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Katze1
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Hallo zusammen,
ich habe mir als weibliche (noch-)Nicht-Handwerkerin einen kleinen ca. 100 Jahre alten Resthof gekauft. Da ich doch nicht so gerne den ganzen Ort mitheizen möchte, muß ich mich jetzt natürlich mit der Dämmung auseinandersetzten. Klar, als erstes ist die Zwischendecke dran (DG ist nicht ausgebaut), aber aktuell stellen sich mir bei der Fassade einige Fragen. Leider habe ich inzwischen so viele Antworten bekommen, das ich jetzt überhaupt nicht mehr weiß, was ich machen soll.
Also, Wandaufbau ist 24er-Ziegel, 7 cm Mineralwolle, 8 cm Ytong, wurde vor etwa 30 Jahren gemacht soweit ich weiß. Ich vermute, das die Mineralwolle wohl auch in Bereichen zusammengesackt ist, z.B. unter dem großen Wohnzimmerfenster, da sieht man in der Thermografie eine deutlich andere Oberflächentemperatur. Zusätzlich ist in der Mineralwolle auch einiges an Luftbewegung, ich hatte nämlich zwei Steckdosenleisten in der Außenwand durch die es mächtig zog und auch an zwei Fenstern zieht es (durch die Verbindung Fenster / Mauer) Und die Dämmung ist nur vor den Außenwänden, nicht an den nach innen abzweigenden Mauern, wie es ja wohl 30 – 50 cm auch gemacht werden sollte. Und irgendwelche Dampfbremsen, -sperren oder wie auch immer geartete Folien sind nicht dazwischen, zumindest nicht da wo ich das Loch reingehauen hab. Feuchtigkeits-/Schimmel probleme habe ich keine (ich bin im Oktober eingezogen), nicht mal im Keller.
Aussage eins: Ist nicht mehr Stand der Technik, am besten rausreißen und neu machen. Da bin ich nicht so überzeugt von, ich weigere mich grundsätzlich etwas rauszureißen was grundsätzlich ok ist und vielleicht nur nachgebessert werden muß. Ich denke da ist der Kosten/Nutzenfaktor nicht sehr Vorteilhaft. Und auf die Kosten muß ich halt leider ziemlich schaun..
Aussage zwei: Mineralwolle / Ytong-Kombination ist gar nicht so schlecht, man sollte nur dafür sorgen das sich die Luft im Zwischenraum nicht mehr bewegt. Scheint plausibel, denn wenn ich im Zwischenraum Luftbewegung habe, herrscht da ja wohl die gleiche Temperatur wie außen und ich kann mir die Mauer davor dämmungsmäßig im Prinzip sparen. Nur habe ich auch schon gelernt, das die Lüftung die an der kalten Außenmauer kondensierende Feuchtigkeit in Grenzen hält. D.h. wenn ich alle Löcher gestopft habe (wie auch immer) kann es dann sein das die Mineralwolle über kurz oder lang naß wird? Fände ich jetzt auch nicht sooo gut. Wobei dies wohl die schnellste / günstigste Lösung ist.
Aussage drei: Nachträglich mit diffusionsoffenem Material ausblasen. Für mich auch plausibel, da ich dadurch die Luftbewegung raus habe und Feuchtigkeit die wahrscheinlich trotzdem entsteht, auch die Möglichkeit hat wieder auszutrocknen. Aber (Aussage von einem anderen Handwerker) durch die schon vorhandene Mineralwolle klappt das mit dem Ausblasen nicht problemfrei, maximal könnte man es ausschäumen. Aber ob Schaum auch noch Feuchtigkeitsregulierend wirkt?
Aussage vier: So lassen und noch eine Schicht Innendämmung vor (mir wurde Knauf-Perlite vorgeschlagen, alternativ etwas günstiger was Styroporartiges), dann ist der Taupunkt und die ggf. entstehende Feuchtigkeit halt in der Zwischenmauer, durch die Luftbewegung jedoch nicht kritisch und die Heizkosten aber trotzdem auf einem einigermaßen annehmbaren Niveau. Jetzt alle Räume auseinanderzurupfen und eine Dämmschicht einzufügen bin ich zwar auch nicht begeistert von, aber das System scheint mir so Anwenderfreundlich zu sein, das ich es auch nach und nach selber machen kann. Und die Räume werden eh nach und nach auseinandergerissen und in Bereichen zusammengelegt, also würde ich das da einfach mit einplanen. Klar, ich würde nicht allein loskleben, sondern mir jemanden suchen der sich damit auskennt und den ersten Raum zusammen mit mir macht um Fehler zu vermeiden.
Diverse Diskussionen über den Taupunkt habe ich auch schon hinter mir, aber da muß ich sagen steige ich irgendwann geistig aus, weil mir das technisch-physikalische Verständnis anscheinend einfach fehlt. Ich weiß, das die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit immer dahin will, wo sie grad nicht ist, und wenn sie sich durch etwas hindurchbewegt und an einem Punkt vorbeikommt, der eine bestimmte Temperatur unterschreitet, macht es plopp und ich habe Wassertröpfchen. Sammeln sich die Wassertröpfchen in der Dämmung ist irgendwann die Dämmung hin, sammeln sie sich an einer Innenwandecke habe ich irgendwann Schimmel. Aber was nun wie diesen Punkt wohin schiebt geht irgendwie über mein Niveau..
Jetzt zu meiner Frage: Ich favorisiere im Moment als Sofortmaßnahme Punkt zwei, wg. einfach, schnell, günstig. Ich kann leider überhaupt gar nicht abschätzen, welches Risiko ich im Gegenzug damit eingehe. Wird die Dämmung bei dem Wandaufbau auf jeden Fall naß und unbrauchbar oder ist das nur eine Möglichkeit? Wenn es nur eine Möglichkeit ist, in welchem Bereich beweg ich mich dann, fifty-fifty? siebzig-dreißig? Könnte ich das Risiko verringern, wenn ich einkalkuliere das ich regelmäßig im Jahresabstand oder so an verschiedenen Punkten prüfe wie es in der Zwischenwand aussieht? Ein Ziegelstein ist ja schnell aus- und wieder eingebaut. Oder einfach nur regelmäßig die Feuchtigkeit in der Außenwand prüfen, würde das reichen? Und wie ist es wenn ich das Abdichten als Sofortmaßnahme durchziehe, in ein paar Jahren bei vorhandenem Geld eine vernünftige Innendämmung mache und dann die Belüftung in der Zwischenwand quasi wieder „einschalte“? Risiko? Oder gibt es vielleicht noch andere Alternativen? Wie man sieht, bin ich zur Zeit völlig entscheidungsunfähig.. ;-)
Oh, P.S. Außendämmung fällt flach da ich meine Fassade gern beibehalten möchte. Ok, ist nichts besonderes, aber ich mag es halt einfach wenn ein alter Hof auch nach altem Hof aussieht. Außerdem müsste ich eine Außendämmung ja komplett für das ganze Haus machen, das ist im Moment deutlich mehr Geld als ich in die Hand nehmen möchte / kann.
So, jetzt bin ich schon gespannt auf die Antworten..
ich habe mir als weibliche (noch-)Nicht-Handwerkerin einen kleinen ca. 100 Jahre alten Resthof gekauft. Da ich doch nicht so gerne den ganzen Ort mitheizen möchte, muß ich mich jetzt natürlich mit der Dämmung auseinandersetzten. Klar, als erstes ist die Zwischendecke dran (DG ist nicht ausgebaut), aber aktuell stellen sich mir bei der Fassade einige Fragen. Leider habe ich inzwischen so viele Antworten bekommen, das ich jetzt überhaupt nicht mehr weiß, was ich machen soll.
Also, Wandaufbau ist 24er-Ziegel, 7 cm Mineralwolle, 8 cm Ytong, wurde vor etwa 30 Jahren gemacht soweit ich weiß. Ich vermute, das die Mineralwolle wohl auch in Bereichen zusammengesackt ist, z.B. unter dem großen Wohnzimmerfenster, da sieht man in der Thermografie eine deutlich andere Oberflächentemperatur. Zusätzlich ist in der Mineralwolle auch einiges an Luftbewegung, ich hatte nämlich zwei Steckdosenleisten in der Außenwand durch die es mächtig zog und auch an zwei Fenstern zieht es (durch die Verbindung Fenster / Mauer) Und die Dämmung ist nur vor den Außenwänden, nicht an den nach innen abzweigenden Mauern, wie es ja wohl 30 – 50 cm auch gemacht werden sollte. Und irgendwelche Dampfbremsen, -sperren oder wie auch immer geartete Folien sind nicht dazwischen, zumindest nicht da wo ich das Loch reingehauen hab. Feuchtigkeits-/Schimmel probleme habe ich keine (ich bin im Oktober eingezogen), nicht mal im Keller.
Aussage eins: Ist nicht mehr Stand der Technik, am besten rausreißen und neu machen. Da bin ich nicht so überzeugt von, ich weigere mich grundsätzlich etwas rauszureißen was grundsätzlich ok ist und vielleicht nur nachgebessert werden muß. Ich denke da ist der Kosten/Nutzenfaktor nicht sehr Vorteilhaft. Und auf die Kosten muß ich halt leider ziemlich schaun..
Aussage zwei: Mineralwolle / Ytong-Kombination ist gar nicht so schlecht, man sollte nur dafür sorgen das sich die Luft im Zwischenraum nicht mehr bewegt. Scheint plausibel, denn wenn ich im Zwischenraum Luftbewegung habe, herrscht da ja wohl die gleiche Temperatur wie außen und ich kann mir die Mauer davor dämmungsmäßig im Prinzip sparen. Nur habe ich auch schon gelernt, das die Lüftung die an der kalten Außenmauer kondensierende Feuchtigkeit in Grenzen hält. D.h. wenn ich alle Löcher gestopft habe (wie auch immer) kann es dann sein das die Mineralwolle über kurz oder lang naß wird? Fände ich jetzt auch nicht sooo gut. Wobei dies wohl die schnellste / günstigste Lösung ist.
Aussage drei: Nachträglich mit diffusionsoffenem Material ausblasen. Für mich auch plausibel, da ich dadurch die Luftbewegung raus habe und Feuchtigkeit die wahrscheinlich trotzdem entsteht, auch die Möglichkeit hat wieder auszutrocknen. Aber (Aussage von einem anderen Handwerker) durch die schon vorhandene Mineralwolle klappt das mit dem Ausblasen nicht problemfrei, maximal könnte man es ausschäumen. Aber ob Schaum auch noch Feuchtigkeitsregulierend wirkt?
Aussage vier: So lassen und noch eine Schicht Innendämmung vor (mir wurde Knauf-Perlite vorgeschlagen, alternativ etwas günstiger was Styroporartiges), dann ist der Taupunkt und die ggf. entstehende Feuchtigkeit halt in der Zwischenmauer, durch die Luftbewegung jedoch nicht kritisch und die Heizkosten aber trotzdem auf einem einigermaßen annehmbaren Niveau. Jetzt alle Räume auseinanderzurupfen und eine Dämmschicht einzufügen bin ich zwar auch nicht begeistert von, aber das System scheint mir so Anwenderfreundlich zu sein, das ich es auch nach und nach selber machen kann. Und die Räume werden eh nach und nach auseinandergerissen und in Bereichen zusammengelegt, also würde ich das da einfach mit einplanen. Klar, ich würde nicht allein loskleben, sondern mir jemanden suchen der sich damit auskennt und den ersten Raum zusammen mit mir macht um Fehler zu vermeiden.
Diverse Diskussionen über den Taupunkt habe ich auch schon hinter mir, aber da muß ich sagen steige ich irgendwann geistig aus, weil mir das technisch-physikalische Verständnis anscheinend einfach fehlt. Ich weiß, das die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit immer dahin will, wo sie grad nicht ist, und wenn sie sich durch etwas hindurchbewegt und an einem Punkt vorbeikommt, der eine bestimmte Temperatur unterschreitet, macht es plopp und ich habe Wassertröpfchen. Sammeln sich die Wassertröpfchen in der Dämmung ist irgendwann die Dämmung hin, sammeln sie sich an einer Innenwandecke habe ich irgendwann Schimmel. Aber was nun wie diesen Punkt wohin schiebt geht irgendwie über mein Niveau..
Jetzt zu meiner Frage: Ich favorisiere im Moment als Sofortmaßnahme Punkt zwei, wg. einfach, schnell, günstig. Ich kann leider überhaupt gar nicht abschätzen, welches Risiko ich im Gegenzug damit eingehe. Wird die Dämmung bei dem Wandaufbau auf jeden Fall naß und unbrauchbar oder ist das nur eine Möglichkeit? Wenn es nur eine Möglichkeit ist, in welchem Bereich beweg ich mich dann, fifty-fifty? siebzig-dreißig? Könnte ich das Risiko verringern, wenn ich einkalkuliere das ich regelmäßig im Jahresabstand oder so an verschiedenen Punkten prüfe wie es in der Zwischenwand aussieht? Ein Ziegelstein ist ja schnell aus- und wieder eingebaut. Oder einfach nur regelmäßig die Feuchtigkeit in der Außenwand prüfen, würde das reichen? Und wie ist es wenn ich das Abdichten als Sofortmaßnahme durchziehe, in ein paar Jahren bei vorhandenem Geld eine vernünftige Innendämmung mache und dann die Belüftung in der Zwischenwand quasi wieder „einschalte“? Risiko? Oder gibt es vielleicht noch andere Alternativen? Wie man sieht, bin ich zur Zeit völlig entscheidungsunfähig.. ;-)
Oh, P.S. Außendämmung fällt flach da ich meine Fassade gern beibehalten möchte. Ok, ist nichts besonderes, aber ich mag es halt einfach wenn ein alter Hof auch nach altem Hof aussieht. Außerdem müsste ich eine Außendämmung ja komplett für das ganze Haus machen, das ist im Moment deutlich mehr Geld als ich in die Hand nehmen möchte / kann.
So, jetzt bin ich schon gespannt auf die Antworten..