Almhütte - Fussboden sanieren / Ofenfundament giessen

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Oliver

Guest
Hallo zusammen!
Ich beziehe derzeit Stück für Stück eine Almhütte in Österreich auf ca. 1000m. Das Haus soll allen meinen Lieben als Ferienhaus und mir als Jagdhütte dienen, wird aber nicht ganzjährig bewohnt. Es handelt sich um ein locker 100 Jahre altes Bauernhaus mit ca. 155qm Grundfläche. Das Haus ist aus Stein gebaut. Besonders viel wurde in den letzten Jahrzehnten nicht am Haus gemacht, es waren auch nicht alle Räume bewohnt. Nun möchte ich damit beginnen die Stube (33qm) bewohnbar zu machen. Besonders der Fussboden benötigt Zuwendung, dieser besteht aus Massivholzdielen und ist an einigen Stellen nahezu komplett verrottet. Unter den Dielen befindet sich direkt das Erdreich.
Nun habe ich mir einen Plan überlegt und bin auf der Suche nach Ideen, Anmerkungen, Hinweisen und habe einen Haufen Fragen. Folgendes habe ich vor und folgende Fragen habe ich dazu:
1. Alten Fussboden samt Unterkonstruktion rausreißen
2. Erdreich ausgraben (Tiefe bestimmt der Fussbodenaufbau)
3. Beton giessen
- Muss soetwas wie eine Folie bereits unter den Beton?
- Sollte der Beton bei 33qm Raumgröße bewehrt sein?
- Reicht eine Schicht von 10cm aus oder wieviel sollte es sein?
- Kann diese Menge Beton noch mit einem Mischer hergestellt werden, oder muss der geliefert werden?
4. Jetzt (nochmal) Folie?
5. Trägerlattung für neue Dielen, dazwischen Dämmung
- Kann ich die Trägerlatten direkt auf den Beton dübeln? Oder wäre eine schwimmende Verlegung besser?
- Wieviel Dämmung ist sinnvoll?
- Es befindet sich kein Raum unter der Stube, also brauche ich keinen Trittschallschutz?
- Sollten die Trägerlatten besonders behandelt sein? Kesseldruckimprägniert?
6. Dielen drauf - fertig!
- Die Dielen nur schrauben/nageln oder auch verleimen?
- Welches Holz und welche Stärke kommt am besten mit der Feuchtigkeit und den Temperaturschwankungen klar?

Einer Besonderheit will ich außerdem Beachtung schenken: Der Raum soll in Zukunft mal mit einem Grundofen beheizt werden. Den kann ich mir derzeit noch nicht leisten, aber wenn ich das mal kann, möchte ich nicht beim Fussboden von vorn anfangen müssen. Darum habe ich mir überlegt, ein ausreichend grosses Fundament für den Ofen gleich mit zu giessen. Dazu habe ich folgende Fragen:
- Wie stark sollte ein Fundament für einen schweren Grundofen min. sein? 40 oder besser 50cm?
- Sicher mit Bewehrung oder?
Ich habe überlegt, die Stelle an der einmal der Ofen stehen soll tiefer auszuschachten und dann mit Brettern eine Art Verschalung zu bauen. Dann würde ich diesen Teil des Fundaments zuerst giessen und wenn der (an)getrocknet ist, die Verschalung entfernen und den restlichen Fussbodenbeton drumherum giessen.
- Kann ich so vorgehen, oder macht der Übergang von frischem zu nicht frischem Beton Probleme?
- Wie lange könnte es dauern, bis ich die Verschalung entfernen kann?

Das sind wirklich viele Fragen, ich hoffe zumindest bei einigen weiter zu kommen. Ich danke euch schon im Voraus für eure Mühe!
 
wer sucht...

... der findet. Das Thema Fussboden kommt hier ziemlich oft vor.

"Tiefe bestimmt der Fussbodenaufbau" - nein, das wird vor allem durch die Tiefe des Fundaments bestimmt... Ich würde eine Sondiergrabung empfehlen.

Folie unter dem Beton -> ich würde sagen ja.

Je dünner die Bodenplatte, desto sorgfältiger muss vorher nivelliert und armiert werden. Ohne Bewehrung würde ich mit Rissen rechnen.

33 m2 x 10 cm sind 3.3 m3. Wenn ein Betonmischer anfahren kann, ok. Wenn nicht, würde ich nach Bodenaufbauten ohne Betonplatte (vielleicht mit etwas Magerbeton als Sauberkeitsschicht) Ausschau halten.

Grundofen - wegen der grossen Wärmeträgheit / lange Aufheizzeit finde ich das für ein Ferienhaus ungünstig. Es gibt Schwedenöfen mit etwas Wärmespeicher.
 
Fußbodenaufbau

Gegenvorschlag:
Fußboden ausbauen,
"Erdreich" auf erforderliche Höhe ausheben, ebnen, verdichten,
ca. 5 cm Sand 0-2 zwischen Lehren einbauen, abziehen,
2 Lagen Foamglasboards 40 mm mit versetzten Fugen auf dem Sandbett verlegen, Fugen mit Dichtband abkleben,
40 mm Steicofloor oder DHD Doser Holzfaserplatten verlegen, Dielung aufschrauben,
schleifen, ölen.
Das Fundament für den Ofen vorher gesondert gießen, 10 cm Dicke der Betonplatte reicht aus. Statt eines Grundofens stellen Sie erst einmal einen billigen Einzelofen auf, der reicht für Ihre Zwecke auch und braucht kein gesondertes Fundament.
Dicke des Neuaufbaues:
70 mm Dielung/Dämmung,
80 mm Foamglasboards,
50 mm Sand.
Vorteile Variante 1:
Kommt ohne Abbindefristen für den Beton aus.
Ist schnell zu montieren.
Gute Wärmedämmung.
Nachteil: Foamglasboards sind nicht billig.

Alternativ können Sie statt Sand und Foamglas ca. 50 mm Betonestrich unbewehrt zwischen Lehren eben und geglättet einbauen. Auf den geglätteten, verdichteten Untergrund kommt eine Folie als Trennlage, dann der Beton. Das Fundament wird vorher gegossen, der Betonestrich einfach herangeführt. Bewehrung ist nicht erforderlich. Die Arbeitsfuge wird später Sollbruchstelle und stört nicht, genauso wie eventuelle Schwindrisse im Estrichbeton. Er sollte nur nach dem Einbau angefeuchtet bzw. abgedeckt werden um bei warmen Temperaturen Schüsselungen zu vermeiden.
Darauf dann eine Abdichtung (vorzugsweise Katja Sprint) und 60 mm Steicofloor bzw. DHD Doser mit Dielung.
Aufbauhöhe:
50 mm Beton
90 mm Dämmung und Dielung.

Vorteil Variante 2:
Geringer bis kein Aushub.
Beton ist billig.
Nachteile:
Ein paar Tage Zeit bis der Beton fest genug ist um weiter bauen zu können. Weniger Wärmedämmung.

Beide Konstruktionen (Foamglas und Beton) können in Kombination mit Trockenestrich für alle anderen Aufbauten (Fliesen, Teppichboden, Laminat... verwendet werden.
 
Mein

Bruder hat letztens aus seinen Uni-Unterlagen die entsprechende Bau-ÖNORM gesucht.

Aus der Erinnerung zitiert:
- Beton
- Feuchtigkeitssperre (am billigsten dürfte Schweißbahn kommen wenn die jemand verarbeiten kann, die Katja Sprint kostet um die 20 Euro/m2)
- 40 mm Dämmung (ich nehme an üblich ist XPS)
- Lagerhölzer schwimmend, dazwischen Klemmfilz
- Dampfsperre
- Dielung

So will er auch unseren Fußboden aufbauen (Sauberkeitsschicht aus Beton ist schon vorhanden).
 
Meinen herzlichsten Dank...

für die sehr hilfreichen Antworten!
Ich werde mich wohl an den Beton Vorschlag von Herrn Böttcher halten. Einige Fragen dazu habe ich noch:
- Reicht ein 10cm Fundament nur für einen billigen Einzelofen, oder kann ich da später tatsächlich noch einen gemauerten (schweren)Ofen draufsetzen? Mit Bewährung oder ohne?
- Die Folie, die unter den Beton-Estrich kommt wird an den Rändern der Fläche doch sicher hochgezogen, oder? Auch rund um das Ofenfundament?
- Direkt auf den Beton-Estrich kommt die Katja-Sprint-Folie. Ziehe ich die an den Wänden hoch, bis auf das spätere Fussbodenniveau?
- Zwischen Dämmung und Dielung kommt dann keine Folie mehr?
- Ist Beton-Estrich dasselbe wie Zement-Estrich?
 
Fundament

Für einen normalen Ofen sind 10 cm völlig ausreichend. Bei einem grundofen weiß ich nicht ob dort punkt- und linienlasten und in welcher Höhe anfallen, aber mit einer N- Matte im Fundament sollte das alles abzufangen sein. Bedenken Sie das auf einem 40 cm breiten Streifenfundament ganze Häuser stehen.
Die katja Sprint habe ich aus Zeitgründen und der Einfachheit halber vorgeschlagen, nach trocknung der Betonoberfläche kann auch eine billigere Schweißbahn vom Dachdecker aufgebracht werden. Die Abdichtung immer bis etwa Höhe Oberkante Fußboden setzen bzw. an der waagerechten Abdichtung der Wand anschließen (wenn vorhanden).
Die Foamglasboards sind wie eine Abdichtung. Unter die Dielung brauchen Sie keine Dampfsperre/Abdichtung, Badeorgien werden Sie sicher nicht auf der Dielung feiern. mit Betonestrich meine ich einen Beton C 20/25 mit Größtkorn 8 mm, das entspricht in etwa einem Zementestrich. Ein anderer gängiger Name wäre Anschlußmischung.
 
Thema: Almhütte - Fussboden sanieren / Ofenfundament giessen

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