Aussenwand aus Perlitbeton, oder Bims?

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Nika2

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Ich baue im Ausland ein kleines Haus, nun es gibt hier wenig gute Plansteine und die Auswahl ist nicht gross..

Eine Firma produziert Plansteine (voll, nicht hohl) aus Perlitbeton(Perlit Sand,Zement), die Steine werden gepresst. Nun der Stein saugt Wasser wie ein Schwamm, deswegen habe ich bedenken, ob es sinnvoll ist, diesen Stein zu verwenden. Ich habe was von Kapillaraktivität gehört usw, also Wärmedämmung spielt keine grosse Rolle.. Alternativ gibt es Bimshohlblocksteine, (etwa 1200kg m3), aber Bims soll weniger kapillaraktiv sein?! Wäre schön, wenn jemand sich meldet.danke..
 
Perlitbeton oder Bimssteine

In welchem Land soll das Gebäude errichtet werden?
Das Klima bestimmt das geeignete Baumaterial.

Steine die wie ein Schwamm saugen würde ich nur in total wasserarmen Regionen verwenden,
anderenfalls gibts dieselben Probleme wie (früher) mit Ytong/Gasbetonsteinen.

Diffusionsfähig werden beide Steinsorten sein.
Kapillarität ist nicht immer ein Vorteil und kann durchaus auch negative Folgen haben.

Feuchtigkeit reduziert enorm die Dämmwirkung und führt zu Bauschäden.
Verputz hilft auch nur bedingt, sofern dieser dauerhaft einwandfrei bleibt-sehr unwahrscheinlich.

Was wurde dort traditionell verwendet bei alten Gebäuden?
Wie wird es gebaut werden was Konstruktion etc betrifft?

Andreas Teich
 
Vielen Dank für Ihre Antwort

Das Haus wird in Georgien gebaut,erstmal kommt ein Stahlbetonskelett,danach werden die Wände ausgefacht. Da wird sehr schlampig gebaut,was die Wärmedämmung angeht, man kennt keinen U Wert etc. Auch Hochhäuser werden so gebaut. Erstmal wird ein Stahlbetonskelett gebaut. Danach werden die Wände meistens mit Betonhohlblocksteinen ausgefacht.(manchmal mit Bimshohlblock) anschliessend werden die Betonteile und die ausgefachten Wände mit billigem Zementmörtel verputzt und gefärbt.Wundert mich,warum alle Häuser nicht shcimmeln, da in den Häusern auch Isolierfenster eingebaut werden. Ältere Häuser sind aus Beton Fertigteilen, wie in Ostberlin, ungedämmt naürlich. Noch ältere wohl aus Ziegel.
Im Sommer ist es sehr heiss, es regnet nicht so oft, es ist aber oft starker Wind vorhanden.Im Winter hat man manchmal -5, selten -10 nachts, Tagsüber etwa 0 grad. Wie gesagt, man hat keine so grosse Auswahl, deswegen habe ich gedacht, ich verwende Perlitblock aus Kostengründen, da es günstig ist, und scheienbar gute Wärmedämmeigenschaften besitzt (Test durchgeführt, habe eine Seite 2 Stunden lang beheizt, es war so heiss, man konnte die beheizte Steinseite nicht mal anfassen, die andere Seite war immernoch auf Zimmertemperatur) danach würde ich die Wände mit kalkzementmörtel verputzen lassen,lasse Polypropylenfasern untermischen (dieser Putz soll nicht so hart sein, wegen Risse usw.) Die Betonteile könnte ich mit XPS Platten Dämmen lassen(Klebemörtel,Netz etc.) und anschliessend alles mit Kalkzementmörtel verputzen lassen. Ich könnte die Betonteile auch mit etwa 4 cm Perlit-Wärmedämmputz Dämmen lassen anstatt XPS aber ich glaube die XPS Platten dämmen besser. Vielen Dank für Ihre Ratschläge, wie ich vorgehen sollte, P.S. alles was ich geschrieben habe, kenne ich aus dem Netz.
 
Hausbau in Georgien

Gibt's Auflagen wie Skelettbau wegen Erdbebengefahr?
Wenn du die Nachteile kennst -warum dann nicht gleich richtig bauen?
Ist kein gut gedämmter Holzbau möglich?
Wie sind die Bauvorschriften dort, was Material, Dämmung etc betrifft?

Andreas Teich
 
Keine Auflagen bezüglich Wärmedämmung

Es gibt gar keine Auflagen wegen Wärmedämmung. Man muss nur erdbebensicher bauen, Betonpfeiler, Stahlbewehrung, es wird eine Selbsttragende Konstruktion gebaut und abgenommen, die Wände darf man aus beliebigem Material machen. Holz ist sehr teuer und ich glaube nicht, dass man dieses Handwerk gut beherrscht, habe zumindest in der Gegend keine Holzhäuser gesehen. Es gibt keine Vorschriften, was Material und Dämmung angeht, die Meisten Häuser sind auch ungedämmt.
 
Hat jemand vielleicht einen Ratschlag?

wäre nett, wenn jemand einen Vorschlag hätte.Aussenwand Perlitbeton -Vollblock oder Bimshohlblock.Danke
 
Steinauswahl für Georgien

Ohne techn Daten zu haben ist eine Auswahl schwierig.
Es muß doch irgendwo techn Daten dazu geben- zumindest Angaben, was die Bestandteile und Mischungsverhältnisse betrifft.

Ich würde für mich wohl Bimshohlblock nehmen.
Kapillarität kann positiv und negativ sein.
Auf jeden Fall auf Einbau von Feuchtigkeitssperren achten-
horizontal und vertikal.
Innen wäre Kalkmörtel besser- außen Kalkzementmörtel.
darauf dann besser Holzfaserplatten statt XPS, das sehr diffusionsdicht ist.

Die Steine möglichst innenseitig ca 5 cm gegenüber den Betonpfeilern überstehen lassen und diese dämmen.
auch den Innenputz dabei mit Glasfasergewebe/Gittex oä. armieren.

Andreas Teich
 
Was ist dir lieber?

vulkanisches Glasgestein oder glasiges Vulkangestein? ;-)
Ich würde Hohlblöcke nehmen, dann hast du weniger zu schleppen.
 
Nur die Betonsäulen von innen dämmen

deshalb die Steine innen gegenüber den Betonsäulen überstehen lassen, damit nur die Betonsäulen in diesem Bereich gedämmt werden können.
Ansonsten natürlich alles wie beschrieben von außen dämmen.

Zusätzliche wird Innendämmung der Betonsäulen günstig sein, da vermutlich nicht auf Wärmebrückenvermeidung und nahtlosen Perimeterdämmungsanschluß geachtet wird.

Gibts Bilder solcher Gebäude im Rohbau?
Wie wird geheizt und wie ist der Bodenaufbau?

Andreas Teich
 
Skelettbauweise

Diese Bauweise- Stahlbetonskelett mit Ausfachung- stammt aus den Anfängen des modernen Stahlbetonbaues. Nachteile sind die Wärmebrücken und die Fügungen zwischen Mauerwerk und Beton. Deshalb werden heute andere Bauweisen im Stahlbetonskelettbau bevorzugt. Decken kragen aus, Säulen werden weiter nach innen gerückt bzw. die Aussteifung erfolgt durch Wand- und Deckenscheiben. Die durchgehende Gebäudehülle (curtain wall) wird geschossweise gestützt.
 
fachwerk-I18346_201621215146.pngAnbei die Fotos der Blöcke

1.Bims (ca 1200 Kg m3)
2.Perlit (ca 1000 Kg m3, da wegen Festigkeit Sandzusatz)
3.EPS-Kalkkiesbeton(eher Estrich)

Nr.2 Perlitblock. Laut Hersteller Lambda ca 0,14 aber das bezweifle ich, ich glaube man kommt auf diesen Wert, wenn nur Perlit und Zement verwendet werden (ca. 500kg m3) Sandzusatz muss doch den Labdawert erhöhen.

3. EPS-Kalkkiesbeton, hier würde wahrscheinlich eine Zusatzdämmung entfallen(aus Kostengründen sehr schön), U-Wert laut U-Wert Rechner ca 0,35,da es keine EnEV existiert, vollkommen akzeptabel.

Man könnte theoretisch die komplette Fassade Wände samt Betonpfeiler und Riegel mit ca 4 cm Perlitputz verputzen, anstatt XPS oder Holzfaserplatten bei Betonteilen zu verwenden. Aber die Balkone zu Isolieren dürfte sehr schwierig werden, Wärmebrücken und Schimmel wären ein Alptraum.

Danke für die Tipps und tausend Dank noch an das Forum
 
Außenwand

Das Gebäude auf dem Foto besitzt keine waagerechten Aussteifungen. Schon bei ein paar leichten Erdstößen klappt es mit den von Ihnen favorisierten Wandmaterialien wie ein Kartenhaus zusammen.
Im Zuge des Ausbaues müssen aussteifende Außen- und/oder aussteifende Innenwände gesetzt werden.
Vor allem das Treppenhaus MUSS bewehrte und mit Decken und Stützen zug- und druckfest verankerte steife Wände erhalten. Normalerweise werden diese Wände monolithisch in einem Zug mit dem Treppenhaus betoniert.
Ich halte die Art der Ausmauerung in den Außenwänden hinsichtlich der Dämmung erst einmal für nebensächlich. Nehmen Sie normale Vollziegel oder andere übliche und stabile Steine, bewehren Sie die Fugen und verankern Sie die Steine in/an den Stützen und Deckenscheiben. Die Dämmung sollten Sie extra als Bauteil ausbilden, entweder als WDVS mit EPS außen oder mit Rigitherm als Innendämmung.
Ich hatte versucht Ihnen in meinem ersten Beitrag zu erläutern das jede Art von Ausfachung die selben Probleme wie beim Original Holzfachwerk: Risse bzw. undichte Fugen beim Übergang Mauerwerk- Beton, erhebliche Wärmebrücken.
Die beiden kleinen auskragenden Balkonscheiben muss man komplett mit WDVS umhüllen oder sie einfach bündig abschneiden. Eine Funktion bzw. einen besonderen Nutzwert kann ich Ihnen nicht zuordnen.
 
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