Neckermann fertighaus 1978??? Wer kann tips geben

Diskutiere Neckermann fertighaus 1978??? Wer kann tips geben im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo wer kann uns sagen wie man ohne Gutachter ein Fertighaus beurteilen kann Danke
S

sascha

Guest
Hallo
wer kann uns sagen wie man ohne Gutachter ein Fertighaus beurteilen kann Danke
 
Fertighaus 1978

Hallo,

es ist doch nun schon alles geschrieben worden, was es über diesen Typ zu schreiben gibt.
Aber nun noch einmal:
Reingehen, Steckdose aus der Außenwand nehmen und einen tiefen Atemzug nehmen.
Sie kommen nie wieder !

Sollte diese Probe wieder erwarten pro Haus ausfallen (soll es angeblich auch geben, ist mir aber noch nie begegnet), dann ist das Geld für einen Gutachter und Labors gut angelegt:
- Raumluft auf Formaldehyd, PCP, Chloranisole, Chlornaphtaline
- Hausstaub ebenso, weil hier das Gedächtnis abgelagert ist.

Dann können Sie jedenfalls in baubiologischer Hinsicht beruhigt sein und ein Haus beziehen, dessen Heizkosten Sie allmählich ans Verbrennen der Holzwände denken lassen.

Grüße
 
Neckermann fertighaus 1978??? Wer kann tips geben

Hallo
danke warum sind die heizkosten so hoch in einem solchen Haus??
 
Fertighaus

Hallo,

Weil die 1. WSchVO für Häuser des Baujahres 1978 noch nicht galt. Hier ist nur nach DIN 4108 alte Fassung ein Schutz vor Kondenswasser berücksichtigt.
Dicht sind die Häuser außerdem nicht.

Grüße
 
die Heizkosten sind auch deshalb so hoch,weil

die Mineralwolldämmung in den Außenwänden meist stark zusammengesackt ist, sodaß große Kältebrücken vhd. sind. Manchmal wohnt auch eine Mäusefamilie in den Außenwänden.
Ohne Thermografie-Kontrollcheck würde ich so ein Haus nie Kaufen.
 
Neckermann fertighaus 1978??? Wer kann tips geben

Hallo
erstmal danke wer macht so einen Thermo kontrolcheck und wie ist das den dann in anderen alten Häusern mit der ganzen sache??
 
Neckermannhaus

Guten Morgen,

Die Thermokontrolle kriegen Sie selber mit einer gemieteten IR-Kamera hin. Wenn es für nen Appel un en Ei sein darf, helfen auch die 1-Euro Anbieter von my-hammer.de weiter.
Die Stadtwerke sponsorn gelegentlich (macht dann einen Hunderter), ansonsten machen auch einige Energieberater diese Spielchen mit.

Grüße

PS: mir fällt noch ein, daß das Verbrennen dieser Hütten in kleinen Teilen durch den Kamin auch nicht erlaubt ist, Grund ist die Holzklasse IV der Altholzverordnung.
 
Neckermannhaus

Guten Morgen,

Die Thermokontrolle kriegen Sie selber mit einer gemieteten IR-Kamera hin. Wenn es für nen Appel un en Ei sein darf, helfen auch die 1-Euro Anbieter von my-hammer.de weiter.
Die Stadtwerke sponsorn gelegentlich (macht dann einen Hunderter), ansonsten machen auch einige Energieberater diese Spielchen mit.

Grüße

PS: mir fällt noch ein, daß das Verbrennen dieser Hütten in kleinen Teilen durch den Kamin auch nicht erlaubt ist, Grund ist die Holzklasse IV der Altholzverordnung.
 
Neckermann fertighaus 1978??? Wer kann tips geben

Hallo
danke erst mal will nun so einen Formalehxdtest aus der Apotheke machen wer kennt sich da aus??
 
Den Apothekentest kannst du m.M. nach vergessen. Um eine qualifizierte vergleichbare Aussage zu treffen müssen bestimmte Randbedingungen eingehalten werden. Z.B. lüften, heizen, bewohnen...
Für die meisten "günstigen" tests wird wohl auch die Raumluft als Probe angenommen, Hausstaub wäre schon besser.
Ausschließlich Formaldehyd wird Bj 1978 auch nicht das Problem sein, eine umfangreiches Screening nach Holzschutzmitteln ist auch angebracht. Die energetische Qualität dagegen ist an heutigen Maßstäben gemessen zwar schlecht, aber nicht schlechter als die Massivbauten der Zeit.
Ganz so pessimistisch wie Dieter Beckmann kann ich das nicht sehen, es gibt Mittel und Wege ältere Fertighäuser zu sanieren und renovieren. Selbstverständlich ist das aufwändig und kostet Geld, ob es das Wert ist hängt u.a. vom persönlichen empfinden ab.
 
Hallo,

bitte gehen Sie nicht so leichtfertig mit Ihrer Gesundheit um.
Die etwas flapsig formulierten Bemerkungen haben einen äußerst ernsten Hintergrund.
Ganz allgemein ist bei Fertighäusern bis einschließlich Mitte der 1980er Jahre allergrößte Skepsis angebracht.
Grund ist die Verwendung von Spanplatten (in der Regel wasserfest, bezeichnet als V100G) unter Verwendung von Chlorphenolen, Chlornaphtalinen und hohen Anteilen Formaldehyd, wie auch die Verwendung von Asbestzementplatten als Putzträger.
Weniger belastet aber dennoch problematisch sind Baufurnierplatten AW 100G im Innenausbau.
Während Chlornaphtaline in erster Linie ein Geruchsproblem darstellen, die ist allerdings bisweilen unerträglich, ist Chlorphenol insbes. Pentachlorphenal (PCP) und Formaldehyd gesundheitsgefährdend.
Zur Problematik von Chlornaphtalinen: http://www.biomess.de/chlornaphtalin.html

Die Pentachlorphenol-Verbotsverordnung stammt erst von 1989 (abgelöst duch Chemikalien-Verbotsverordnung), das heißt, bis dahin sind erhebliche Mengen an PCP als
Holzschutzmittel verarbeitet worden. Was die Sache verschlimmert: In Kombination mit Lindan und Dioxinen. PCP ist wassergefährdend, kanzerogen und ein starkes Zellgift.

Grenz- und Richtwerte:
Raumluft: 1 µg/m3 max. duldbare Raumluftkonzentration (Empfehlungs-/Richtwert), Zielwert der PCP-Richtlinie zur Dauerbelastung: 0,1µg/m3. In der Raumluft gilt ein Wert von 100 bis 500 ng/m3, im Hausstaub von 1 bis mg/kg und im Holz von 500 bis 1000 mg/kg als deutliche P.-Belastung.
Arbeitsplatz: kein Grenzwert, da krebserzeugend in der MAK-Liste Kategorie 2 eingestuft
Materialien (z.B. Leder oder Teppichböden): 5 mg/kg nach Chemikalien-Verbotsverordnung, Materialien, die diesen Grenzwert ausschöpfen, gelten als stark belastet.

Ausführlich (wenn auch mehr zur Problematik in ebensmitteln:
http://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/rueckstaende/pentachlorphenol.htm

Nicht minder problematisch sind die bakteriellen Abbauprodukte von PCP, die Chloranisole, die einen widerlich muffigen Geruch verströmen. Und wo das eine riecht, ist das andere immer noch drin.
Dazu empfehle ich Ihnen die Seite: http://agoef.de/agoef/schadstoffe/chloranisole.html

Hauptvorkommen ist die Außenschale, die Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen ausgesetzt ist und einen
Cocktail dieser Schadstoffe ausgast. Durch zahlreiche Undichtheiten, Kabeldurchbrüche, Steckdosenlöcher etc.
gelangt das Zeug in den Innenraum.
Im Dachbereich wurden in der Regel Holzschutzmittel aus der Xylamon-Gruppe (Markenname) eingesetzt,
diese enthalten in unterschiedlichen Anteilen PCP, Lindan, Phosphorsäureesther, Stein- und Braunkohleteeröl
sowie Verunreinigungen mit Dioxinen.

Zwar wurden häufig Sanierungsversuche unternommen. Ich bin allerdings der Meinung, daß damit nur eine neues
Einnahmefeld für diese Firmen erschlossen wurde.
Speziell zu dem von Ihnen angefragten Haustyp weiß ich nichts. Es ist aber davon auszugehen, daß er mit denselben
Ausgangsprodukten und Holzschutzmitteln gebaut wurde, wie alle anderen auch. Jedenfalls gilt dieser begründete
Verdacht bis zum eindeutigen Beweis des Gegenteils, der nur durch kombinierte
- Raumluftanalyse
- Staubprobe
- Bauteiluntersuchung
geführt werden kann.

Übrigens bauen einige der damaligen Fertighaushersteller heute nur noch massiv. Warum wohl ?

Grüße vom Niederrhein
 
Kurze Anmerkung dazu,
die für die Spanplatte V100 verwendete Phenol-Formaldehyd-Harze setzen i.a. "weniger" Formaldehyd frei als die Harnstoff-Formaldehyd-Harz der üblichen V20 Platten. Das "G" beschreibt die Behandlung der Platte mit Holzschutzmitteln.
Üblicherweise wurden/werden Platten der Klasse V20 eingesetzt.
 
Also im Ernst...

...wenn das Haus sich nicht gerade wegen Lage und Preis dermaßen aufdrängt, daß man zuschlagen muß und im Stillen eine Sanierung miteinplant, würde ich von Fertighäuser, insbesondere aus dieser Zeit, Abstand nehmen.
Selbst ohne eine Belastung durch irgendwelche Aldehyde oder Holzschutzmittel hat man eine anfälligen Wandaufbau mit all seinen Nachteilen. 30 Jahre sind eine lange Zeit.
Ein Massivhaus aus dieser Zeit entspricht vielleicht nicht dem heutigen Dämmstandard, aber wenigstens hat man es mit ehrlichen Materialien zu tun, die man auch in ein paar Jahren auf einen höheren Dämmstandard bringen kann.
Eine Sanierung eines Fertighauses, ob wegen bauphysikalischer Schäden, wegen Dämmstandard, eingedrungenem Schlagregen oder was weiß ich noch alles läuft in Richtung Skelletierung der Hütte.
Selbst nur ein paar neue Steckdosen in einer Außenwand können mal richtig zum Act werden. Gut überlegen.

Gruß Patrick.
 
Heiterer?
Ich würde gerne mitlachen, finde aber nicht so recht den Punkt wo ich ansetzen soll.
Patrick,
woher nimmst du deine Erfahrung? Klingt sehr nach subjektiver und pauschalierter Parole.

Gerade ausgegraben, Neckermann hatte in dne 60iger Jahren eine 80mm Mineralfasermatte als Dämmung in der Aussenwänden und als innere Beplankung 18mmGKB.
Zumindest die Dämmstärke wird bis 1980 nicht weniger geworden sein.
 
Neckermann fertighaus 1978??? Wer kann tips geben

Hallo
danke erstmal für die Tips ist alles nicht so leicht??Wenn mann aber eh die alten böden raus macjt und neue rein und alles streicht ist es dann nicht bewohnbar??Und vor allem man lüftet ja eh täglich??Wäre da nicht schon ein grosser schritt gemacht??

Es wohnten ja auch leute ca 30 jahre drin Danke
 
Keine Erfahrung...

...nur eins und eins zusammenzählen. Eine Fertighausaußenwand ist technisch sehr nahe an einem gedämmten Dachstuhl. Und der ist schon schwierig genug, sauber auszuführen, auch ohne Steckdosen und andere Durchdringungen. Weiter tut sich die Kaltseite an einem gedämmten Dach durch ihren Aufbau weitaus leichter, mit eingedrungenem Wasser fertig zu werden. Die Regendichtigkeit macht die Eindeckung, eingetragenes Wasser wird zum Trauf abgeführt und alles kann durch die Hinterlüftung abtrocknen. An dieser Stelle ist bei einer Außenwand irgendeine Beplankung ohne diese technischen Vorteile, dafür mit haufenweise Anschlußproblematiken (Fenster).
Wenn man sich mal in aller Ruhe überlegt, was Wasser von außen flüssig oder von innen in Dampfform so alles anrichten kann, wenn es nicht am Eindringen gehindert wird, beziehungsweise zuverlässig abgeleitet werden kann, dann wird man von einem Fertighaus Abstand nehmen.
Wie sagt unser Georg: Immer vorher Gehirn einschalten!

Gruß Patrick.
 
Nein, mit ein bisschen Lüften und Fussböden raus ist es vermutlich nicht getan. Zur Sanierung gehört ein ordentliches Konzept mit Aufnahme des Ist-Zustands, Maßnahmenkatalog, Kontrolle und und und.
Sicher wohnen Menschen schon lange Zeit in solchen Häusern, aber es sind alle individuell, dem einen macht das nichts aus, der nächste hat MCS. In einigen Häusern findest du kaum frei Schadstoffe das andere ist voll bis oben hin. Das ein Haus ist seit Jahren durch Undichtigkeiten dauerzwangsbelüftet das andere ist vermeintlich gut renoviert und total dicht. Das Individuelle Wohnverhalten spielt dann auch noch ein Rolle.

Das mindeste ist ein ordentliches Schadstoffscreening (nicht den Apothekentest), danach kannst du weitersehen.

Patrick,
du möchtest hier Forschung und Entwicklung mit deinem 1+1 ad absurdum Führen? Abgesehen von deinen falschen Schlussfolgerungen hättest du doch besser auf Georg gehört.
 
Tja...

...meine Meinung halt. Ich muß ja nicht drin wohnen und mir Sorgen über die Wände machen. Mir reicht mein Dachstuhl.
Viel Spaß im Karton,

Gruß Patrick.
 
Fertighaussanierung

Hallo Sascha,
schön und gut mit dem "Sachverständigen".Was ist mit der Fassade bzw. Aussenwände ist eine Vorhangfassade aus Großformatigen Asbestplatten montiert.Die Wärmedämmung ist absolut ungenügend.Rolladenkästen sind ungedämmt. Schallschutz ist absolut schlecht.Schon mal den Wandaufbau bauphysikalisch untersucht?,den Dachaufbau?

Es ist immer die Frage:
Was bekomme ich für wieviel Euro!
Welche Ansprüche habe ich!
Wie hoch sind die Sanierungskosten!
Nicht zu vergessen die Grundstückskosten um einen realistischen Wiederverkaufswert zu ermitteln. Und das ohne "Milchmädchenrechnung einer Bank oder Vermittler"
Gruß aus der Eifel
Schorch
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www.feldmann-klinker.de
 
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