Der Aufbau eines Fußbodens mit Fußbodenheizung

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E. Braun

Guest
Wir wollen im nächsten Jahr die Holzböden von zwei Erdgeschoßräumen (nicht unterkellert) rausreißen und mit einem Estrich versehen! Die Holzböden sind teilweise von unten verfault. Ein Fachmann hat uns folgenden Aufbau vorgeschlagen: 1. 30 cm kapillarbrechende Schicht (Schotter) - 2. Dachpappe - 3. Bewehrungsmatten und 15 cm Beton - 4. Styropor - 5. Fußbodenheizung verlegen - 6. 10cm schwimmender Estrich ---Auf dem Estrich können wir dann Parkett, Dielen oder Fliesen verlegen wurde uns gesagt! Ist der Aufbau korrekt? Ist eine Fußbodenheizung überhaupt ratsam, oder eher überflüssig?
 
fußbodenheizung

hallo e.braun, ob eine fußbodenheizung sinnvoll ist hängt davon ab, was mal oben raufkommen soll. wenn gefließt werden soll, ist es sicher angenehmer. sollten aber dielen oder so rauf, halte ich es für nicht notwendig. generell ist es jedoch geschmacksache. ich stehe nicht so auf fußbodenheizung, die ist mir zu träge. ansonsten ist der aufbau wie oben beschrieben schon in ordnung.
 
Hallo, so in etwa sieht der Fußbodenaufbau in unserem neu erstellten Anbau aus. Allerdings mit wasserundurchlässigem Beton. Aber wird der Fußboden dann nicht etwas zu hoch? Teils sind die Fundamente doch nicht so tief und untergraben sollte man die nicht... Ob Fliesen + Fußbodenheizung, das ist m. E. reine Geschmackssache. Ich bin froh um unseren Dielenboden, der eine schöne warme Farbe hat und auf dem man nicht gleich jeden Schmutz sieht. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich keinen Estrich in mein Haus kippen, ich würde versuchen, mit Dampfsperre + Holzbalken-Rahmengerüst + Dielenboden wieder alles "natürlich" aufzubauen. Da gibt es heutzutage bestimmt Folien, die man unter die Holzlattung legt (wir haben nur unterkellerte Räume, davon hab ich also keine Ahnung ;-). Fußbodenheizung generell find ich prima, vor allem Frauen lieben es, warme Füße zu haben - wir haben uns für Heizleisten entschieden. Selber Effekt (warme Füße), die Heizleisten heizen aber nicht so träge wie eine Fußbodenheizung. Sie passen hervorragend zu einem Dielenboden, da unsere aus Holz sind. Grüße Annette
 
Lobbyboden

Unser altbekannter Aufbau nach der Devise: Haben wir immer schon so gemacht! Dampfdicht und gleichzeitig noch strahlungsstark (Stahlmatten)! Es gibt unterdessen bessere und energetisch günstigere Heizböden, von der Aufbau fußfreundlicher und gesünder gestaltet ist. Fachgrüße aus der OL
 
Eisenmatten radioaktiv???

Ich habe zwar noch nie einen Boden komplett erneuert, aber glaube das Stahlmatten (sie sind nicht Radioaktiv und strahlen deshalb nicht!) und Beton wirklich weggelassen werden können! Sie wollen doch keine tragende Betondecke gießen! Da ich auch demnächst meine Böden erneuern muß, wollte ich mal fragen, ob mein Aufbau so besser ist: Ich schlage folgenden Aufbau vor. 30 cm Kapillarbrechende Schicht. Schotter nimmt man glaube ich auch nicht mehr! Besser ist grobkörniger Sand, Kies oder Glasgranulat. Dieser wird eben verteilt und mit preiswerten Plastikfolien von Wand zu Wand abgedeckt! Dachpappe wäre viel teurer und unnötig! Wichtig ist, daß die Plastikbahnen sich überlappen (10 bis 20 cm). Dann wird eine dicke Lage (5 bis 10cm) Styropor verlegt, auf das Styropor kommt wieder eine Lage Plastikfolie, damit der Estrich nicht an den Stoßstellen einsickern kann. Als letztes kommt dann der Estrich (5 bis 10 cm). Vor dem ausgießen des Fließestrichs kann man noch eine Fußbodenheizung in mehreren Schlaufen hinlegen, dann muß der Estrich jedoch dicker gegossen werden (10cm)! Fußbodenheizungen haben den großen Vorteil,daß sie sehr energiesparend sind! Eine Vorlauftemperatur von nur 30 Grad macht die Räume schon angenehm Warm - fast schon zu warm!
Mein Aufbau hätte also eine Höhe von 30+5+10=45cm
 
RE v. Hagen,

Chemieboden läßt grüßen und die Dampfdiffussion unter den mehrlagigen Folien wandert dann schön in die Wände und führt zu Durchfeuchtungen der unteren Wandpartien! Und übrigens hat Strahlung in meinem vorher benannten Thema nicht's mit Radioaktivität zu tun. Erst kundig machen und danach sprechen!! Jedes metallische Bauteil, welches länger als 30 cm ist und sich im Baukörper befindet, wirkt als Antenne! Diese Untersuchungen existieren und sind auch schon veröffentlicht. Vorher sich ein bischen kundig machen, bevor man seinen "Lobby"boden, den jede Hausfrau mittlerweile kennt, weiter philosophiert! Trotzdem beste Grüße aus der Oberlausitz.
 
Diffusionsoffener Fußboden

Ich bedanke mich herzlich für die brauchbaren Hinweise! Zum Glück habe ich hier nachgefragt, sonst hätte ich es sicher falsch gemacht. Gibt es eigentlich irgendwo Informationsmaterial, was den richtigen Aufbau von Fußböden betrifft? Wäre folgender Aufbau ohne dampfsperrende Folie richtig?: 30cm Glaskörner, dann 5cm Styropoor, dadrauf 5 bis 10cm Estrich mit Heizrohren. Dadrauf schließlich Parkett.
 
Bodenaufbau

Guten Tag Herr Braun, ich glaube von mir mit Fug und Recht behaupten zu können, daß ich keinerlei Lobbyinteressen vertrete. Dafür sind Architekten einfach viel zu sehr dem Bauherrn und ihrem Gewissen verpflichtet. Auch wenn andere das anders sehen (das Forum ist schließlich alles andere als ein ideologiefreier Raum). Das Gewissen veranlaßt mich allerdings, a)auf die Vorzüge einer ordentlichen lastverteilenden Bodenplatte hinzuweisen, die nebenbei auch noch die Fundamente stabilisiert; b) die Notwendigkeit einer Feuchtigkeitssperre unterhalb der Bodenplatte noch einmal zu betonen: weil sonst der Beton einfach wegläuft, nicht ordentlich abbindet, weil ihm das Wasser fehlt und zerkrümelt; in geringem Maße erfüllt diese (meist PVC)-Folie auch die Funktion einer Diffusionssperre. Weitaus besser wird diese Funktion aber von einer Schweißbahn auf dem Beton erfüllt. Nebenbei wird (von Bio-Anhängern, Geomanten etc.) Bitumen auch ein Nutzen gegen Erdstrahlung (was immer das konkret sein mag) zugeschrieben. Tatsache ist physikalisch daß Bitumen mit Alu-Einlage neben dem hohen Neutroneneinfangquerschnitt des Bitumens auch Alpha-Strahlung absorbiert. Nebenbei verhindert ein derart dichter Boden das Eintreten von Radon, das in manchen gegenden Deutschlands ein unterschätztes Gesundheitsproblem darstellt. Vielleicht hilft dagegen aber auch ordentliches Lüften. Die Bedeutung des Eisens regt mehr die Phantasie an, als daß nachweisbare Gesundheitwirkungen davon ausgingen. Als Kind habe ich damit mal den Polizeifunk abgehört (zur Antenne), laufe aber immer noch auf Betondecken herum, wie der größte Teil der städtischen Menschheit bei uns auch.
Billiglösungen ohne ordentlichen Feuchtigkeits-schutz bereut man nach kurzer Zeit.
 
Nochmals Danke!!

Vielen Dank Herr Beckmann! Also doch eine Dampfsperre - hätte mich auch sonst gewundert! Also würde ich jetzt folgenden Aufbau machen: 20cm Kies oder Schotter (jenachdem was billiger ist), dann Kunststoffolie, dadrauf 10cm Beton mit Matten (damit er nicht reißt), dann 5cm Styroporplatten, dadrauf wieder Folie und schließlich Estrich mit den Heizrohren. Der Sandsteinsockel unseres Fachwerkhauses hat eine Höhe von 80cm über Erdreich. Ich werde den Fußboden so aufbauen, daß die Oberkante des Estrichs = Unterkante des Schwellenbalkens ist! Die alten Holzböden sind hier höher, fast bis Oberkante Schwelle, was der Schwelle nicht so gut bekommen ist!
 
Fußboden

Guten Abend Herr Braun, einverstanden, allerdings sind 10 cm Beton etwas wenig, wenn Sie die notwendige Eisenüberdeckung von je 3 cm oben und unten bedenken (Korrosionsschutz), zwischen der oberen und der unteren Mattenlage bleibt dann ein Abstand von weniger als 4 cm von Eisenmitte zu Eisenmitte, da ist ja oben und unten kaum unterscheidbar; bei 14 cm wird es signifikant steifer. 5 cm Dämmung ist zu wenig lt.WSchVO/EnEV, Sie sollten - gerade unter FB-Heizungen einen k-Wert (u-Wert) von kleiner 0,3 verwenden. Wenn die Fläche nicht zu groß ist, kann man einen hochwertigen Dämmstoff, z.B. Polyurethan alukaschiert, edelgasgefüllt (leider etwas teuer) mit WLG 0,20 einsetzen, dann reichen 6 cm. Die Superdampfsperre ist da gratis drin enthalten (Alukaschierung).
Viel Spaß beim Bauen
 
Thema: Der Aufbau eines Fußbodens mit Fußbodenheizung
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