Ausenfassadendämmung

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Frank22

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Hallo zusammen,
unser konkretes Vorhaben dieses Jahr ist eine neue Dacheindeckung und Aussenputzerneuerung. Nun stellt sich abermals die Frage nach einer Aussendämmung. Im Angebot des favorisierten Malerbetriebs wird nach Holzweichfaser noch Steinwolle mit angeboten (EG Bruchstein u. div. Betonsteine, OG Fachwerk mit Lehmgefachen, DG Giebelseiten mit Gasbetonsteinen aufgemauert). Nun ist wieder guter Rat teuer, der Maler rät zur Steinwolle (angeblich besser)?!. A.d. Giebelseite (Bilder) haben wir im Sockelbereich einen Streifen mit aufsteigender Feuchtigkeit, dieser soll von der Isolierung ausgenommen werden. Auch beim Putz wird wiedermal zu Silikonharzputz geraten (Argumente: Wetterbeständiger, bei dieser Putzdicke annähernd genauso diffusionsoffen wie Mineralputz und Silikatfarbe u.s.w.). Welche Putzvariante ist Ihrer Meinung nach sinnvoll, oder nimmt sich wirklich beides nichts? Sollte ich einen Energieberater zur Rate ziehen oder auf die Kompetenz des Malermeisters vertrauen? Wer kann mir ggf. einen solchen empfehlen bzw. wie finde ich einen der auf diesem Fachwerk-/ Altbaumetier kompetent ist? Danke im Vorraus!
 
Wo fängt man da an ...?

Silikonharzputz ist ein Kunstharzputz, der durch Zugabe von Silikonharzemulsion wasserdampfdurchlässiger ist als herkömmlicher Kunstharzputz. Silikonharzputz ist meist deutlich teurer als Mineralputz.
Steinwolle und die Gefahr einer durchfeuchteten, nicht abtrockenenden Dämmung passen meiner Ansicht nach nie zum Fachwerk und deshalb würde ich dies nicht verbauen.

Der Maler bietet das an, was er kennt und seit Jahren verarbeitet. Ja vielleicht auch das wo er die besten Prozente, Prämien usw. bekommt. Solange ihm dabei kein fachlicher Mangel nachgewiesen wird ist er nach 5 Jahren raus aus der Haftung.

Der Energieberater ist meiner Meinung nach immer notwendig, weil es bei einem Haus zwar um ein Objekt mit Teilbereichen geht aber diese nicht getrennt voneinander betrachtet werden sollten. Der Energieberater kann insbesondere bei Förderungen, Krediten mit Tilgungszuschuss usw. gute beratende Dienste leisten.
https://www.energie-effizienz-experten.de/nc/sie-sindbauherr/expertensuche/
Tragen sie ihre Postleitzahl ein und kreuzen die "Baudenkmale ..." an. Bei den Ergebnissen schauen sie ob jemand dabei ist, der explizit auf Fachwerk spezialisiert ist oder nachweisbar langjährige Erfahrungen in diesem Bereich hat.
Warumm suchen sie nicht hier im Brachenbuch nach einen Experten der ihnen vor Ort weiter helfen kann ?
 
Weichfaserplatten und Silikonharzputz?

Schon mal Danke für die Antwort Herr Mattonet! Also würden Sie zu den Weichfaserplatten tendieren? Da beim Silikonharzputz der zusätzliche Farbanstrich entfällt, käme dieser uns nicht wirklich teurer, ist das also dann die bessere Wahl?! Die Frage mit dem Problem der aufsteigenden Feuchtigkeit wäre mir auch noch wichtig, da ich denke das dieser Bereich bei Einhaltung der EnEV evtl. mit isoliert werden muss (gesehen beim Nachbarhaus).
Habe hier im Branchenbuch leider nichts gefunden, aber unter dem Link scheinen ein paar Berater dabei zu sein...
 
Bitte um Ratschlag

Hallo nochmal,

@ Herrn Mattonet oder jeden anderen Erfahrenen:

1. Welches Argument spricht den gegen die durchfeuchtete Steinwolle im Gegensatz zu einer eventuell auch durchfeuchteten Weichfaserplatte? Denn der Energieberater kann mir keine Vor- und Nachteile zwischen beiden aufzeigen... Bitte um Ihre Meinung, da die Entscheidung zeitnah getroffen werden muss. die Weichfaserplatten würden nahezu das doppelte kosten und angeblich keine nennenswerte Vorteile bringen?!!

2. Wie ist meine vorhergehende Aussage hinsichtlich des Silikonharzputzes zu bewerten (Ihre persönliche Meinung)?
Angeblich wäre dieser besser, da an unsere Fassade der alte Putz verpilzt ist, und dies im Gegensatz zu Silikat eher nicht so stark zu tragen kommen würde. Ein weiterer Vorteil wäre auch ein minimierter Feuchtigkeitseintrag von Aussen, besonders an der stark verwitterten Wetterseite. Meine Tendenz Richtung Silikonharzputz wird dadurch bestärkt, das der Silikatputz im Anschluss dann in einem zusätzlichem Arbeitsgang dann doch noch mit einem Silikonharzanstrich versehen werden soll?!!! Sind die Nachteile, speziell in Richtung Diffusion, so eklatant? Laut Verputzer und Berater sind solche praktisch gar nicht vorhanden.

Deswegen nochmal: Ich erwarte hier ja keine verbindlichen Zusagen, sondern Meinungen von erfahrenen Sanierern!!

Bitte um Zeitnahe Antworten, da meine Entscheidung demnächst fallen muss und bis dato in einer Zwickmühle steckt.

Danke schon im Voraus für Ihre Antworten!
 
Ratschläge gab es schon..

Moin.
zu frage 1 Mineralwolle/Glaswolle gibt die feuchtigkeit nicht wieder her ,sondern lagert diese ein und mit zunehmender durchfeuchtung sinkt der dämmwert auf 0 aber die gefahr von Schimmelwachstum durch nasse Dämmstoffe steigt um 100%.
bei Holzweichfaser passiert dieses Nicht.
Ich bin Kein Freund von diesen Neumodernen Tütenputzen die mit Algiziden und Fungiziden angereichert sind so das ,mindestens über die gewährleistungfrist hinaus keine Algen und Pilze Wachsen..
was soll man raten ,,Gasbeton Raus-Lehmsteine Rein,Homogene Situation schaffen und dann mit geeignetem Material draussen Dämmen und dann Fachgerecht verputzen.
zb Steico Protect Dry und Schwenk Putztechnik (Puravision Systemaufbau HWF),kommt auch ohne Biozide,o.ä aus. nur mal so als Vorschlag..
aber es ist ja Ihr Haus..
hoffe ich konnte Helfen,greets Flakes.
 
Holzfaserdämmung

In meiner Tätigkeit habe ich viel mit Dämmstoffen zu tun.
Wer sich mit Holzfaser auskennt weiß, dass lange einwirkende Feuchtigkeit die Platten zerfallen lässt.
Bei Problemen mit Feuchtigkeit würde ich diese nicht verwenden. Schon ein kleiner Fehler bei den Anschlüssen kann hier zu Schäden führen.
Silikonharzputze sind durchaus diffusionsoffen. Wenn man die technischen Werte bezüglich Dampfdiffusion vergleicht und den SD-Wert berechnet entsprechen, je nach Fabrikat,2 mm Silikonharzputz etwa 2 cm Kalk-Zementputz .
 
Holzfaserdämmplatten auf Fassaden

Bei uns waren die sehr stark Wind und Wetter ausgesetzten Holzfaserplatten an der Fassade über 2 Winter unverputzt-
die Oberfläche ist etwas rauer geworden, aber selbst offene, waagerechte Kanten bei Fensteröffnungen haben sich nicht aufgelöst, sondern sind nach starken Regenfällen und Durchnässung schnell wieder abgetrocknet.

Mineralwolldämmungen würde ich bei Fassaden nicht verwenden

(trotz geringem Diffusionswiderstand keinerlei kapillare Ableitung von Feuchtigkeit möglich, gleichzeitig sinkt bei sehr geringer Feuchteaufnahme der Dämmwert sehr stark ab.)

auch keine Silikonharzputze und -farben
(siehe Gutachten www.institut-Erfurt.de
unter Publikationen, ua: Anstriche WDVS

Am besten und dauerhaftesten sind mineralische Putze, mind 7 mm oder besser dicker und Silikatfarben.
Organische Bestandteile fördern Algenwachstum, Pilze und Schimmel

Bei unebenen Fassaden hat Zellulosedämmung Vorteile, da die sich an alle Unebenheiten anpaßt und kapillaraktiv ist.

Anschlüsse müssen immer sorgfältig abgedichtet werden-
bei einer zusätzlichen Abdichtungsebene unter Fensterbänken sind die Risiken erheblich geringer.

Andreas Teich
 
Holzfaserdämmung

Es ging mir hier nicht um Schäden, die durch Bewitterung entstehen und von außen wieder normal abtrocknen. Die losen Bestandteile müssen dann nur entfernt werden.

Mir ging es um Schäden, die durch Feuchtigkeit hinter dem System oder durch Hinterwanderung im System entstehen. Diese können nicht, wie eine unverputzte Platte, rechtzeitig austrocknen. Bestes Beispiel hierfür sind Fensterbankanschlüsse, die nicht richtig mit Dichtbändern ausgeführt wurden. Bilder zu den Folgeschäden gibt es hierzu genügend.
Übrigens haben Mineralwolleplatten den geringsten Diffusionswiderstand, verglichen mit Styrpor, Holzfaser, XPS usw.
 
Für Diffusion müssen auch die erforderlichen Parameter vorhanden sein

und Absaufen tun die Miwo-Platten trotzdem.
Gerade bei Fachwerk führt eine abgesoffene Dämmung zu einer kontinuierlichen "Bewässerung" der Balken und der Gefache. Wenn nun aber die Fassade durch Tauwasserbildung an der Außenfläche auf der Nordseite kontinuierlich feucht ist kommt es zu keiner Diffusion. Einen weiteren Feuchtetransport durch Miwo nach außen gibt es dann nicht, wohl aber durch die Aufnahme der Feuchte mittels kapilaren Wassertransport durch das Holz und der Gefache. Dann kann die Dämmung zwar Rücktrocknen aber nicht da wo dies geschehen sollte.

Algen und Moosbewuchs speichert ebenfalls Feuchte und verhindert Wasserdampfdiffusion. Da helfen Algizide und andere Gifte oder Lotusfarben i.d.R. nur für die Dauer der Garantiezeit. Irgendwann ist die Haftung für eine Besiedelung gegeben und wenn der Dünnschichtputz keine Wärmespeicherfähigkeit hat, ist die Dauerfeuchte nur eine Frage der Zeit.

Gruß
Selle
 
Thema: Ausenfassadendämmung
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