Wandschimmel im 1973er Massivhaus

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Flugrost

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Hallo liebe Fachwerkmitglieder. Dies ist die gefühlt zweitausendste Frage zu Schimmelbildung an der Innenseite einer Aussenwand.
Es geht um ein 1973 im Rohbau erstelltes Massivhaus (Lochziegel) welches nach einer Baupause erst 1978-1980 fertiggestellt wurde.
Es gehört der 84 jährigen Oma meiner Lebensgefährtin.
Die betroffene Wohnung im Parterre/ Kellergeschoss (Hanglage) ist von der alten Dame seit 2 Jahren selbst bewohnt. Die alten Mieter sind wegen Schimmel ausgezogen, ein Architekt (der Haus damals geplant hatte) hatte Messungen vorgenommen und keine Wandfeuchte festgestellt.
Es wurde auf das Heiz- und Lüftungsverhalten sowie die Möbelierung verwiesen und damit die Schimmelbildung erklärt.
Der Raum wurde und wird als Schlafzimmer genutzt und liegt an einer Gebäudeecke. Teile einer Wand liegen unter Bodenniveau.
Der Raum ist bis vor kurzem selten geheizt worden, nach erster Schimmelbildung und Ermahnung doch bitte zu heizen, "soll" jetzt wohl regelmäßig geheizt sein.
Trotzdem bildet sich an einer Wandecke und am Sockel wieder
leichter Schwarzschimmel.
An dieser Wandecke sind nach einem Erdbeben vor vielen Jahren Risse im Aussenputz entstanden, die von einem Fachmann mit einer Dichtmasse verschlossen worden. Dann erfolgte ein Neuanstrich. Augenscheinlich sind diese Risse auch immer noch geschlossen (bis selbst erstaunt das soetwas so lange hält). Auch befindet sich hinter der Regenrinne ein Bohrloch in dieser Wand, kann mir aber nicht vorstellen das über dieses Loch der Schimmel entstanden ist. Werde noch Fotos hierzu einstellen. Das erste Foto zeigt das Gebäude von aussen, das Zimmer liegt rechts vorne zum Balkon.
Habe gelernt das der Raum ordentlich geheizt werden muss und regelmäßig gelüftet werden soll, laut der Oma passiert das auch.
Die Wand ist innen mit Rauhfasertapete beklebt, würde es helfen diese Tapete zu enternen und statt dessen eine gefüllte Sumpfkalkfarbe mit Struktur aufzubringen? Oder die Wände mit Kalzium-Silikatplatten von innen zu dämmen um die Wandtemperatur zu erhöhen?

Bin hier ein wenig ratlos. Freue mich auf Vorschläge.
 
Noch ein Foto von aussen

Das angesprochene Loch, könnte die fast horizontale Granitplatte durch mangelnden Wasserablauf zu Schimmel innen führen? Der Schimmel ist aber oberhalb zur Decke oder unterhalb in Bodennähe.
 
Von innen

Man kann auf dem Fotos den Schimmel kaum erkennen, er befindet sich in der Raumecke, zur Decke hin und zum Boden hin. Auch unten zur Heizung hin. Der Boden ist nicht unterkellert und wohl auch nicht gedämmt.
 
Nasse Wand

Erst mal:
Tapete runter und ein Kalkanstrich (einfaches Weißkalkhydrat tut es auch erst einmal) an den betreffenden Stellen sind eine gute Sofortmaßnahme.
Von einer teuren Innendämmung würde ich erst einmal Abstand nehmen.
Bei falschem Heizungs- und Lüftungsverhalten wird das Problem durch eine Innendämmung nur hinausgezögert, sie ist kein Allheilmittel gegen Schimmel.
Ob die alte Dame was Heizung und Lüftung angeht sich richtig verhält- wer weiß das schon. Ich plaziere in solchen Fällen ein oder zwei Datenlogger im Zimmer. Nach ein paar Tagen, besser einer Woche kann man das Lüftungs- und Heizungsverhalten besser einschätzen.
Nach meiner Erfahrung wird in so einer Lage selten das Fenster geöffnet.
Da endlich wieder mal richtige Fotos gemacht wurden und nicht diese Knipsdinger vom Handy kann man auch einige Details außen erkennen.
Ich glaube das von außen eindringendes und die Wände auffeuchtendes Wasser als weitere Ursache nicht auszuschließen ist. Fast waagerechte Gesimse, seltsame Balkonentwässerungen Ablaufspuren von Gießwasser, feuchtes, vermoostes Pflaster am Sockelbereich... Dazu kommt noch das Wandmaterial. Die Steinlochungen können leicht eindringendes Wasser nach unten transportieren. So kann Wasser hinter den abgedichteten Sockelbereich gelangen.

Viele Grüße

p.s. Habe jetzt das Foto vom Innenbereich gesehen. Da kommt als mögliche Ursache noch eine klassische Wärmebrücke dazu.
 
Vielen Dank.

Herr Böttcher,

vielen Dank für die Antwort. Werde diese Sofortmaßnahme vorschlagen.

Welch ein Segen das es dieses Forum und solch kompetente Mitglieder gibt!!
 
Bevor die Tapete runter kommt...

... würde ich den Schimmel erst mit 70-80%igen Spiritus behandeln und dann die Tapete im feuchten Zustand ablösen, damit die Schimmelsporen nicht noch unnötig verteilt werden.

Nähere Infos gibt es bei

http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/2227.pdf

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Thema: Wandschimmel im 1973er Massivhaus
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