Dämmung oberste Geschoßdecke zu Kaltdach

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Max Hager

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Hallo,

nächste Woche kommt ein Fichten Dielenboden mit 32mm in den Dachboden. Er ist sozusagen der oberste Abschluß der Geschoßdecke zum Kaltraum (Dachboden).
Der Aufbau der Decke ist von unten nach oben folgendermaßen:
- Blindboden 27mm
- Rieselschutzpapier
- Flachsvlies 5mm
- Trockenlemgranulat 60mm
- Flachsdämmplatten 160mm

Meine Frage lautet nun ob ich vor Aufbringen der Dielenbretter noch ein diffusionsoffenes Windpaper (zb. Sisalex 30) aufbringen soll?

Besten Dank für die Ratschläge und Meinungen,
Gruß, Max
 
Die gedämmten Gefache ...

... müssen rundum winddicht aber diffusionsoffen geschlossen werden. Sie können dazu auch eine -eventuell begehbare- Holzfaserplatte verwenden.

Wenn Sie einen Dielen oder begehbaren Span- oder OSB-Plattenbelag als obersten Abschluss der Gefache verlegen wollen, muss dieser auf einer Lattung und allseits unterlüftet werden. Sonst gibt´s nach 1-2 Heizperioden Kondensationsprobleme an der Unterseite der Platte mit Schimmelbildung.
 
Skizze Bodenaufbau

Hallo,
Besten Dank Herr Pickartz für die Info.

Anbei habe ich noch eine Skizze vom Bodenaufbau.
Die Balken wurden seitlich mittels Balkenverstärkung geschiftet und weil einige Balken oben noch über diese ragten wurde nochmals eine Aufdopplungsleiste angebracht.

Wie in der Skizze ersichtlich ragt die derzeitige Flachswärmedämmung nur bis Höhe seitliche Balkenvererstärkung. Falls nun die Fichtendielen 32mm nun direkt aufgebracht werden ist ein ca. 4cm hoher Hohlraum vorhanden, der die Dielen unterlüften würde.

Aus Ihrer Antwort entnehme ich, dass der Hohlraum verbleiben sollte aber über der derzeitigen Flachsdämmung (gelb dargestellt) noch ein Winddichtpapier (wie auf linker Seite der Skizze rot strichliert angedeutet) angebracht werden sollte?

Meine Ursprüngliche Idee war, dass der Hohlraum noch satt mit Flachsdämmung gefüllt wird, anschließend Windpapier und dann die Fichtendielen aufgebracht werden (auf rechter Seite der Skizze rot dargestellt).

Die Ausführung sollte also mit Hohlraum erfolgen (links auf Skizze dargestellt) und nicht mit Wärmedämmung bis zur Unterkante Dielung (rechts auf Skizze angedeutet)?

PS: die Unterseite der Decke wird mittels Putzträger und Kalkputz ausgeführt. Der Übergang Deckenputz zu Wandputz erfolgt mit einem Kellenschnitt.
 
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Mein Gedanke weßhalb ich an die satte Ausfüllung dachte war, damit der Hohlraum nicht durch Nagetiere betreten werden kann....

Dies könnte ich allerdings auch damit vermeiden indem ich unter und oberhalb des Winddichtpapieres Kalkhydrat verstreue. Was meinen Sie dazu?
 
Nagetiere lieben es, in Flachsmatten o.ä. Ihre Nester zu bauen

Meine Empfehlung: keine Hohlraumbildenden Dämmstoffe einbauen. Alternativ: Einbau von mineralischen Schüttdämmstoffen wie z.B. Schaumglasschotter.
 
Kalkhydrat

Das ist keine gute Idee. Kalkhydrat hat eine enorm große Oberfläche und nimmt dankbar die Luftfeuchtigkeit auf. Ausserdem härtet es unter CO2-Aufnahme allmählich zu Kalkstein aus. An der Kontaktfläche zwischen Kalkhydrat und Diele wird mit Sicherheit Schimmel entstehen.

Die Unterseite der Diele muss (!!!) zuverlässig unterlüftet sein. Die Nagetierproblematik muss anderweitig gelöst werden, z.B. mit gelochten Lüftungsstreifen aus Alu o.ä.
 
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Besten Dank für die beiden Infos.

@Hr. Schillerberg: die Flachsplatten 160mm (gelb in Skizze) sind schon verlegt...gewählt habe ich Flachs wegen dessen Kapilarleitfähigkeit.

@Hr. Pickartz: dann werde ich das Gefach nur noch mit Winddichtpapier auf Höhe der Balkenverstärkung schließen und den Hohlraum darüber belassen. Um Zutritt für Nager zu erschweren werde ich bei der Traufe wohl noch Lochblech anbringen.

Gruß, Max
 
wenn Sie auf der warmen Deckenseite unten(bewohnter Bereich) KEINE

Dampfbremspappe montiert haben (Sie schreiben Windpapier) möchte ich Bedenken anmelden, dass der geplante Aufbau bautechnisch so nicht funtioniert (die Dämmung kann "absaufen"). Der darüberliegende Dachraum ist nicht wärmegedämmt, dort herrschen enorme Feuchteschwankungen.
 
Dampfbremse auf warme Seite?

derzeit ist die Untersicht der obersten Geschoßdecke (auf der bewohnten Seite / warme Seite) noch nicht Verputzt (siehe Foto).
Es wird noch ein Putzträger angebracht und dann mit Kalkputz verputzt.

Sollte ich oberhalb des Putzträgers (eventuell Schilfmatte oder Lehmbauplatten) noch eine Dampfbremse anbringen?

Ich dachte das ist nicht notwendig, da die Decke von innen nach aussen eher diffusionsoffener wird und die Dämmung aus kapilaraktivem Flachsdämmstoff besteht.

Danke für die Infos,
Gruß, Max
 
bei den alten Strohlehmdecken mit unterseitigem Lehmverputz

hat der ca 12cm dicke Lehm quasi wie eine Dampfbremse funktioniert. Ein nur 3cm dicker kalkputz auf Schilfgewebe (oder 2cm Lehmplatten +1 cm Lehmputz) hat nur geringe Dampfbrems-Wirkung. Deshalb empfiehlt sich eine warmseitige Dampfbremspappe. Beim jetzigen Aufbau, ohne warmseitige Dampfbremse besteht die Gefahr, dass bei extremer Witterung sehr schnell zuviel Feuchtigkeit in die Flachswolle kommt.
 
Thema: Dämmung oberste Geschoßdecke zu Kaltdach
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