Kellerwände mit Lehm oder Kalk verputzen?

Diskutiere Kellerwände mit Lehm oder Kalk verputzen? im Forum Keller & Fundament im Bereich - Hallo, leider haben wir kein Fachwerkhaus, aber vielleicht kann uns hier trotzdem jemand weiterhelfen. Wir haben uns letztes Jahr ein Haus...
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Sibsemaus

Guest
Hallo,

leider haben wir kein Fachwerkhaus, aber vielleicht kann uns hier trotzdem jemand weiterhelfen. Wir haben uns letztes Jahr ein Haus gekauft, Baujahr 1936. Die Kelleraußenwände sind aus "Beton", wenn man das so nennen kann. Naja, damals gab's wohl nicht soviel davon... Sieht eher aus wie Erde mit grobem Kies oder Steinen gemischt. Darüber war wohl ein Kalkputz, der ungesunde rote Flecken aufwies. Darüber hat man dann wohl einfach eine Art Dichtschlämme, darauf einen halben Zentimeter dünnen Putz. Und dann wurden noch Holzmöbel davorgestellt. Und das Haus stand ein Jahr leer (ungelüftet, versteht sich), bevor wir es kauften. Also alles falsch gemacht ;)
Haben jetzt erstmal den kompletten Putz entfernt, damit die Wand wieder atmen kann. Sie ist nur unten feucht, wo der "Beton" das Erdreich berührt. Wenigstens wurde eine horizontale Schicht Dachpappe eingebracht, so dass die Wand darüber trocken ist.
Ja und das sieht jetzt ziemlich unschön aus. Unten jeglicher Putz weg, die nackte Erde schaut raus, und über der Dachpappe haben wir den Putz noch gelassen, weil trocken...
Und jetzt endlich zur Frage ;) Weiß jemand, wie man früher die feuchten Kellerwände verputzt hat? Kalkputz, Opferputz, Lehmputz? Wir wollen die Löcher irgendwie zukriegen. Zement, Sanierputz, Isoputz, Dichtschlämme nein danke! Wir machen das lieber alle paar Jahre neu oder wenn's dumm läuft alle paar Monate.
Wir haben letzte Woche einen Werkstattofen rein und wollen im Sommer einen Luftentfeuchter reinstellen. Fenster sind natürlich offen. Die Wand muß nach der Aktion erstmal ausfeuchten...
Geplant ist dann eine Werkstatt, also nur offene Regale mit Abstand zur Wand und eine Werkbank.

Fotos haben wir auch, falls benötigt.

Ein netter Gruß in die Runde :)
Sibsemaus
 
das

preiswerteste, unkomplizierteste und auch selbst zu ralisierende wäre ein Kalkputz, wobei ev. die Oberfläche gegen Absanden verfestig werden sollte. Darauf ein nicht deckender Spitzbewurf aus Kalkzementputz, keinesfalls mehr als 50% Abdeckung des Untergrundes. Lehmputz - das würde wohl nicht so lange halten auf feuchten Wänden. Etwas Zement hat übrigens noch nie geschadet. Und ohne geht es auch bei Beton nicht - siehe Kellerwand !
 
Danke erstmal

für die schnelle Antwort :) Naja, Beton ist das nicht wirklich. Die Oberfläche kann man garantiert nicht verfestigen. Wenn man mit der Hand drüberfährt, dann bröckeln die Steine grad so aus der Erde raus. Hm, dann scheidet Kalk wohl aus? Und wielange würde denn ein Lehmputz halten? Damit könnte man doch sicher auch ein paar Unebenheiten ausbessern, oder? Hat man das früher nicht auch mit Lehm gemacht?
 
mach

mal einen halen Eimer voll Kalk-Zementmilch+viel Wasser, so daß es sich sehr gut mit Quast auftragen läst auf die Wand und tünch da mal tüchtig einen m2 zu Probe, dann paar Tage warten, ev. etwas nachfeuchten und dann wieder melden.
 
Kellerputz

Hallo Sibsemaus,
warum wollt Ihr keinen Zement und keine Dichtschlämme für den unteren Wandbereich verwenden?

Viele Grüße
 
Hallo

Olaf, die Kalk-Zementmilch, wie mische ich die denn an? Und wieviel ist viel Wasser? Ich kenn mich da noch gar nicht aus... :(

Hallo Georg, die Feuchtigkeit kann nicht mehr aus der Wand, wenn ich Dichtschlämme draufschmiere. Würde von innen "Faulen" und das Raumklima leidet auch darunter... Sollte man nur machen, wenn wirklich Wasser reinläuft und man keine anderen Alternativen hat.
 
Kellerputz

Hallo Sibsemaus,
Mineralische Baustoffe, vor allem Zement und Kalk mit ihrem basischen ph- Wert, faulen nicht. Das machen nur organische Stoffe.
Der durchfeuchtete Wandbereich ist nur der unter der waagerechten Abdichtung, wahrscheinlich ein schmaler Streifen über dem Fußboden.
Entweder Ihr lasst Ihn so wie er ist, also feucht oder Ihr kaschiert die Feuchte oberflächlich.
Das das Raumklima darunter leidet, sehe ich nicht, dazu ist das bisschen Verdunstungsoberfläche viel zu klein.
Im Gegenteil, wenn ich die feuchte Oberfläche abdichte, kann weniger Wasser verdunsten. Dem Beton dahinter macht Dauerfeuchte nichts aus.

Mein Vorschlag:
1. Alle losen, lockeren Teile entfernen (Hammer, Drahtbürste)
2. Als Haftgrund und Abdichtung mineralische Dichtschlämme zweimal frisch in frisch aufstreichen
3. Zementputz oder Kalkzementputz aufbringen, je nach Tiefe von Fehlstellen die vorher mit Steinsplittern ausmauern
4. Nach dem Antrocknen des Putzes noch eine Lage Dichtschlämme aufstreichen,mit einer Glättkelle einspachteln.

Wichtig ist, das der neue Putz keine Verbindung mit dem Putz über der waagerechten Abdichtung hat.
Man kann vor der Dichtschlämme noch eine Grundierung als erste Dichtebene und Oberflächenverfestiger auftragen, aber das ist etwas zuviel Aufwand für ein bisschen feuchten Beton im Keller.
Der Putz oberhalb kann als Kalkputz oder Kalkzementputz wie schon angegeben ausgeführt werden.

Viele Grüße
 
Kurze Aufklärung

zum Thema schmaler Streifen unterhalb der Horizontalsperre.
Wir reden hier von einer Wandfläche die so ca 1 Meter hoch ist!
Der Keller steht bis knapp über der Hälfte in der Erde,dann kommt die waagerechte Abdichtung und darüber dann auch schon das Kellerfenster.
Und unterhalb dieser Abdichtung sieht alles eher aus wie verdichteter Kies mit (wohl sehr geringem) Zementanteil.
Daher auch die Angst,daß uns die Wand innen,also hinter der Dichtschlämme etc.,kaputt geht über die Zeit.

Von aussen gibt es keine Abdichtung,weshalb dann eben auch immer wieder Feuchtigkeit aus dem Erdreich nachkommen kann!

Gruß
Uwe
 
Hallo Uwe,

ich glaub die Fotos oder wenigstens eins wären wohl angebracht mal einzustellen:)
 
So...

...ich habe mich mal angemeldet um Bilder hochladen zu können.
Muß erstmal sehen wie das so klappt.
Anscheinend kann man wohl immer nur ein Bild hochladen??

Auf diesem sieht man recht gut die Aufteilung der Wand zwischen feuchtem unteren Bereich,und dem gut erhaltenen,trockenen oberen Teil.
 
Kellerputz

Wer sind Sie jetzt, Uwe?
Also erst mal ist eine waagerechte Abdichtung ca. 1 m hoch sehr ungewöhnlich, die sind in bzw. unter bzw. kurz über dem Fußbodenniveau.
Ich glaube es ist doch besser, Sie versuchen ein Foto von der Wand einzustellen.
Deshalb bleibt mein Vorschlag praktikabel, egal ob 10 cm oder 1 m hoch.
Noch mal:
Es ist völlig egal, ob der Beton von außen feucht wird. Das macht ihm nichts aus.
Kaputtgehen kann so ein Magerbeton, wenn es periodische Trocknungsphasen gibt. Der Wechsel von trocken zu feucht zermürbt ihn, nicht ständige Feuchtigkeit.
Was mir Sorgen macht, ist diese Abdichtung und der "Kies" darunter. Hat da jemand den Kellerfußboden angesenkt?

Viele Grüße
 
Und hier

habe ich eine Detailaufnahme der Horizontalsperre.
Hier ist auch recht gut der Kies-Zement Untergrund zu erkennen.
 
Hui....

...gehen die Antworten hier fix. :)
Ja,ich bin Uwe,der Mann von Sibsemaus,da sie leider gerade nicht online sein kann.

Also,die Horizontalsperre ist wenige Zentimeter über Bodenniveau......wenn man vom Bodenniveau aussen ausgeht.

Abgesenkt wurde nichts.
Ich gehe davon aus,daß der Kellerbereich aus dem Erdreich ausgestochen wurde,dagegen dann die Schalung aufgestellt und bis knapp über Erdniveau mit diesem Kies/Beton aufgefüllt.
Darauf kam dann die Pappe,und wiederum darauf der obere Betonbereich.
 
Kellerputz

Ja, das macht die Sache jetzt klarer.
Erstmal Entwarnung, der Beton sieht noch gut aus.
Sie können mit der Wand so verfahren wie schon geschildert.
Trotzdem eine komische Lösung, diese Horizontalsperre, aber sie funktioniert.
Ich vermute, der Erbauer wollte sich so eine senkrechte und eine weitere waagerechte Abdichtung sparen.

Viele Grüße
 
Leider

sehen die Wände des anderen Raumes übler aus,als die bisher geposteten.

Im Moment hab ich leider kein Bild auf dem das so übel rüber kommt wie es in Natura aussieht.
Hänge hier noch eines dran von dem zweiten Raum den wir freigelegt haben.
In diesem Raum scheint wohl schonmal eine ( eventuell abdichtende ) Putzschicht aufgetragen worden zu sein.
Und hier sieht die Wand nun sehr übel aus,riecht sehr erdig und ist bröselig.
Auf dem Bild sieht man den Übergang zu eine gemauerten Innenwand.

Auf jeden Fall aber schonmal vielen Dank für die Antworten. :)
 
Kellerputz

Hallo Uwe,
wenn Ihr mit dem baulichen Zustand scheibchenweise herausrückt, kann man auch nur Teillösungen anbieten.
Von diesem Raum war bisher nicht die Rede.
Wenn Teile der Kellerwände eine erhöhte Feuchte aufweisen, dann ist das auf äußere Umstände zurückzuführen.
Hier empfehle ich Euch, mal die Wand außen bzw. das Gelände zu überprüfen.
Gibt es ein Fallrohr und/oder eine Grundleitung, das/die dort entlangläuft?
Wie ist die Geländeform?
Wo bleibt das Oberflächenwasser?
Wie ist der Sockelbereich ausgebildet?
Was war auf der Wand vor dem Freilegen drauf?
Hat der Kellerraum ein Fenster?
Stand dieses Fenster den Winter über auf?


Viele Grüße
 
Ja sorry,

das ist natürlich so virtuell immer schwierig auf einen Nenner zu kommen.......schon klar!

Also nochmal zusammengefasst was mir gerade an Angaben einfallen.
Im Moment geht es um drei Wände.
Einmal ein kürzeres Stück auf der westlichen Seite,ein Kellerfenster ( wie auf dem Bild ganz oben ) und vor der Wand ist der Hof.
Die beiden schlimmeren Wände liegen zum einen südlich ( die längste wand,erstreckt sich über zwei Kellerräume wovon die linke Hälfte übler ist,durch einen wohl dichteren Putz ) und dann noch östlich.Auf der langen Wand (7m) gibt es insgesamt 2 Fenster,auf der wiederum kurzen östlichen keines in diesem Raum.
Vor beiden Wänden befindet sich der Vorgarten.
Also versickert dort wohl auch das meiste Regenwasser/Blumengießwasser.

Deshalb wird vermutlich auch eben jenes Wasser in die Wand sickern und diese feucht halten.

Welcher Putz drauf war können wir natürlich leider nicht sagen.
Die Vorbesitzer hatten es 1987 gekauft und schon grundlegend renoviert.
Denke,daß auch von denen der gesamte Putz kommt.

Leider wurde auch der Fehler gemacht große Bereiche der Wand mit Möbeln und dergleichen zuzustellen.
Zusammen mit dem Umstand,daß es ein Jahr leer stand wurde die Sache vermutlich schlimmer als sie tatsächlich ist.
Aber dennoch haben wir jetz das Problem.

Und da der Untergrund inzwischen sehr erdig wirkt,kamen wir eben auf den Gedanken mit dem Lehmputz,welcher dem Untergrund wohl nimmer so fern ist und der dann auch die Feuchtigkeit regulieren würde. ( so Laienhaft gedacht ;-) )

Bei teuren Sanierputzen und dergleichen haben wir einfach Angst,daß es dem Mauerwerk nicht gut tun würde,und daß wir vor allem das Geld wörtlich in den Sand setzen,da das ganze Zeug schon nach kurzer Zeit wegbröseln könnte.

Da wäre natürlich Kalk eine ganz günstige Alternative,da wir uns jetzt nicht davor scheuen würden,diesen alle paar Jahre zu erneuen wenn es sein muß.

Hauptsache das Mauerwerk leidet nicht und wir können ruhigen Gewissen unsere Werkstatt einrichten.
Das ist übrigens auch Vorrangig vor dem Wunsch die Wand ebenmässig verputzt zu haben.
Lieber mehr Nutzen und weniger Schein,als umgekehrt. ;-)

Kleiner Nachtrag:
Auf dem letzten Bild sieht man übrigens wieder schön den Unterschied zwischen Wand,welche im Erdreich ist,und Wand oberhalb der Horizintalsperre/Erdniveau.
Die Sperre ist knapp unterhalb des Bereiches auf dem noch Putz ist!
 
Kellerputz

Gut, damit ist die Sache etwas klarer.
Die Betonwand ist unterhalb der Sperre feucht, das zu ändern würde Sie egal wie auch immer einen Haufen Geld kosten. Da dies ein normaler Keller bleiben wird und etwas Bauteilfeuchte kein Problem darstellt, bleibe ich bei meinem Vorschlag mit Dichtschlämme, Zementputz und Kalkanstrich. Eine Abdichtung ist nur durch Injektagen machbar, das kostet einige Tausender und das Ergebnis ist fraglich.
Ein Sperrputz ist da eine kostengünstige und einfache Variante.
An der Traufseite zum Garten hin können Sie durch Oberflächenprofilierung (eine kleine Mulde aus Platten oder Beton vor der Wand, die anfallendes Regenwasser von der Wand wegleitet) und einem Sockelputzsystem (wasserdichter Putz von 30 cm unter bis 30 cm über Gelände)die Menge des anströmenden Wassers verringern. Voraussetzung ist, das Grundleitungen und Fallrohre dicht sind.
Ich hatte mal einen Fall, da lief das Wasser mehrere Jahre lang statt in die Dachentwäserung in eine Regentonne an der Hausecke; das Haus stand leer. Die Wandecke im Keller darunter sah verheerend aus.
Dann noch lüften (der Einbau der Heizung wird sich auch positiv auf das Klima auswirken) und Sie haben einen anständigen Keller.

Viele Grüße
 
Das

ist ja toll :) Da war ja richtig was los hier! Danke für die vielen Tipps und Ratschläge :)

Nur leider fehlen mir hier ein paar Informationen zum Lehmputz :( Kennt sich hier niemand aus damit?

Da die Wand nur feucht und nicht nass ist, würde ich sie trotzdem gerne atmen lassen und suche nach einer Alternative zum Zementputz.
Auch aus Kostengründen tendiere ich zum Kalk oder Lehm.

@ Herrn Böttcher: Tut mir leid, aber wie schon in meinem ersten Eintrag würde ich das von Ihnen vorgeschlagene Verfahren gerne umgehen :( Nicht böse sein, wir hatten einen Sachverständigen vor Ort, der uns genau das riet. Aber der Kostenfaktor ist einfach zu hoch :(
 
In

den ersten Antworten der Fachleute war schon die Rede davon, dass Kalkputz oder zementputz möglich ist. Ein Lehmputz wäre hier wohl unangebracht. Wenn Ihr es trotzdem versuchen wollt, so würde ich das als ein persönliche Experiment betrachten, um mal eine Alternatibe auszubrobieren. Über die HAltbarkeit auf solchen feuchten Untergünden können alle ohnehin nur Vermutungen anstellen. Also bitte probieren und dann berichten.
 
Thema: Kellerwände mit Lehm oder Kalk verputzen?

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