Aufbau Betonboden für Vereinswerkstatt

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Hallo liebe Fachwerk-Gemeinschaft,

Wir bauen auf unserem Vereinsgelände einen ehemaligen 12x24m Stall aus Backstein zu offenen Werkstätten um.

Grad reissen wir den alten Betonboden raus (2 Schichten Beton, Natursteinpflaster, Sand, Erdreich). Der jetzige Boden war zu hoch, rissig, uneben und feucht.

In den nächsten Tagen soll eine Entscheidung fallen, wie der neue Bodenaufbau gemacht wird.

Wir möchten einen ebenen Betonboden, der ausreichend trocken und tragfähig für Metall- und Holzbearbeitungsmaschinen ist.

Das ganze materialmäßig möglich günstig, die Arbeit wird in Eigenleistung erledigt (ausser Beton pumpen).

Angelesene und besprochene Varianten verunsichern nun eher.

Angedacht zunächst: Sauberkeitsschicht - 15cm kapilarbrechende Schicht Kies 16/32 - Folie - 15cm unbewehrter Beton

Die 2 möglichen Kieslieferanten sagen 16/32 ist quatsch, Kiessand 0-4 reicht locker gegen aufsteigende Feuchtigkeit - glaube ich persönlich nicht dran.

Ein bekannter Bauunternehmer wurde 0-32 nehmen, das kostet die Hälfte von 16/32. Hat aber auch überwiegend feine Anteile.

Eine andere Variante, die im Bauteam diskutiert wurde, ist: Sauberkeitsschicht - 8cm Unterbeton - Schweissbahn (an den Seiten hochgezogen) - 7cm Oberbeton. Also ohne Kiesschicht.

Spricht etwas bautechnisch/-physikalisch gegen die Schweissbahnvariante, also nur Beton ohne Kies drunter?

Spart Kosten (1800,- kostet der Kies) und Arbeit (15cm weniger auskoffern und evtl. kann das alte Pflaster drunter bleiben).
Welche Betondicken wären da Minimum?

Ich danke euch,

Liebe Grüße,
Stefan vom LandKombinat e.V. in Gatschow

p.S: Solche Sachen finden z.B. in unseren Werkstätten statt:
 
Fußbodenaufbau

Zuerst Grundriss mit der Einrichtung (Verkehrs- und Transportwege, Anordnung der Maschinen, Leitungsplan, Sicherheitsabstände...) fertigen.
Für die Maschinen sollten Sie je nach Größe, Gewicht und Schwingungsanfall Einzelfundamente vorsehen.
Dann eine Leerverrohrung mit eingelegtem Ziehdraht und Entwässerung für die Verkabelung.
Eventuell Be- und Entwässerungsleitungen neu legen.
Ob das Pflaster liegen bleiben kann hängt von seinem Zustand, der zur Verfügung stehenden Einbauhöhe und der zukünftigen Nutzung ab.
Minimum für die Nutzschicht sind 10 cm Stahlbeton und 25 mm Zement- bzw. Gußasphaltestrich als Verbundestrich der Festigkeitsklassen F4 bzw. IC 10.
 
Danke für die Antwort,

Die meisten Maschinen bekommen Rollen, so dass wir je nach Nutzung arrangieren können. Ich möchte noch anmerken, dass die Werkstätten nicht gewerblich und andauernd genutzt werden, und wir werden auch keine 3t-Maschinen reinstellen und auch große/ständige Verkehrslasten wird es nicht geben.

Leitungen kommen alle an die Wand/Decke, es soll nichts in den Fussboden, auch keine weiteren Versorgungsleitungen.

Wir haben uns den Boden in einer anderen, ähnlich genutztes Vereinswerkstatt angesehen und meinen, eine glatte Betonoberfläche genügt - alles andere erzeugt zus. Kosten und ist m.E. nicht nötig.

Ggf. kommt im Holzbearbeitungsbereich später eine Lage OSB schwimmend oben drauf.

Besten Gruß,
Stefan Raabe
 
Fußbodenaufbau

Verwechseln Sie nicht eine Betonoberfläche mit einem Verbundestrich. Maschinen auf Rollen? Ich fürchte unsere Vorstellungen von einer Werkstatt gehen da auseinander.
 
Werkstattboden

Wenn Kosten gespart werden sollen würde ich nur darauf achten, das der Unterboden gut verdichtet wird.
Dann statt Schotter etc direkt eine 10-12 cm dicke Bodenplatte gießen lassen ggf mit Dichtzusätzen oder höherem Zementanteil.

Ich würde in den Randbereichen eine Schalung nivelliert verlegen über die die Oberfläche genauer abgezogen werden kann.

Wenn ihr den Beton gut glättet kann auf die Estrichschicht verzichtet werden- auch wenn dieser besser nivelliert werden könnte, was aber nicht unbedingt notwendig ist.

Falls ihr später noch einen Boden darauf legen wollt könnt ihr immer noch eine Feuchtigkeitsabdichtung auf den Beton legen und ggf Elektroinstallationen unter dem Boden verlegen.

Zur Dämpfung könnt ihr Gummiplatten unter die Maschinen legen und damit ggf auch die Höhe ausrichten.

Ich hatte auch schon 1250 kg schwere Maschinen auf dicken Holzdielenböden mit entsprechender Unterkonstruktion stehen,
was bei euch prinzipiell auch möglich wäre-
dann könnte die Betonplatte sehr reduziert oder ganz weggelassen oder ggf durch einzelne Betonplatten ersetzt werden- das hängt vom Untergrund ab.
Dann möglichst unter der Holzkonstruktion eine durchgehende Feuchtigkeitsabdichtung verlegen.
Auf Holzboden arbeitet es sich erheblich angenehmer als auf Beton und die Arbeiten können komplett selber durchgeführt werden.

Ggf nachfragen- mailadresse ist angegeben

Andreas Teich
 
Hallo,

von Wärmedämmung lese ich nichts, vom Feuchteschutz auch nicht mehr, von späterer zu erwartender Rissbildung, von daraus resultierenden Betriebsunterbrechungsschäden ?

Ich würde es so angehen:
1. Pflichtenheft anlegen, dabei klären:
welche Aufbauhöhe steht zur Verfügung ab OK Ausschachtung ?
2. Sind gesetzliche Vorgaben an den Mindestwärmeschutz zu beachten ?
Soll dieser eventuell besser sein?
3. Welcher lastfall für Wasser liegt vor?
4. Welche statischen/mechanischen Vorgaben sind zu erfüllen ?
5. WEie wird die Halle beheizt? Kann eine FB-Industrieheizung Sinn machen ?

Sodann mache ich mich an die Grundsatzentscheidung für eine System:
1. Beton auf Dämmschicht mit Heizung - ohne Heizung-
2. Beton auf Dämmschicht mit Verbundestrich, mit Estrich auf Trennschicht
3. Schwarzdecke, Asphalt
4. Betonfertigteile (z.B. STELCON) auf Dämmschicht und Sand
5.
6.

Nach Grundsatzentscheidung geht es an den Entwurf mit Details.
Fangen Sie am besten mit ihren Anforderungen für das Pflichtenheft an.

Grüße
 
Danke für die Antworten.

Maschinen auf Rollen - das ist pfiffig bei beegten Platzverhältnissen und wechselnden Nutzungsanforderungen wie bei unserer Vereinswerkstatt, je nach Veranstaltung/Projekt.
Sogar einige moderne Altendorf-Formatkreissägen haben Werksmäßig Rollen unter (sagt ein befreundeter Tischler).
Sowas wäre mit ca. 1000kg schon die schwerste Maschine bei uns.

Ansonsten noch ein paar Infos zum Vorhaben:
Der Holzwerkstattraum um den es zunächst geht ist 9x11,2m (100m²), wir haben derzeit 15-20cm für den Bodenaufbau zur Verfügung, können aber noch bis 30cm ausschachten - das orginal Kopfstein/Ziegelpflaster ist nun raus.
Untergrund ist gewachsener Boden + eingefüllter Sand.

Wir müssen nur mit Bodenfeuchte rechnen.
Es gibt keine (gesetzlichen) Anforderungen an Wärmeschutz, da nur gelegentliche Nutzung.

Rissbildung ist kein Drama, solang Abdichtung und Gebrauchstauglichkeit nicht eingeschränkt werden.

Es stellt sich immer noch die Frage, wie aufwändig wir Abdichtungen oder kapillarbrechende Schichten herstellen müssen - und wie dick der Beton gehört, besonders bei 2 Schichten, wenn eine Lage Schweissbahn die Abdichtung übernimmt.

Holzboden haben wir erstmal nicht in die nähere Auswahl gezogen. Aber auch da stellt sich ja die Frage nach Unterbeton und Abdichtung gegen Bodenfeuchte.

Beste Grüße,
Stefan
 
Werkstattboden

Wenn Kosten gespart werden sollen könnte der jetzige Boden gut verdichtet/ festgestampft werden, dann eine Splittbettung nivelliert werden und darein 5-6 cm dicke Betonplatten oder Betonpflastersteine, (die öfters verschenkt werden) verlegt werden.

Wird Dämmung gewünscht wären
als umweltfeindliche Lösung darauf verlegte XPS Platten möglich-
als umweltfreundlichere aber teure Lösung Glasschaumplatten

Darauf Schutzvlies und Feuchtigkeitssperre EPDM, oder Bitumen oa Folien.
Darauf OSB Platten schwimmend verlegen- am besten kreuzweise.

Wobei auch eine Holzunterkonstruktion aus KVH möglich wäre mit Deckbelag aus Dielen, auf Dauer haltbarer und tragfähiger als OSB-Platten und viel angenehmer zu begehen alleine Betonfläche.

Og Fußbodenaufbauten haben neben der Preisgünstigkeit auch den Vorteil, gut reversibel und veränderbar zu sein

Eine ca 15 cm Betonplatte würde mehrere Jahre zur Trocknung benötigen.

Andreas Teich
 
Fußbodenaufbau

15 cm Beton braucht mehrere Jahr zum Austrocknen.
Aha.
Da hat die Stasi doch im DDR- Plattenbau also ihre Hände im Spiel gehabt als Sie die Bürger zwang, schon nach einigen Monaten in die Plattenbauten aus Beton einzuziehen. Jahrelang feucht (und die Platten sind dicker wie 15 cm)- das ist der Grund weshalb Alkoholismus und hohe Arbeitslosigkeit nach der Wende da grassierten.
Mein Schwiegervater Nr. 1 ist vor ein paar Jahren schon mit 76 gestorben- kein Wunder wenn man so lange wie er in Halle-Neustadt lebte.
 
Bodenplatten Trocknungsdauer

Wielange soll denn eine Betonplatte bei nur einseitiger Trocknungsmöglichkeit zur Austrocknung benötigen?

Decken trocknen mehr als doppelt so schnell, da auf dem Boden ohnehin höhere Feuchtewerte herrschen.

Andreas Teich
 
Beton

Wenn Sie die Abbindefristen meinen Herr Teich:
Die betragen bis zum Erreichen der Normfestigkeit 28 Tage.
Das "Austrocknen" (Herstellen der Gleichgewichtsfeuchte)dauert je nach Umweltbedingungen noch mal einige Tage bis Wochen, egal wie dick das Bauteil ist.
An Stefan:
So einfach wie Sie sich das vorstellen geht es nur wenn da drin nicht viel passiert bzw. wenn Sie bereit sind aller paar Jahre nachzubessern.
7 cm Estrich (Oberbeton klingt etwas hochtrabend) auf Trennlage laienhaft zusammengemixt und da drauf dann eine Tonne auf Rollen- das kann ein Deja-Vu mit dem alten Boden werden.
Die Stromkabel für den Antrieb lümmeln dann fröhlich auf dem Boden herum, von der Steckdose an der Wand zur Kabeltrommel usw....
Das ist dann nicht mehr lustig wenn etwas passiert.
Es gibt eine Arbeitsstättenverordnung, die BG Bau...
Einen Mindestaufbau hatte ich Ihnen bereits genannt. Ich präzisiere noch mal:
Trennlage (Folie) auf Planum,
min. 10 cm Stahlbeton,
ca. 2 cm Verbundestrich, grün in grün.
Ich hoffe Sie haben jemanden der sich mit Beton auskennt. Sonst geht das in die Hose.
 
Nix für ungut, aber 10 cm Beton sind statisch gesehen die Alternative zu einem dicken fetten Pannekauken.
An Beton unter 20 cm traue ich mich gar nicht erst heran, mindestens unterseitig bewehrt, versteht sich.

Überhaupt ist die Diskussion um vermeintlich billige Mindeststandards für Architekten riskant. Ich kehr doch nicht freiwillig in die 50er Jahre zurück.
 
Werkstattboden

Ich hatte bewußt das Wort "Mindestaufbau" genannt.
Eine 12 cm dicke StB- Platte inkl. Estrich kann schon einiges an Punktlasten wegstecken.
Ein 75 mm dicker unbewehrter Zementestrich F4 auf Dämmschicht kann Einzellasten bis 4 kN und Flächenlasten von 5 kN/m² ab (DIN 18560-2 Tabelle 4).
Das reicht bereits für die genannte Maschine auf Rollen.
Der genannte Mindestaufbau von mir liegt nicht auf einer weichen Dämmlage sondern auf einem Planum, ist bewehrt und insgesamt 120 mm dick.
Bei schweren Maschinen bin ich weiterhin der Auffassung die auf getrennte Einzelfundamente zu stellen.
 
Thema: Aufbau Betonboden für Vereinswerkstatt

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