Wie Fachwerk auf Naturstein richtig auflegen?

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Steffi Hartwig

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Ich habe ein ca. 200 Jahre altes Fachwerkhaus in Thüringen erstanden.

Das Haus besteht aus einem Tonnengewölbekeller, welcher ca. 2 m aus der Erde hinausragt. Dieser wird von 2 ebenfalls ca. 2m hohen Natursteinmauern an den Längsseiten umsäumt/ verblendet. Auf diesen Mauern sitzt 1 Etage Fachwerk und darauf der Dachstuhl.

Nun müssen wir den maroden Schwellbalken zur Wetterseite hin austauschen. Jahrelang ist das Wasser nicht richtig von der Mauer runter, sondern in den Balken reingelaufen.

Was kann ich nun am besten tun, um das neue Holz vor der immer etwas feuchten Natursteinwand zu schützen? Reicht es, die Wand so abzuschrägen, dass der konstruktive Holzschutz gewährleistet ist?

Oder ist es besser, zusätzlich noch eine Bahn Dachpappe oder Blech (hat mir ein Zimmerer empfohlen) zwischen Balken und Stein zu schieben? Mit was sollte der Balken behandelt sein? Bzw. muss er behandelt sein?

Danke und liebe Grüße!
Steffi.
 
Wenn es sich um aufsteigende Feuchtigkeit handelt, ist eine Feuchtigkeitssperre sicher richtig.
Bei Schlagregen hilft ein Vordach (meist schwierig zu realisieren, bei sehr exponierten Wänden unmöglich).
Auch eine Verschalung mit Schindeln oder Schiefer hilft, das wurde früher oft ausgeführt.
Die Unterkante des Balkens soll über die Mauer etwas vorspringen, damit kein Wasser zwischen Balken und Mauer eindringen kann, oder die Mauervorderseite muss durch einen entsprechend ausgeführten Verputz unter den Balken zurückgenommen werden. Auch soll das Wasser nicht zwischen Balkenoberseite und Gefach eindringen können.
Als Holz nehmen Sie Eiche oder etwas anderes, was dauerhaft ist.
 
Schwellbalken

Der konstruktive Holzschutz ist der wichtigste. Wenn die Lage zu exponiert ist, würde ich auch eine hinterlüfteten Fassadenbekleidung empfehlen. Fachwerkromantik hin oder her.
Keinesfalls eine Horizontalsperre direkt unters Holz verlegen. Die Feuchtigkeit sammelt sich dort, das Holz fault. Die Sperre als oberste Abdeckung des MW, wenn´s feucht ist, darüber 2-3 cm Luft bis zum Balken. Den Spalt entweder mit TrassKalkMörtel verfüllen (rel.flexibel/diff.offen/für die FW-Sanierung empfohlen. jedoch nicht bei feuchtem oder salzbelasteten MW) oder den Balken unterhalb kraftschlüssig mit Stahlkeilen auf´s MW setzen und ev. mit Lehm/LeinölLehmgemisch ausstopfen. Der BAlken muss vor das MW vorkragen (Tropfkante). Oberkante des Balkens anschrägen nach außen und Zapfenlöcher ebenfalls anbohren und nach außen entwässern.
 
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