Außendämmung Mineralwolle

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Fächermann

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Hallo liebe Fachwerkfreunde,

wir haben letztens die Außenseite unseres neugekauften Fachwerkhauses begutachtet. Der Vorbesitzer hat die Fassaden der Giebelseiten vor ein paar Jahren erneuert. Von außen nach innen sieht es nun so aus: Ethernit-Schindeln, Unterkonstruktion (Holz,), Mineralwolle, Fachwerkwand (Holz / Lehm). Kann man das so lassen oder gibt es mit der Mineralwolle Probleme, weil im Winter die feuchte Luft von innen nach außen dringt und sich in der Mineralwolle festsaugen könnte. Ein Zimemrmann meinte, es sei kein Problem, das dran zu lassen, weil die Wolle unterlüftet sei.

Drinnen hat der Vorbesitzer Styropor angebracht. Das machen wir auf jeden Fall ab.

Viele Grüße und besten Dank für eure Hilfe
MSH-Fächer
 
Hinterlüftete Mineralwolle

wenn die Mineralwolle wirklich hinterlüftet ist, kann sie allerdings auch genausogut entfernt werden, denn dann hat diese auch keinen praktischen Nutzen (und richtet demzufolge auch keinen Schaden an).
 
Eine Außendämmung

die vom Wind durchgeblasen wird ist so effektiv wie ein Pullover ohne Windjacke. Wenn Ihr Aufbau so beschrieben stimmt, fehlt als äußerer Abschluß der Dämmlage die diffusionsoffene, aber winddichte Folie.

Aus der Beschreibung geht nicht hervor, das es eine Hinterlügtungsebene gibt von mindestens 2,5, besser 4cm, die am Sockel ausreichend bemessene Zuluftöffnungen hat, an der Traufe die entsprechenden Abluftöffnungen.

Sie wissen zudem nicht, ob im Sockelbereich Feuchtebelastungen der Wandkonstruktion vorliegen, die sich hinter der Mineralwolle anstauen.

Wenn die Hinterlüftungebene nicht vorhanden ist und die Eternitplatten press auf der MiWo-Dämmung sitzen, kann sich auf der sehr kalten Innenseite der Platten grundsätzlich Kondensatz bilden.

Sie sollten an mehreren Stellen (Sockelbereich) die PLatten vorsichtig entfernen (asbesthaltig? Baujahr?) und sich die Konstruktion genau anschauen.

Meistens haben solche selbstgebastelten "Sanierungen" keinen Wert, weil grundsätzliche KOnstruktionsprinzipien nicht verrstanden oder berücksichtigt worden sind. Auch auf die Aussage von Handwerkern können Sie sich leider oftmals nicht verlassen.

Die Styropor-Innendämmeng muß auf jeden Fall entfernt werden; sie fördert die Vermorschung des Holzes und die Schimmelbildung.
 
Mineralwolle-Außendämmung

Wahrscheinlich meint dein Handwerker, daß die Konstruktion hinterlüftet ist und nicht die Mineralwolle.
Die wird ja am Haus anliegen und sollte natürlich nicht hinterlüftet sein.

Vor der Mineralwolle zu den Eternitplatten sollte eine Luftschicht bestehen zur Ablüftung von Kondensat, was sich auf der Rückseite der Eternitplatten bilden könnte.
Das waren allerdings ganz übliche Konstruktionen und dürften so, bei korrekter Ausführung, keinen Schaden verursachen, auch wenn sie sicher nicht den heute üblichen Dämmwert hat.

Die Konstruktion überprüfen ist sicher günstig, ansonsten würde ich da dran gehen, wenn der Dämmwert insgesamt erheblich verbessert und die Fassade ohnehin renoviert werden soll.
Naturschiefer wäre als Material dafür sicher schöner.
Wenn der Platz vorhanden ist und optisch nichts dagegen spricht könnten
zB TjI/FjI- Träger an die Fassade geschraubt werden,
darauf Holzfaserplatten, der Hohlraum mit Zellulose gedämmt werden.
Auf die Holzfaserplatten senkrecht die Konterlattung Schrauben,
quer darauf die Holzunterkonstruktion für Schieferplatten
oder auch eine senkrechte Holzverkleidung- oder direkt auf die Konterlattung eine horizontale Schalung.
Die Holzträger gibt's ab 16 cm Tiefe- es kann aber auch selber aus KVH eine beliebige Dämmebene hergestellt werden.
Die verschiedenen Etagen könnten auch nach oben hin stärker gedämmt werden.Überhänge waren früher ohnehin nicht unüblich-natürlich je nach Bauweise und Region.

Andreas Teich
 
Besten Dank für eure Antworten.

Von außen konnten wir uns das MAchwerk noch nicht genau ansehen, weil die Schindeln davor sind. Von innen konnten wir dagegen schon relativ gut hinter die Fassade blicken, weil einige GEfache locker saßen und wir diese abgemauert haben. Das Fachwerk besteht zu großen Teilen aus alten Lehmsteinen, daran liegt gleich die Mineralwolle an. Es gibt also keinen Abstand zwischen Mauer und Mineralwolle. Dann folgt die Lattenkonstruktion für die Schindeln und eltztlich die Schindeln. Es ist schon ziemlich zugig, wenn man die Hand dran hält, lüften tut sich also etwas - nur ob das ausreichend ist?!

Ich weiß lieder auch nicht, wann die Fassade gemacht wurde - auf jeden Fall nach 1990, vielleicht vor ca. 10 Jahren. Die Ethernitschindeln sind ohne asbest - nur an der Hausrückseite befinden sich noch Asbestschindeln, darunter eine alte Dachpappe. Das soll später mal erneuert werden - logisch. Doch nun hatten wir uns erstmal Gedanken um die verschönschlimmerten Giebelseiten mit Mineralwolle gemacht. Haben nämlich Angst, dass das Gebälk feucht wird, weil die feuchte Raumluft während der Heizzeit durch die Mineralwolle nicht nach außen entfliehen kann, sondern am Gebälk gehalten wird ...
 
Mineralwolledämmung

Wichtig wäre die Gefache innen soweit abzudichten, daß die warme Innenluft nicht durch Undichtigkeiten bis außen durchströmen kann und dann an der kalten Außenluft kondensiert.
Die Mineralwolle muß direkt am Mauerwerk anliegen.
Da die Mineralwolle ohnehin diffusionsfähig ist können dann keine Feuchtigkeitsschäden entstehen.

Wenn außenseitig vor der Mineralwolle eine starke Luftströmung feststellbar ist fördert diese die Austrocknung, reduziert aber die Wärmedämmung, da die äußeren Schichten der Mineralwolle wegen der Durchströmung kaum zur Wärmedämmung beitragen.

Feuchtigkeitsschäden für das Fachwerk sind bei dieser Konstruktion nicht zu erwarten.
Andreas Teich
 
fachwerk-I15958_20155522299.jpgNachfrage

Auf dem Foto sieht man es schlecht, aber die haben die Dämmwolle direkt am Mauerwerk. Zwischendurch wurden relativ dünne Leisten gesetzt - nur zur Befestigung. An manchen Stellen wurde auf die Mineralwolle von außen Bretter gesetzt, dann die Schindeln. Von innen nach außen ist nix abgedichtet. Dampfsperre fehlt. Das heißt, die warme Luft geht raus und am Schnittpunkt Gebälk / Wolle wirds feucht. Von außen gibts keinen Windschutz, nur die Schindeln. Damit dürfte der Dämmeffekt gegen null gehen. Wäre es notwendig die Wolle zu entfernen oder lohnt sich das erst, wenn eh die Fassaden dran sind?
 
Fassadendämmung mit Mineralwolle

Das Fachwerk muß von innen ohnehin gehen Konvektion (nach außen) abgedichtet werden.
Eine Dampfbremse ist nicht unbedingt notwendig, wenn der Wandaufbau außen diffusionsoffen ist, was hier der Fall ist.

Ich würde die Mineralwolle im Zuge der Fassadensanierung entfernen.

Vorher wäre es ohnehin nur bei Abriß der Fassadenverkleidung möglich, die jetzt zumindest für den Wetterschutz sorgt.

Andreas Teich
 
Lehmputz

Wir haben vor, ausschließlich mit Strahlungswärme zu arbeiten. Konvektionswärme soll nicht ins Haus. DAbei sollen uns Grundöfen helfen. Von innen kommt an die Wände dann eine dicke Putzschicht - ca. 3 cm. Wäre das genug abgedichtet, um die Mauerwerke / das Gebälk vür der "inneren" Feuchtigkeit zu schützen?
 
Abdichtung durch Putz

wenn diese Putzschicht sorgfältig auf einen Putztröger aufgebracht wird wird das auf jeden Fall genügen, um Konvektion durch die Wand zu verhindern.
Elektroinstallationen und evt andere Durchdringungen gut abdichten.

Dann sollte aber auf jeden Fall die Außendämmung vorgenommen werden, um eine gute Wärmedämmung und angenehme Innenwandtemperaturen zu bekommen.
Wie soll die Wärmeverteilung erfolgen oder handelt es sich nur um einen großen Raum - mehrere Grundöfen werden aufgrund der Kosten und des Platzbedarfs wohl nur selten gebaut oder ist's ein größeres Objekt?
Welchen Grundofen wollt ihr nehmen? Selbstbau?

Andreas Teich
 
Wärmeübertragung

"Wir haben vor, ausschließlich mit Strahlungswärme zu arbeiten. Konvektionswärme soll nicht ins Haus"

Ein frommer Wunsch, mehr nicht. So etwas kriegen Sie nur im Weltall hin, nicht innerhalb der Erdatmosphähre.
 
Thema: Außendämmung Mineralwolle

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