Fensterfarbe

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Stefan Procopius

Guest
Moin Leute,jetzt isses soweit: Fenster sind fertig gebaut (Lärchenholz) und sollen weiß gemacht werden. Eine Empfehlung hab ich bezüglich Standölfarbe. Wer hat Erfahrungen damit? Mach ich vielleicht einen Fehler, über den ich mich später ärgere, wenn ich diese Farbe benutze? Ich mein jetzt bezüglich Haltbarkeit, Renovierungs möglichkeit und Holzschutz?

Dank Euch!
 
Standölfarbe

ist eines der besten Anstriche für Holzfenster und werden oft in der Denkmalpflege eingesetzt.
Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Anstrichen ist gleich in mehrfacher Hinsicht belegt.

1. gute Diffusionsfähigkeit des Ölanstriches
2. Die Farbe blättern nicht ab und reisst nicht, bleibt elastisch und wittert oberflächlich allmählich ab
3. Einfacher Instandhaltungsaufwand durch einfaches reinigen und Überstreichen
4. die Molekülgröße des Leinöls gewährleistet gutes Eindringvermögen in die Holzoberfläche (ca. 50x kleiner als Kunstharze) usw.

Das nur mal so zum Anwärmen *g*.

Die Behandlung sollte so erfolgen:

Vorbeugender Holzschutz, z.B. Borsalz
Grundanstrich mit Halböl
Zwischenanstrich mit halbfetter Standölfarbe
Schlußanstrich mit vollfetter Standölfarbe

Zu beachten sei noch, das Anstriche auf den Fensterinnenseiten diffusionsdichter sein müssen als außen (wegen Dampfdruckgefälle). Das bedeutet, einmal mehr streichen als außen.

Die Farbe gibts auch bei uns im Webshop. Für weitere Info´s stehen wir gern zur Verfügung.

Viel Erfolg

Esther Schneider
 
anmerkung zur lärche:

...sehr hohe harzanteile, die den anstrich "wegdrücken" könnten. am besten mit dem anstrich bis nach dem sommer warten, dann müsste ungebundenes harz durch die wärme ausgetreten sein und kann abgeratzt werden. gruss christian bernard
 
Zwischenfrage...

...an die beiden Ekspärden: Was ist dann mit Bläueschutz? Der ist doch durch das Borsalz eigentlich nicht gegeben (vor allen Dingen wenn ich noch Monate mit dem ersten Anstrich warte...)? Grüße aus Leipzig von
 
rückfrage an m. malangeri: sollte dies nicht schon geschehen sein wenn die fenster aus der werkstatt kommen? (keine pädagogisch-didaktische frage ... an den gutachter) war meine anmerkung zur lärche so falsch? bitte um aufklärung und nicht um schelte damit alle was davon haben! danke!
gruss christian bernard
 
Fendter streichen...

Hi, bin gerade über das Thema hier gestolpert und das passt genau in mein momentanes Arbeitsfeld.
Ich steh auch kurz davor meine Fenster zu streichen.
Benutzen will ich dazu die Leinölfarben von Kremer (hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht?).
Allerdings wollte ich die Fenster nur aussen streichen und innen natur lassen, da sie einfach wunderbar aussehen in Natur mit Leinölimprägnierung.
Ist das grundsätzlich möglich oder nicht ratsam? Das Holz kann doch dadurch auch wieder austrocknen, oder?

Mfg
Markus
 
Bedenklich

ist es die Fenster nur aussen zu streichen. Da , wie schon geschrieben immer gilt innen dichter als aussen, muss auch die Innenseite gestrichen werden, und zwar einmal mehr als die Aussenseite. Wenn die Holzmaserung erhalten werden soll, dann kann das natürlich mit einem farblosen Anstrich geschehen. Geeignet dafür ist . z.B. Holzöl-Standöl.

Zum Bläueschutz, der ist m.E. ja eigentlich nur daan erforderlich, wenn das Holz natur belassen werden sollte. Bei Stefans Anfrage war aber davon auszugehen, das ein deckender Ölanstrich erfolgen soll. Damit würde ich den Bläueschutz unkritisch sehen (oder gibts da Proteste?).

Natur würde ich grundsätzlich nur Hölzer belassen, die nicht zu Bläue neigen.

Die Leinölfarbe von Kremer kann ich nicht einschätzen, wichtig ist aber, das Sie eine Volldeklaration der Inhaltsstoffe bekommen, und das es sich , der Haltbarkeit wegen, bei den verwendeten Ölen um Standöle handelt.

(Standölfarben von Kreidezeit gibts z.B. bei uns im WebShop: http://shop.egs-natur.de)
 
mmmhmm...

Lärche und Kiefer sind Hölzer die zur Bläue neigen. Nun sind Bläuepilze, ähnlich wie Schimmel, nur holzbesetzende bzw. holzverfärbende Pilze (d. h. ist der manchmal verwendete Begriff Blaufäule falsch, es wird keine Zellstruktur zerstört, sondern lediglich Zellinhaltsstoffe der oberflächig angeschnittenen Holzzellen verwertet). Ein Bläueschutz sollte also gegeben sein, denn selbst bei deckenden Anstrichen kann es zur sogenannten Anstrichbläue kommen (Fenster im Spritzwasserbereich und an den Wetterseiten sind besonders gefährdet). Hierbei sind allerdings Risse notwendig: Feuchtigkeit kann eindringen, Bläuepilze bilden sich und drücken die Lackschicht weg. Risse enstehen zum einen durch mechanische Abplatzungen oder an Stellen wo die Anstrichschicht keine ausreichende Verbindung mit dem Untergrund eingegangen sind. Dritte variante ist eine fehlerhafte Eckausbildung der Anstrichschicht an Aussenkanten: beim Streichen oder spritzen bekommen die Kanten naturgemäß eine etwas geringere Schichtstärke als die Flächen. Reicht diese nicht mehr aus, können Risse entstehen. Deshalb sollten Ecken und Kanten grundsätzlich leicht angefast sein um diesen Effekt zu mindern. Ist Bläue einmal vorhanden kann es mitunter schwierig sein die Stellen auch mit deckenden Anstrichen dauerhaft abzudecken.
Grundsätzlich sind ölige Farben für den Fensteranstrich besser geeignet als wässrige Mittel. Ein großer Teil der Zellinhaltsstoffe ist wasserlöslich und wird durch den bereits benannten Diffusionsdruck nach aussen geschwemmt. Bilden sich also gelbe Flecken in Bereichen von Ästen (die bei Fenstern tunlichst zu vermeiden sind) auf weiss beschichteten Flächen sind dies meistens nach aussen dringende Zellinhaltsstoffe. Noch eins: Harze verringern die Haftfähigkeit eines Anstriches, wobei auch hier ölhaltige Anstriche besser abschneiden. Zusammenfassend würde ich einen intakten Bläueschutz und einen sauber ausgeführten Anstrich für wichtiger halten, als eine Behandlung mit Borsalzen. Borsalze wirken vorbeugend gegen Insekten und holzzerstörende Pilze, nicht jedoch gegen Bläue - ist der Anstrich intakt und wird auch gepflegt kann m. E. auf das Borsalz verzichtet werden. Grüße aus dem verregneten (Bürofenster ist auf der Wetterseite, gehört zur Mietsache und ist aus Metall *grins*) Leipzig von
 
Glas einkitten

Danke für die Antworten zum Fensterstreichen! Habt mir gut weitergeholfen!
Ja, und da ja bekanntlich Antworten neue Fragen nach sich ziehen wüßte ich gerne, wann man das Glas am besten einkittet. Nach dem Ölen der Fenster, nach dem Grundanstrich, oder geht das auch noch nach dem Deckanstrich? Der Kitt soll aber doch mit gestrichen werden, wenn ich das richtig weiß.

Machts gut! Stefan.
 
Streichen braucht man nicht unbedingt, aber Kitt sollte mit Öl genährt werden.

Hallo, ich möchte niemand der fachmännischen Berater das Wissen absprechen, es beruht auf guten Erfahrungen. Ich möchte jedoch noch eine andere Erfahrung hinzufügen. Ein Lärchenfenster und so manches andere konstruktiv gut gelöste Holzfenster, wie beispielsweise Manufakturfenster, benötigen nicht unbedingt einen Anstrich. Der Ligninabbau durch UV Bestrahlung (aus der Sonne) führt zu einer Vergrauung der Holzoberfläche, die gleichzeitig das darunter liegende Holz schützt. Wenn Leinölkitt für die Verglasung verwandt wird, sollte jedoch alle 2 Jahre mit Leinöl der Kitt überstrichen werden. Gegen eine komplette Behandlung mit Ölfarben ist auch nichts einzuwenden.
 
Thema: Fensterfarbe

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