Kerndämmung mit Kork?

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glüsen

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Hallo zusammen!

Ich möchte eine Wand unseres Reetdach-Fachwerkhauses, Bj. 1740, neu dämmen.

Zur Istsituation lässt sich folgendes sagen:

Die komplette Wand ist OHNE Ständerwerk.
Aufbau von innen nach aussen:
Putz - 2 DF Porenbetonstein - Luftschicht ca 5-6 cm - Klinkerstein.

Den Porenbetonstein hat der Vorbesitzer im Zuge einer Renovierungsmassnahme einfach vor den Klinker gesetzt.

Da der Aussenklinker sowieso renovierungsbedürftig ist möchte ich natürlich die Chance nutzen und gleich vernünftig dämmen.

Ich habe mir das so vorgestellt:

Aussenklinker rausnehmen, Dach fachgerecht abfangen, da auf der Traufseite bei einem Ständerfachwerk auch nicht viel Kraft draufliegt kein Problem.
Aus der Sanierung des Dachgeschossen habe ich noch eine große Mange an Korkplatten, Dicke 40 mm über, diese möchte ich 2-Lagig vor die Porenbetonplatten legen, mit einer Art Kontaktkleber ( von Haake speziell für Kork ) fixieren.

Dann den neuen Klinker mit Kalkmörtel hochziehen.

Somit hätte ich dann eine kerngedämmte Fassade, von aussen eindringende Feuchtigkeit durch Schlagregen oder ähnlich könnte durch Verwendung eines diffusionsoffenen Kalkmörtel ohne Probleme wieder abtrocknen.

Ich bitte um kritische Betrachtung dieser Idee, Pros und Contras sowie anderer Ideen.

Gruss Lars
 
Dämmung

Die Zulassung als Kerndämmung haben nur sehr wenige Materialien. Sie würden ein ungeregeltes Bauprodukt verwenden.
Nächstes Problem: Nur 8cm Dämmung rechtfertigen kaum diesen erheblichen Eingriff.
In reinem Kalkmörtel vermauert hat die neue Verblendschale wenig Beständigkeit.
Insgesamt halte ich das eher für eine Art von Hauszerstörung.

Wirtschaftlich akzeptabel wäre dagegen eine Innendämmung, in diesem Fall sogar ziemlich egal womit, sie dürfen sich das Material nach dem Preis aussuchen.

Grüße vom Niederrhein
 
Hallo Herr glüsen,

Der Porenbeton ist eine leider nicht so tolle Sache des Vorbesitzers gewesen. Er dämmt zwar, speichert aber kaum Wärme. Deshalb ist er nur minderwertig geeignet für den sommerlichen, wie winterlichen Wärmeschutz. Zudem speichert er mehr Wasser als er abgeben kann. Also brauchen sie, wenn sie diese schlechte Wahl des Vorgängers beibehalten wollen einen innen und am besten auch außen stark feuchteregulierenden Baustoff. Dies könnte z.B als genialer baustoff Lehm in seinen unzähligen Möglichkeiten sein. Man kann sich nun den Lehm, der auch dämmende Eigenschaften besitzt als Baustoff mit vielen kleinen Pumpen vorstellen, der Ihre innen anliegende Feuchte nach der jeweiligen Baukörperseite transportiert. Innen würde ich diesen auf jeden Fall vorsehen. Außen könnte man auch mit Blähtonsteinen arbeiten welche mit einem Kalkputz, frei von organischen Bestandteilen geputzt wird. Stellen sie mal einige Bilder zum besseren Verständnis rein.

Wenn Sie den Kork auf die Porenbetonsteine kleben und außen noch einen dichten Klinker vorsetzten, wird bei Zeiten sich Kondenswasser innen auf den Klinkersteinen ansammeln und ggf. auch innen an der Korkfläche. (Wir wissen ja nicht was es für Platten sind)

Aber ist das Klinkermauerwerk denn so schlecht, dass dieses ausgetauscht werden mus. Wäre es vielleicht zu überdenken diese zu belassen und den vielleicht schlechteren Baustoff Porenbeton gegen eine z.B. Blähtonwand zu tauschen. Man kann ggf. so auch die Außenwand verstärken und lastabtragender auszuführen und zusätzlich vielleicht mit Leichtlehmsteinen innen noch die notwendige Dämmung erziehlen. Aber auch andere Möglichkeiten von Lehmbau könnte in betracht gezogen werden.

Wie stark ist überhaupt der Wandaufbau .... ? Und es gäbe noch mehr Fragen.

ich drücke die daumen,
Michael Reisinger
 
Dämmung

Danke für die Antworten!

Ich habe mich wohl etwas falsch ausgedrückt,

der Porenbetonstein ist kein Porenbetonstein, sondern ein Blähtonstein ( evtl. von Liapor ).

Nun stelle ich mir natürlich die Frage ob nicht eine Wand aus Blähton evtl. schon genug dämmt?
Übertreibe ich es? Immerhin ist ja zwischen Blähton und Klinker noch eine Luftschicht.

Was meinen Sie?
 
gibt es Zeichnungen oder Fotos? Liapor klingt doch gar nicht mal so schlecht. 2DF - sind die auf die Tiefe oder eher auf die Länge gesetzt (also 11.5 oder 24 cm stark. Und warum dann außen nicht mit gleichem Baustoff weitergehen und dies schön mit einem Kalkputz frei von organischen Bestandteilen verputzen ?
 
Dämmung

Danke für die Vorschläge,

werde es jetzt wie folgt machen:

Von Innen nach Aussen:

Blähtonstein, Leichtlehmstein 2 DF, 2 Korkplatten a 4 cm. Dicke fugenüberlappend im Lehmbett, Luftschicht ca 3 cm, weicher Klinker.

Mit diesem Wandaufbau müßte eine recht gute Dämmung und trotzdem atmungsaktive Wand herzustellen sein.
 
also ich würde es aus den obigen Gründen nicht wagen. Wenn außen Klinker gewünscht werden, so kann ohne Fugen ein 17.5-er Blähtonstein verwendet werden (Rohdichte ca. 800) und außen der leichte Klinker (vielleicht ist es auch ein typischer Bachstein) oder die Wand wird einheitlich auch ohne Hohlräume mit Blähtonsteinen hergestellt.

Mit Lehm das ist zwar gut angedacht, aber auf Grund des Korkes und der Luftschichten frage ich mich nach dem Nutzen. Zweitens muss ich mich fragen ob der Lehm organische Bestandteile hat, denn dann wäre er absolut für dieses Vorhaben ungeeignet.

Quod Nocet, Docet
"Was schadet, lehrt"
Andere hatten den Schaden und mussten bereits daraus lernen - warum soll man nicht von deren Wissen profitieren?

ein schönes WE
Michael Reisinger
 
Thema: Kerndämmung mit Kork?
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