Welche Innendämmung ist denn nun am besten???

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Eva2

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Wir renovieren (entkernen) gerade unser Fachwerkhaus, bisher war das gebäude verputzt, under dem Putz liegt aber ein sehr schönes Fachwerk mit allerlei Schnitzereien, das jetzt sichtbar werden soll.
Die Gefache sind mit Lehm gefüllt, und sollen auch so erhalten bleiben, ein paar Teile sind mit Lehm und Ziegelsteinen ausgemauert. Der Giebel in Richtung Westen ist aus Bruchsteinen (Kalksteine) Nord und Südseite im Erdgeschoss ebenfalls. Ostgiebel und Südseite-Obergeschos sind Fachwerk.

Innendämmung ist nicht das Ideale, das weiß ich schon. Aber das Fachwerk soll unbedingt sichtbar werden, und ein bisschen Dämmung hätten wir schon gerne.

Wir wurden von allen Seiten beraten und jeder sagt was anderes.

Was ist enn nun die beste Innendämmung im fürs Fachwerk?

Und vor allem: Braucht man wirklich eine Dampfbremse bzw. Dampfsperre, und wo soll die liegen?
 
Dampfbremse bei altem Fachwerk geht nicht wirklich...

... an Eurer Stelle würde ich zuerst eine verlorene Lehmschalung mit Leichtlehm überlegen.

Bei Claytec oder Conluto sollten da ausreichend Infos abrufbar sein.

Wichtig ist, dass Ihr Materialien nehmt, die sorptiv und kapillar Feuchtigkeit weiter transportieren können und ohne Luftzwischenräume mit dem tragenden Fachwerk verbunden sind.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Frage - Antwort

Hallo

Welche Innendämmung ist denn nun am besten???

Keine!

FK
 
Endlich...

kann ich als Nicht-Handwerker auch mal was sagen!
Habe vor kurzem hier ne ähnliche Frage gestellt und den Aufbau auf dem Bild zur Diskussion gestellt. Die Schicht zwischen der Lehmbauplatte und der Fachwerkwand ist eine Leichlehm Schüttung, die Lufttrocken eingebracht wird (leicht verdichtet).

Hat gar nicht so schlecht abgeschnitten und wir werden das so machen! Wie Ihr seht, ohne Dampfbremse/sperre. Ich bin der Meinung, dass der Diffusionsoffene Wandaufbau mit Lehm/Kalkputz nunmehr 150-200 Jahre Funktioniert hat (zumindest bei uns). Die Hausseite, die von innen mit Styropor und Rigips vor ca 30 Jahren "verschlimmbessert" wurde weist die grössten Schäden am Holz auf, das spricht wohl für sich.
Fazit: Ich verbaue weder Dampfbremse noch Sperre, zumindest nicht im herkömmlichen Sinn.

Viele Grüße
Michael
 
innen und aussen

Hallo

eine Innendämmung hat es nie gegeben und nach dem dann in 30 Jahren die heutigen unter grossem Aufwand demontiert worden sind und noch mal saniert wurden, werden die nächsten dann neue Häuser bauen.

Der Glaube heiligt die Mittel!

Weiter so!

FK
 
Na, dann nennen wir es halt nicht Innendämmug....

... sondern Verstärkung der Außenwand von Innen durch möglichst homogenes Baumaterial, das sorptiv und kapillarfähig ist.

Grüße auf Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Der Ansatz

mag ja richtig sein
aber
die Grundlage ist schon getürkt!

"sorptiv und kapillarfähig"

Der Glaube ist grösser als die Vernunft!

War und ist immer noch so!

Homo sapiens erectus

FK
 
mhhh...

ich will ja hier keinem zu nahe treten, aber besonders ergiebig sind so manche Beiträge ja nicht?!

@Florian Kurz:
Wenn die vorgeschlagene Variante so ungeeignet ist, könnten Sie ja einen Gegenvorschlag mach. Ich lasse mich gerne zu besserem beraten!
Zu Ihrer Anspielung auf die Haltbarkeit einer solchen Lösung:
Bei uns ist an einigen Außenwänden folgender Zustand:
Eichenfachwerk mit Vollziegausfachung (Lehmörtel), außen Kalkputz, innen ca 4cm Lehmputz mit viel Stroh drin, darüber dünn Lehmputz ohne nennenswerte Strohanteile. Das ganze hat, entgegen Ihrer Schätzung, mindestens 150 Jahre gehalten.
Warum genau soll also der Skizzierte Wandaufbau nur 30Jahre halten, wenn doch dieselben Werkstoffe benutzt werden, die aber wegen Ihrer Plattenform rationeller verarbeitet werden können?

Viele Grüße
Michael
 
Platten und Schüttung...

@Michael

Bei Deiner Variante hätte ich ein wenig Bauchschmerzen, wenn die Schüttung nicht ausreichend verdichtet worden ist.

@Florian Kurz

Eva schrieb: "... und ein bisschen Dämmung hätten wir schon gerne" - Dieser Wunsch entstand bestimmt nicht allein im Blick auf die Heizkosten und Klimarettung, sondern sicher schlicht und ergreifend im Blick auf mehr Behaglichkeit im Wohnraum.

Warum dann nicht mit den Stoffen arbeiten, die genannt wurden? Würdest Du nicht sorptives und nicht kapillarfähiges Material vorziehen? Das kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Mauerwerküberspachteltzurückgreift_I2843_201021110240.jpgWie auch immer man es nennt...

... Naturbaustoffe sind einfach das authentische Material für die Sanierung von Fachwerkhäusern, die gewisse positive Eigenschaften seit langer Zeit unter Beweis stellen.

Ob man eine Schale mit Leichtlehm, ein Mauerwerk aus Leichtlehmsteinen erstellt, auf Schilfrohrplatten zurückgreift oder andere Konstruktionen vorsieht: die Funktion und Dauerhaftigkeit ist bei ordnungsgemäßer Planung und Ausführung gewährleistet.

Mein Favorit unter den zahlreichen Innendämmungen ist inzwischen die Holzfaserdämmplatte in Kombination mit Lehm und am besten noch einer Wandheizung.

Hier ein Bild dazu: Die Dämmplatten wurden ohne Luftzwischenräume zum Mauerwerk mit Lehm angeklebt und für einen besseren Halt des Unterputzes mit Lehmkleber überspachtelt.

Gruß

Marc K.
 
Welche Innendämmung ?

Hallo,

die Antwort "keine Dämmung ist die beste" kann nur von einem Liebhaber extremer Kälte stammen (im Sommer ist es andersrum).
Es ist auch bauphysikalisch falsch, ein kleines Haus zu bewohnen, aber nicht zu beheizen. Die Kondensatschäden werden nicht lange auf sich warten lassen.

Natürlich ist eine innendämmung- richtig ausgeführt - sinnvoll, und es gibt auch keinen Zweifel daran, dass diese im Fachwerkhaus nur aus (nahezu)Naturbaustoffen bestehen kann. Die von Marc K. vorgestellte Lösung ist immer noch die beste, die ich kenne, was die unkomplizierte Verarbeitung angeht, den hohen Dämmwert, den günstigen Preis, die Ökobilanz nicht zu vergessen.
Und lassen Sie die Liebhaber ungdämmter Häuser ruhig weiter Holz hacken !

Grüße vom Niederrhein
 
@ Gerold

warum wurde aber dann Schaum bei der Fentermontage verwendet, wenn Naturbaustoffe so gut sind
 
Ohne Dämmung wirds zu kalt :-(

Das Haus wurde bis vor 10 Jahren bewohnt, ohne Dämmung. (Außer an ein paar Stellen, an denen Styroporplatten an die Wand genagelt wurden *lach* an diesen Stellen mussten wir alles wegreißen)
Es würde schon gehen, aber ich hätte gerne im Winter mehr wie 15° in den Wohnräumen, und möchte nicht immer Zuhause sein müssen, und alle halbe Stunde die Öfen nachschüren.
Die Natursteinwände müssen wir definitiv Dämmen. Da wir die nicht an allen Seiten austauschen wollen. Der Giebel nach Westen wird, da die ganze Seite Stein ist außen gedämmt, sollte ja kein Problem sein.

Allderings haben wir ja dann an den übergängen zu den anderen Seiten super Wärmebrücken :-(

Eigentlich habe ich die ja im Haus überall. Die sind nicht wirklich zu vermeiden, oder?

Ich bin auch von natürlichen Baustoffen überzeugt. Dämmplatten aus Lehm, oder eben eine Vorbauwand mit Lehm...

Allerdings wurde mir von mehreren Fachleuten geraten eine Dampfsperre einzubauen, und alles "Dicht" zu machen. Das hat mich ganz schön verunsichert.

Ich mir nicht sicher ob es zum Beispiel im Badezimmer mit dem Lehm funktioniert... Da entsteht schon ziemlich viel Feuchtigkeit.
 
@ Heike: Fenstermontage

Hallo Heike,

warum Schaum verwendet wurde? Darüber können wir nur spekulieren, wie bei allen anderen konventionellen Baustoffen. Auf jeden Fall gibt es auf Seiten der Naturbaustoffe eine Alternative, die sich schon lange bewährt hat: Hanf!

@ Eva: Lehm hat auch seine Existenzberechtigung im Badezimmer, zumindest wenn er nicht direkt dem Spritzwasser ausgesetzt ist. Das hat z.B. den Vorteil, dass man sich nach dem Duschen in einem nicht beschlagenem Spiegel anschauen kann!

Viele Grüße

Marc K.
 
Klar Schiff jetzt mal

So, das kann wie folgt laufen: auf die alten Wände zuerst eine Ausgleichsschicht aus Lehmputz, um die Wände halbwegs zu begradigen. Sollten die Wände gerade genug sein, kann darauf verzichtet werden.
Darauf werden Holzweichfaserplatten mit z.B . 6 cm Dicke geklebt, indem sie von hinten mit Lehm "bestrichen" werden, und dann ohne Lufteinschlüsse auf den beschriebenen Ausgleichsputz gedrückt werden.
Auf die Holzweichfaserplatten werden die Kunststoffhalterungen für die Heizschlangen der Wandheizung geschraubt.
Dann werden die Heizschlangen verlegt, also die Kunststoffrohre, in denen das Heizungswasser zirkuliert, eingeclipst. Das tatsächliche Machen ist einfach, aber für die Planung braucht man jemanden mit Ahnung, der einem z.B. was über die maximale Länge der einzelnen Heizkreise sagen kann.
Diese Konstruktion wird dann wieder mit Lehmputz verputzt, und zwar nur minimal dünn über die Rohre, also quasi hauchdünn abdeckend.
Als Abschluß wird Lehmfeinputz aufgebracht, der mit Lehmfarben gestrichen werden kann. Lehmfarben gibt es z.B. von Volvox in ca. 1,5 Millionen Farbtönen ;-).
In diese Schicht sollte ein Gewebe eingerbeitet werden, um Rissen im Feinputz vorzubeugen.
Spätestens beim Aufbringen des Putzes über den Rohren sollte die Heizung laufen, damit die Rohre ausgedehnt sind, und nicht später im Lehm "drücken", weil sie sich bei Erwärmung ausdehnen.
Auch vorher ist es ratsam, die Heizung laufen zu lassen, weil enorme Mengen an Wasser mit dem feuchten Lehm ins Gebäude eingebracht werden, das muß alles wieder rausverdunsten.
Kann vorübergehend Schimmelflecken an den Wänden geben, wenn man nicht immer vor Ort sein kann, um die feuchte Luft entfleuchen zu lassen, dat is aber nich schlimm, weil der Schimmel auf dem Lehm nach einer Weile kein Bock mehr hat, und von alleine wieder verschwindet. Ruhe bewahren..
Wir haben diesen Aufbau in allen Räumen, auch in den Bädern und in der Küche, nach 10 Monaten lautet unser Fazit: ich wollte nix anderes mehr haben!
Bei der Heizung haben wir ein paar kleine Anfänger- und Angstfehler gemacht, will sagen etwas zu viel des Guten, aber das können wir dem System ja nicht anlasten.
Die Wände strahlen keine Kälte ab, sehr schönes Raumklima, Winddichtigkeit ist auf jeden Fall gegeben, und auch bei
-16 Grad wird das Haus schön warm. Eingestellte Raumtemperatur liegt bei 19 Grad, reicht völlig aus.
Bei ca. 250 m2 Wohnfläche betragendie Kosten für Heizung und Warmwasser für 3 Personen mit Wärmepumpe so 80-100 € pro Monat.
Und zu guter Letzt: lassen sich von Herrn F. K. hier nicht verrückt machen.
Wer auch im Winter gerne im Zelt wohnt, kann das ja tun, aber ob das jedermanns Sache ist? Wie soll man sich denn in sowas wohl fühlen?
Das Ganze ist wirklich kein Hexenwerk und sieht nachher auch noch toll aus.
Gutes Gelingen wünscht
Mario Albrecht
 
am Niederrhein

is wohl Carneval
niedriger kann man wohl nicht sinken
als den Kakao, durch den man gezogen wird auch noch zu trinken

Da hatte ich mehr erwartet und genau das bestärkt mich in der Meinung:
Der Glaube heiligt alle Mittel!

Am liebsten würden alle "Gore-isten" die "Ungläubigen" doch am Scheiterhaufen brennen sehen - aber bitte mit Holz schüren - ist nämlich CO2-neutral!

Ein bisschen Dämmung bitte - am Stück - oder in Scheiben!
Behaglichkeit - ist ein Gefühl!
Dem Schwarzen in Daressalam ists ein anderes als dem Inuit im Norden von Canada
Bloss die Besserossis und Wessis im "gelobten Gscheiderlesland" wissen Alles - und das auch EU-Certifiziert!

FK
 
Dampfsperrenbremsgedöns

Hallo Eva,ich hatte noch was vergessen: Dampf-was-auch-immer-Vorrichtungen könnt Ihr vergessen.
Erstens kostet das unnötig Geld.
Zweitens steht ein Handwerker fast immer unter Zeitdruck, und wie sich das dann auf das Anbringen der Dampf....auswirkt, insbesondere an den kniffeligen Stellen, kann man sich ja vorstellen.
Drittens strebt man einen diffusionsoffenen Wandaufbau an, den man mit einer Dampf.... ja nur "stören" würde.
Viertens nimmt der Lehm die Feuchtigkeit auf, und gibt sie auch wieder ab.
Wozu also?
Ich halte das für überflüssig und mindestens unnötig, wenn nicht gar schädlich.
P S. Werte Haarspalter(innen): Die Frage war nicht, ob Fenster mit Bauschaum eingesetzt werden sollen, oder nicht.
Grüße,
Mario Albrecht
 
Ich bitte Sie, Herr Kurz,

ich komme nicht vom Niederrhein, und selbst wenn es so wäre, versuche ich zumindest, hilfreiche Kommentare abzugeben, die auf die Frage Antwort geben können.
Versuchen Sie das zur Abwechslung doch auch mal. Immer nur: "keine Dämmung ist das Beste" hilft doch denen, denen es in ihrem ungedämmt Haus zu kalt ist, nicht weiter.
Erklären Sie doch mal, wo genau das Problem bei diesem Aufbau liegen soll, wo Schäden auftreten sollen. Und Ihre Polemik mit Ossis und Wessis und EU-Gläubigkeit hat hier auch noch keinem weitergeholfen. Ich pfeife auch auf Normen, Standards und EU-Richtlinien, aber das tut doch hier gar nichts zur Sache.
Desweiteren bitte ich, bei der Sache und sachlich zu bleiben.
Helau und auf eine gute Tasse Kakao,
Mario Albrecht
 
Beste Innendämmung ist Keine

@F.K.
Dir sollte man mal die "Altneihauser Feierwehr Kapelln" vorbeischicken !
 
Laßt ab,

bei dem Thema steht FK das ganze Jahr in der Bütt. Dädäää, dädäää, dädäää!

Mario hat den Aufbau gut beschrieben, eine WH auf HwPl ist der puren Dämmung auf jeden Fall vorzuziehen, wenn sowieso alles angefasst werden muß. Besonders schön geht es mit den Stufenfalzplatten von DOSER, weil in dem innenliegenden Stufenfalz gleich ein Montageholz für die Befestigung der Kammschienen der Heizleitung befestigt werden kann.

Grüße

Thomas
 
Thema: Welche Innendämmung ist denn nun am besten???

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