Alte Substanz sichtbar erhalten (Fenster in die Zeit)

Diskutiere Alte Substanz sichtbar erhalten (Fenster in die Zeit) im Forum Sanierung allgemein im Bereich - In einem Raum unseres Fachwerkhofs hat man in lange vergangener Zeit (u.u. bauzeitlich) über den Lehmputz mit Kalkputz gearbeitet. Darauf hat man...
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fachwerk-I17138_2015879126.jpgIn einem Raum unseres Fachwerkhofs hat man in lange vergangener Zeit (u.u. bauzeitlich) über den Lehmputz mit Kalkputz gearbeitet. Darauf hat man eine wirklich schöne Bordüre gemalt, die uns sehr gefällt.
Leider hat der Kalkputz nach ca. 90 Jahren unter mehr und mehr Schichten von Tapeten kaum Halt am Untergrund. Darunter ist Lehmputz.
Wir möchten, natürlich in Absprache mit dem Denkmalschutz, diesen Raum, der zukünftig Küche wird, mit einer neuen Deckschicht Lehmputz versehen.
An einer gut erhaltenen Stelle der Bordüre besteht auch noch genug Haftung des Zementputzes am Untergrund. Hier soll ein "Fenster in die Zeit" entstehen, also die alte Oberfläche sichtbar machen.
Wir suchen jetzt nach Beispielen, wie andere diese Aufgabe gelöst haben.

unsere Idee aktuell ist:
Die Bordüre befindet sich direkt oberhalb der Vertäfelung (90 cm über Boden). Wir würden jetzt schmale Eichenholzleisten auf die Wand setzen, ggfs. mit einer schönen Kantenfräsung. Diese Leisten würden wir verschrauben, um damit den Putzstreifen zusätzlich "anzudrücken" und ihm dauerhaften Halt zu verschaffen. Bis an diese Leisten heran soll dann der Lehmputz als Oberfläche reichen.

Im restlichen Raum werden wir die Bordüre übrigens mit einer Schablone wieder aufbringen, damit der ursprüngliche Charakter umlaufend erhalten bleibt.

Über Anregungen und Bilder von Euren Lösungen würden wir uns sehr freuen! (und über Stichwörter, wie man sowas nennt, damit wir auch online etwas finden könnten)
 
fachwerk-I3461_2015879247.JPGInnenputz

Eine kleine Kirche aus dem 13.Jhr. in Brenzone, Italien.
einfach die guten Stellen stehenlassen, heranputzen.
 
fachwerk-I3461_20158792629.JPGAltputz

Hier ein Detail. Genaueres sehen Sie wenn Sie auf Bilder gehen, das Bild anklicken und dann vergrößern.
Nix Glas, Nix Rahmen.
 
das sieht chic aus

... dann wäre ein "ungleichmäßiger Übergang" wohl besser, als eine gerade Kante?
Funktioniert das auch bei den Materialunterschieden? Ich hätte ja das alte in Zement und das neue in Lehm (allerdings alles auf der Lehm-Stroh-Basis) oder kriege ich da auf die Dauer Schwierigkeiten mit Rissen?
 
fachwerk-I3461_20158795220.JPGAltputz

Sie können mit einer Flex gerade trennen, den Rest vorsichtig abmeißeln, dann anputzen.
Das ist dann nicht ganz so "chic", wie in der Kirche und ganz ohne im Vergleich zu Ihrer Idee.
Dafür für Sie besser zu handhaben.
 
Danke

Ich untersuche mal, wie weit der Putz eine feste Bindung hat und arbeite vielleicht erstmal großzügig heran. Eine unebene Kante würde ich ja deutlich weiter weg vom "Objekt der Begierde" verlaufen lassen, als einen geraden Schnitt.
Ich finde die Idee des flächengleichen Anschlusses aber sehr charmant.
Der Denkmalschützer sprach von Rahmen und Umrandungen. Da ist man dann darauf schon eingestellt. Schön, wenn man Ansätze zum Umdenken bekommt!
Der Lehmputz wird ja nicht dicker, als der Zementputz. Da kann man dann tatsächlich einen einfachen Übergang zaubern. Durch die graue Färbung des Zements wird er sich optisch abheben vom weiß gestrichenen Lehmputz.

PS: Schönes Statement im Foto "sans Chichi" ;)
 
fachwerk-I124_201587101948.JPGUnd der

Blick auf´s ganze.
 
Herzlichen Dank

... mit unserer Rahmen-Idee scheinen wir da allein zu stehen. Dann beenden wir wohl diesen Gedankengang. Die flächigen Anschlüsse sehen gut aus und grenzen weniger ein!
 
Thema: Alte Substanz sichtbar erhalten (Fenster in die Zeit)

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