Alter und neuer Lehm!

Habe nun schon einiges fertig und mein alter Lehm ist alle. Ich hatte den beim Rückbau zerkleinert und gesiebt für Putz gegebenenfalls mit quarzsand abgemagert. Nun habe ich Baulehm und diesen mit Sand verschiedener Körnungen abgemagert aber er lässt sich nicht so schön verarbeiten wie der alte. Er ist eben nicht so schön (fluffig). Was kann ich da ändern? Liegt es an den fehlenden Zuschlagstoffen? Würde da sägemehl helfen? Was sagt die Fachwelt?

Lehmputz

Das Verhältnis zwischen Ton, Schluff und Sand muß stimmen. Wenn Sie bereits fertigen Baulehm noch mal abmagern verschieben Sie das Verhältnis.

Baulehm

Der Baulehm (Lehmpulver) ist von Conluto und ist in dem Lieferzustand so nicht zu gebrauchen da er viel zu fett ist. Der muß abgemagert werden. Laut Conluto mit 0.5 bis 2.5 Anteile. Andere sagen sogar bis zu 3 Anteile. Gruß Herbert

Lehmputz

Besser wäre es gewesen fertigen Baulehm zu kaufen. Das von Conluto ist also nur das Bindemittel, Ton und Schluff.
Das Mischungsverhältnis müssen Sie jetzt selbst rauskriegen.
You consider the blancmange by tasting...
Man legt in so einem Fall Probeflächen an, Schichtdicke 10 mm. Eine mit wenig, eine mit mehr Abmagerung. Nach dem Trocknen das Ergebnis prüfen. Gibt es Risse, Schollenbildung: Der Putz ist zu fett.
Sandet er ab wenn ich mit der Hand drüber streiche- er ist zu mager. Danach die Mischung korrigieren.

Baulehm

Das Mischungsverhältnis habe ich aber wie gesagt er verarbeitet sich nicht so gut wie der alte. Sich für die Verarbeitung ist er sehr sandig (gefühlt) weniger darf aber nicht rein sonst reißt er als Putz schon bei 0.5mm Schichtstärke

was soll es denn werden?

Ein Unterputz oder ein dünner Oberputz ?
und soll denn bewusst auf Faserzuschläge verzichtet werden?
wie z.B. Flachsfasern oder Miscanthusschilf ?
und wie wird die Mischung gemacht? im Freifallmischer?

greets Flakes

Lehmputzmischung

Gefühlsmäßig deutet das auf zuviel Schluff und zuwenig Ton hin.
Sie sollten die Bindekraft des Lehmpulvers prüfen:
Mit etwas Wasser zu einem steifen Klumpen in Kloßform kneten. Auf eine glatte Platte (Blech...) aus einem Meter Höhe fallen lassen. Der Klumpen sollte sich verformen aber keine Risse an den Rändern erhalten. Noch mal mit Schmackes draufwerfen. Rissbildung beachten. Reißt er bei wenig Verformung: zuwenig Ton.
Ein kleines Stück abbrechen und auf der Handfläche zu dünnen Würstchen rollen. Wieder zusammenkneten. Nochmal ausrollen. Wenn schon beim ersten Ausrollen statt eines Würstchens einzelne Teile entstehen und beim zweiten Mal nur noch Krümel da sind ist der Lehm zu wenig plastisch, der Tonanteil ist zu niedrig.
Es gibt beim Ton selber noch Unterschiede durch die verschiedenen Tonminerale, das kann man aber selber nicht mit solchen Versuchen feststellen. Diese Mineralanteile entscheiden über die Handhabung und Verarbeitbarkeit.
War das Zeug teuer?

Lehmputz selber mischen.

Sorry komme erst jetzt zum antworten. Das Problem welches ich hatte, hat an 2 Sachen gelegen. Erstens war der Sand bis 2 mm zu grob für den Endputz. Zweitens waren es die fehlenden organischen Stoffe die das ganze (Kremiger) gemacht haben. Der Baulehm den ich bestellt habe ist schon sehr gut es fehlt eben nur der sand. Dieses ist auch angegeben. Für einen guten Feinputz habe ich jetzt folgendes Rezept. 2 Teile Baulehm, 4,5 Teile Mauersand, 1 Teil Sägespäne (Sägemehl). Der Mauersand ist unterschiedlich da dort Lehmanteile mit drin sind, sollte man auf alle Fälle vorab ein test machen. Bei mir klappte es wie oben beschrieben sehr gut. Kaum sandend reißt nicht und ergibt eine sehr feine Oberfläche wenn er gleich nach dem abreiben mit der Glättekelle glatt gezogen wird. Mfg Herbert