Holzdielen verlegen

Diskutiere Holzdielen verlegen im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo , ich möchte nach Entfernen der alten Holzdielen ( nicht mehr zu verwenden , werden anderweitig verarbeitet ) neue 26mm starke...
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anonymus

Guest
Hallo ,

ich möchte nach Entfernen der alten Holzdielen ( nicht mehr zu verwenden , werden anderweitig verarbeitet ) neue 26mm starke Holzdielen(Lärche) auf die alte Balkenlage verschrauben . Lohnt sich das unterlegen von Dämmstreifen Kork o.ä. überhaupt . Die Fußböden im restlichen Haus sind ja auch ohne verlegt . Noch original .
 
Ich würd´s tun !!

Guten Tag Guido,
ich würde in jedem Falle Hanf- bzw. Jute-Dämmstreifen unterlegen (5 bis 10 mm Dicke). Derjenige der zB. unter dem Zimmer wohnt, wird es Dir danken. Es wummert nicht so, wenn oben jemand über den Boden läuft.
Es findet eine gewisse Entkoppelung statt; vor allem, wenn du mit den Schrauben die Dämmstreifen nicht platt ziehst. (Es findet ja durch das Verschrauben mit der Balkenlage wieder eine gewisse schalltechnische Verbindung statt).
Empfehle übrigens Schrauben mit TORX-Kopf.

Grüsse
WolFgang
PS: Eine Bezugsquelle für Dämmstreifen habe ich noch)
 
Korkstreifen

über den Balken bringen gar nichts, und können unter Umständen sogar statische Probleme nach sich ziehen, wenn die Balkenlage als statische Scheibe fungiert.
1. Durch die Verbindung des Dielebodens mit den Balken werden so viele Schallbrücken eingebaut, dass der Dämmstreifen nutzlos wird.
2. Ist eine Verbesserung des Schallschutzes erforderlich, muss man über andere Konstruktionen nachdenken, die aber, sollen sie etwas bewirken, immer auf Kosten der Raumhöhen gehen.
3. Die Dielen sollten aus statischen Gründen einen direkten Kontakt mit der Balkenlage erhalten. Sie sollten auf jedem Balken mit mindestens 2 Nägeln oder entsprechenden Schrauben von oben (nicht in die Feder) befestigt werden.
 
Statik ? statische Scheibe ?

Danke Fred Heim,
aber: wie kann mir/uns der Begriff "statische Scheibe" erklärt werden ?

Meine Nachfragen:
Zu Pkt 1. Ihrer Antwort: ich sah es so, daß wenige Schrauben zwischen Dielenboden und Balkenlage (mit Dämmstreifen getrennt) weniger Schall übertragen, als wenn die Dielen flächig auf den Balken aufliegen.

Zu Pkt 2. Ihrer Antwort: was ist eine Verbesserung des Schallschutzes: es kann ja nur sein, daß Masse eingebracht wird, Hanflehmmischung ist wohl falsch, es kann ja nur möglichst schwere Lehm sein. Wie siehts dann mit der Statik aus ? Es wird ja massig Gewicht auf die Balken gebracht.

Zu Pkt 3. Ihrer Antwort:
A.) (siehe erste Frage von mir) "statische Scheibe" ?
B.) verstehe ich es recht: wenn die Dielen NICHT mit den Balken verbunden sind, ist die Statik gefährdet ?
C.) Wieso nicht in die Feder nageln/schrauben ?

Bitte um eine Aufklärung.
Danke im Voraus.
Grüsse
WolFgang
 
Statik!!

1. Der Schallschutz eines Bauteils ist so gut wie die schlechste Stelle! (Stimmt natürlich nicht ganz, aber jede Schraube verschlechtert die Situation gravierend, 26-30 Nägel/m²)
2. Masse ist natürlich gut. Die Statik kann überprüft werden!. Eine andere Variante wäre zum Beispiel: direkt auf die Balken eine Holzwerkstoffplatte (Dicke nach Balkenabstand), dann eine 4,0 cm Holzweichfaserplatten mit eingelegten Lagerhölzern und dann der Dielenboden, der in die Lagerhölzer verschraubt wird. Die Lagerhölzer haben eine Nut und Feder Verbindung. Sie liegen nicht auf. Das heißt der Trittschall wird durch die Holzweichfaserplatten gedämpft. (www.pavatex.de)
3. a) stellen sie sich 4 Spielkarten vor, die als 4 Wände eines Gebäudes gegeneinander gestützt werden --> sehr labil wenn sie ein wenig über Eck pusten. Legen sie oben eine (zwei) Spielkarte (n) auf, wird die Angelegenheit sofort besser.
b) unter Umständen ja, ich kenne ihr Haus natürlich nicht.
c) weil die Verbindung dann aus statischer Sicht nicht ausreichend ist.
 
Scheibenwirkung

Dachok: Ein Bauelement übt eine Scheibenwirkung aus, wenn auftretende Kräfte von diesem Bauelement auf andere Bauteile übertragen und so in den Baugrund abgeleitet werden. Die Scheibe wird zumeist zur Aufnahme horizontal wirkender Kräfte konzipiert. Es gibt Wandscheiben und auch Deckenscheiben usw. Häufig im Baukörper werden Kehlbalkenscheiben angeordnet, wenn ein Dachgeschoß ausgebaut werden soll. Die neue Belastung der Sparren durch anbringen von Dämmung,Schalung oder Gk-Platten, das Einziehen einer neuen Decke an den Kehlbalken, oder, oder, führt zu einer höheren als der bisherigen Belastung des Dachverbandes. Hier ist es nun vorteilhaft, durch Konstruktion eines "Fußbodens" auf den Kehlbalken des Spitzbodens, die statische Funktion der Kehlbalken den neuen Belastungen anzupassen. Durch die Lage der dafür notwendigen Gurthölzer, wird die Wirkungsrichtung der Scheibe bestimmt. Die Scheibenelemente können aus verschiedenen Materialien bestehen, aus Holzspanplatten, Dielen usw. Art und Weise der Befestigung der Dielen oder Platten auch deren Stärke/Dicke, werden entsprechend der Wirkungsrichtung der auftretenden Kräfte, nach den statischen Regeln bemessen und danach vorgegeben. Nu man hen
 
Ich habs gewußt !

Hallo ,

irgendwie hatte ich die Vorahnung das diese Diskussion mit der Scheibe auftritt. Also ich tendiere jetzt dazu nichts unterzulegen , da ich an manchen Stellen nach dem Entfernen der Dielen gemerkt habe das dort ohne Unterlage von Holzstreifen genagelt wurde . Also habe ich die Höhe zur Unterlage an manchen Balken nicht .
Mein Freund welcher die Dielen verlegt ist Restaurator und möchte in der Feder verschrauben und ich denke mal da ich ein massiv gemauertes Haus habe wo nur die Innenwände Fachwerk sind dürfte das auch dem Stand der Technik( von wann auch immer ) entsprechen .
Denkt bei Euren Diskussionen doch mal daran das Ihr die ( Laien ) mit dieses Diskussionen nur noch mehr verwirrt . Ich bin mitlerweile auf dem Standpunkt das ich den Handwerkspraktiken und Anwendungen aus der (guten alten Zeit ) wo es möglich ist vertraue . Da kann ich nähmlich nachprüfen wie es nach 100 Jahren aussieht und ich habe in meinem Altbau bisher sehr wenige (wirkliche ) Baufehler bemerkt. Da kommt kein Neubau mit !!! ( oder der Architekt hat selber gebaut ) .
Eine schöne Vorweihnachtszeit !!!
 
Da muss ich mich noch mal melden.

Wir wollen die Laien nicht verwirren, sondern, wir wollen ihnen das vermitteln, was viele Bautätige heute nicht mehr wissen, oder, was sie einfach ignorieren.
Auch der Restaurator sollte einmal darüber nachdenken, ob die alten Dielen in der Feder verschraubt waren.
Waren sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht. Und gerade den Mauerwerksbauten fehlt, wenn man Ihnen die Deckenscheibe nimmt der ausgleichende Ringbalken! Denn die gab es vor 100 Jahren noch nicht. Gerade Mauerwerk braucht den Halt durch die Balkenlage.
Die Handwerkspraktiken aus alter Zeit waren natürlich in Ordnung. Will man sich auch weiter darauf verlassen, dann auch bitte bis zum letzten Nagel einhalten und genau nachsehen, ob dass was man jetzt vorfindet wirklich die alte Konstruktion ist.
 
Jetzt will ichs aber genau wissen !!!

Guten Abend ,

danke für die gute Aufklärung . Bleibt nur noch ein letzte Frage : Wenn die Dielen durch die Feder verschraubt werden dann sind diese doch auch mit der Balkenlage verbuden oder täusche ich mich da ? Oder ist es genau die senkrechte Nagelung welche die optimale Verbindung ergibt?

Grüße Guido
 
Diagonale

Es geht darum, das jedes Brett auf jedem Balken 2 mal befestigt wird. So kann man sich leicht vorstellen, dass sich je nach horizontaler Belastung jeweils eine Zug und eine Druckdiagonale im Brett ausbildet. Die Summe der Befestigungen bringt dann die Steifheit. Das Bild ist ein Ausschnitt aus einer Veröffentlichung des Informationsdienstes Holz "Aussteifende Holzbalkendecken im Mauerwerksbau" (www.dgfh.de/Publikation-Infodienst-Holz.html). Darüber hinaus ist zu beachten, dass nicht jede Schaube die gleiche Wirkung wie ein Nagel hat.
 
(letzte Nachfrage )!

Wir verwenden 5 m lange Dielen mit ca. 12.6 cm Breite . Wenn man die Diele auf jedem Balken 2 mal verschraubt wäre das als Lösung noch zu vertreten ? Ansonsten würde ich dann lieber nageln lassen denn das sieht optisch besser aus als 2 senkrechte Schrauben pro Balken u. Diele .
Habe übrigens gerade überlegt das man pro Frage einen kleinen Obolus spenden könnte der dann für die Erhaltung bestimmter Denkmäler o.ä. verwendet werden kann, aber das würde vermutlich zu kompliziert !!!
 
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