Welche Schimmelpilzarten gibt es in Altem Fachwerkhaus?

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Stefanie Engels

Guest
Hallo,
wir ziehen demnächst in eine Mietwohnung in einem über 300 Jahre alten Fachwerkhaus.
Zur Zeit werden im Wohn- und Schlafzimmer die Wände neu verputzt, d.h. vorher ist von innen der alte, lose Lehm entfernt worden. Dabei wurde entdeckt, dass ein paar Balken leicht feucht sind (an dieser Wand waren vorher zur Dämmung Styroporplatten angebracht). Jetzt habe ich Angst davor, dass diese Feuchte zu Gesundheitsschäden durch Schimmel führen kann. Ich habe gehört, dass es in alten Fachwerkhäusern "zig" Schimmelarten geben kann. Der Stuckateur (er scheint sehr kompetent zu sein), der die Wände verputzt, meint jedoch, wir bräuchten uns keine Sorgen zu machen.

Besteht wohl eine Gefahr für die Gesundheit?

Herzlichen Dank im voraus,
Stefanie Engels
 
Kompetenz

Hallo Stefanie

Schimmelpilzsporen sind "ubiquitär" d.h. überall vorkommend.

Für deine Situation bedeutet dies unter den folgenden Vorrausetzungen.
1. Anhaltende Feuchte auf einem Bauteil
2. Raumtemperatur
3. Organisches Material

dass jederzeit einer der ca. 100.000 momentan erfassten Schimmelpilzarten auftauchen kann.
Darunter können natürlich auch gefährliche pilzgiftbildente Arten sein. So nett es auch ist, wenn dein Handwerker dich beruhigen will, aber wahrscheinlich ist ihm das Gefährdungspotential selber nicht ganz klar.

Also:
Nicht verrückt machen aber trotzdem sorgsam umgehen mit schimmelkritischen Feuchtesituationen.

Gruß

L. Parisek
 
Hallo Stefanie,
die Ursache der Feuchtigkeit in der alten Wand kann mit großer Wahrscheinlichkeit allein schon die Styropur-Verkleidung gewesen sein. Wenn die Wand nun langsam austrocknen kann und der Balken noch kein Schwamm ist, dann dürfte sich der Schimmelbefall gegen Null entwickeln.
Hoffentlich aber wird der neue Oberputz dort nicht als Zementputz aufgebracht. Dadurch halten zwar die Nägel zum Bilderrahmenaufhängen besser. Aber dem alten Fachwerk wird damit auch nichts Gutes getan. Am besten eignen sich weiterhin Lehm, aber auch Kalkmörtel.

Viel Freude in dem alten Haus
wünscht Dietmar
 
Hallo

wenn an Balken bzw. Wänden bereits der Verdacht auf einen Schimmelbefall besteht sollte man keinen Lehmputz aufbringen. Denn dieser hat organische Bestandteile, die dem Schimmel zu weiterem Wachstum verhelfen.
Ein vorhandener Schimmelbefall ist durch eine Austrocknung nicht beseitigt. Vielmehr schlummert der Schimmel bei Trockenheit, um bei Feuchteeinfluss weiter zu wachsen. Mögliche Pilzgifte verbleiben so.
Vorsorglich sollte die Wandstücke mit 70 % iger Ethylalkohollösung behandelt werden. Als Putzaufbau ist sehr gut ein Kalkputzsystem geeignet (auch mit Kalkfarbe streichen).
 
Dnnke für die Tips!

Vielen Dank für die schnellen Antworten, hab mich sehr gefreut!!
Schimmelbehandlungen mit best. Lösungen haben jetzt nicht stattgefunden. Statt dessen werden gerade eine Art von harten Holzwollematten angebracht, darüber kommen Metallgitter, auf die dann ein Mineralputz aufgebracht wird.
Viel Einfluss auf die Art der Arbeit haben wir nicht, da sich der Vermieter um die Restauration kümmert ...
NA ja, ich hoffe mal, dass alles OK ist und die Balken einigermaßen in Ordnung sind.
Ansonsten freue ich mich riesig auf den Einzug. Ist eine ehemalige Wassermühle direkt am Wald in einem wunderschönen Bachtal!
Viele Grüße an alle Fachwerkfreunde!
Steffi
 
Thema: Welche Schimmelpilzarten gibt es in Altem Fachwerkhaus?
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