Außenwand zum Wohnraum zu dünn-2. Wand innen vorsetzen?

Diskutiere Außenwand zum Wohnraum zu dünn-2. Wand innen vorsetzen? im Forum Fachwerkkonstruktion im Bereich - Hallo Community! ich lese hier schon seit langem mit und werde jedes Mal etwas schlauer, jetzt habe ich ein seltsames Problem und hoffe auf guten...
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Tom86150

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fachwerk-I18209_20161914118.jpgHallo Community!
ich lese hier schon seit langem mit und werde jedes Mal etwas schlauer, jetzt habe ich ein seltsames Problem und hoffe auf guten Rat.
Wir bewohnen ein paar Räume in einem kleinen Siedlerhaus (DHH EG+Dach) und sind finanziell nicht besonders gut gestellt- nun kündigt sich Nachwuchs an und ein weiteres Zimmer muss zeitnah nutzbar gemacht werden.
Nun zum Problem: Das Haus hat rundum 36 er Wandstärke, war jedoch teils recht nass- Ursache: die Außenwand hat teils keine 20cm und es wurde eine 6cm starke Gipsplatte davorgesetzt, welche patschnass war, also habe ich diese herausgerissen und nun stehe ich vor einer relativ trockenen Wand (Sperrschicht aus Pappe vorhanden und intakt), nur von der Seite des Nachbars scheint noch etwas Feuchte zu kommen (bei mir ist die Außenwand gestrichen, am angrenzenden alles im vollwärmeschutz verpackt)
Kann ich jetzt einfach mit etwas Abstand zur Außenwand eine Reihe davormauern? (wenn ja, welcher Stein? wenn nein, welche Alternative), es handelt sich nur um ca. 7,5qm Wand, im Nebenraum ist die Wand wieder massiv.
Wir haben wenig Geld und bekommen auch keinen Kredit also fallen Sachverständige, Gutachter und Architekten leider aus. Ich bin mir dessen bewusst, daß dies der richtige Weg wäre, kann ihn aber nicht finanzieren. Budget:500€
Nochmal: ich weiß, daß ein Gutachter sinnvoll wäre, bin jedoch schon froh darüber, nicht von Sozialhilfe in einem Wohnblock hausen zu müssen. Danke schon mal für alle Zielführenden Antworten.
 
Wand

ertüchtigen geht mit einer Innendämmung oder mit einer Vormauerung. Wichtig - keine Luft/Hohlraum - das war auch das bisherige Problem. Suchwort Innendämmung rechts oben bei SUCHE mal eingeben - Detailsfragen dazu wurden heir hinreichend beantwortet. Lösung z.. mit Silikatplatten, Holzweichfaserplatten, Lehmziegel oder HLZ. Dazu sollte aber das Fundament breit genug sein. Außerdem sehe ich die nasse Ecke noch kritisch - die Ursache sollte gefunden werden.
 
fachwerk-I15768_2016191969.PNGGünstige Innendämmung

Zuerst kontrollieren woher die Feuchtigkeit kommt und die Ursache abstellen.
Dachentwässerung überprüfen
Überprüfen ob der Außenanstrich intakt ist.
Schlagregenbelastung darf nicht zu hoch sein- Sockel überprüfen

Wenn es Kondensationsfeuchte ist wird das durch die Innendämmung beseitigt.
Du kannst den abgebildeten Aufbau vornehmen.
Wenn die Wand zeitweise durch Sonneneinstrahlung erwärmt wird ist Rückdiffusion durch die feuchtevariable Dampfbremse möglich.
Du kannst Trockenbau- Boden-und Deckenprofile im Abstand von 10 cm von außen gerechnet vor die Wand setzen.
dann senkrecht die Wandprofile einsetzen
Alternativ dafür ca 4/6 cm Holzlatten verwenden.
Entweder kapillaraktive Dämmplatten verwenden wie flexible Holzfaser- oder Zellulosefaser- oder Hanfplatten mit engem Kontakt zur Wand.
Dann die Dampfbremse auf der Unterkonstruktion verlegen und allseitig sorgfältig verkleben

Darauf die Gipsfaserplatte verschrauben, (bei Einblasen von Dämmung ganz oben einen Streifen freilassen)
Evt jetzt die Zellulose einblasen (entweder Maschine leihen oder selber etwas basteln -siehe Internet-Anleitungen), falls nicht schon wie vor gedämmt wurde.
Zum Einblasen immer nur ein Stück hoch einblasen und dann der danebenliegende Bereich- oder vorher bei jedem Ständer Kammern bauen mit Folie.

Um das Fenster die Ständer so setzen, dass sie mit den Platten verkleidet werden können-auch hier die Dampfbremse sorgfältig verkleben.

Platten als letztes verspachteln

Auf jeden Fall müßtest du mit den Kosten hinkommen.

Die Ständer habe ich bei der Berechnung nicht aufgeführt, da dünnwandige Metallständer ohne Wandberührung kaum ins Gewicht fallen.

Andreas Teich
 
Tausend Dank schon mal für die Tips

Habe ich das richtig verstanden: wenn ich eine Mauer aus HLZ davor setze, dann muss ich den Zwischenraum mit Mörtel ausfüllen? ( dann habe ich ganz schön viel Wasser in der Wand bei den Temperaturen trocknet das nie), außerdem ist da noch die feuchte Ecke vom Nachbarhaus. Die Holzfaser- Version klingt interessant und schnell. Wenn ich das richtig verstehe würde ich dann weiche Holzfaser etwas angepresst auf die buckelige Wand montieren, damit keine Luft zwischen Wand und Dämmung kommt (Stärke?) und wie dann innen weiter? Dampfbremse/Sperre Ja/Nein und dann hätte ich ja gern am Ende innen ne gerade Wand-wie bewerkstellige ich das denn? Es gibt ja auch Holzfaserplatten, die ich dann verputzen kann aber die kenne ich nur als ziemlich starr-damit hätte ich dann doch wieder Luft zwischen Wand und Dämmung.
Es wäre schön, wenn sich da noch ne Lösung ergäbe.
Vielen Dank im Voraus an alle Helfer.
 
Innendämmung

Hochlochziegel dämmen viel zu schlecht- der Hohlraum müßte ohnehin ausgefüllt werden.
Bei der Variante nur mit verputzten Holzfaserplatte kannst du weniger gut dämmen, da die Dampfbremse fehlt.
Bei flexiblen Platten Trockenbauständer nehmen.
Dann eine Platte dahinter stellen und eine in Stärke der Ständer dazwischenlegen.
Gesamtstärke der Dämmung zB 100 mm.
Darauf die Dampfbremse, darauf die Gipsfaserplatten schrauben.

Andreas Teich
 
Hat noch jemand eine Idee für die feuchte Ecke?

Danke auch Ihnen, Herr Teich.
Die feuchte Ecke macht mir noch Sorgen - da kann ich nix daran ändern. Rohre gibt's da keine- ich tippe mal darauf, daß des Nachbars Fassade unter dem WDVS komplett so aussieht.(grenzt direkt rechts an) Die Dachpappe ist offensichtlich nachträglich eingebaut worden und das nur auf meiner Seite.(scheint da zu enden) wenn ich jetzt Dämmstoff einbringe, dann befürchte ich dessen Durchfeuchtung. Gibt es einen Dämmstoff, der da unkompliziert ist?
Gruß und Dank!
 
Feuchte Mauer dämmen

Entweder XPS oder Schaumglasplatten nehmen- dabei kann es aber je nach Feuchtenachschub passieren, dass sich diese weiter ausbreitet.
Mineralschaumplatten und noch besser Kalziumsilikatplatten können die Feuchte in den Raum verdunsten lassen.
Oder du verlegst die Heizung in diesen Bereich-
zumindest die Vor- und Rücklaufrohre -zur schnelleren Trocknung

Besser die Feuchtigkeit beseitigen- das muß sich doch herausfinden lassen
Undichte Installationen oder Oberflächenwasser außen gibt es dort nicht?

Andreas Teich
 
XPS und Co

Diese Platten sind alle nicht weich, daher hätte ich wieder Luft zwischen Der buckeligen Wand und dem Dämmstoff- also bräuchte ich idealerweise ein Material, welches elastisch ist. Oberflächenwasser und Rohre aller Art gibt es dort nicht- ich gehe daher von fehlender Horizontalsperre im Nachbarhaus aus. Kann es sein, daß die Lösung meines Feuchteproblems eventuell auch so eine Chemiebrühe sein könnte, womit die fehlende Horizontalsperre normalerweise ergänzt werden soll (Mir fällt der Name des unsympathischen Zeugs nicht ein) wenn ja, dann müsste ich sicher die Wand an der Stelle trocknen, damit das funktioniert-oder?
 
Feuchte Wand dämmen

Starre Platten müssen mit entsprechendem Kleber an die Wand angesetzt werden, bzw diese vorher eben verputzt werden und dann angeklebt werden.
Du meinst Injektionsverfahren als Horizontalsperre-
kann funktionieren, ist aber nicht sicher.
Die Wand braucht dann auch noch Wochen bis Monate zur Austrocknung- außer mit künstlicher Trocknung.
Wenn die Stelle klein ist und außen nicht aufwendig verputzt kannst du auch das Mauerwerk jeweils in ca 50 cm Stücken erneuern bzw eine Steinlage herausnehmen und Bitumenbahn einlegen.Dann Quellmörtel verwenden oder mit relativ trockenem Mörtel sorgfältig ausstopfen.

Andreas Teich
 
Wand dämmen

Ich hatte in einem der letzten Threads mal das Prinzip KISS erwähnt.
Anscheinend haben Sie nicht verstanden was das ist, Herr Teich.
Ich schreibe es deshalb aus:
K Keep
I It
S Simple
S Stupid.
Verwurschtelter, komplizierter und teurer kann man einem Laien mit knappen Budget kaum einen Vorschlag unterbreiten, Herr Teich.

Ich biete Ihnen da zwei Alternativen an, Tom:
1. kostet so um die 50, € pro m²:
Udi Inreco von Unger- Diffutherm.
Dazu müssen Sie vorher den restlichen Putz abhacken, die Platten werden trocken auf die Wand geschraubt. Fugen und Schraubungen verspachteln, tapezieren.
2. Rigitherm mit 20, besser 40 mm Dämmstoffdicke, kostst so um die 25 €/m².
Das sind Gipskartonplatten mit aufkaschierter Schaumpolystyroldämmung die möglichst hohlraumfrei auf die vom Putz befreite Wand aufzukleben (Wulst-Punkt-Verfahren)sind. Kosten um die 25,- € pro m². Nach Anbau Fugen verspachteln, schleifen, tapezieren.
Beide Verfahren funktionieren bei sorgfältiger Verarbeitung, es darf keine Innenluft dahinter gelangen. Schwachpunkte sind die Übergänge zur Decke und zu den Innenw#nden sowie die Fensterlaibung. Dafür gibt es Dämmkeile und Laibungsdämmplatten, mal im Baumarkt nachfragen.
Materialien von Unger- Diffutherm gibt es nur beim Fachhändler, deshalb sollten Sie Rigitherm favorisieren. Sie brauchen nur Platten, Ansetzbinder und Spachtel, alles im Baumarkt erhältlich. Das sind drei Materialien für die Dämmung, mehr nicht!
Dazu noch ein paar Eckschienen und die o.g. Platten für die Detaillösungen.
 
so ungern ich hier widerspreche

aber gerade der letzte Vorschlag ist für mich einfach zu schadensanfällig um von einem Laien umgesetzt zu werden.
Und dann in einem Kinderzimmer eine nass-feuchte -Schimmelecke zu produzieren......da hätte ich echt Probleme.

Die Wand hat noch einen ungeklärten Feuchteeintrag, ist definitiv noch nicht abgetrocknet und dann dort Rigips und Schaumpolystyrol davor mit Gips befestigt, denn nichts anderes ist der Kleber.....und das noch bei der derzeitigen Winterphase....da wird mir ehrlich etwas bang.

Nach langer Abtrocknungszeit und Abstellung der Feuchtigkeitsursachen mag das ja funktionieren, aber mir scheint es nicht so zu sein, dass da eine Aussicht auf Behebung der Ursache ( Vielleicht ist es ja der Nachbar mit dem Vollwärmeschutz..... ) besteht.

Ich kann die Zwangslage verstehen, schnell noch einen Raum fürs Kind fertigzustellen.....aber ohne Ursachenbehebung und mit nur 500 € Budget.....
Ich würde , wenn es mein Haus wäre, vermutlich die Wand entweder offen stehen lassen und bis zum Sommer warten...und dann ordentlich sanieren, den Nachbarn ggf. zur Beseitgung des Feuchtigkeitseintrages auffordern .
Wenn eine Nutzung UNBEDINGT sein muss, jetzt und sofort....würde ich die Wand trotzdem offen lassen und den Rest des Raumes provisorisch herrichten. Bis der Nachwuchs ins Krabbelalter kommt ist ja doch noch etwas Zeit um die Wand dann nachhaltig zu sanieren. Nichts gegen den Nestbautrieb - aber das kann hier halt bös ins Auge gehen.

Rigips und feuchte Wand...da bin ich halt ein gebranntes....äh....durchfeuchtetes Kind..

LG
anna
 
Innendämmung

Günstig ist es ja mit Rigithermplatten, allerdings setzt deren Einsatz trockene Wände voraus, also Schutz vor Schlagregen und (aufsteigender) Feuchte. Das ist hier kaum gegeben.
Unter den Bedingungen würde ich keine Styropor- und Gipskartonplatten mit Gipsansetzbinder verwenden.
Bei so einer dünnen Wand und einem kurzen feuchten Wandbereich würde ich lieber die Steine herausstemmen und eine Feuchtigkeitssperre verlegen.
Je nach Wandausrichtung, Dachüberstand und Oberfläche ist der Schlagregenschutz ja möglicherweise gegeben.
Notfalls würde ich eher XPS-Platten mit Baukleber auf Zementbasis an die feuchten Wandbereiche ankleben und dann später alles richtig sanieren.

Andreas Teich
 
Aufsteigende Feuchte....

....sollte nach den Regeln der gängigen Bauphysik und den dazugehörigen Baustoffen erst einmal konstruktiv wirksam unterbunden werden.
Danach kann man problemlos mit Lehmbaustoffen eine homogen ausgebidete Innenvorsatzschale erstellen.
Diese dann noch mit einer Wandheizung belegt, bringt ihnen dann ein wunderbares raumklima mit einer guten Feuchteregulierung.
Mehrfach nachweisbar gebaut und vorzeigbar.
Einfach nur die Kirche im Dorf lassen.
 
Innendämmung

Nun,
ich hatte vergessen darauf NOCHMALS hinzuweisen das der Feuchteeintrag (falls es einen von außen gibt und das keine Wärmebrücke ist) vorher abzustellen ist.
So etwas ist selbstverständliche Voraussetzung für jede Art von Innendämmung.
Ich beanspruche auch nicht das die Rigithermvariante die beste Art der Innendämmung ist die es gibt und ewig halten wird.
Es ist die BILLIGSTE und für Laien am einfachsten und schnellsten zu verarbeitende Lösung mit VERNACHLÄSSGBAREM Risiko was die dunkle Stelle in der Ecke betrifft. Da läuft kein Wasser aus der Wand, ob und wie feucht das ist weiß bis jetzt keiner.
Ansetzbinder explodiert nicht gleich wenn eine gewisse Untergrundfeuchte vorhanden ist, die Stelle ist lokal begrenzt. Ein kapillares Fortleiten nach innen, also ein feuchter Fleck auf der Wandoberfläche, ist ausgeschlossen da die Dämmung nicht kapillar leitfähig ist.
Selbst wenn die Ecke mal in ein paar Jahren durch Nässe beschädigt wird- das würde sich durch Aufquellen des Gipskartons von den Rändern her zeigen- kann man das in einer Stunde reparieren. Die betreffende Stelle mit dem Cuttermesser oder der Kreissäge sauber ausschneiden, lokal austrocknen oder abdichten und ein neues Teil wieder einpassen und einspachteln.
Wer eine billigere, einfachere,schneller zu bewerkstelligende Lösung ohne großen Wassereintrag in die Wand hat möge sie dem Fragesteller nennen.
Haben Sie so eine Lösung, Anna?
Übrigens hat Herr Teich hier zur Abwechslung unter seinen vielen Vorschlägen mal ein verwendbares Körnchen verteilt: Zementhaltiger Baukleber. Den kann man statt Ansetzbinder natürlich auch verwenden. Wer mit einer Saiga nachts in den Wald ballert trifft auch ab und an mal was.
Um mein Lob wieder zu relativieren, Herr Teich:
Bei Ihrem letzten Vorschlag fehlt der armierte Putz der noch auf die Platten kommt. Aufwendiger, teurer, feuchter und für Laien schwerer händelbar als meine Variante, aber immerhin besser als Ihr erster grottiger Vorschlag.
 
Danke für die zahlreichen Tips!

Was mich immer wieder wundert, wenn ich mich im Baubereich schlau machen lasse sind die vielen, teils vom Grundsatz her schon grundverschiedenen Herangehensweisen, Ausführungen und Materialien, wobei ich jedem Schreiber unterstelle, mir nach bestem Wissen und Gewissen Auskunft zu geben und uns Gutes tun zu wollen- Vielen Dank dafür! Ich arbeitete in der Metallbranche, da gibt es entweder richtig oder falsch und wenn etwas falsch läuft, dann sieht man das Resultat für gewöhnlich direkt nach dem Fehler und nicht Jahre später...
Meine bisherigen Erkenntnisse: nach Möglichkeit sollte ich die feuchte Ecke beseitigen-da ich an die Ursache nicht herankomme werde ich wohl die Mörtelfugen Vertikal komplett auskratzen und mit Folie (Alternative?) und Quellmörtel wieder ausfüllen- Teerpappe wäre mir zwar sympathischer aber ist da wohl zu starr. Weiter würde ich wie Herr Teich, sowie Olaf empfohlen haben mit weicher Holzfaser, Ständer, Dampfbremse (oder Sperre?) und Gipsfaserplatte abschließen. (Warum kein Gipskarton?) als Risiko bleibt mir halt leider die restliche Feuchte der angrenzenden Ziegel, die vor meiner Fuge sind und die Möglichkeit, daß meine Holzfaserplatte irgendwann in der Ecke kompostiert ist. Die Styropor-Variante kommt schon aufgrund der buckeligen Wand nicht in Frage, denn dann hat man immer ein Luftpolster irgendwo- mal mehr und mal weniger.
Eine weitere Frage, die noch aufkam ist, daß mir einerseits empfohlen wurde, den Putz zu entfernen, andererseits aber verputzen, damit ich für unflexibele Dämmung einen geraden Untergrund habe. Was ist am Putz verkehrt?
 
Innendämmung

Natürlich müssen Sie bei der Rigithermvariante besonders große Unebenheiten vorher ausgleichen, das geht mit dem Ansetzbinder bzw. -Kleber eine Stunde vorher.
Die beste und sicherste Variante beim Ansetzen solcher Dämmplatten ist die Buttering-Floatingmethode, dabei kann man aber nur Ebenheitsunterschiede bis etwa 10 mm ausgleichen. Die Methode ergibt einen hohlraumfreien Verbund.
Das bedeutetdas bei Ihrer Wand der Putz erneuert bzw. so ausgebessert werden muß das die Wand eben ist. Ich habe Ihnen deshalb das Wulst-Punktverfahren zum Aufkleben empfohlen. Damit kann man Ebenheitsunterschiede bis zu etwa 3 cm ausgleichen. Das ergibt dann keine hohlraumfreie Wand aber einzelne, kleine, in sich abgeschlossene Hohlräume die unproblematisch sind. Es erspart Ihnen das vorherige Putzen und die Trocknungsphase danach.
Um das noch mal zu sagen:
Mein Vorschlag ist nicht die hohe Kunst der Innendämmung aber eine auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Methode das Problem in einem Tag in Eigenleistung für ein paar Euro zu lösen. Das wars ja wohl was Sie brauchen.

Warum gibt es in der Altbausanierung so viele Lösungen?
WEIL ES SO VIELE PROBLEME GIBT.
Jedes Haus ist anders, die Nutzungsbedingungen unterscheiden sich, die Art der Beheizung... Es gibt hier keine alleinseligmachenden Wahrheiten, wenn man mal von ein paar allgemeinen Grundregeln absieht.
Sicher wird die Variante 1 von Herrn Teich auch funktionieren. Wie lange Sie brauchen werden um das Material zusammenzukriegen und das Konstrukt an die Wand zu bauen können Sie selber abschätzen.
 
Herr Böttcher,
ich sehe halt hier gerade aus dem Fenster auf eine winterliche Matsch und Modderlandschaft und habe halt Bedenken, eine offenbar zur Zeit nicht trockene Wand hinter einer Kombination aus Styropor und Rigips zu "begraben"
Daher meine Vorschlag NICHT JETZT Zeit und Geld in eine oberflächliche Aufhübschung zu investieren, sondern abzuwarten.
Im Sommer, nach Behebung der Ursachen der Feuchtigkeit, würde ich persönlich bei diesen unebenen Wänden und den verschiedenen Untergründen auf eine vollflächige, hohlraumfreie Montage von reinen Naturmaterialien setzen.
20 cm Aussenwand sind wenig, meine Fachwerkwand hat hier gerade mal 15 cm - aber man hat nicht gleich Forstbeulen, wenn man diesen Restwinter ohne eine zusätzliche Dämmung dort lebt. Wenn man die Optik etwas aufhübschen möchte: eine Schicht Lehmputz an die Wand - sieht zwar rusitkal aus, lässt sich aber bei einer späteren Sanierung unproblematisch entfernen und im Garten entsorgen oder als Unterlage für die Einbettung der Dämmung weiternutzen.
Ja, das ist nicht "Stand der Technik" aber eine durchaus pragmatisch einfache und von einem Laien leicht umsetzbare Lösung
Ich habe halt bereits genau die von Ihnen vorgeschlagene Konstruktion von meiner Schlafzimmeraussenwand geholt...mit Mundschutz und Handschuhen, da es uns grün-rosa-schwarz und stinkend von dort entgegenkam. Ursache : Putzfehlstellen mit Schlagregenbelastung. Die Wand war keine 5 Jahre mit dem Rigips verkleidet....
 
Innendämmung

Genau diese Innendämmung war es NICHT. Es gab einen kleinen aber wichtigen Unterschied: die Luftdichtigkeit gegenüber dem Innenraum. Dazu noch die deutsche Angewohnheit kühl zu schlafen. Da ergeben sich schnell Kondensatausfälle auf der Oberfläche auf und hinter dem GK.
Ergänzung:
"Putzfehlstellen mit Schlagregenbelastung"
Lag das nun an der Innendämmung (da wäre jede Innendämmung in die Knie gegangen) oder an Ihnen?
 
Rückfrage

Hallo anna,
mal eine kurze Rückfrage. Ich kenne Rigitherm immer nur mit den einzelnen Batzen, die weder die Zirkulation noch eine Hinterlüftung verhindern. Das Punkt-Wulst Verfahren ist durch die Luftdichtigkeit der Fläche hinter jeder einzelne Platte etwas anderes.

Was war die Befestigung denn bei dir? Ich nehme meine Rigipsplatten an der Außenwand nämlich im Frühjahr ab. Ich vermute in dem Fall auch schwer darauf dass es Rigitherm Platten sind.

Gruß Herbert
 
okay...RigipsVerbundplatte mit 30mm Hartschaum, wäre der korrekte Begriff gewesen und nicht nur Rigips..... Ist allerdings auch schon lockere 15 Jahre zurückliegend.
Die heutigen Platten sind etwas anders aufgebaut aber trotzdem halte ich von diesen Konstrukten als Innendämmung wenig. Besonders eben bei unklarem Feuchteeintrag von Aussen. Und ob die Luftdichtigkeit zum Wohnraum hin sooo gewährleistet werden kann...gerade die Anschlüsse sind immer ein Problem.


Historia
Nach guter alter Selbstbauersitte natürlich nur mit dem vorgeschriebenen Kleber von rigips im Punktverfahren...... auf einer ebenso unebenen Wand, wie auf dem Bild des Fragestellers zu sehen. Also so falsch wie möglich ;)

Schlafzimmer ja.....aber keine Schrankwand von 3,50 davor sondern das Kopfende des 10 cm vor der Wand stehenden Bettes.

Und wissen wir, wie der Fragesteller den Raum nutzen will ?? er schrieb nur Wohnraum und Kind im Anmarsch....ob daraus nun das neue Wohnzimmer, das ausgewanderte Schlafzimmer oder das Kinderzimmer wird, ist hier völlig offen. Und wenn DAS dann die Schadensanfälligkeit erhöht, lasse ich persönlich halt lieber die Finger von solchen Konstruktionen.
 
Thema: Außenwand zum Wohnraum zu dünn-2. Wand innen vorsetzen?
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