend.

besten Dank für die Anregungen
 
Brandschutz

Wenn Du Standardmaterialien nimmst, wie Zellulose, sollte es wohl keine Probleme geben. Die haben doch alle ihre Freigaben. Mein Einwand hat sich nur auf das Stoh bezogen.

Den Luftspalt zwischen Zellulose und Rauhspund würde ich wie Fred auch schon sagte weglassen. Bringt gar nix außer Schallprobleme. Wärmedämmen tut er im Prinzip nur theoretisch, da es irgendwann ganz sicher irgendwo anfängt zu ziehen. Dafür fühlen sich die Mäuse wohl.

Dafür würde ich iiiiiiiimmer den Lehmschlag drin lassen.

Viele Grüße
Stephan Schöne
 
Brandschutz wird ermittelt

Herr Schöne,
Das mit Brandschutz ist Sache meines Architekten, da wird er sich drumm kümmern müssen. Schließlich hatte er Mineralwolle (schwer oder nicht entflammbar) auflegen wollen. Diesbezüglich wird eine Ausnahmegenemigung des Denkmalschutzes aber möglich sein. Das wird wieder ein Kampf !

Die Lehmwickel bleiben auch drinn, wo es geht. Bezüglich schwacher Statik (die Lehmwickel haben gewaltiges Gewicht) wird der Statiker noch prüfen, ob Demontage was bringt, sonst bleiben die drinn und werden überschüttet.

Und mit der Luftschicht: wenn ich noch mal so überlege, hat ja Zelluloseschüttung und Rauspund in etwa gleiche stoffliche Eigenschaften. Deshalb gehts wohl auch ohne Luft.
und ohne Mäuse. Da wird der Architekt auch entscheiden müssen. Außerdem spart es Geld bei der Aufdoppelung.

freundlicher Gruß
 
Thema: Wärmedämmung einer Lehmwickel-Decke über beheizten Räumen
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