Aussenfassadendämmung

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Frank22

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fachwerk-I12608_2016530223441.jpgHallo, wir denken über eine Dämmung unserer Aussenfassade nach. das Haus ist nicht Unterkellert, im EG sind nach "Renovierungsarbeiten" in Ende der 60er verschiedene Materialien verbaut (u.a. Gasbeton, Ytong, Sandstein, Gefache mit Lehm...), 1.OG überwiegend Fachwerk mit Lehmfüllung, auf der Länge des Balkons Gasbeton. Im Dachgeschoss beidseits Gasbeton. Von Außen ist ganzflächig Mineralputz aufgezogen. Nun stellt sich die Frage ob und welche Isolierung hier sinnvoll wäre?! Wir dachten an eine Hartfaserisolierung, ein Ratschlag zu deren Stärke der wäre auch sehr hilfreich. Danke im Voraus!
 
Fassadendämmung

Ich empfehle Ihnen keine Außendämmung aufzubringen.
Die Fassade ist noch in leidlich gutem Zustand. Den Sockelbereich aufarbeiten, ein Vordach am Eingang, eine Überarbeitung der Eingangstreppe reichen erst einmal. Finanziell lohnt sich eine Außendämmung erst wenn die Fassade ohnehin erneuert werden muß. Dachüberstand, Fensterbänke, Eingangstreppe...es reicht nicht einfach nur Dämmung und Dünnschichtputz draufzupappen. Wie dick- das ergibt sich aus der ENEV und dem vorhandenen U- Wert der Wand.
Dämmung lässt sich einfacher zimmerweise im Zuge der normalen Renovierungszyklen innen aufbringen.
 
Außen- oder. Innendämmung

Zuerst die U-Werte der Außenwände berechnen.
Die Wirtschaftlichkeit der Außendämmung hängt auch vom verwendeten oder geplanten Heizsystem ab.
Wenn ein Niedertemperatursystem in Frage kommt, zB Erdwärme oä möglich ist oder die jetzigen Heizkosten hoch sind oder selber mitgearbeitet wird oder die Wärmedämmung stark verbessert werden soll kann Außendämmung wirtschaftlich sein.
Ich hatte mehrere Gebäude berechnet, bei denen die Außendämmung mit Stegträgern, Holzfaserplatten und Zellulosedämmung in Eigenarbeit ausgeführt wurde und dabei Passivhausanforderungen erfüllt wurden-
die Materialkosten lagen (ohne Außenputz bzw Holzverkleidung) bei ca 50,-€/qm.
Die Dämmung sollte möglichst keine Dacharbeiten erforderlich machen.
Der Sockel sollte zur Vermeidung von Wärmebrücken ebenfalls gedämmt werden.
Die Wirtschaftlichkeit hängt auch von der Förderungshöhe, dem Wohnflächenverlust etc ab.Details müssen geplant werden.
Fragen ggf per Email

Andreas Teich
 
Nur als Beispiel

Holzfassade mit Boden-Deckel-Schalung, Hartfaser-Dämmkoffer drunter und 12 bis 18 cm Finefloc (Zellulose) Dämmung, 300 qm Aussenfläche für ca. 12.000 Euro, allerdings mit viel Eigenarbeit.
Wir sind mit vielen Massnahmen noch nicht fertig und es gibt noch ein paar andere Faktoren, aber bisher ein Gaskosten-Minus von 1000 Euro im Jahr, dieses Jahr sogar nochmal 350 Euro weniger, merkt man schon.
Gruß
 
Frage

@Captain: Wieviel Wohnfläche und wieviel Heizkosten, wenn ich mal vorsichtig fragen darf? D.h. ja dass sich deine Aktion nach 15 oder 20 Jahren amortisiert hat.
 
Amortisationszeit ...

Ja, das ist so´n Thema ...
Wir sind mit Gebäudeteilen, die auch von der selben Heizung mit versorgt werde noch nicht fertig, die letzten Winter wurden ungedämmte Gebäudeteile mitgeheizt usw usw .
Hinzukommt, dass ich die bisherigen Installationskosten für NT-Heizung (Wandheizung mit Pumpe und RTL usw.), neue gedämmte Rohrleitungen etc. pp. noch nicht ganz beziffern kann.

Wir sind wohl nächstes Jahr soweit durch, dass ich dann endlich repräsentative Zahlen haben werde. Ich sehe derzeit seit ca. 2012/13 eine rasende Talfahrt der Verbrauchskosten und bin auf das Endergebnis gespannt.

Aber machen wir uns nix vor, eingeplant sind ca. 40-50k für Energetische Sanierung, mal sehen wann ich die wieder rausgeheizt bekomme ;-)

Dämmung ist in meinen Augen auch immer neben dem direkten Energiespareffekt auch eine Einstellungssache. Verbesserung des Wohnkomforts, des Raumklimas, nicht zu vergessen der Optik ...und einfach auch die Kohle. Ich verstehs auch als Bautenschutz.

Bei uns gabs folgende, treibende Faktoren :
* Fassade eh bröselig und schief
* Innendämmung hätte zuviel Raumverlust bedeutet
* Skepsis gegenüber der Taupunktverschiebung
* Wir sind Ökos aus Überzeugung ;-)

Wenn die Alternative bedeutet hätte, mir die Hütte in Styropor einzupacken, dann hätt ich lieber die Fassade weiter bröseln lassen und hätt meine Kohle lieber direkt zum sprichwörtlichen Fenster rausgeheizt.

Das wäre aber jetzt ein anderer Thread, wie es die anderen hier im Forum mit den Amortisationszeiten bei ehrlicher Kalkulation halten.

Mein Fazit : Mit ner gescheiten Dämmung wird man nicht schnell "reich", aber als sinnvoller Bautenschutz und Puffer für die Energiekosten taugts allemal.

EDIT :

hab nochmal in meine Verbrauchsliste geguckt, wir hatten früher durchschnittlich so 13 Kubikmeter Gas am Tag und sind derzeit bei ca. 5 Kubikmeter.

Im Moment 160 qm Wohnfläche, wovon aber ca. 40 qm noch im Bau befindlich und ungeheizt sind. Andererseits sind immer noch keine Kellerdecken und vor allem das Torhaus nicht von unten gedämmt ... also wie gesagt, ich rechne gerne nach der Fertigstellung nochmal alles durch.
 
Verbrauchseinbruch

solche Verbrauchseinbrüche in den letzten 2 Jahren hatten wir auch, aber ich schiebs auf die Winter, die ja keine wirklichen waren. Ich finde es schwierig, Verbrauchsvergleiche anzustellen, weil die Parameter von Jahr zu Jahr viel zu unterschiedlich sind, hab auch festgestellt, dass sich unser Heizverhalten im Laufe der Zeit geändert hat.
Gruß Roland
 
Thema: Aussenfassadendämmung
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